WENIGER GEWINN: (Sursee LU) Bei der Calida Gruppe, die längst nicht mehr nur Wäscheherstellerin ist, hat sich zum drittem Mal in Folge der Reingewinn reduziert. Die Gruppe hat noch immer schwer zu schlucken an der Expansion in Bereiche wie Gartenmöbel, Outdoor- oder Surfbekleidung. Das abgelaufene Geschäftsjahr ist geprägt von Kosten für Restrukturierungen. Der Reingewinn hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 13,1 Prozent reduziert, so dass unter dem Strich 14,8 Millionen Franken blieben, wie Calida mitteilte. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT ging markant zurück, um 15 Prozent auf 18,3 Millionen Franken. Ohne Einmaleffekte ist der EBIT jedoch um 3,3 Prozent auf 22,3 Millionen Franken gestiegen. Der Umsatz legte um 3,3 Prozent auf 370,9 Millionen Franken zu.

GEWINNKNICK WETTGEMACHT: (Zürich) Die Onlinebank Swissquote hat im Jahr 2016 den Gewinneinbruch des Vorjahres wieder wettgemacht. Unter dem Strich verdiente Swissquote knapp 21 Mio. Franken. Im Vorjahr hatte die Aufhebung des Euro-Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Gewinn der Bank auf 2,1 Mio. Fr. nach unten gerissen. Sie musste mit Millionenbeträgen die Minussaldi ihrer Kunden decken, die mit ihren Devisenspekulationen auf dem falschen Fuss erwischt wurden. Damit hatten die Kunden praktisch das Geld der Bank verzockt. Diese Sonderbelastung fiel im 2016 nicht mehr an. Der Reingewinn von 20,8 Mio. Fr. ist nicht mehr allzu weit vom Ergebnis 2014 entfernt, als die Bank 23,5 Mio. Fr. verdient hatte. Bis 2020 will Swissquote den Gewinn mehr als verdoppeln.

GEWINNSPRUNG: (Zürich) Die vorwiegend im Geschäft mit Lebensversicherungen tätige Swiss Life hat 2016 ihre Profitabilität weiter verbessert. Der Konzern hat zwar deutlich weniger an Prämien eingenommen, unter dem Strich aber mehr verdient. Der Reingewinn legte um 5 Prozent auf 926 Millionen Franken zu. Das bereinigte Betriebsergebnis konnte ebenfalls um 5 Prozent auf 1,402 Milliarden Franken gesteigert werden. Das sehr erfreuliche Ergebnis sei ein Beleg dafür, dass man die Profitabilität in einem ökonomisch und regulatorisch anspruchsvollen Umfeld habe weiter steigern können, erklärte Swiss Life-Chef Patrick Frost. Swiss Life habe 2016 die Gewinnqualität verbessert und sei auf dem richtigen Weg. Treiber der Gewinnentwicklung war der Ausbau des Geschäfts mit Gebühren, Kommissionen und Provisionen (das sogenannte FEE-Geschäft). Den Prämienrückgang um 8 Prozent auf 17,4 Milliarden Franken begründet der Konzern "vor allem mit der Fokussierung auf Profitabilität und Kapitaleffizienz".

ERHÖHTE PROGNOSE: (Zürich) Für das laufende und das kommende Jahr erhöht die Zürcher Kantonalbank (ZKB) ihre BIP-Prognosen um jeweils +0,2 Prozent auf 1,6 Prozent (für 2017) und 1,5 Prozent (für 2018). Anlass dafür geben neu veröffentlichte Zahlen zum BIP-Wachstum von 2016 und zuversichtliche Vorlaufindikatoren. Basis für diese Korrektur legt die provisorische Wachstumsrate von +1,3 Prozent für das vergangene Jahr. Dieses Wachstum zeigt die leichte Erholung von der konjunkturellen Schwäche im 2015, als das BIP um nur 0,8 Prozent angestiegen ist. Zudem deuten solide Vorlaufindikatoren auf eine Wachstumsbeschleunigung hin. Weiter notiert der Einkaufsmanagerindex auf dem höchsten Stand seit 2014, während das KOF-Barometer seinen Höchststand vom April 2011 erreicht hat.

E-BIKES AUF ÜBERHOLSPUR: (Bern) Velos mit Elektromotor erobern die Schweizer Strassen. Fast jedes vierte neue Velo fuhr 2016 mit elektrischer Unterstützung. Bis in zwei Jahren dürfte das E-Citybike die Verkaufszahlen der normalen Ausführung übersteigen. Das prognostiziert die Schweizerische Fachstelle für Zweiradfragen (SFZ). Ihre zeigen eine ungebrochen starke Nachfrage nach E-Bikes - die Verkäufe legten im vergangenen Jahr gegenüber 2015 um 14 Prozent zu. Konkret waren 75'665 von insgesamt 324'581 verkauften Velos E-Bikes. Heute bevölkern bereits über 400'000 E-Bikes die Schweizer Strassen und ein Ende des Booms ist nicht absehbar.

