INDUSTRIE: (Zürich) Die auf Polymere und Spezialchemikalien ausgerichtete Ems-Gruppe hat sehr gute Jahresergebnisse für 2016 vorgelegt. Der Umsatz zog zwar nur um 4,1 Prozent auf 1,98 Milliarden Franken an. Dafür stieg das operative Ergebnis um rund 17 Prozent auf 548 Millionen Franken. Die Betriebsgewinnmarge erhöhte sich um 3 Prozentpunkte auf überdurchschnittliche 27,6 Prozent. Der Reingewinn legte um 19 Prozent auf rund 456 Millionen Franken zu. Als Hauptursache für den Gewinnsprung gab das von SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher geführte Unternehmen an, dass es vermehrt hochmargige Spezialitäten abgesetzt habe und stark an der Kostenbasis gefeilt wurde. Ems schlägt eine Dividendenerhöhung sowie eine ausserordentliche Dividende vor. Für die Geschäfte 2017 ist Martullo-Blocher zuversichtlich. An der Börse kamen die Informationen gut an. Der Aktienkurs der Ems-Papiere legte in einem leicht schwächeren Marktumfeld rund 6 Prozent zu.

INDUSTRIE: (Zürich) Die britische Strafverfolgungsbehörde SFO (Serious Fraud Office) hat eine Untersuchung gegen ABB wegen Bestechung und Korruption eingeleitet. Diese richte sich gegen die britischen ABB-Tochtergesellschaften, deren Kadermitarbeiter, Angestellte und Bevollmächtigten, heisst es in einer auf der SFO-Internetseite veröffentlichten Mitteilung. ABB kooperiere vollumfänglich mit den Behörden, teilte der Konzern in einer Stellungnahme mit. ABB habe nach Abschluss einer internen Untersuchung selbst die US-amerikanische SEC, das US-Department of Justice und das SFO über irreguläre Beziehungen mit und Zahlungen an Unaoil unterrichtet. Das Unternehmen vertrete eine Null-Toleranz-Politik in Bezug auf Korruption und halte an den höchsten Standards hinsichtlich der Integrität und ethischer Geschäftspraktiken fest.

REKORD-ERTRAG: (Zürich) Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) weist für 2016 mit einem Ertrag von 2,3 Milliarden Franken ein neues Allzeithoch aus. Der Konzerngewinn ist 2016 aber im Vergleich zum Vorjahr um 31 auf 691 Millionen Franken gesunken. Dies aber bloss wegen eines einmaligen Sondereffekts, wie die ZKB hervorhebt. Die ZKB spricht denn auch statt des eigentlichen Konzerngewinns von 691 Millionen Franken von einem um 70 Millionen Franken höheren betrieblichen Konzerngewinn von 761 Millionen Franken, der so um 5,3 Prozent über dem Vorjahresgewinn liegt. Die ZKB klammert einen Aufwand von 70 Millionen Franken aus: Sie nahm eine Rückstellung für Vorsorgeverpflichtungen ihrer Mitarbeiter vor. Die Bank passt die versicherungstechnischen Grundlagen ihrer Pensionskasse an.

STABILER GEWINN: (Chur) Die Graubündner Kantonalbank (GKB) hat 2016 einen zum Vorjahr fast unveränderten Konzerngewinn von 168,5 Millionen Franken erzielt. Die Bank stellte im letzten Jahr eigenen Angaben zufolge wichtige strategische Weichen. Die Umstrukturierung bei den Bankbeteiligungen Privatbank Bellerive und Private Client Bank (PCB) sowie der Erwerb einer Minderheitsbeteiligung an der Vermögensverwalterin Albin Kistler AG hätten die Basis für eine weitere Diversifikation der Erträge gelegt, sagte Bankpräsident Peter Fanconi vor den Medien in Chur. Die Lancierung eigener Fonds sowie die digitale Anlageberatung gehören ebenfalls zu den Weichenstellungen. 2016 sei für die Banken ein gutes und interessantes Jahr gewesen, sagte Fanconi.

MASSIVER STELLENABBAU: (Regensdorf) Beim Papier- und Drucksachenhändler Inapa Schweiz kommt es Ende Mai zu einem massiven Stellenabbau. Als Folge der Übernahme durch die schwedische Papyrus AB im Dezember wird Inapa in die Papyrus Schweiz integriert und ihr Standort Regensdorf ZH geschlossen. Festgehalten wird hingegen am Westschweizer Inapa-Standort im waadtländischen Echandens. In Regensdorf werde es zu einem "massgeblichen Stellenabbau" kommen. Wie hoch dieser ausfallen werde, werde mit Rücksicht auf die Betroffenen erst Ende nächster Woche bekannt gegeben, erklärte Peter Meier, Direktor von Papyrus Schweiz, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.

