RENDITE MIT IMMOBILIEN: Die Versicherung Baloise übernimmt für 288 Millionen Franken die Immobiliengesellschaft Pax Anlage. Dafür setzt die Gruppe bis zu 288 Millionen Franken an Versicherungsgeldern ein. Den Publikumsaktionären von Pax bietet Baloise einen Preis von 1600 Franken je Aktie. Zum Schlusskurs vom Donnerstag entspricht dies einer Prämie von gut 10 Prozent. Die restlichen Aktien kauft Baloise den aktuellen Mehrheitsaktionären ab - der Muttergesellschaft Pax Holding, deren Lebensversicherungsgesellschaft sowie den Nürnberger Lebensversicherungen. Mit dem Kauf will sich Baloise im aktuellen Tiefzinsumfeld eine solide Rendite sichern.

MEHR EINTRÄGE: Die Zahl der Handelsregistereinträge in der Schweiz ist im vergangenen Jahr um 2,2 Prozent auf rund 612'000 Gesellschaften gestiegen. Spitzenreiter in der Statistik des Eidgenössischen Amtes für das Handelsregister ist der Kanton Luzern, der einen Zuwachs bei den Einträgen um 4,2 Prozent auf rund 26'000 Gesellschaften verzeichnet. Auf dem zweiten Platz landet der Kanton Schwyz. Die Zahl der Handelsregistereinträge stieg in dieser Region um 3,4 Prozent auf rund 17'100 Gesellschaften.

KONSTANTE AUSLASTUNG: Viele Bergregionen klagen über rückläufige Gästezahlen. Entgegen diesem Trend haben die Reka-Feriendörfer im vergangenen Jahr ihre Auslastung halten können. 2016 betrug der Umsatz des hiesigen Feriengeschäfts 28,6 Millionen Franken. Das sind knapp 3 Prozent mehr als im Jahr davor. Neben den neuen Angeboten und einer leichten Zunahme der Kapazitäten profitierte die Schweizer Reisekasse (Reka) von der stabilen Witterung im Sommer und Herbst. Dagegen kämpft das Unternehmen in seinem wichtigsten Geschäft mit Reka-Geld seit dem Frankenschock 2015 mit sinkenden Erträgen. 2016 betrug das Minus 4,4 Prozent bei einem Volumen von 629,7 Millionen Franken.

LEICHT WENIGER BESUCHER: Die Rigi Bahnen haben 2016 insgesamt 783'000 Besucher auf den Zentralschweizer Ausflugsberg transportiert. Das sind rund 2000 weniger als im Rekordvorjahr. Zum guten Ergebnis beigetragen hätten trotz Schneemangels die letzten vier Tage des Jahres, als die Bahnen knapp 20"000 Gäste zählten. Im Juli, August und September erzielten die Bahnen mit 305'000 Reisenden das beste Quartalsergebnis in der 145-jährigen Geschichte. Insgesamt verzeichnete das Tourismusunternehmen einen Rückgang der internationalen Gruppengäste aus Asien um gegen 20 Prozent. Der Rückgang habe aber mit individuell reisenden Gästen aus dem Ausland kompensiert werden können.

NEUE HERZKREISLAUF-MITTEL: Das Basler Pharmunternehmen Novartis hat mit der US-Pharmafirma Ionis ein milliardenschweres Abkommen zur Entwicklung und Vermarktung von zwei Herzkreislauf-Medikamenten geschlossen. Novartis bezahlt zunächst 225 Millionen Dollar, wie Ionis mitteilte. Sofern Novartis die Lizenzen für beide Medikamente übernimmt und diese erfolgreich vermarktet werden, hat der Deal ein Volumen von deutlich über einer Milliarde Dollar. Die Ionis-Tochter Akcea entwickelt zwei neue Therapieformen zur Behandlung von Herzkreislauf-Erkrankungen. Sie zielen auf Patienten ab, bei denen ein erhöhtes Risiko besteht, an den Folgeerscheinungen von Arteriosklerose wie einem Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erkranken.

