Der Schweizer Franken schwächte sich dagegen zu beiden Hauptwährungen etwas ab. Das Währungspaar EUR/CHF wurde am späten Freitagabend bei 1,0971 gehandelt, nach 1,0947 am frühen Abend. Für USD/CHF ergab das 0,9908 nach 0,9877.
Die abermalige Verschärfung der bereits extrem lockeren Geldpolitik der EZB hatte den Euro am Donnerstag zunächst spürbar belastet. Der Effekt hielt aber nicht lange an. Fachleute erklärten den letztlich sogar steigenden Euro damit, dass die Markterwartungen an die EZB noch höher gewesen seien. Sowohl die vorgenommene Zinssenkung als auch die angekündigten Wertpapierkäufe hätten die Markterwartungen allenfalls gerade so erreicht, urteilte Commerzbank-Experte Ulrich Leuchtmann.
Hinzu kommt, dass das Lockerungspaket im geldpolitischen Rat sehr umstritten gewesen sein muss. Am Freitag äusserten sich gleich drei hochrangige Zentralbanker kritisch: Bundesbankpräsident Jens Weidmann, der niederländische Notenbankchef Klaas Knot und Österreichs Zentralbankchef Robert Holzmann. Nach Ansicht Weidmanns ist die EZB "über das Ziel hinausgeschossen". Sein niederländischer Kollege monierte, insbesondere die neuen milliardenschweren Anleihekäufe stünden in keinem Verhältnis zu den wirtschaftlichen Bedingungen. Es gebe triftige Gründe, an der Wirksamkeit zu zweifeln.
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(AWP)