GETRENNTE WEGE BEI NESTEA: (Vevey VD) Nestlé will ihre Eistee-Marke Nestea künftig auch in Europa grösstenteils selbst an den Mann und die Frau bringen. Der Nahrungsmittelkonzern löst ein Gemeinschaftsunternehmen mit Coca-Cola für die Produktion und den Vertrieb des Getränks auf. Das seit 2001 bestehende Joint-Venture wird per Anfang 2018 eingestellt. Da der Trend auch bei den Eistees hin zu gesunden Getränken geht, will Nestlé Nestea künftig unabhängig weiter entwickeln, wie aus einer Mitteilung des Nahrungsmittelriesen hervorgeht. Coco-Cola behält nur noch eine Lizenz für die Herstellung und den Vertrieb von Nestea in Kanada, Spanien, Portugal, Andorra, Rumänien, Ungarn und Bulgarien.

LEICHTER UMSATZRÜCKGANG: (Reinach BL) Die in der Mess- und Automatisierungstechnik tätige Endress+Hauser-Gruppe hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von 2,1 Milliarden Euro erzielt. Das sind 0,2 Prozent weniger als 2015. Das Unternehmen mit Sitz in Reinach BL begründete den leichten Rückgang in einer Mitteilung mit Wechselkurseffekten. In lokalen Währungen sei die Gruppe mit weltweit 13'000 Beschäftigten jedoch um 2,1 Prozent gewachsen. Im Branchenvergleich habe sich Endress+Hauser gut geschlagen, heisst es im Communiqué. Zum Gewinn für 2016 machte Endress+Hauser noch keine Angaben.

DORMAKABA VERKAUFT TOCHTER: (Rümlang ZH) Der Schweizer Schliesstechnikkonzern Dormakaba verkauft seine deutsche Tochter Provitris an die Certina-Cruppe. Die Familienholding mit Sitz in München übernimmt den Hersteller von Duschsystemen und Trennwandlösungen aus Glas mitsamt seiner 65 Mitarbeitenden. Der Standort im deutschen Rietberg bleibt bestehen. Der Vollzug des Kaufs erfolgte bereits am 1. März 2017, wie Dormakaba und Certina bekannt gaben. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Das Management von Certina erhofft sich durch den Zukauf eine verstärkte Präsenz im Sanitärbereich. Zu der Holding mit Sitz in München gehören etwa die italienische Teuco und die deutsche Vitaviva.

RAZZIA BEI CATERPILLAR: (Chicago) Beim Baumaschinen-Riesen Caterpillar haben US-Ermittler am Donnerstag (Ortszeit) Durchsuchungen in drei Gebäuden im Bundesstaat Illinois durchgeführt. Laut Angaben des Unternehmens könnten die Durchsuchungen mit Steuerermittlungen zur Schweizer Tochter zusammenhängen. Dabei geht es um Gewinne bei der Schweizer Tochterfirma Caterpillar SARL, respektive CSARL. Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC untersuche diese Angelegenheit bereits seit 2015, hiess es vonseiten Caterpillars. Im Geschäftsbericht 2016 schrieb Caterpillar, man "wehre sich energisch" gegen die Vorwürfe.

RUN AUF NINTENDO-KONSOLE: (Tokio) Nach dem Flop der Wii U versucht Nintendo mit einer neuen Spielekonsole für sein Glück. Die Nintendo Switch, die sowohl an den Fernseher angeschlossen als auch als mobile Konsole verwendet werden kann, kam am Freitag weltweit in die Läden - auch in der Schweiz. In Japan, dem Heimatland des Unternehmens, standen etliche Spielefans vor grossen Elektroläden Schlange. In einem Elektrogeschäft in Kawasaki im Süden Tokios hatten zahlreiche wartende Kunden die Switch bereits vor dem Verkaufsstart vorbestellt und bezahlt. Für den Schweizer Markt hat Nintendo keine Preisempfehlung für die Switch herausgegeben. Der Preis wird von den Händlern festgelegt und liegt vermutlich bei etwa 350 Franken.