DEUTLICHER ANSTIEG: Der Absatz der Schweizerischen Zementindustrie ist im vierten Quartal 2016 gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode um 1,6 Prozent gestiegen. Die Gesamtlieferungen im Jahresverlauf 2016 verzeichnen damit ein Plus von 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die gesamten Lieferungen betrugen 2016 4,4 Millionen Tonnen, wie der Verband cemsuisse mitteilte. Davon wurden 52 Prozent per Bahn transportiert, wie es weiter heisst. Der Anteil der Lieferungen an Transportbetonwerke betrug 74 Prozent, jener an Ortbetonanlagen bei Grossbaustellen 20 Prozent.

WENIGER AUFTRÄGE: Die deutsche Industrie hat im November mangels Grossaufträgen den stärksten Auftragsschwund seit zwei Jahren erlitten. Die Bestellungen fielen nach Angaben des Wirtschaftsministeriums um 2,5 Prozent zum Vormonat. Ökonomen hatten nur mit einem Minus um 2,3 Prozent gerechnet, nachdem es im Oktober mit 5,0 Prozent den kräftigsten Zuwachs seit annähernd zweieinhalb Jahren gegeben hatte. Die deutsche Wirtschaft ist nach Prognose der meisten Institute im vergangenen Jahr um 1,8 Prozent gewachsen. Für 2017 wird eine Abschwächung auf etwa 1,4 Prozent erwartet - vor allem wegen der geringeren Zahl an Arbeitstagen.

DEVISENRESERVEN GESUNKEN: Die Devisenreserven der Schweizerischen Nationalbank (SNB) sind im Dezember leicht gesunken. Per Ende des Berichtsmonats lag der Wert bei 645,3 Milliarden Franken, nachdem es Ende November noch (leicht nach unten korrigierte) 647,8 Milliarden Franken gewesen waren. Der Gesamtbestand der Reserven (exklusive Gold) erreichte Ende Dezember 651,1 Milliarden Franken nach 653,6 Milliarden Franken im Vormonat, wie die SNB auf ihrer Internetseite mitteilte. Die Devisenreserven waren zuletzt fast immer gestiegen. Vor allem im November war mit 17,6 Milliarden Franken ein hohes Plus ausgewiesen worden. Ausser jetzt im Dezember resultierte 2016 einzig im Februar ein leichter Rückgang von knapp 4 Milliarden Franken. Ob und allenfalls wie stark die SNB im Dezember am Devisenmarkt interveniert hat, ist aus den Zahlen nicht genau herauszulesen.

SPÜRBARES UMSATZPLUS: Dank der guten Konjunktur haben die deutschen Detailhändler wohl auch 2016 ein deutliches Umsatzplus eingefahren. Sie hatten voraussichtlich 2,4 bis 2,6 Prozent mehr in der Kasse als im Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Klammert man Preissteigerungen heraus, lag das Plus bei 1,8 bis 2,1 Prozent, nach 2,6 Prozent 2015. Die positive Lage am Arbeitsmarkt, steigende Löhne und eine Entlastung durch niedrige Energiepreise sorgen momentan für gute Kauflaune.

SAMSUNG LEGT ZU: Trotz des Debakels um sein Pannen-Smartphone Galaxy Note 7 erwartet Samsung für das vierte Quartal 2016 den höchsten operativen Gewinn seit über drei Jahren. Dabei dürften nach Ansicht von Analysten vor allem wie schon im dritten Quartal die guten Geschäfte mit Speicherchips und Displays die Folgen des weltweiten Rückrufs des Note 7 aufgefangen haben. Der Gewinn aus den Kerngeschäften werde im Jahresvergleich um 50 Prozent auf etwa 9,2 Billionen Won (7,9 Milliarden Franken) steigen, teilte das südkoreanische Technologieunternehmen mit. Beim Umsatz rechnet Samsung Electronics mit einem leichten Rückgang auf 53 Billionen Won. Genaue Geschäftszahlen legt der Marktführer bei Smartphones, Speicherchips und Fernsehern traditionell erst zu einem späteren Zeitpunkt vor.

