GESCHÄFTSBELEBUNG: Der strauchelnde Zulieferer in der Solarindustrie Meyer Burger hat seine Verluste deutlich eingedämmt. Der Fehlbetrag reduzierte sich in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres auf 40,3 Millionen Franken. Im Vorjahreszeitraum betrug das Minus noch 138,8 Millionen Franken. Auch bei den Auftragseingängen sowie beim Umsatz lief es deutlich besser als noch in den ersten drei Quartalen des Vorjahres. So erhöhte sich der Bestellungseingang um 15 Prozent auf 358,5 Millionen Franken. Die Umsätze verdoppelten sich fast und stiegen von Januar bis September 2016 auf 336,1 Millionen Franken. Für das Gesamtjahr sieht sich das Management bezüglich der Finanzziele auf Kurs. Gleichzeitig mit den Quartalsergebnissen gab die Firma weitere Details zum laufenden Rekapitalisierungsprogramm bestehend aus drei von einander abhängigen Elementen bekannt.

NEGATIVZINSEN FÜR REICHE: Als weitere grosse Schweizer Bank führt Postfinance Negativzinsen für vermögende Privatkunden ein. Kleinsparer bleiben vorerst verschont. Für Beträge, welche die Schwelle von einer Million Franken übersteigen, müssen Postfinance-Kunden künftig eine Gebühr von einem Prozent bezahlen, wie das Institut mitteilte. Denn aufgrund der Negativzinsen der Schweizerischen Nationalbank musste die Post-Tochter im laufenden Jahr bereits über 10 Millionen Franken Strafzinsen bezahlen. Ebenfalls per Anfang Jahr werden die Zinssätze auf Jungendsparkonten, den Freizügigkeitskonten für die 2. Säule, den Vorsorgekonten 3a und den Sparkonten für Geschäftskunden und Vereine deutlich reduziert oder ganz gestrichen.

22 STELLEN GERETTET: Der Pharmakonzern Roche baut in Basel weniger Stellen ab als geplant: Statt der im September angekündigten 190 werden nun 168 Arbeitsplätze gestrichen. Der bei der Ankündigung des Stellenabbaus Anfang September eingeleitete Konsultationsprozess und die Verhandlungen zum Sozialplan seien abgeschlossen, gab eine Konzernsprecherin auf Anfrage bekannt. Die betroffenen Arbeitsplätze sollen noch in diesem Jahr sowie 2017 aufgehoben werden. Die Verhandlungen über den Sozialplan wurden laut Roche "einvernehmlich" abgeschlossen. Von Arbeitnehmerseite waren der Angestelltenverband und die Arbeiterkommission von Roche an den Verhandlungen beteiligt.

ZEHNDERS GEWINNWARNUNG: Der Heizungs- und Lüftungshersteller Zehnder setzt im letzten Quartal 2016 unerwartet wenig um. Warmes Herbstwetter dämpft in Frankreich die Nachfrage nach Heizkörpern und die Kunden wählen erst noch billigere Modelle. In Grossbritannien leidet Zehnder unter der Abwertung des Pfunds. Gewöhnlich ist das letzte Quartal des Jahres das umsatzstärkste bei Zehnder. Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen noch mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau, wie es mitteilte. Die Profitabilität ist allerdings belastet. Das Management geht von einem Betriebsergebnis deutlich unter den angestrebten 30 Millionen Euro aus.

SCHLIESSUNG BEI TRUMPF: Die Trumpf Maschinen AG schliesst am Standort in Baar ZG definitiv die Bereiche Produktion, Entwicklung, Finanzen und Administration sowie den Ausbildungsbereich. Es dürften voraussichtlich 150 der insgesamt 232 Mitarbeitenden betroffen sein. Das Hochtechnologieunternehmen will sich auf seinen Produktionsstandort in Grüsch GR konzentrieren. Die Trumpf-Gruppe wird ihre Tochtergesellschaft in Baar zukünftig als reine Vertriebs- und Servicegesellschaft ausrichten, wie das Unternehmen in einer Medienmitteilung schreibt. Den rund 150 Mitarbeitenden stelle das Unternehmen einen umfangreichen freiwilligen Sozialplan vor. Die ersten Kündigungen werden im Dezember ausgesprochen. Die Schliessung der Produktion dürfte Mitte 2017 erfolgen.

