SWISSCOM / SUNRISE: Eltern müssen teure Handydienste der Kinder nicht zahlen. Diesen Entscheid hat der Ombudsmann für Telekommunikation gefällt. Wie die "Sonntagszeitung" schreibt, müssen sie teure Beträge auf Abo-Rechnungen ihrer Kinder für unerwünschte Mehrwertdienste nicht bezahlen. Der Vertrag sei ungültig, weil die Eltern nicht eingewilligt hätten. (SoZ, S. 41)

TAMEDIA / RINGIER: Die geplatzte Fusion zwischen Ticketcorner und Starticket hat ein juristisches Nachspiel. Ticketcorner wird gegen den Weko-Entscheid Beschwerde einlegen, erklärte deren Chef Andreas Angehrn im Interview mit der "NZZ am Sonntag". Starticket hat hingegen noch nicht entschieden, ob das Unternehmen ebenfalls den juristischen Weg einschlägt. Ticketcorner gehört der Ringier-Gruppe und der CTS-Eventim-Gruppe. Starticket gehört dem Medienkonzern Tamedia. (NZZaS S. 29; siehe auch separate Meldung)

SWISS LIFE: Laut der "Sonntagszeitung" werden Call-Center-Mitarbeiter beim Versicherungskonzern Swiss Life unter Pseudonym arbeiten, weil ihre Namen nicht schweizerisch klängen. Den Angestellten werde demnach nahegelegt, sogenannte Aliasnamen für die Kommunikation zu verwenden. Laut Angaben des Unternehmens arbeiten mindestens 9 Angestellte mit solchen Pseudonymen. Diese Praxis pflege der Versicherungskonzern seit 21 Jahren, weil die Kunden die anderen Namen bester verstünden. Mit einer Diskriminierung von Ausländern habe dieses Vorgehen nichts zu tun. (SoZ, S. 2/3)

UBS: UBS-Chef Sergio Ermotti tadelt die Börsenbetreiberin SIX Group als ineffizient und teuer. Deren Präsident Romeo Lacher gesagt hatte unlängst gesagt, das Projekt für den Aufbau einer gemeinsamen Backoffice-Plattform für Schweizer Banken sei nicht machbar. "Ich denke, die SIX muss über die Bücher gehen und sich Gedanken machen, wie sie sich aufstellen kann. Als grösster Aktionär werden wir uns natürlich aktiv an der Diskussion beteiligen. Ich glaube nicht, dass das heutige Geschäftsmodell langfristig nachhaltig ist", so Ermotti im "Blick". Der Verkauf der durch die UBS gehaltenen SIX-Aktien stehe heute zwar nicht im Vordergrund. "Allerdings, wenn wir mit den Dienstleistungen nicht zufrieden sind, suchen wir natürlich nach Alternativen", erklärt der UBS-Chef. (Blick, Artikel online verfügbar)

POST: Post-Chefin Susanne Ruoff verteidigt in einem Interview mit der "Sonntagszeitung" ihre Pläne zum Abbau von Postfilialen und von zahlreichen Mitarbeiterstellen. So sei beispielsweise eine 100-prozentige Postzustellung eine Frage der Verhältnismässigkeit. So seien von 1'729'439 ganzjährig bewohnten Häusern einzig 1133 Häuser oder 0,07% nicht über die ordentliche Zustellung bedient worden, sagte Ruoff relativierend. Zudem seien Bareinzahlungen in den ersten drei Monaten dieses Jahres so stark wie noch nie zurückgegangen. Und die Kundschaft verschicke ohnehin als langfristiger Trend immer weniger Briefe, weil es ja E-Mails als Alternative gebe. (SoZ, S. 35)

