MEHR LOHN: Der Detailhändler Migros erhöht die Lohnsumme 2017 um 0,3 bis 0,7 Prozent. Wie viele Mitarbeitende insgesamt profitieren, ist nicht bekannt. Die Lohnerhöhungen erfolgen individuell. Dies haben die Migros-Gruppe und ihre Sozial- und Vertragspartner vereinbart, wie es in einer Mitteilung heisst. Das Verhandlungsergebnis gelte für die Mitarbeitenden und Branchen, die dem Migros-Landes-Gesamtarbeitsvertrag unterstellt seien. Von insgesamt 86'000 Beschäftigten bei der Migros in der Schweiz sind 51'000 oder etwa 60 Prozent unter GAV-Bedingungen angestellt. Dem GAV unterstehen rund 40 Unternehmen der Migros-Gruppe. Ein gutes Drittel untersteht gar keinem GAV, der Rest anderen Gesamtarbeitsverträgen, bei Hotelplan etwa dem der Reisebüros.

LEICHTE ERHÖHUNG I: Der Beginn des Winterverkaufs in den Kleiderläden und höhere Preise für Heizöl haben im Oktober zu einem höheren Preisniveau geführt. Im Vergleich zum Vormonat haben sich die Konsumgüter um 0,1 Prozent verteuert. Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) ist im Oktober von 100,2 auf 100,3 Punkte (Dezember 2015=100 Punkte) gestiegen, wie das Bundesamt für Statistik mitteilte. Nach den Preisrückgängen in den Sommermonaten Juli und August ist der Index wie bereits im Vormonat nochmals leicht gestiegen. Vor allem die Preise für Mäntel und Jacken haben zum höheren Preisniveau beigetragen. Ohne die Kategorie "Bekleidung und Schuhe" wäre das Preisniveau leicht gesunken. Rückläufig waren die Preise bei neuen Autos, Hotelübernachtungen und Pauschalreisen ins Ausland. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt das Preisniveau um 0,2 Prozent tiefer.

LEICHTE ERHÖHUNG II: Die Devisenreserven der Schweizerischen Nationalbank (SNB) haben sich im Oktober gegenüber dem Vormonat um 2,3 Milliarden erhöht. Per Ende des Berichtsmonats hat die Nationalbank demnach einen Devisenberg im Wert von insgesamt 630,3 Milliarden Franken angehäuft, wie aus den publizierten Daten der SNB hervorgeht. Neben Wechselkursschwankungen sind in den Bestandsveränderungen der Devisenreserven auch Devisenkäufe enthalten. Diese tätigt die SNB, um gegen die fortwährende Frankenstärke zu wirken. Der Bestand der Devisenreserven klettert daher seit längerem fast stetig in die Höhe. Die Zunahme im Oktober ist mit 2,3 Milliarden Franken allerdings vergleichsweise gering.

EINGETRÜBT: Die Stimmung unter den Bankangestellten scheint sich einzutrüben. Gemäss einer Umfrage würden viele ihren Beruf nicht mehr wählen. Für die meisten kommt das traditionelle Bankengeschäft heutzutage zu kurz. Im Vordergrund stehen gemäss den Bankangestellten neuerdings rechtliche, administrative und technische Arbeiten, welche das traditionelle Geschäft mit Kunden verdrängen. Über 40 Prozent würden von einem Einstieg in die Finanzwelt heute sogar abraten, wie aus der 5. Online-Umfrage des Branchenportals finews.ch und der Kommunikationsagentur Communicators hervorgeht.

VERZICHT AUF WEITERZUG: Die Eidgenössische Steuerverwaltung (ESTV) zieht den Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts, mit dem der UBS im Amtshilfeverfahren mit Frankreich Parteistellung eingeräumt wird, nicht ans Bundesgericht weiter. Sie anerkennt, dass die Bank aufgrund eines Strafverfahrens in besonderer Weise betroffen sein könnte. Der UBS soll daher Parteistellung zukommen, wie die ESTV mitteilte. Deshalb verzichte die Verwaltung auf den Weiterzug des Urteils ans Bundesgericht. Zunächst wurde der Bank als blosser Inhaberin der Informationen von der ESTV keine Parteistellung eingeräumt, da sich das französische Gesuch auf Verfahren gegen die Bankkunden bezieht.

KONKURRENZ-KAMPF: Der Telekomanbieter Swisscom lanciert unter der Marke Wingo ein neues Mobilfunkabonnement. Damit verschärft sich der Preisdruck im Bereich Flatrate-Abo. Der Branchenprimus hatte die Günstig-Marke im Frühjahr 2015 gegründet und bisher Internet, Festnetz und Fernsehen via IP angeboten. Die Wingo Mobile beinhaltet Telefonieren und Surfen ohne Tempolimit, ohne zeitliche Begrenzung und ohne Mindestvertragsdauer, wie es in einer Medienmitteilung heisst. Der Preis beträgt 55 Franken pro Monat, wobei der erste gratis sei.

RÜCKTRITT: Beim Biotechnologie-Unternehmen Molecular Partners tritt der Chef und Mitgründer Christian Zahnd per sofort als operativer Leiter zurück. Gesundheitliche Gründe hätten Zahnd zu diesem Schritt bewogen. Zahnd wird gemäss dem Unternehmen aber im Verwaltungsrat verbleiben. Die Nachfolge Zahnds tritt Patrick Amstutz an, der bei Molecular Partners als Chief Business Officer und Chief Operating Officer geamtet hat. Bereits im Jahr 2015 hatte Amstutz gemeinsam mit Verwaltungsratspräsident Jörn Aldag die Aufgaben des CEO während einer fünfmonatigen Auszeit Zahnds wegen medizinischer Behandlungen übernommen. Amstutz sei sowohl intern als auch extern die beste Lösung für die Nachfolge von Christian Zahnd, heisst es weiter.

