WENIGER UMSATZ: Die Umsätze im Schweizer Detailhandel sind seit Januar 2015 auf Talfahrt - so auch im Oktober. Im Vergleich zum Vorjahr hat der Detailhandel nominal 0,9 Prozent weniger umgesetzt, wie das Bundesamt für Statistik BFS aufgrund provisorischer Zahlen mitteilte. Gefallen sind auch die realen Detailhandelsumsätze, und zwar um 0,5 Prozent. In der realen Betrachtungsweise werden Preisveränderungen herausgerechnet. Es zeigt sich also, dass die Konsumenten in der Schweiz weniger eingekauft haben. Betrachtet man jedoch den Oktober 2016 im Vergleich zum September, dann zeigt sich, dass die Konsumenten mehr eingekauft haben. Im Vormonatsvergleich sind die Detailhandelsumsätze saisonbereinigt real um 1,2 Prozent gestiegen. Zudem haben die Preise angezogen, denn auch nominal sind sie gestiegen, um 1,3 Prozent.

INDUSTRIE BOOMT: Die Schweizer Industrie boomt wieder. Der Einkaufsmanagerindex ist im November den vierten Monat hintereinander gestiegen und hat den höchsten Stand seit Februar 2014 erreicht. Konkret legte der Index um 1,9 auf 56,6 Punkte zu. Damit ist der Index seit zwölf Monaten über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Ein derart hoher Wert wie im November ist mit Ausnahme kurzer Episoden um die Jahreswende 2013/14 nur in den Boomzeiten der Industrie erreicht worden. Bei der Industrie senden alle Komponenten positive Signale. So konnte die Produktion den vierzehnten Monat in Folge gesteigert werde, und dies erst noch mit überdurchschnittlicher Dynamik. Gleichzeitig nahm der Auftragsbestand markant zu. Zudem wurde erstmals seit November 2014 wieder mehr Personal eingestellt.

VERGRÖSSERT: Der Industriekonzern Sulzer vergrössert sein russisches Geschäft mit dem Service für Gasturbinen. Er übernimmt die Kontrolle über Rotec GT, die Gasturbinendivision der Rotec Gruppe, wie Sulzer mitteilte. Sowohl bei der Rotec GT als auch bei Sulzer ist der russische Milliardär Viktor Vekselberg Hauptaktionär. Er schiebt demnach Unternehmensteile von Russland in die Schweiz. Die Unternehmensführung soll allein Sulzer obliegen, wie es in der Mitteilung heisst: "Das Geschäft wird unter der Sulzer-Marke geführt und von Sulzer vollständig konsolidiert." Rotec GT hat seinen Hauptsitz in Moskau und ein Servicezentrum für Gasturbinenbauteile in Jekaterinburg. Im Jahr 2015 erwirtschaftete Rotec GT mit rund 50 Mitarbeitenden einen Umsatz von ungefähr 35 Millionen Franken.

HÖHERES WACHSTUM: Die Credit Suisse ist für die globale Konjunktur zuversichtlich. So soll die Weltwirtschaft 2017 das Wachstumstempo von 3,1 auf 3,4 Prozent erhöhen. Zur Begründung verweist die Grossbank auf die bessere wirtschaftliche Situation in den Schwellenländer und in den USA. So soll in den meisten Schwellenländern nach der hartnäckigen Flaute ein Aufschwung einsetzen. In den USA geht die Grossbank von einer weiterhin robusten Konjunktur auf. Weniger zuversichtlich dagegen fallen die Prognosen für Europa aus. So soll die Wirtschaft der Eurozone 2017 nur noch um 1,4 Prozent nach 1,7 Prozent im laufenden Jahr zulegen. Der Schweiz sagt die Credit Suisse für 2017 mit 1,5 Prozent ein gleich hohes Wirtschaftswachstum wie im laufenden Jahr voraus.

