Der Franken kommt bis zum Mittag dagegen sowohl zum US-Dollar als auch zur Gemeinschaftswährung unter Druck. So steht das Dollar/Franken-Paar aktuell bei 1,0065 und damit nur knapp unter dem bisherigen Tageshoch von 1,0067. Zuletzt hat das Paar solche Höhen im Mai 2017 gesehen. Das Euro/Franken-Paar schaut dagegen auf einen etwas volatileren Handelsverlauf an diesem Freitag zurück, bewegt sich mit Kursen von 1,1692 aber bereits wieder auf die 1,17er Marke zu.

Entsprechend reden Händler denn auch von einer Dollar-Stärke. Er legte zu allen anderen wichtigen Währungen zu. Nach der jüngsten Zuspitzung werden im Handelsstreit zwischen den USA und China wieder versöhnlicher Töne angestimmt. Vertreter beider Staaten haben zuletzt jeweils Gesprächsbereitschaft signalisiert. US-Finanzminister Steven Mnuchin sagte am Donnerstagabend, dass er und weitere Vertreter der US-Administration für Verhandlungen bereitstehen würden. Ähnliche Äusserungen gab es auch aus dem Handelsministerium in Peking.

Gestützt wurde der Dollar auch durch zuversichtliche Äusserungen von US-Notenbankchef Jerome Powell. Powell hatte sich am Donnerstagabend zuversichtlich über die Konjunkturentwicklung in den USA geäussert. Die Wirtschaft sei "in einer wirklich guten Lage".

"In unseren Augen bleibt die Stimmungslage am Devisenmarkt fragil", kommentiert allerdings Expertin Esther Reichelt von der Commerzbank. "Denn noch fehlen harte Fakten, die eine Entspannung an der Handelsfront rechtfertigen." Solange diese jedoch ausbleiben würden, dürfte es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis sich der Handelskonflikt in den Wirtschaftsdaten niederschlage.

Deutlich unter Druck geraten ist das britische Pfund. In einem Interview anlässlich seines ersten Besuchs als US-Präsident in Grossbritannien hat Donald Trump die angeschlagene Premierministerin Theresa May und deren Brexit-Strategie attackiert. Trump sagte, eine zu enge Bindung an die Europäische Union nach dem Brexit würde dazu führen, dass die USA bei einem Handelsabkommen mit Grossbritannien doch wieder mit der EU verhandeln müssten. "Also wird es das Abkommen wahrscheinlich töten", fügte er mit Blick auf einen möglichen Deal Grossbritanniens mit den USA hinzu. Das Pfund fiel unter die Marke von 1,13 Euro und wurde zuletzt mit 1,1288 Euro gehandelt. Noch stärker sank das Pfund zum Dollar. /jsl/jkr/fba/hr/kw

(AWP)