EINBÜRGERUNGEN: In der Schweiz zeichnet sich bei Einbürgerungen im laufenden Jahr ein neuer Rekord ab. Bis zur Jahresmitte liessen sich in der Schweiz 20'851 Personen einbürgern, wie die "NZZ am Sonntag" berichtet. Das sind sieben Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2016. Halte der Trend an, seien es Ende Jahr über 46'000 Personen. Einiges deute darauf hin, dass sich der Zuwachs noch verstärke. Der bisherige Rekordwert von 2006 steht bei 47'607 Einbürgerungen. Grund für den Anstieg ist laut der Zeitung eine bevorstehende Verschärfung des Gesetzes. Ab 2018 wird eine Niederlassungsbewilligung C verlangt. Der Effekt werde zusätzlich verstärkt, weil es linke Kreise nötig gefunden hätten, alle Ausländer dazu aufzurufen, noch rasch ein Gesuch einzureichen, kritisiert FDP-Ständerat Philipp Müller. Er meint Politiker wie etwa die Zürcher SP-Stadtpräsidentin Corine Mauch, die entsprechende Briefe an Ausländer verschickt hat. (NZZaS, 23.07. S. 16)

MEHRWERTSTEUER: Bei einer Ablehnung der Reform der Altersvorsorge könnte die Mehrwertsteuer sinken, rechnet die NZZ am Sonntag vor. Ohne die Reform der Altersvorsorge 2020 würde der Satz von derzeit 8% auf 7,70% per 1.1.2018 sinken. Dies sei Resultat der auslaufenden IV-Zusatzfinanzierung per Ende 2017 um -0,4% bei der Mehrwertsteuer und der Steuererhöhung durch die Finanzierung des Ausbaus der Bahninfrastruktur (Fabi) um 0,1%. Auf Basis des Jahres 2016 hätte dies für den Bund Mindereinnahmen von rund 800 Mio CHF zur Folge. Sollte die Reform angenommen werden, führe dies wiederum zu einer Erhöhung der Mehrwertsteuer um 0,3% womit weiter das Niveau von 8% gehalten werde. (NZZaS, 23.07. S. 25)

NOVARTIS: Die Planungen des Pharmakonzerns Novartis beim Medikament Ilaris könnten durch eine Studie durcheinander geraten, schreibt der Tagesanzeiger. Das Mittel mit Orhan-Drug-Status ist seit vergangenen September bei der Behandlung von TRAPS, HIDS/MKD und des familiären Mittelmeerfiebers (FMF) zugelassen. Laut Novartis ist der Iliaris-Wirkstoff laut der CANTOS-Studie der erste, der zeigen konnte, dass ein selektiver Eingriff in das Entzündungsgeschehen das kardiovaskuläre Risiko senken könne. Laut einer Studie zeige das Mittel in einem anderen Bereich ein potenzielles Einsatzgebiet mit Aussicht auf einen Blockbustereffekt, schreibt die Zeitung. Das Problem sei jedoch der Preis, der, sollte man an der Höhe für die bestehende Indikation festhalten, im Bereich Kardiologie aufgrund des Wettbewerbs nicht gehalten werden könne. (siehe separate Meldung, TA 22.07. S. 9)

CARPOOLING-INITIATIVE: Schweizer Autopendler sollen auf der Fahrt zur Arbeit vermehrt Platz machen für andere Mitfahrer. Dies will der Bund und plant laut "NZZ am Sonntag" eine "nationale Carpooling-Initiative". Deren Ziel ist es, die durchschnittliche Belegung im Stossverkehr von 1,1 auf 1,5 Menschen pro Auto zu erhöhen. Damit sollen das Verkehrsaufkommen und der Energieverbrauch um fast einen Drittel reduziert werden. "Wenn wir nicht immer mehr Strassen bauen wollen, müssen wir versuchen, die bestehende Infrastruktur besser zu nutzen", sagt Christoph Schreyer, Leiter Mobilität im Bundesamt für Energie, der Zeitung. Versuche, Fahrgemeinschaften zu fördern, gab es schon mehrere. Der neue Anlauf zielt darauf ab, das Verhalten der Autofahrer zu ändern. Erreicht werden soll dies mit Smartphone-Applikationen, bei denen die Benutzer die Mitfahrer wie bei der Dating-App Tinder nach gewissen Kriterien aussuchen, aber auch mit Anreizen wie etwa billigeren Parkplätzen für Gemeinschaftspendler. Der Bund will mit Akteuren aus der Wirtschaft bis Ende Jahr eine Konzeptstudie erstellen und danach über deren Start entscheiden. In die Arbeiten einbezogen ist auch die Dialogplattform Avenir Mobilité, in der sich grosse Firmen wie Coop, die Post, Swisscom, SBB, IBM oder Siemens engagieren. (NZZaS, 23.07. S. 9)

KUNDENKARTEN: Die Schweizer sind ein Volk von Rabattjägern, obschon der Nutzen von Sammelpunktkarten minimal ist. Laut neusten Zahlen des Marktforschungsinstituts GfK Schweiz sind über 14,1 Millionen Kundenkarten im Umlauf, wie der "SonntagsBlick" berichtet. Die Wichtigsten sind dabei die "Supercard" von Coop mit 3,17 Millionen Kärtchen und "Cumulus" von Migros mit 2,95 Millionen Stück. Bei Migros werden 79 Prozent des Umsatzes mit "Cumulus" erfasst. Beim Rivalen Coop sind es 72 Prozent. Doch der Lohn für die Hergabe der eigenen Konsumdaten sei mager, schreibt die Zeitung. Einer Auswertung des Vergleichsportals Verivox zufolge erhalten die Kunden relativ wenig zurück. Bei den grössten Kundenkarten-Programmen mit über 600'000 Karten etwa von Coop, Migros, Ikea, Manor und PKZ sparten die Benützer in der Regel rund ein Prozent des Geldes ein, das sie ausgegeben hätten.

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(AWP)