Der Dollar profitierte als Weltreservewährung von der schlechten Stimmung an den Aktienmärkten. In den USA standen Technologiewerte unter anhaltendem Druck. Viele Analysten erklärten die zusätzlichen Verluste mit einer Korrektur, weil Aktien aus der Branche zuvor heiss gelaufen seien. Dennoch übertrug sich die schlechte Stimmung auch auf andere Aktienmärkte und Anlageklassen. Als sicher geltende Anlagen und Währungen waren gefragt, darunter der japanische Yen.

Unter Druck standen neben dem Euro auch Währungen von Ländern mit ausgeprägter Rohölproduktion. Spürbare Verluste erlitten etwa die norwegische Krone oder der russische Rubel. Auslöser waren deutlich fallende Rohölpreise - ebenfalls eine Folge der schlechten Marktstimmung. Der südafrikanische Rand wurde durch schwache Wachstumszahlen belastet. Die türkische Lira, die seit längerem unter Abwertungsdruck steht, fiel zu wichtigen Währungen auf neue Rekordtiefstände.

Weitere Verluste musste auch das britische Pfund hinnehmen. Anleger blicken mit Sorge auf eine neue Verhandlungsrunde zwischen Grossbritannien und der EU über einen Handelspakt nach dem Brexit. Der britische Premierminister Boris Johnson hatte zuletzt den Druck auf die EU erhöht und eine Frist zur Einigung bis 15. Oktober gestellt. Zudem soll die britische Regierung nach einem Pressebericht ein Gesetz vorbereiten, das wichtige Bestandteile einer Austrittsvereinbarung zwischen der Insel und der EU missachtet. Es droht damit ein ungeregeltes Ausscheiden Grossbritanniens aus dem europäischen Binnenmarkt zum Jahresende.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,90453 (0,89835) britische Pfund und 125,20 (125,59) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1'918 Dollar gehandelt. Das waren etwa zehn Dollar weniger als am Vortag.

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(AWP)