ABGAS-SKANDAL: (Rom/Brüssel) Italien hat der EU-Kommission in der Abgas-Affäre einen abschliessenden Bericht vorgelegt, der getesteten Automodellen keine Manipulationen bei Schadstoffwerten bescheinigt. In keinem der 18 getesteten Fahrzeuge der älteren Abgasnorm Euro 5 unter anderem von Fiat, Mercedes und BMW seien illegale Abschalteinrichtungen festgestellt worden, wie sie bei VW entdeckt worden waren. Dies geht aus dem veröffentlichten Bericht des Verkehrsministeriums in Rom hervor. Das Ergebnis steht in einer Linie mit der ständigen Zurückweisung von Vorwürfen durch das Verkehrsministerium, wonach Fiat Chrysler bei Abgaswerten betrogen haben soll. Der US-italienische Autobauer steht vor allem in den USA unter Druck, aber auch in Europa wird der Konzern schon länger verdächtigt.

GEWINN HALBIERT: (London) Die London Stock Exchange (LSE) hat 2016 nur halb so viel Gewinn gemacht wie ein Jahr zuvor. Für den britischen Börsenbetreiber standen nach Angaben von Freitag im abgelaufenen Geschäftsjahr unterm Strich lediglich 152 Millionen Pfund (189 Millionen Franken). 2015 war noch ein Gewinn von 328 Millionen Pfund erzielt worden. Der Umsatz sei zwar um 14,4 Prozent auf 1,5 Milliarden Pfund gestiegen. Ausgaben und Steuern seien aber höher ausgefallen. Die vor dem Scheitern stehende Fusion mit der Deutschen Börse hat die LSE nach eigener Auskunft noch nicht aufgegeben. "Die Gruppe arbeitet weiter hart an ihrem geplanten Zusammenschluss mit der Deutschen Börse", erklärte das Management.

SCHWERE VORWÜRFE: (Abuja) Wegen mutmasslicher Korruption müssen in Nigeria elf Verantwortliche der Ölkonzerne Shell und Eni vor Gericht. Die Angeklagten sollen insgesamt 801 Millionen Dollar an Geschäftsleute und Politiker gezahlt haben, um die Lizenz zur Förderung von Ölreserven vor der Küste Nigerias zu erhalten. Die britische Shell und die italienische Eni hatten 2011 für 1,3 Milliarden Dollar die Erlaubnis für die Erkundung des Ölblocks OPL 245 im Golf von Guinea bekommen. Dort sollen mindestens neun Milliarden Barrel Rohöl zu finden sein. Das umstrittene Geschäft wird bereits von italienischen Justiz untersucht. Beide Konzerne weisen die Vorwürfe zurück.

LEICHTER RÜCKGANG: (Brüssel/Berlin) Die Detailhändler im Euro-Raum haben zum Jahresanfang überraschend sinkende Umsätze verbucht. Die Erlöse fielen im Januar um 0,1 Prozent zum Vormonat. Dies war bereits der dritte Rückgang in Folge. Das Geschäft mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren liess leicht nach, ebenso wie der Handel mit Nicht-Lebensmitteln. Der Kraftstoffumsatz an Tankstellen kletterte allerdings um 0,8 Prozent. Grund dafür dürfte der gestiegene Ölpreis sein. Die Daten legen nahe, dass die Konsumenten die anziehenden Konsumentenpreise zunehmend spüren. Die Inflation im Euro-Raum war im Februar auf 2,0 Prozent gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit Januar 2013.

NIEDERLAGE FÜR UBER: (London) Uber-Fahrer müssen in London Grundkenntnisse in Englisch vorweisen. Ein Gericht hat am Freitag entschieden, dass eine entsprechende Anordnung der öffentlichen Verkehrsbetriebe Transport of London (TfL) rechtens ist. Uber hatte im August dagegen geklagt. Gegen den nun getroffenen Gerichtsentscheid hat das Unternehmen Berufung angekündigt. Der Taxi-Rivale fürchtet, dass durch die Vorgabe etwa 33'000 Fahrer ihre Lizenz verlieren könnten. Die TfL verlangt von den Fahrern einen Nachweis über ausreichende Englischkenntnisse in Wort und Schrift. Der amerikanische Online-Fahrdienstanbieter argumentiert, dass der geforderte Standard zu hoch sei.

50 MILLIONEN NUTZER: (New York) Der weltweit grösste Musikstreamingdienst Spotify hat nach eigenen Angaben die Marke von 50 Millionen zahlenden Nutzern geknackt. Diese Zahl nannte das schwedische Unternehmen am Donnerstag im Internetdienst Twitter und bedankte sich bei seinen Abonnenten. Der Dienst steigerte die Zahl seiner zahlenden Nutzer damit seit Mitte September um 25 Prozent. Im Juni vergangenen Jahres hatte Spotify von 100 Millionen Nutzern insgesamt gesprochen - das schloss auch diejenigen mit ein, die die kostenlose Variante des Dienstes nutzen.

(AWP)