Der Franken wurde derweil am Nachmittag gegenüber dem Euro wieder etwas stärker. Der EUR/CHF-Kurs fiel in der Folge etwas und notiert aktuell mit 1,0717 klar unter dem mittäglichen Tageshoch von 1,0737. Die Marke von 1,07, die letzte Woche zeitweise unterschritten worden war, hielt aber. Auch der USD/CHF-Kurs gab etwas nach und steht aktuell bei 0,9238.

Am Nachmittag drückten eher enttäuschende Industriedaten aus den USA den Dollar. So ist die Industrieproduktion im September überraschend gefallen. Weiterhin belasten Probleme bei den internationalen Lieferketten die Produktion.

Eine Kurserholung beim Euro erwarten Beobachter zunächst nicht. So machten EZB-Vertreter zuletzt immer wieder klar, dass die lockere Geldpolitik fortgesetzt wird. So bezeichnete EZB-Ratsmitglied Ignazio Visco den Inflationsdruck in der Eurozone erneut als vorübergehend. Er sehe keine relevanten Zweitrundeneffekte, da die Löhne nicht substanziell steigen würden. Die Geldpolitik bleibe daher akkommodierend. Eine lockere Geldpolitik belastet tendenziell eine Währung.

Unterdessen hat die türkische Lira ihre Talfahrt fortgesetzt und ist auf neue Rekordtiefs zum Dollar und zum Euro gefallen. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte in der vergangenen Woche gleich drei Notenbanker entlassen. Damit ist der Druck auf die Notenbank gestiegen, in dieser Woche trotz einer sehr hohen Inflation die Zinsen zu senken. "Die Notenbank nimmt keine Rücksicht mehr auf die Folgen ihrer Zinspolitik für Wechselkurse, Inflation und letztendlich für die Stabilität der türkischen Volkswirtschaft", kommentierte Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte der Commerzbank. Schliesslich würden die wirklichen Entscheidungen im Präsidentenpalast getroffen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84438 (0,84368) GBP fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1770 USD gehandelt. Das war rund drei Dollar mehr als am Freitag./jsl/la/men/rw/kw

(AWP)