GEOGRAFISCHE EXPANSION: (Luzern) Die Valiant Bank kauft für 55 Millionen Franken die Luzerner Regionalbank Triba. Vom Deal sollen beide Institute profitieren. Bereits heute hält Valiant einen Anteil von gut 30 Prozent an der Partnerbank Triba. Nun sollen auch die restlichen Anteile an Valiant gehen. Die Bank bietet den Triba-Aktionären einen Preis von 1450 Franken pro Aktie, was einer Prämie von 9 Prozent zum durchschnittlichen Kurs der letzten Monate entspricht. Der Verwaltungsrat der in den Regionen Surental, Wiggertal und Sempachersee tätigen Triba empfiehlt den Aktionären, das Angebot anzunehmen.

TALFAHRT GESTOPPT: (Zürich) Erstmals seit der Jahrtausendwende hat der Schweizer Musikmarkt seine Talfahrt gestoppt. Insgesamt haben die knapp 40 Musiklabels, die dem Verband IFPI Schweiz angehören, im vergangenen Jahr einen Umsatz von 84,6 Millionen Franken erzielt. Das ist ein Plus von 1 Prozent und der erste Anstieg seit dem Jahr 2000. Zu verdanken ist dies dem boomenden Streaming. Das Musikhören im Internet konnte im Jahr 2016 den Umsatz hierzulande um die Hälfte auf 23 Millionen Franken steigern. Damit hat das Streaming erstmals die Downloads von Musikstücken überholt, deren Umsatz um 12 weitere Prozent auf 21,7 Millionen Franken schrumpfte. Dies trieb den Umsatz der heruntergeladenen oder gestreamten Musik gesamthaft um 11 Prozent auf 44,6 Millionen Franken in die Höhe. Beim Verkauf von Tonträgern wie CDs oder DVDs sank der Umsatz indes um 9 Prozent auf 40 Millionen Franken.

AXPO VERKAUFT BETEILIGUNG: (Sitten) Der Stromkonzern Axpo hat seine Beteiligung von 35 Prozent am Walliser Wasserkraftwerk Argessa in der Region Leuk an den Bieler Energie-Dienstleister ESB verkauft. Damit setzt die Axpo die Bereinigung ihres Portfolios fort. Der Anteil an der Walliser Argessa AG gehört für die Axpo zu jenen Beteiligungen, die für den Konzern strategisch nicht zentral sind. Die Beteiligung wurde per 16. März an die ESB übertragen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart, wie die Axpo mitteilte.

STREIT UM SOZIALPLAN: (Pfäffikon SZ) Nach der angekündigten Massenentlassung beim Bekleidungskonzern Charles Vögele ist ein Teil der Belegschaft mit dem vom Unternehmen vorgelegten Sozialplan nicht einverstanden. Vertreter gelangten deswegen ans Einigungsamt des Kantons Schwyz. Der Schwyzer Sicherheitsdirektor und Präsident des Einigungsamts, André Rüegsegger (SVP), bestätigte auf Anfrage Informationen der Gewerkschaft Unia in der Zeitung "Work". Rüegsegger sagte zur Nachrichtenagentur sda, eine Vertretung von Vögele-Mitarbeitern habe das Einigungsamt angerufen. Allerdings sei noch offen, ob es zu einem Verfahren komme und der Kanton einen Vermittlungsvorschlag ausarbeite. Der Sachverhalt werde erst geprüft.

