NOVARTIS: Der ehemalige Novartis-Chef Daniel Vasella polarisierte wie kaum ein anderer Schweizer Manager. Seit seinem Abgang bei Novartis habe sich beim Basler Pharmamulti aber vieles verändert. "Wir haben über die letzten Jahre viel an unserer Kultur gearbeitet und Fortschritte gemacht", sagte Jörg Reinhardt, der Verwaltungsratspräsident des Unternehmens in einem Interview mit dem "SonntagsBlick". Dass Vasella damals gleichzeitig CEO und Verwaltungsratspräsident gewesen sei, habe damals aber nichts Ungewöhnliches dargestellt. "Er war eine prägende Figur, die Innovation und Ambition ins Unternehmen brachte." Ausserdem hätten auch andere Manager damals so viel verdient wie Vasella. "Das ist heute nicht mehr so", so Reinhardt. Weiter äusserte sich Reinhardt zur aktuellen Pandemielage. Dass Novartis die Impfsparte schon vor längerem verkauft hat, sei ein richtiger Entscheid gewesen. "Unsere Impfsparte war zu klein, um mit den Besten mitzuhalten", sagte der Verwaltungsratspräsident. Und aktuell befinde man sich mit Corona in einer Sondersituation, die nicht ewig anhalten werde. (SonntagsBlick, S. 33-34; siehe auch separate Meldung)

SWATCH: Longines, die zweitgrösste Uhrenmarke von Swatch, erzielte im Januar einen gleich hohen Umsatz wie im Vorjahr, sagt Longines-Chef Matthias Breschan im Interview mit der "NZZ am Sonntag". Das sei eine gute Nachricht, "weil der Januar 2020 bei Longines noch sehr gut gelaufen war". Longines habe das Ziel, bis 2025 die Umsatzmarke von 2 Milliarden Franken zu knacken, sagt Breschan. "Wir werden das Ziel aber nur erreichen, wenn sich die Rahmenbedingungen nach der Covid-Krise normalisieren und die Leute endlich wieder reisen dürfen." Gas geben will der Uhrenmanager beim E-Commerce. "Bis Ende 2021 werden wir überall, wo die Swatch Group Filialen besitzt, auch E-Commerce anbieten; das heisst in rund 30 Ländern." Man wolle den Online-Anteil in den kommenden zwei bis drei Jahren verdoppeln. (NZZaS, S. 28; siehe auch separate Meldung)

COOP: Die seit letzten Montag wieder geöffneten Läden in der Schweiz werden nach Ansicht von Hansueli Loosli, Verwaltungsratspräsident der Coop-Gruppe, in den nächsten Wochen einen Nachholeffekt spüren. Der Online-Handel ersetze das Einkaufserlebnis nicht. "Die Menschen wollen wieder raus, Dinge ausprobieren und sich beraten lassen. Sobald die Gastronomie wieder öffnet, normalisiert sich die hohe Nachfrage bei den Lebensmitteln langsam. Und der Konsum ausser Haus dürfte gleichzeitig wieder wachsen, sagte Loosli am Samstag in einem Interview mit der "Neuen Zürcher Zeitung". In der Corona-Pandemie sei die Coop-Gruppe Gewinner und Verlierer. In den Supermärkten habe der Grossverteiler von der Schliessung der Restaurants profitiert. Etwa gleich viel Umsatz verloren habe Coop jedoch dadurch, dass der Abhol- und Belieferungs-Grosshandel für die Gastronomie geschlossen gewesen sei. Trotz Pandemie werde sich der Detailhandel nicht gross verändern. Der Online-Handel werde weiter zunehmen, wobei abzuwarten bleibe, wie rentabel das E-Commerce-Geschäft betrieben werden könne. (NZZ vom Samstag, S. 24-25; siehe auch separate Meldung)

POST: In der Corona-Krise bestellen Schweizer viel in Online-Shops. Die über 2000 Lieferwagen der Post reichen daher nicht mehr. Das schreibt die "SonntagsZeitung". Deshalb greift der Staatsbetrieb auf verschiedene Autovermieter zurück, wurde eine Sprecherin zitiert. "Aktuell sind 150 gemietete Lieferwagen im Einsatz." Die bestehende Fahrzeugflotte für die Paketzustellung sei auf die normalen Paketmengen und nicht auf Spitzenzeiten ausgerichtet. (SoZ, S. 42)

SBB: Die Konzernleitung und die rund 100 Angehörigen des höchsten Kaders bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB beziehen laut der "NZZ am Sonntag" einen Teil ihres variablen Lohnanteils für das Jahr 2020 nicht. Die siebenköpfige Konzernleitung mit Konzernchef Vincent Ducrot an der Spitze verzichte auf mindestens zehn Prozent des variablen Salärbestandteils. Bei den obersten Kader seien es fünf Prozent, hiess es. Wegen der Coronavirus-Krise müssen die SBB für das vergangene Geschäftsjahr ein riesiges Defizit hinnehmen und wollen rund 250 Millionen Franken sparen. Ein SBB-Sprecher bestätigte den Salär-Beschluss gegenüber dem Blatt, wonach die SBB-Spitze einen Sparbeitrag leiste. (NZZaS, S. 13)

