Am späten Vormittag wird der Euro zur Schweizer Währung bei 1,0436 Fr. gehandelt nach 1,0426 am Morgen. Derweil schwächt sich die US-Währung auch zum Franken ab: Mit 0,9179 Fr. fällt der Dollar wieder unter die Marke von 92 Rappen.

Der Euro profitierte vor allem von der allgemein schlechten Marktstimmung. Auslöser waren Bemerkungen von Moderna-Chef Stephane Bancel. In einem Zeitungsinterview äusserte Bancel die Erwartung, dass die Corona-Impfstoffe deutlich weniger wirksam gegen die neu entdeckte Omikron-Variante seien. Zudem dürfte es Monate dauern, bis die Produzenten angepasste Impfstoffe in nennenswertem Umfang herstellen könnten.

An den Finanzmärkten drehte die Stimmung daraufhin ins Trübe, nachdem sie sich am Montag noch von dem Omikron-Schock von vergangener Woche erholt hatte. Dass der Euro von der Suche nach Sicherheit besonders profitiert, erklären Fachleute mit den Zinserwartungen: Während in der Eurozone ohnehin eine anhaltend lockere Geldpolitik erwartet wird, sorgt die Corona-Unsicherheit für ein Auspreisen von Zinserhöhungserwartungen an die US-Notenbank Fed. Entsprechend verliert der Dollar, während der Euro im Gegenzug gewinnt.

Im weiteren Tagesverlauf dürften auch Konjunkturdaten Beachtung finden. Auf dem Programm stehen zahlreiche wichtige Wirtschaftsdaten. Dabei dürfte das Interesse vor allem auf neuen Daten zur Preisentwicklung in der Eurozone liegen, die am späten Vormittag erwartet werden. Am Markt wird damit gerechnet, dass die Inflationsrate im November auf 4,5 Prozent gestiegen ist. Die EZB strebt mittelfristig eine Rate von nur zwei Prozent an und sieht in der ungewöhnlich starken Teuerung eine vorübergehende Erscheinung./bgf/jkr/eas/tp/kw

(AWP)