GEWINNPLUS FÜR MOBIMO: (Luzern) Das Immobilienunternehmen Mobimo hat 2016 einen Gewinn von 159,4 Millionen Franken eingefahren, das sind 51,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Mobimo profitierte von höheren Bewertungen seiner Liegenschaften, höheren Einnahmen aus Bauprojekten und der Immobilienvermarktung sowie einem positiven Steuereffekt. Der Erfolg aus der Neubewertung fiel mit 80,7 Millionen Franken mehr als doppelt so hoch aus als 2015, wie Mobimo mitteilte. Diese Neubewertung ausgeklammert kletterte der den Aktionären zurechenbare Gewinn um über einen Viertel auf 99,4 Millionen Franken. Wie andere Immobiliengesellschaften auch profitiert Mobimo stark vom derzeitigen Tiefstzinsumfeld. Wegen der vergleichsweise attraktiven Rendite von Immobilien ist die Nachfrage von Investoren gross.

ES HARZT BEI ELEKTROAUTOS: (Bern) Die Verkäufe von Elektroautos in der Schweiz kommen nicht vom Fleck. 2016 gab es gar weniger Neuzulassungen als im Vorjahr. Die Elektroautos, die man heute kaufen könne, seien für Private noch nicht interessant, sagt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer. Das Hauptproblem seien die fehlenden Reichweiten, sagt der Professor für Automobilwirtschaft der Universität Duisburg-Essen in einem Interview in der "Luzerner Zeitung" und dem "St. Galler Tagblatt". Dazu fehle die Ladeinfrastruktur. Den grossen Durchbruch erwartet Dudenhöffer 2019, wenn es eine richtige Auswahl geben werde an Autos mit mehr Reichweite und normalem Erscheinungsbild. In zehn Jahren würden dann zwischen 15 und 20 Prozent aller Neuzulassungen Elektroautos sein.

WEITERHIN ROTE ZAHLEN: (Tokio) Wegen hoher Kosten durch den Rückruf fehlerhafter Airbags sowie einer Milliardenstrafe in den USA hat der japanische Autozulieferer Takata seine Gewinnprognose gekippt. Statt eines erwarteten Reingewinns von 20 Milliarden Yen rechnet der Konzern für das noch bis Ende März laufende Geschäftsjahr mit einem Verlust von 64 Milliarden Yen (567 Millionen Franken). Damit schreibt der Konzern seit nunmehr drei Jahren rote Zahlen. Der Umsatz dürfte jedoch im laufenden Geschäftsjahr höher als erwartet bei 650 Milliarden Yen statt 620 Milliarden Yen liegen, teilte Takata mit.

KEINE HILFE: (Warschau) Polnische Hausbauer können im Streit über teure Franken-Kredite offenbar doch nicht auf Hilfe aus der Politik hoffen. Der Chef der Regierungspartei PiS, Jaroslaw Kaczynski, erteilte betroffenen Bürgern eine Absage. Die Bankkunden sollten nicht auf die Behörden warten, sondern die Sache in die eigene Hand nehmen und vor Gericht für ihr Recht kämpfen, sagte Kaczynski im staatlichen Rundfunksender Jedynka. Eine halbe Million Polen hatten vor allem in den Jahren 2007 und 2008 Immobilienkredite in Franken aufgenommen, weil sie deutlich weniger Zinsen kosteten. Inzwischen hat sich der Effekt ins Gegenteil verkehrt, weil der Zloty seinen Wert im Vergleich zum Franken halbiert hat. Das trieb die Kosten für die Kreditnehmer nach oben.

ERHOLUNG DER STAHLPREISE: (Luxemburg) Der weltgrösste Stahlhersteller ArcelorMittal profitiert von der Erholung der Stahlpreise. Nach einem Verlust von 7,9 Milliarden Dollar im Jahr 2015 hat das Unternehmen im vergangenen Jahr wieder 1,8 Milliarden Dollar verdient. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) kletterte von 5,2 Milliarden auf annähernd 6,3 Milliarden Dollar. Dagegen schrumpfte der Umsatz wegen eines niedrigeren Absatzes von Stahl und insbesondere Eisenerz um knapp 11 Prozent auf 56,8 Milliarden Dollar. "2016 war ein Jahr des Fortschritts für ArcelorMittal, geprägt von einem sich bessernden Marktumfeld", sagte Konzernchef Lakshmi Mittal in Luxemburg.

STEIGERUNG DER PRODUKTION: (London) Die britischen Unternehmen haben zum Jahresende ihre Produktion überraschend kräftig hochgefahren. Sie stellten 1,1 Prozent mehr her als im Vormonat, wie das Statistikamt in London mitteilte. Der Zuwachs fiel rund fünf Mal stärker aus als von Ökonomen erwartet. Binnen Jahresfrist gab es sogar ein Plus von 4,3 Prozent und damit den stärksten Anstieg seit Januar 2011. Die Industriebetriebe schafften das grösste Wachstum seit April 2014. Die Daten signalisieren, dass die Wirtschaft das Anti-EU-Referendum vom Juni bisher vergleichsweise gut weggesteckt hat. Die anstehenden Verhandlungen Grossbritanniens zum EU-Austritt könnten allerdings für Verunsicherung bei Unternehmen führen und die Investitionen belasten.