AZ MEDIEN: Der Medienkonzern AZ Medien hat im letzten Jahr ein solides Resultat erzielt. Der Umsatz betrug 233 Millionen Franken. Unter dem Strich resultierte ein Gewinn von 10,1 Millionen Franken, wie die AZ Medien am Samstag mitteilten. Der Verwaltungsrat führt die Ergebnisse vor allem auf Sparmassnahmen, die Kurzarbeitsentschädigung und die Mediennothilfe des Bundes zurück. Erfreulich sei der Abschluss beim Newsportal Watson ausgefallen. Es konnte die Werbe-Erträge massiv steigern und schreibt erstmals schwarze Zahlen, wie es in einem Bericht der "Schweiz am Wochenende" weiter heisst. Angesichts der Pandemie und der herausfordernden Situation hat sich der Verwaltungsrat entschieden, keine Dividende für das Geschäftsjahr 2020 auszuschütten. Zugleich kündigte die Verlegerfamilie Wanner an, dass sie die AZ Medien zu 100 Prozent übernehmen will. Sie wird den Minderheitsaktionären ein Übernahmeangebot unterbreiten. (Schweiz am Wochenende; S.13; siehe auch separate Meldung)

QUAD9: Quad9, ein Anbieter von Internet-Namensdiensten, verlegt seinen Sitz von den USA nach Zürich, wie die "SonntagsZeitung" schreibt. Die Begründung des Unternehmens lautet, der Datenschutz in der Schweiz sei besser als in den USA. "Als erster der vier grossen öffentlichen DNS-Anbieter sind wir nicht mehr in den USA ansässig", sagt Bill Woodcock, einer der Gründer von Quad9. Dadurch sei man sicher vor den Abhöranordnungen der US-Behörden gegen internationale Nutzer, die ja auch noch mit strikten Geheimhaltungsauflagen verbunden sind. Die Schweiz mache beim Datenschutz keinen Unterschied zwischen Schweizer und Nichtschweizer Nutzern und verzichte weitgehend auf Maulkorbregelungen für die "nationale Sicherheit". (SoZ, S. 43)

GELDPOLITIK: Die Nationalbank gerät zunehmend unter Druck. Drei renommierte Ökonomen lancieren eine Debatte über die Geldpolitik und fordern eine Neuausrichtung. Und ausgerechnet der frühere Nationalbankpräsident Philipp Hildebrand fiel seinem Nachfolger Thomas Jordan in den Rücken und unterstützte die Schaffung eines Staatsfonds aus den Devisenreserven der Nationalbank. Mit der finanziellen Macht eines solchen Fonds solle sich die Schweiz politischen Einfluss erkaufen. Das kommt Thomas Jordan höchst ungelegen. Die USA hat die Nationalbank erst im Dezember als Währungsmanipulation gebrandmarkt. Mit den Deviseninterventionen bekämpfe die Nationalbank nur eine übermässige Aufwertung des Frankens, es gehe nicht darum, sich Vorteile zu Lasten anderer zu verschaffen, verteidigte sich Jordan. (SoZ, S. 37)

DETAILHANDEL: Entgegen dem Digitalisierungstrend wollen etliche Fachhändler ihr Filialnetz ausbauen. Das berichtet die "SonntagsZeitung". Darunter sind das Modehaus PKZ, die Buchhändler Orell Füssli und Lüthy Balmer Stocker, der Sportausrüster Decathlon, die dänische Wohnaccessoire-Kette Søstrene Grene und die Drogeriekette Müller. Michael Dressen vom Immobiliendienstleister CBRE bestätigt, dass Detailhändler wieder vermehrt nach neuen Standorten Ausschau halten. (SoZ, S. 42)

TOURISMUS: Im Sommer 2020 entdeckten viele Schweizer über die Sprachgrenzen hinweg ihr Land. Deshalb passen die Ferienregionen nun für den Sommer 2021 ihre Angebote an, wie die SonntagsZeitung schreibt. So sind die Romands in der Pandemie bei den Tessinern in den Fokus gerückt - und zwar langfristig. "Wir arbeiten derzeit unsere Strategie 2030 aus. Darin verankern wir, dass dieser Gästegruppe grössere Bedeutung beigemessen werden soll, als dies bis anhin der Fall war", sagt Jutta Ulrich, Sprecherin von Ticino Turismo. Schliesslich sei der Weg durch die Alpen mit den neuen Tunnels bedeutend kürzer geworden. Auch der Kanton Glarus buhlt um Westschweizer. "Wir werden einen Teil unserer Kommunikationsmittel neu in Französisch anbieten, um die Gäste aus der Westschweiz besser abholen zu können", sagt Fridolin Hösli von Visit Glarnerland. Der Kanton Wallis wiederum will Gäste anlocken, die noch nie im Wallis waren. (SoZ, S. 40)

BITCOIN: Niklas Nikolajsen, der Chef des Krypto-Dienstleisters Bitcoin Suisse, kann sich vorstellen, dass die Kurse für einen Bitcoin in den nächsten drei Jahren 100'000 US-Dollar oder sogar noch mehr erreichen. "Die enormen Preissteigerungen haben damit zu tun, dass wir uns immer noch am Anfang der Adaption befinden", sagte er in einem Gespräch mit der NZZ am Sonntag. "So wie früher Gold, als es noch die Grundlage unseres Währungssystems bildete." (NZZaS, S. 30)

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(AWP)