SWISS: Geht es nach der Swiss, sollen künftig auch Piloten über 60 im Cockpit sitzen. Die Airline will das Pensionsalter um zwei Jahre auf 62 Jahre erhöhen, wie Recherchen der "Schweiz am Wochenende" ergeben haben. 2011 war das Rentenalter bereits von 58 auf 60 Jahre erhöht worden. Beim Pilotenverband Aeropers kommen die Pläne nicht gut an. Zwar wehre man sich nicht grundsätzlich gegen eine Rentenerhöhung, sagt Verbandschef Henning Hoffmann zur Zeitung. Es seien die konkreten Konditionen, an denen sich der Verband stosse. Unter anderem deshalb sind die Verhandlungen um einen neuen Gesamtarbeitsvertrag vergangene Woche sistiert worden. (SaW S. 20)

POSTFINANCE: Die Postfinance darf keine Kredite vergeben, hat sich aber in den letzten Jahren zum wichtigsten Finanzierer der Schweizer Gemeinden gemausert. In einer noch unveröffentlichten Studie der Hochschule Luzern über die Finanzierung mittelgrosser Gemeinden komme die Postfinance auf einen Marktanteil am Kreditvolumen von 26%, schreibt der "Tagesanzeiger". Bei einer ähnlichen Studie vor zehn Jahren seien es erst 10% gewesen. Postfinance vergebe den Gemeinden das Geld nicht via Kredite, sondern über Schuldscheindarlehen. (TA, S. 10)

NZZ: Die NZZ-Mediengruppe will nach einem gescheiterten Expansionsversuch nach Österreich nunmehr Leser auf dem Markt in Deutschland gewinnen. Das Zürcher Blatt plane laut einer Meldung des "SonntagsBlicks" eine E-Paper-Version für den deutschen Markt. Vom Design her soll die elektronische Zeitung wie das Original aussehen - allerdings ohne Schweizer Inhalte. NZZ-intern würden bereits Probeversionen herumgeistern und der Personalbestand sei aufgestockt worden. Die NZZ bestätigte die Informationen gegenüber dem "SonntagsBlick", nannte aber noch keinen Starttermin für das neue Produkt. (SonntagsBlick)

"FAIR-PREIS-INITIATIVE": Die Volksinitiative, die der Hochpreisinsel Schweiz ein Ende setzen will, ist auf gutem Weg. rund 70'000 der 100'000 erforderlichen Unterschriften seien bereits gesammelt, sagte der Geschäftsführer des Vereins "Stop der Hochpreisinsel - für faire Preise" der "Sonntagszeitung". Ende der Sammelfrist ist März 2018. Ende September hatten Konsumentenschützer und verschiedene andere Verbände die Initiative lanciert, um "missbräuchliche" Schweiz-Zuschläge in Zukunft zu unterbinden und für günstigere Preise zu sorgen. (SoZ, S. 40)

GESUNDHEITSWESEN: Die geplante Korrektur der Tarife bei Ärzten findet in politischen Kreisen zwar weitestgehenden Anklang, wie die Eingaben aus der Vernehmlassung zeigen. Allerdings schlägt die Ärzteschaft nun in der "NZZ am Sonntag" zurück. So wehrt sich der oberste Schweizer Arzt, Jürg Schlup, in einem Interview mit der Zeitung. Er habe das Gefühl, den Medizinern werde nunmehr die Rolle des Schwarzen Peters im Gesundheitswesen zugeschoben, sagte der Präsident der Ärztevereinigung FMH. Es liessen sich anderenorts viel effektiver Gelder sparen, so etwa, falls die ambulante und die stationäre Behandlung endlich einheitlich finanziert werden würden. (NZZaS, S. 10)

EINKAUFSTOURISMUS: Mit verschiedenen politischen Vorstössen soll versucht werden, den Einkaufstourismus einzudämmen. Unter anderem fordert der Glarner SVP-Ständerat Werner Hösli, die Grenze für die Mehrwertsteuerbefreiung sei von heute 300 auf 50 CHF zu senken. Migros, Coop, Denner und andere Firmen unterstützen diesen Ansatz. Die Swiss Retail Federation (SRF), der Verband der kleinen und mittelgrossen Detailhändler, mag sich mit den Vorschlägen der Grosskonzerne jedoch nicht anfreunden, schreibt die "NZZ am Sonntag". Zur SRF gehörten Firmen wie Aldi, Lidl und Landi.

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(AWP)