FRANKE/ARTEMIS: Die Frankenstärke ist für den Industriellen Michael Pieper auch eine Fitnesskur. Der Besitzer des Küchenkonzerns Franke räumt allerdings ein, dass viele Schweizer Zulieferer mit ausländischen Anbietern ersetzt werden mussten. "Wir waren dazu gezwungen, in der Schweiz war es zu teuer", sagt Pieper im Interview mit der "Schweiz am Wochenende". Der Franken ist gemäss Pieper noch immer viel zu stark. Idealerweise müsste ein Euro etwa 1,20 CHF oder 1,30 CHF kosten. Der Druck hätten aber auch zu besseren Leistungen angespornt. "Wir waren extrem dazu getrieben, noch besser zu werden. Wir handelten aus der Not heraus", sagt er. Für grössere Industriebetriebe allerdings sei der Druck zu hoch. (Schweiz am Wochenende; siehe separate Meldung)

LANDIS+GYR: Der geplante Börsengang des Schweizer Traditionskonzerns Landis+Gyr sollte keine Auswirkungen auf die Belegschaft in der Schweiz haben: "Durch den IPO wird sich am Standort Zug nichts ändern", verspricht CEO Richard Mora gegenüber der "NZZ am Sonntag" (NZZaS). Er bekräftigte gegenüber dem Sonntagsblatt, dass der IPO eine attraktive Lösung darstelle, dass aber weiterhin auch ein Verkauf an einen Konkurrenten geprüft werde. Der Entscheid falle im laufenden dritten Quartal. (NZZaS, S. 27)

TICKETMASTER/TAMEDIA: Live Nation, einer der grössten Konzertveranstalter weltweit, übernimmt eine Mehrheitsbeteiligung am Openair Frauenfeld. Der in 40 Ländern aktive Konzern, dem unter anderem der Billettverkäufer Ticketmaster gehört, wird damit Teil der Schweizer Festivallandschaft. Man sei schon länger zur Überzeugung gelangt, dass das Festival einen starken Partner brauche, erklärte Joachim Bodmer, Sprecher des Openair Frauenfelds, am Sonntag gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Er bestätigte damit Informationen der "SonntagsZeitung" (SoZ). Geplant sei, dass Live Nation mit der bisherigen Crew weiterarbeiten werde. Das sei bei ähnlichen Übernahmen in Deutschland nicht anders gewesen. Es sei aber auch klar, dass es mit dem Besitzerwechsel Veränderungen geben werde, stellte Bodmer fest. Ob diese Veränderungen den Ticketverkauf betreffen könnten, konnte der Sprecher nicht bestätigen. Es gebe langfristige Verträge, die auch eingehalten würden, sagte er dazu. In der Schweiz wird schon länger mit dem Markteinstieg von Ticketmaster gerechnet. Der US-Riese würde dann die beiden hiesigen Platzhirsche Ticketcorner und die Tamedia-Tochter Starticket konkurrieren. Die von den beiden Schweizer Marktführern angestrebte Fusion ist erst vor Kurzem von der Weko untersagt worden. (SoZ, S. 30; siehe separate Meldung)

ALTERSREFORM: Die Zeit ist reif für einen Kompromiss: Dieser Ansicht scheint laut einer Umfrage derzeit die Mehrheit der Stimmberechtigten zu sein, wenn es um die Reform der Altersvorsorge geht. Auch für die Sozialdirektorenkonferenz überwiegen die Vorteile des Abstimmungspakets. Laut einer Planungsstudie des Forschungsinstituts gfs.bern spricht sich aktuell eine Mehrheit der Stimmberechtigten in der Schweiz für die "Altersreform 2020" aus, über die im September abgestimmt wird. Über die Studie berichteten die Zeitungen "Südostschweiz am Wochenende" und "Schweiz am Wochenende". Sie liegt der Nachrichtenagentur sda vor. 60% der Befragten sagen darin, sie seien bestimmt oder eher für die AHV-Reform, während mit 28% eine klare Minderheit bestimmt oder eher dagegen eintritt. Die meisten Befürworter (73%) geben als Grund für ihre Zustimmung an, dass die Zeit reif sei für einen Kompromiss. (siehe separate Meldung)

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(AWP)