Laut Marktbeobachter Chris Henke vom Broker IG Markets sorgt der Haushaltsstreit zwischen Rom und Brüssel an den Finanzmärkten weiter für Nervosität. Die EU-Kommission diskutiert am Dienstag in Strassburg über die umstrittenen Budgetpläne der Italiener für 2019, die ihre Neuverschuldung entgegen der Vorgaben der EU auf 2,4 Prozent der Wirtschaftsleistung ausweiten wollen.
Henke zufolge belasten auch der ungelöste Handelskonflikt zwischen den USA und China und der Fall Khashoggi weiter das Stimmungsbild. Und zu guter Letzt scheint die Berichtssaison die Märkte nicht nachhaltig stützen zu können. "Sie läuft wie erwartet gut, jedoch nutzen viele Investoren die teilweise guten Zahlen, um Gewinne mitzunehmen", kommentierte dies Orlando Rodrigues von der Privatbank Donner & Reuschel.
Nachrichtlich stehen am Morgen vor allem die Aktien von Bayer im Fokus. Bayer sackten nach der Entscheidung einer US-Richterin, den Schadenersatz im US-Glyphosatprozess gegen Monsanto nur zu senken, vorbörslich um 3,5 Prozent ab. Sie dämpfte damit die Hoffnungen der Anleger auf einen neuen Prozess. Bayer will in Berufung gehen, da das Urteil nach Ansicht der Leverkusener im Widerspruch zu den im Prozess vorgelegten Beweisen steht.
Im Nebenwertebereich büssten Sartorius auf der Handelsplattform Tradegate runde 5 Prozent ein. Der Pharma- und Laborausrüster bestätigte zwar sein Jahresziel, Börsianern zufolge enttäuscht aber der Ausblick auf Spartenebene mit reduzierten Zielmarken im Laborgeschäft./tih/fba
(AWP)