SCHWARZE ZAHLEN: (Amsterdam/Chiasso) Der Online-Reiseanbieter Lastiminute.com ist nach einem Verlust im Vorjahr in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Unter dem Strich blieben 2016 7,5 Millionen Euro. 2015 hatte eine teure Umstrukturierung noch für einen Fehlbetrag von 17,8 Millionen Euro gesorgt. Die operativen Zahlen hatte die ehemalige Bravofly Rumbo Gruppe bereits im Februar gemeldet. Der Umsatz stieg um 4,7 Prozent auf 261,5 Millionen Euro, der Betriebsgewinn (EBITDA) legte auf 23,5 Millionen Euro zu, nach 10,9 Millionen im Vorjahr. 28 Prozent aller Buchungen bei Lastminute.com werden mittlerweile mit mobilen Geräten getätigt. Bei den Hotels liegt die Rate gar bei 40 Prozent. Die Entwicklung rechtfertigt laut Mitteilung die hohen Investitionen in die IT-Infrastruktur, die Teil der Umstrukturierung waren.

GLAUBE AN KOMPROMISS: (Baden-Baden) Der Abschottungskurs der USA gefährdet eine gemeinsame Handelspolitik der Top-Wirtschaftsmächte. Weil die USA ihre Wirtschaft auf Kosten der Partner ankurbeln wollen, war zunächst ungewiss, ob sich die G20-Gruppe auf eine einvernehmliche Erklärung zur Handelspolitik einigen kann. Gastgeber Wolfgang Schäuble zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass sich die Saaten bei den strittigen Fragen zum Freihandel am Ende verständigen. Die von Schäuble eingeladene Schweiz wird Finanzminister Ueli Maurer und Nationalbankpräsident Thomas Jordan vertreten. Die Schweiz will sich an dem zweitägigen Treffen für offene Märkte und gegen Protektionismus im Finanzbereich einsetzen, wie das Eidgenössische Finanzdepartement mitteilte.

LUFTVERKEHR: (Brüssel) Wegen Preisabsprachen bei Frachtflügen hat die EU-Kommission das von ihr verhängte Millionen-Bussgeld gegen elf Fluggesellschaften bestätigt. Ein im Dezember 2015 vom Gericht der Europäischen Union (EuG) beanstandeter Verfahrensfehler sei nun "korrigiert" worden, teilte die Brüsseler Behörde mit. Das Gericht hatte die im November 2010 verhängten Bussgeldzahlungen in Höhe von insgesamt 776 Millionen Euro zunächst aufgehoben. Zahlreiche Fluggesellschaften hatten zwischen Dezember 1999 und Februar 2006 ihr Vorgehen bei Treibstoff- und Sicherheitszuschlägen abgesprochen. Das Kartell flog auf, weil die daran über ihre Töchter Cargo und Swiss beteiligte Lufthansa bei der EU-Kommission als Kronzeugin auftrat. Geschädigt durch die Absprachen sieht sich unter anderem die Deutsche Bahn.

AUF DER ANKLAGEBANK: (Essen) Der frühere deutsche Topmanager Thomas Middelhoff muss sich ab dem 11. Mai wegen umstrittener Bonuszahlungen in Millionenhöhe - die ihm vom Verwaltungsrat kurz vor dem Ausscheiden aus der Unternehmensführung zugebilligt worden waren - vor einem Gericht verantworten. Mit ihm werden sechs ehemalige Verwaltungsratsmitglieder des 2009 pleite gegangenen Handelskonzerns Arcandor auf der Anklagebank in Essen im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen sitzen. Die Staatsanwaltschaft Bochum wirft Middelhoff Anstiftung zur Untreue, den Verwaltungsratsmitgliedern Untreue vor, wie ein Sprecher des Landgerichts sagte.

VORERST KEINE STREIKS: (Berlin) An den beiden Berliner Flughäfen müssen Reisende vorerst keine weiteren Streiks des Bodenpersonals fürchten. Am Montag solle eine Vermittlung durch den früheren Berliner Innen- und Justizsenator Ehrhart Körting mit der Arbeitgeberseite beginnen, teilte die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi mit. "Solange die Gespräche laufen, wird Verdi nicht zu Streiks beim Bodenpersonal aufrufen." Das Bodenpersonal an den Berliner Flughafen hatte zu Wochenbeginn abermals die Arbeit niedergelegt, hunderte Flüge fielen aus. Hintergrund ist ein festgefahrener Tarifkonflikt um bessere Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen für die gut 2000 Beschäftigten der Bodendienste an den Berliner Flughäfen.