RECKITT SCHLUCKT US-BABYNAHRUNGSKONZERN: (London) Der britische Konsumgüterkonzern Reckitt Benckiser kauft für rund 16,6 Milliarden Dollar einen amerikanischen Hersteller von Babynahrung. Die Übernahme des US-Unternehmens Mead Johnson Nutrition solle im dritten Quartal 2017 abgeschlossen werden, teilte Reckitt mit. Das Gesamtvolumen des Geschäfts liege einschliesslich der von Mead übernommenen Schulden bei 17,9 Milliarden Dollar. Dem Zukauf müssen noch die Aktionäre und die Aufsichtsbehörden zustimmen, erklärte Reckitt. Mit Mead Johnson stärkt der Hersteller von Produkten wie Sagrotan, Nurofen-Fiebersaft oder Durex-Kondomen nicht nur seine Präsenz in Asien, sondern stösst mit Säuglingsnahrung auch in ein völlig neues Geschäftsfeld vor.

REKORDERGEBNIS: (Paris) Renault hat 2016 ein Rekordergebnis eingefahren. Der Boom von Geländelimousinen verschaffte dem französischen Autobauer einen kräftigen Schub. Der Umsatz des zweitgrössten Autokonzerns in Europa kletterte um gut 13 Prozent auf 51,2 Milliarden Euro, der Betriebsgewinn sogar um 38 Prozent auf 3,3 Milliarden. "Es ist ein sehr gutes Jahr, und wir haben unsere selbstgesetzten Ziele erreicht", sagte Finanzchefin Clotilde Delbos. Renault hatte im vergangenen Jahr sein Angebot an Geländelimousinen (SUVs) und modernisierten Modellen erweitert und seinen Marktanteil in Europa ausgebaut. Hinzu kommt der anhaltende Erfolg der Billigmarke Dacia. 2016 verkaufte innerhalb der EU nur der VW-Konzern mehr Autos als Renault.

FALL FÜR DIE JUSTIZ: (Paris) Die französische Staatsanwaltschaft muss sich nun auch mit möglichen Abgasmanipulationen bei Diesel-Fahrzeugen der PSA Group beschäftigen. Die zuständigen Ermittlungsbeamten hätten den Fall an die Behörde übergeben, teilte der Hersteller von Peugeot-, Citroen- und DS-Fahrzeugen am Donnerstagabend mit. Das Unternehmen weist den Einsatz illegaler Software zur Manipulation von Emissionswerten zurück. Französische Behörden hatten im vergangenen Jahr etliche Automarken Abgastests unterzogen. PSA ist damit der vierte Autobauer nach Volkswagen, Renault und Fiat Chrysler, bei dem die französische Staatsanwaltschaft eingeschaltet wurde.

GUCCI UND YSL: (Paris) Gucci und Yves Saint Laurent haben dem französischen Luxuskonzern Kering 2016 ein kräftiges Gewinnplus beschert. Der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft legte um ein Viertel auf 1,3 Milliarden Euro zu. Auch dank der Zuwächse der deutschen Sportmode-Tochter Puma um ein Drittel kletterten die Einnahmen der Franzosen um sieben Prozent auf 12,4 Milliarden Euro. Doch auch die italienische Hauptmarke Gucci verzeichnete einen Gewinnzuwachs von einem Fünftel und Yves Saint Laurent sogar von fast 60 Prozent. Probleme macht allerdings das Label Bottega Veneta, deren Erlöse um ein Fünftel schrumpften. Kering macht dafür schwache Touristenzahlen in Fernost verantwortlich.

OPEC-FÖRDERBREMSE WIRKT: (London) Die weltweite Ölproduktion ist laut der Internationalen Energieagentur (IEA) nach der Opec-Förderbremse spürbar gesunken. Das Angebot sei im Januar um 1,5 Millionen Barrel (jeweils 159 Liter) pro Tag zurückgegangen. Dabei entfalle eine Million Barrel auf Länder des Ölkartells Opec, teilte die IEA mit. Einige Produzenten hätten die Herstellung deutlicher gekappt als veranschlagt. Dies sei gewiss eine der "stärksten Kürzungen" der Opec überhaupt. Die Opec hatte Ende vergangenen Jahres erstmals seit 2008 eine Förderkürzung beschlossen, um den niedrigen Ölpreis zu stabilisieren. Ziel ist eine Drosselung um knapp 1,2 Millionen Barrel pro Tag auf 32,5 Millionen. Auch Nicht-Opec-Staaten wie Russland wollen mitziehen.

KRÄFTIGER ANSTIEG: (Peking) Die chinesischen Exporte sind im Januar überraschend kräftig gestiegen. Sie legten binnen Jahresfrist um 7,9 Prozent auf 182,8 Milliarden Dollar zu, wie die Zollbehörde auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Es handelt sich um den ersten Anstieg der Exporte nach neun Monaten Rückgang in Folge. Die Importe wuchsen um 16,7 Prozent auf 131,4 Milliarden Dollar. Verantwortlich dafür waren vor allem Rohstoffimporte, etwa Eisenerz und Rohöl. Der Aussenhandel der zweitgrössten Volkswirtschaft legte insgesamt um 11,4 Prozent zu. Der Handelsüberschuss lag bei 51,35 Milliarden Dollar. Die endgültigen Zahlen will die Behörde am 23. Februar vorlegen.

(AWP)