WENIGER GEWINN FÜR PSP: Ein teurer Zukauf und Wertverluste drücken den Gewinn des Immobilienunternehmens PSP Swiss Property. Unter dem Strich stand nach neun Monaten ein Plus von 102,7 Millionen Franken. Das sind 22 Prozent weniger als in der Vorjahresperiode. Allein der Kauf eines Büro- und Geschäftshauses an der Hardturmstrasse in Zürich liess sich PSP Swiss Property 145 Millionen Franken kosten. Das gesamte Immobilienportfolio wurde per Ende September derweil um 38,4 Millionen tiefer bewertet. Die Bewertungsdifferenz und den Erfolg aus Verkäufen von Anlageliegenschaften herausgerechnet, hätte der Reingewinn um 7,7 Prozent auf 132 Millionen Franken zugenommen.

GEWINNMINUS BEI SPS: Der Wegfall von Sondereffekten belastet das Neun-Monats-Ergebnis des Immobilienunternehmens Swiss Prime Site. Operativ läuft es dem Besitzer des Zürcher Prime Towers dagegen rund. Der Konzerngewinn per Ende September betrug 199,3 Millionen Franken, nach 249,8 Millionen im Vorjahr. Damals hatten Verkaufsgewinne und höhere Neubewertungen den Gewinn in die Höhe getrieben. Diese ausserordentlichen Effekte fielen nun weg. Die Auslastung der Immobilien verbesserte sich indes deutlich. Die Leerstandsquote sank von 6,9 auf 6,2 Prozent. Der Liegenschaftsertrag stieg um 1,2 Prozent auf 339,5 Millionen Franken. Der gesamte Betriebsertrag kletterte um 5,0 Prozent auf 771,5 Millionen Franken.

KTM AN SCHWEIZER BÖRSE: Der österreichische Motorrad- und Sportwagenhersteller KTM kommt an die Schweizer Börse. Das Unternehmen verspricht sich durch die Zweitkotierung einen besseren Zugang zu institutionellen Anlegern. Bereits gehandelt werden die Titel an der Wiener Börse. Ab Montag sollen sie nun auch an der SIX Exchange gelistet sein, wie KTM mitteilte. Der Hersteller will den Handel seiner Aktien künftig primär auf die Schweiz konzentrieren. Ziel ist zudem eine Aufnahme in den Swiss Performance Index (SPI). Aus diesem Grund will KTM per Ende 2017 an der Wiener Börse den Wechsel vom "Prime Market" in das untergeordnete Marktsegment "Standard Market" beantragen.

SCHRITT ZUR FUSION: Der Thurgauer Bauzulieferer AFG ist der Übernahme der Industriegruppe Looser erneut einen Schritt näher gekommen. Bis zum Ablauf der Angebotsfrist an die Aktionäre vom 10. November wurden AFG 74,67 Prozent der Looser-Namenaktien angedient, auf die sich das Angebot bezieht. Das teilte AFG aufgrund des provisorischen Zwischenergebnisses mit. Unter Annahme des Vollzugs der Transaktion hält AFG gemeinsam mit den bereits vor dem öffentlichen Angebot gekauften Aktien nun 88,20 Prozent an Looser. Bereits im September hatte AFG bekannt gegeben, den bisherigen Hauptaktionären sowie Verwaltungsrats- und Geschäftsleitungsmitgliedern von Looser die Aktienmehrheit von 53 Prozent abgekauft zu haben.

ESKALATION BEI CONSTANTIN: Der Streit um die Neuausrichtung des deutschen Film- und Sportkonzerns Constantin Medien spitzt sich zu. Der Schweizer Grossaktionär Bernhard Burgener lehnt ein sogenanntes Shoot-Out ab. Nun droht eine lange juristische Blockade. Ein Shoot-Out kann zum Zug kommen, um in Streitfällen eine längere Hängepartie zu vermeiden. Dabei kauft die eine Aktionärsgruppe der anderen deren Anteile ab. Ein solches Verfahren schlug im Fall der Constantin-Medien nun offenbar der Verwaltungsratspräsident Dieter Hahn vor. Aus Burgeners Umfeld hiess es am Freitag jedoch, dass dieser ein Shoot-Out ablehnt. Die Constantin-Führungsriege will die Filmsparte verkaufen. Gegen diesen Strategiewechsel wehrt sich Burgener.

