CS/UBS/JULIUS BÄR: Die Klage des russischen Milliardärs Viktor Vekselberg gegen Schweizer Banken verzögert sich offenbar. Dies berichtete die "Schweiz am Wochenende" mit Verweis auf Personen, die dem Russen nahe stehen. Unter anderem sei es schwierig gewesen, Anwälte zu finden - weil viele nicht in den Kampf gegen die Grossbanken ziehen wollten. Laut dem Bericht sind nach wie vor Vermögen von Vekselberg in der Höhe von zwei Milliarden Franken blockiert. Vekselberg geriet im Frühling auf eine Sanktionsliste der USA. Wann die Klage eingereicht werde, ist laut den Informanten offen. (SaW, S. 17)

RICHEMONT: Bei der Richemont-Tochter IWC soll die Erfolgsgeschichte weitergehen, wie IWC-Chef Christoph Grainger-Herr der "NZZ am Sonntag" sagte. Zwar könne er keine Zahlen nennen. "Ich kann aber sagen, dass wir wachsen - und optimistisch in die Zukunft blicken." Laut dem Chef des Schaffhauser Uhrenherstellers hat sich der Personalbestand von IWC weltweit in den letzten zehn Jahren auf 1'200 von 600 verdoppelt. (NZZaS, S. 31)

MEYER BURGER: Grossaktionär Petr Kondrashev übt via "Sonntagszeitung" massive Kritik an Teilen des Managements. Konkret fordert er den Rücktritt des Verwaltungsratspräsidenten Alexander Vogel sowie von Finanzchef Michel Hirschi. Vogel verfüge "nicht über ausreichende Kompetenz in dieser hochkomplexen Industrie", lautet ein Vorwurf, den der Grossaktionär über seinen Anwalt veröffentlichen liess. Und Hirschi habe "am Schweizer Kapitalmarkt schon lange seine Glaubwürdigkeit verloren". Kondrashev hielt laut den letzten offiziellen Angaben 6,12% an Meyer Burger. (SoZ, S. 33)

MIGROS: Die Migros will nach China expandieren und dabei auch eigene Läden betreiben. Dies sagte Migros-Industrie-Chef Walter Huber der "Sonntagszeitung". Der Online-Kanal reiche nicht für die Bewirtschaftung des chinesischen Marktes, so die Begründung des Managers. Die Läden sollen seinen Angaben unter dem Markennamen "Orange Garten" eröffnen. Gemäss Huber ist es generell die Strategie der Migros Industrie, im Ausland zu wachsen. Abgesehen davon ist unklar, ob es bei der Migros Industrie wegen des Sparprogramms des Mutterkonzerns zu einem Stellenabbau kommen wird, wie Huber weiter sagte. (SoZ, S. 31)

RAIFFEISEN: Laut Informationen der "NZZ am Sonntag" wird der Name des neuen Verwaltungsratspräsidenten noch nicht bei der Semesterzahlen-Präsentation vom kommenden Mittwoch genannt. Die Sondierung der Kandidaten gestalte sich offenbar harziger als erwartet, so dass der Name erst Mitte September bekannt gegeben werden könne. (NZZaS, S. 29)

SCHWEIZ-EU I: Der Industrieverband Swissmem will ein Rahmenabkommen mit der EU. Beim Lohnschutz muss daher nach Ansicht von Swissmem-Präsident Hans Hess eine Lösung gefunden werden. Die Schweiz müsse hier ihren Spielraum "kreativ nutzen". Hess betonte in einem Interview mit den Tamedia-Medien vom Samstag, dass "niemand" den Lohnschutz in den flankierenden Massnahmen aushöhlen wolle. "Der Bundesrat will das nicht, die Arbeitgeber wollen das nicht und auch die Kantone nicht. Es geht einzig darum, uns beim Lohnschutz in der Umsetzung mit einfacheren, weniger bürokratischen Verfahren der EU anzunähern, damit sie einlenkt", so Hess. (TA, S. 8, siehe auch separate Meldung)

SCHWEIZ-EU II: Gewerkschaftspräsident Paul Rechsteiner rudert bei der Aussage an den Bundesrat, nicht über die flankierenden Massnahmen zu diskutieren, zurück: "Vieles wird dramatisiert", sagte er gegenüber dem "Sonntagsblick". Von einer Gesprächsverweigerung oder einer bewussten Provokation will er nichts wissen: "Wir haben lediglich unsere Position in dieser Sache klargestellt. Beim Lohnschutz gibt es nichts zu diskutieren", führte Rechsteiner aus. Selbstverständlich sei er ständig im Gespräch mit den Bundesräten - auch mit Johann Schneider-Ammann. Am Donnerstag habe er den Wirtschaftsminister wieder getroffen. (Sonntagsblick)

BUNDESHAUSHALT: Der Bund zahlt laut der "NZZ am Sonntag" derzeit deutlich weniger an Zinsen als vor der jüngsten Finanzkrise. Die Reduktion der Schulden und das tiefe Zinsniveau hätten dazu geführt, dass die Schweiz dieses Jahr nur noch 1,1 Milliarden Franken an Zinsen bezahlen wird, sagte Daniel Wittwer, Co-Abteilungsleiter der Bundestresorerie der Zeitung. Das seien rund 2,5 Milliarden Franken weniger als 2007, im Jahr vor Ausbruch der Finanzkrise. Dieses Jahr plane man im Übrigen nur Anleihen für 2 bis 3 Milliarden Franken zu emittieren, da der Bund zur Zeit schlicht nicht mehr Geld brauche. (NZZaS, S. 27)

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(AWP)