Gegenüber dem Franken sank der Euro auf 1,0850 Franken, nachdem er am frühen Nachmittag noch 1,0867 Franken gekostet hatte. Auch der US-Dollar schwächte sich wieder leicht ab auf 0,9923 Franken nach 0,9940 Franken kurz nach Mittag.
Die Schwäche des Euro ist kein neues Phänomen. Bereits Mitte und Anfang September wurden ähnliche zweijährige Tiefstände erreicht wie am Donnerstag. Das zentrale Argument gegen den Euro liegt seit längerem in der immer lockereren Geldpolitik der EZB. Die Notenbank hatte ihren Kurs Mitte September nochmals verschärft, um sich gegen die schwächere Konjunkturlage und die aus ihrer Sicht zu geringe Inflation zu stemmen. Die immer niedrigeren Zinsen setzen dem Euro zu.
Die laxe Geldpolitik der EZB stösst insbesondere in Deutschland auf erhebliche Kritik. Ob der Rücktritt der deutschen EZB-Direktorin Sabine Lautenschläger damit zu tun hat, ist unklar. Der Schritt wurde von der EZB am Mittwochabend ohne Angaben von Gründen verkündet. Zumindest zählt Lautenschläger zu den Kritikern der billionenschweren EZB-Wertpapierkäufe, die bald wieder neu aufgelegt werden. Der Rückzug der Deutschen sei ein Signal, dass die Anleihekäufe eher nochmal nachgeladen als zur Seite gelegt werden, kommentierte der Chefökonom der Landesbank Baden-Württemberg, Uwe Burkert.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88505 (0,88668) britische Pfund, 117,73 (118,00) japanische Yen fest.
Die Feinunze (etwa 31,1 Gramm) Gold wurde am Nachmittag in London mit 1507 Dollar gehandelt. Das waren etwa vier Dollar mehr als am Vortag.
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(AWP)