TOKIO VERTEIDIGT TOYOTA: Nach einer Attacke von Donald Trump gegen Toyota wegen Investitionsplänen in Mexiko hat die Regierung in Tokio die heimische Industrie demonstrativ in Schutz genommen. "Japanische Autobauer leisten signifikante Beiträge bezüglich Arbeitsplätzen in den USA. Es ist wichtig, dass ihre Bemühungen und Ergebnisse breit akzeptiert werden", sagte der Minister für Wirtschaft, Handel und Industrie (Meti), Hiroshige Seko. Toyota wolle ein gutes Unternehmen für die Bürger sein, erklärte auch der Sprecher der Regierung, Yoshihide Suga. Eine Sprecherin von Toyota in Tokio verwies lediglich auf eine Stellungnahme des Konzerns in den USA. Demnach werde sich weder das Produktionsvolumen noch die Beschäftigung in den USA als Ergebnis der 2015 angekündigten Fabrik im mexikanischen Guanajuato verringern. Toyota sei seit fast 60 Jahren ein Teil der Kultur der USA, hiess es. Mit Direktinvestitionen von mehr als 21,9 Milliarden Dollar, zehn Produktionsstätten und 136'000 Beschäftigten wolle Toyota mit Trumps Regierung im Sinne der Kunden und der Autoindustrie kooperieren.

WETTBEWERB UNTER RIVALEN: Der chinesische Technologiekonzern Huawei will den iPhone-Konzern Apple beim Smartphone-Absatz überholen. Im vergangenen Jahr lag das Unternehmen nach eigenen Angaben mit 139 Millionen verkauften Mobiltelefonen auf Rang drei. "Wir werden in absehbarer Zeit auf Platz zwei vorrücken", sagte der Chef des Konsumentengeschäfts, Richard Yu, auf der Technologiemesse CES in Las Vegas. Die Branche wird derzeit vom südkoreanischen Elektroriesen Samsung vor Apple angeführt. Huawei lag zuletzt hinter Apple, aber vor den chinesischen Wettbewerbern Oppo, Xiaomi und Lenovo. Der Erfolg von Huawei ist aus Yus Sicht unter anderen auf die Anstrengungen in der Forschung und Entwicklung zurückzuführen. In den vergangenen zehn Jahren habe Huawei umgerechnet 38 Milliarden Dollar dafür ausgegeben.

NIEDERLAGE FÜR SANOFI: Der weltweit grösste Biotech-Konzern Amgen hat im Streit um seinen Cholesterin-Senker Repatha einen juristischen Etappensieg errungen. Eine US-Richterin verbot am Donnerstag den Konkurrenten Sanofi und Regeneron den Verkauf des Konkurrenzproduktes Praluent. Das Medikament verletze Patentrechte von Amgen, begründete eine Richterin im US-Bundesstaat Delaware den Schritt. Der Vollzug der Anordnung wurde allerdings für 30 Tage ausgesetzt, um den unterlegenen Parteien Gelegenheit für rechtliche Schritte zu geben.

FRAUENQUOTE FÜR VERWALTUNGSRÄTE: Auch in Portugal soll die Frauenquote in Unternehmen kommen. Die sozialistische Regierung beschloss am Donnerstagabend ein Gesetz, wonach der Frauenanteil in Verwaltungsräten von staatlichen und börsenkotierten Unternehmen bis 2020 auf ein Drittel steigen muss. Laut einer Untersuchung der konservativen Vorgängerregierung beträgt der Frauenanteil in Verwaltungsräten von börsennotierten Firmen in Portugal derzeit nur 9,7 Prozent - im europäischen Durchschnitt sind es 16,6 Prozent. Dem Gesetz zufolge sollen staatliche Unternehmen eine Vorreiterrolle übernehmen und schon ab 2018 die Quote erfüllen. Für die grossen Privatunternehmen gilt eine Übergangsfrist bis 2020.

NEUE JOBS: Viele neue Jobs, niedrige Arbeitslosigkeit, steigende Löhne: US-Präsident Barack Obama hinterlässt seinem Nachfolger Donald Trump eine robuste Wirtschaft. Private Firmen und der Staat schufen 2016 zusammen 2,16 Millionen neue Stellen, wie das Arbeitsministerium mitteilte. Das entspricht einer durchschnittlichen Zunahme von 180'000 pro Monat. 2015 lag der Schnitt bei 229'000. Die Erwerbslosenquote lag am Jahresende mit 4,7 Prozent nur einen Tick über dem im November markierten Neun-Jahres-Tief. Die Stundenlöhne legten im Dezember mit 2,9 Prozent zum Vorjahreszeitraum so stark zu wie seit sechseinhalb Jahren nicht mehr.

(AWP)