KONJUNKTUR: (Washington) Die Kauflaune der US-Konsumenten hat sich stärker als erwartet aufgehellt. Das Barometer für das Konsumentenvertrauen stieg im März auf 97,6 Punkte nach 96,3 Zählern im Vormonat, wie die Universität Michigan auf Grundlage vorläufiger Zahlen mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit 97,0 Stellen gerechnet. Die aktuelle wirtschaftliche Situation schätzen die Konsumenten so gut ein wie seit November 2000 nicht mehr. Der private Konsum ist ein Eckpfeiler der US-Wirtschaft. Er macht etwa 70 Prozent der Wirtschaftsleistung aus. Der am 20. Januar ins Amt gekommene US-Präsident Donald Trump hat Steuererleichterungen in Aussicht gestellt und will zudem mit einem grossen Infrastrukturprogramm das Wachstum noch stärker anheizen.

KONJUNKTUR: (Washington) Die US-Unternehmen haben ihre Produktion im Februar überraschend nicht ausgeweitet. Sie verharrte auf dem Niveau des Vormonats, wie die US-Notenbank Fed mitteilte. Ökonomen hatten mit einem Anstieg um 0,2 Prozent gerechnet. Im Januar hatte es noch einen Rückgang von 0,1 Prozent gegeben. Die Industrie allein steigerte dagegen ihre Produktion erneut um 0,5 Prozent und damit den sechsten Monat in Folge. Im Bergbau gab es ein Plus von 2,7 Prozent, vor allem wegen der stärkeren Förderung von Öl und Gas. Dagegen drosselten die Versorger wegen des vergleichsweise warmen Wetters ihre Erzeugung um 5,7 Prozent.

LUXUSGÜTER: (New York) Eine starke Nachfrage in Japan und China hat dem Luxusjuwelier Tiffany das Quartal gerettet. Das boomende Asien-Geschäft machte die Flaute auf dem US-Markt wett und bescherte dem Unternehmen ein Umsatzplus von 1,3 Prozent auf 1,23 Milliarden Dollar. Weil es nach dem Wahlsieg von Präsident Trump zu Protestkundgebungen in New York kam, blieben in Tiffanys Vorzeigefiliale auf der Prachtmeile Fifth Avenue ausgerechnet im wichtigen Weihnachtsgeschäft die Kunden aus. Zudem bevorzugen US-Kunden verstärkt preisgünstigere Marken. Im vergangenen Geschäftsquartal (per Ende Januar) sanken die Erlöse im US-Geschäft um 3 Prozent. In der Region Asien-Pazifik dagegen zogen sie um 9 Prozent an, in Japan sogar um 15 Prozent. Der Konzerngewinn schrumpfte zwar um gut drei Prozent auf 158 Millionen Dollar, fiel aber höher aus als von Analysten erwartet.

MILLIARDEN-ZUSAMMENARBEIT: (Peking) Saudi-Arabien und China wollen mit Abkommen in Milliardenhöhe ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit ausbauen. Während des Besuchs des saudischen Königs Salman bin Abdulaziz in Peking unterzeichneten die Länder Absichtserklärungen und Investitionsvereinbarungen im Wert von 65 Milliarden Dollar, wie chinesische Staatsmedien berichteten. Dabei sollen Kooperationen in Bereichen wie Energie, Finanzen und Raumfahrt gestärkt werden. China ist seit 2015 der wichtigste Handelspartner Saudi-Arabiens und einer der grössten Abnehmer von Öl. Wegen des niedrigen Öl-Preises sucht König Salman nach neuen Einnahmequellen für sein Land und setzt dabei auch auf Investitionen aus China.

(AWP)