ONLINE-SHOPPING-REKORD: Der von den chinesischen Online-Händlern ins Leben gerufene "Tag des Singles" hat ihnen erneut Rekordeinnahmen beschert. Alibaba etwa meldete, in den ersten fünf Minuten des Tages habe der Umsatz bereits mehr als 1 Milliarde Dollar erreicht. Auch der auf Elektronik spezialisierte Konkurrent JD.com bekam in wenigen Stunden mehr Bestellungen als am 11. November vor einem Jahr. Der "Tag des Singles" war im Jahr 2009 von Chinas Online-Händlern als Gegenstück zum Valentinstag ins Leben gerufen worden; er liegt wegen der vier Einsen in Folge auf dem 11.11. Mit Sonderangeboten sollen die vielen Unverheirateten über ihre Einsamkeit hinweggetröstet werden.

KEINE POST-HOCHZEIT: Das niederländische Postunternehmen PostNL hat das Übernahmeangebot des belgischen Konkurrenten Bpost abgelehnt. Das Angebot sei wenig überzeugend, teilte PostNL am Freitag in Den Haag mit. Der belgische Dienstleister hatte rund 2,5 Milliarden Euro für PostNL geboten. Die Niederländer fürchten vor allem einen zu grossen Einfluss des belgischen Staates, der 51 Prozent der Anteile an Bpost hält. Auch die niederländische Regierung hatte sich negativ über eine mögliche Übernahme geäussert. PostNL beschäftigte nach eigenen Angaben zuletzt rund 49'000 Mitarbeiter und kam 2015 auf einen Umsatz von knapp 3,5 Milliarden Euro. Bpost ist um etwa die Hälfte kleiner.

BRILLE VOM AUTOMATEN: Die Macher der Foto-App Snapchat probieren bei ihrer neuen Kamera-Sonnenbrille einen ungewöhnlichen Vertriebsweg aus: Einen Verkaufsautomaten. Vor dem ersten gelben Kasten bildete sich in Venice Beach bei Los Angeles eine lange Schlange. Die 130 Dollar teure "Spectacles"-Brille war relativ schnell ausverkauft, danach ging der Wiederverkaufspreis bei Ebay schnell bis an die Marke von 1000 Dollar hoch. Die Verkaufsautomaten sollen für eine begrenzte Zeit an verschiedenen Orten auftauchen, eine Karte auf der Website soll einen Tag vorher zeigen, wo sie als nächstes stehen werden.

ALLIANZ LEGT ZU: Geringe Katastrophenschäden und ein starkes Geschäft mit Lebensversicherungen haben Europas grösstem Versicherer Allianz im Sommer einen kräftigen Gewinnsprung gebracht. Unterm Strich stand im dritten Quartal ein Überschuss von knapp 1,9 Milliarden Euro, wie der Konzern in München mitteilte. Das waren rund 37 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der operative Gewinn legte dank Zuwächsen in allen drei Sparten um 18 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro zu. Analysten hatten mit geringeren Anstiegen gerechnet.

TOSHIBA PROFITIERT: Ein hoher Bedarf an Speicherchips für Smartphones hat den japanischen Elektronik-Konzern Toshiba operativ in die schwarzen Zahlen gebracht. Der Betriebsgewinn belief sich im zweiten Quartal auf 76,7 Milliarden Yen (712 Millionen Franken). Ein Jahr zuvor stand noch ein Verlust von über 760 Millionen Franken in den Büchern des Konzerns. Die Orderbücher der Toshiba-Chipsparte sind prall gefüllt mit Bestellungen chinesischer Handy-Hersteller, die die Speicherkapazität ihrer Geräte erhöhen wollen. Auch Apple mit seinem iPhone 7 trug zur guten Auftragslage bei.

HINTER GITTER: Ein ehemaliger Mitarbeiter der Tessiner Privatbank BSI muss wegen des milliardenschweren Geldwäscherei-Skandals um den malaysischen Staatsfonds 1MDB hinter Gitter. Ein Gericht in Singapur verurteilte den Banker zu einer Gefängnisstrafe von 18 Wochen. Er war bei der BSI in Singapur für die Beziehung der Bank zu dem Staatsfonds verantwortlich. In dem Verfahren wurden ihm Fälschung und unterlassene Mitteilung von verdächtigen Transaktionen vorgeworfen. Der Banker hatte sich vor Gericht in vier von sieben Anklagepunkten schuldig bekannt und wurde neben der Gefängnisstrafe zu einer Geldbusse verurteilt.

(AWP)