Gestützt wurden die Ölpreise durch den deutlich gefallenen Kurs des Dollar. Ein schwächerer Dollar macht Rohöl für Anleger aus anderen Währungsräumen günstiger und stützt so die Nachfrage. Belastet wird der Dollar durch den zuletzt nachlassenden Inflationsdruck in den USA. Dies dämpfte die Zinserhöhungserwartungen etwas.

Internationale Organisationen äusserten sich unterschiedlich zur erwarteten Ölnachfrage. Die Internationale Energieagentur (IEA) rechnet laut dem am Vormittag veröffentlichten Monatsbericht für das laufende Jahr mit einem Anziehen der weltweiten Ölnachfrage. Die im Zuge des Ukraine-Kriegs verursachte Gaskrise mit einem massiven Preisanstieg für Erdgas an den Rohstoffmärkten habe dazu geführt, dass Industrieunternehmen und Kraftwerke ihre Anlagen verstärkt mit Öl betrieben, heisst es im Bericht der IEA. In den vergangenen Monaten hat Russland die Gaslieferungen nach Europa drastisch reduziert.

Anders stellt sich die Lage für den Produzentenverband Opec dar. Die in Wien ansässige Organisation erdölexportierender Länder (Opec) geht von einem schwächeren Wirtschaftswachstum aus und hat daher ihre Prognose für die Ölnachfrage in diesem Jahr gesenkt. Die Opec begründete den pessimistischeren Ausblick mit dem andauernden Krieg in der Ukraine und den zu erwarteten neuerlichen Corona-Massnahmen in der zweiten Jahreshälfte./jsl/he

(AWP)