WIEDERGEWÄHLT: Die internationale Arbeitsorganisation (ILO) bleibt für weitere fünf Jahre unter der Leitung von Guy Ryder. Als einziger Kandidat für den Posten wurde er mit 54 von 56 abgegebenen Stimmen in Genf wiedergewählt. Guy Ryder wird seine zweite Amtszeit als Generaldirektor im Oktober 2017 beginnen, teilte die ILO mit. Der 60-Jährige hat das Amt seit 2012 inne. Zuvor stand er für sechs Jahre an der Spitze des internationalen Gewerkschaftsbunds. Ryder erklärte, die Arbeitswelt befinde sich in einem "nie dagewesenen Wandlungsprozess". Er wolle sich in den nächsten Jahren verstärkt für soziale Gerechtigkeit einsetzen.

DRÄNGEN AUF FRISTVERLÄNGERUNG: Die deutschen Privatbanken wollen sich nicht mit der geplanten Verschärfung der weltweiten Eigenkapital-Vorschriften für die Branche abfinden. Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) drängt darauf, die Verhandlungen im Basler Ausschuss für Bankenaufsicht notfalls zu verlängern, um zu verhindern, dass die europäischen Geldhäuser durch die Neuregelung über Gebühr benachteiligt würden. Nach den bisherigen Plänen sollen die weltweit wichtigsten Notenbankchefs und Bankenaufseher unter dem Vorsitz von EZB-Präsident Mario Draghi im Januar letzte Hand an die Reformen der "Basel III"-Regeln legen. Der BdB fürchtet, dass die Banken in Europa danach 25 bis 30, zum Teil sogar 50 Prozent mehr Eigenkapital brauchen.

BOOM: Deutschlands Handwerker profitieren vom regen Wohnungsbau, von den zahlreichen Sanierungen und von der Konsumfreude der Konsumenten, die beim Bäcker, Konditor oder Fleischer einkaufen. So gut wie nie seit der Wiedervereinigung beurteilen die Betriebe derzeit ihre konjunkturelle Lage, wie aus der Herbstumfrage des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) hervorgeht. Der vom ZDH ermittelte Geschäftsklimaindex stieg auf ein Allzeithoch. Der Verband rechnet mit einem Umsatzplus von 3,5 Prozent im Gesamtjahr. Viele Betriebe suchen Personal; bis zu 15'000 Stellen werden laut ZDH wohl in diesem Jahr geschaffen.

EINBRUCH: Europas grösste Bank HSBC hat im Sommerquartal einen Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Das Vorsteuerergebnis stürzte um 86 Prozent auf 843 Millionen Dollar ab. Dies teilte das britische Geldhaus mit. Belastet wurde die Bank vor allem von negativen Wechselkurseffekten sowie einem Verlust von 1,7 Milliarden Dollar aus dem Verkauf der brasilianischen Tochter. Das Ergebnis lag deutlich unter den Erwartungen von Analysten, die im Schnitt mit 2,45 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Investoren konzentrierten sich auf den Anstieg der Kernkapitalquote auf 13,9 Prozent per Ende September, zwei Punkte mehr als zum Jahresende 2015. HSBC - traditionell stark in Asien - erklärte dies mit einer Neubewertung der Beteiligung an der chinesischen Bank of Communications.

GEFALLEN: Nach dem Brexit-Votum fallen die Häuserpreise in den besten Wohngegenden Londons deutlich. Sie verbilligten sich im Oktober zum Vorjahr um 2,3 Prozent, wie das Immobilienunternehmen Knight Frank mitteilte. Dies ist der stärkste Rückgang seit sieben Jahren. Am stärksten ging es mit den Preisen für Immobilien im noblen Stadtteil Chelsea bergab: Dort gaben sie um 9,9 Prozent nach. "Die Unsicherheit durch die Entscheidung zum Ausstieg aus der EU hat die Verkäufer bei den Preisvorstellungen realistischer werden lassen", sagte Experte Tom Bill von Knight Frank.

GEPLÜNDERT: Die britische Tesco-Bank hat vorläufig ihr Online-Banking eingestellt, nachdem Hacker rund 20'000 Kunden-Konten geplündert hatten. Bank-Chef Benny Higgins teilte mit, dass auf insgesamt 40'000 Konten verdächtige Transaktionen festgestellt worden seien. In etwa der Hälfte der Fälle sei am späten Samstagabend und frühen Sonntagmorgen Geld abgebucht worden. Es werde bislang davon ausgegangen, dass es sich um relativ kleine Beträge handele. Bis die Situation wieder vollständig unter Kontrolle sei, würden alle Online-Buchungen gestoppt, erklärte die Bank.

GEWINNSTEIGERUNG: Ferrari hat nach einem überraschend guten Sommerquartal seine Geschäftsprognose für das Gesamtjahr angehoben. Das um Sonderfaktoren bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) werde sich auf rund 850 Millionen Euro summieren, teilte der italienische Sportwagen-Hersteller mit. Bisher war das Management von mindestens 800 Millionen Euro ausgegangen. Im dritten Quartal kam das Unternehmen auf einen Betriebsgewinn von 234 Millionen Euro, zehn Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Quartalsumsatz kletterte um acht Prozent auf 783 Millionen Euro.

(AWP)