Gegen 9.45 Uhr notieren die Genussscheine des Pharma-Schwergewichtes noch 0,4% im Minus auf 245,90 CHF. Der Leitindex SMI zeigt sich zeitgleich mit +0,02% nahezu unverändert. Roche stehen damit in etwa wieder auf dem Niveau von Anfang März. Gegenüber ihrem bisherigen Jahreshoch bei 272,60 CHF von Anfang Mai ist das ein Minus von etwas mehr als 10%.

Auslöser für den Rücksetzer seit Mai ist der Fachkongress ASCO und die dort präsentierten ausführlichen Daten der Aphinity-Studie. Die Daten waren vor allem für die Zukunft der Brustkrebs-Franchise um Herceptin wichtig. In der Studie sollte unter Ergänzung des Mittels Perjeta die aktuelle Standard-Therapie aus Herceptin und Chemotherapie massgeblich verbessert werden. Wie die Daten zeigen, verbessert diese neue Kombination nur bei den so genannten Risiko-Patienten die Behandlung.

Das hat bei vielen Analysten zunächst für sehr verhaltene Reaktionen gesorgt. Denn Herceptin gehört neben Avastin und MabThera zu den Blockbustern, denen wegen abgelaufener Patente erhöhter Konkurrenzdruck durch den Markteintritt von Biosimilars, also Nachahmerprodukten, droht.

Diesen Aspekt hebt auch der SocGen-Analyst in seiner Studie hervor. Er glaube nicht länger daran, dass Roche durch Innovationen den Einfluss von Biosimilars problemlos abfedern könne. Vielmehr dürfte Roche ein eher unterdurchschnittliches Gewinnwachstum erleben, was den Konzern seine Stellung als Branchenliebling kosten dürfte, zeigt sich der Experte überzeigt.

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(AWP)