ABBAU: Der Bergbaukonzern und Rohstoffhändler Glencore sieht auf Kurs, seinen Schuldenberg im laufenden Jahr auf 16,5 bis 17,5 Milliarden US-Dollar abzutragen. Darüber hinaus vermeldete Glencore im Vorfeld des Investoren-Updates den Abschluss des Verkaufs der australischen GRail. Ende Oktober hatte Glencore mitgeteilt, die australische GRail verkaufen zu wollen. Jetzt ist der Verkauf an die australische Genesee & Wyoming für 1,4 Milliarden australische Dollar (rund 857 Millionen Franken) abgeschlossen, wie es in der Mitteilung heisst. Insgesamt sei das Verkaufsprogramm erfolgreich abgeschlossen. Glencore nahm demnach mit dem Verkauf von Beteiligungen und Geschäftsbereichen 6,3 Milliarden US-Dollar ein, ursprünglich waren 1 bis 2 Milliarden Dollar angekündigt.

ACCU IN GELDNOT: Die Geldnöte der Industriegruppe Accu Holding haben sich verschärft. Die Tochter Nexis-Gruppe in der Slowakei steckt in akuten Liquiditätsproblemen. Die erhebliche Liquiditätsklemme von Nexis könne nur durch eine sofortige Zufuhr von neuen Finanzmitteln innert Wochenfrist behoben werden, teilte Accu mit. Der geplante Verkauf der Herstellerin von industriellen Garnen wird erheblich erschwert. Gegenwärtig stehe der Verwaltungsrat mit einem nahestehenden Investor wegen eines Kaufangebots in Kontakt. Der Investor kenne die Rahmenbedingungen. Er bietet gemäss Mitteilung eine minimale Kaufpreiszahlung an die Accu Holding sowie eine Liquiditätszufuhr für die Nexis Gruppe.

NEUES FLAGGSCHIFF: Der Ferienflieger Edelweiss hat am Flughafen Zürich sein neues Flaggschiff in Empfang genommen. Die Langstreckenmaschine Airbus A340 bei strahlendem Wetter auf den Namen der Obwaldner Ferienregion Melchsee-Frutt getauft. Den Namen enthüllten Edelweiss-Chef Bernd Bauer und der Obwaldner CVP-Ständerat Erich Ettlin. Die A340 hat die Edelweiss von ihrer Muttergesellschaft Swiss übernommen, für die sie zwölf Jahre im Einsatz gestanden hatte. Insgesamt erhält die Edelweiss vier A340 von der Swiss. Die nächste Maschine werde im April eintreffen, zwei weitere dann im übernächsten Jahr, sagte Bauer vor den Medien. Bis Ende 2018 wird die Langstreckenflotte damit auf 6 Flugzeuge verdoppelt. Das gesamte Streckennetz soll im nächsten Jahr von 48 auf 51 Destinationen ausgebaut.

VERSICHERUNGEN: Um von einer Prämienreduktion zu profitieren, konnten sich Junglenker vom Versicherer AXA Winterthur ein Überwachungsgerät in ihr Fahrzeug einbauen lassen. Damit ist jetzt Schluss. Der Versicherer stellt das Produkt auf Ende Jahr ein. Als Grund für den Entscheid nennt AXA Winterthur Probleme mit der Kompatibilität und der Qualität der Drive Recorder. So soll das Gerät veraltet und zu wenig zuverlässig sein. Für die rund 6500 betroffenen Kundinnen und Kunden soll das Aus des Angebots keine Nachteile bringen. Sie erhalten weiterhin die bisherige Prämienreduktion. Vom Entscheid nicht betroffen sind die rund 40'000 Lenker mit einem Crash Recorder, dessen Daten lediglich bei einem Unfall ausgewertet werden.

MEHR LOHN BEI ROCHE: Roche stellt im kommenden Jahr für seine gut 14'000 Mitarbeitenden in der Schweiz 0,9 Prozent mehr Geld bereit. Diese Erhöhung der Lohnsumme sei in Verhandlungen mit Arbeitnehmervertretungen vereinbart worden, gab der Pharmakonzern bekannt. Verhandelt hatte Roche mit dem Angestelltenverband Roche Schweiz (AVR) und und der Arbeiterkommission Roche Basel (AKR). Die Erhöhung bildet den Rahmen für individuelle, leistungsabhängige Gehaltsanpassungen ab dem 1. April 2017.

NEU ERÖFFNET: Die Grossbank UBS legt ab 1. Dezember die meisten ihrer europäischen Aktivitäten im Bereich der Vermögensverwaltung in der UBS Europe zusammen. Hauptsitz der neuen Tochtergesellschaft ist Frankfurt, wie die UBS mitteilte. Mit dieser neuen Europa-Bank legt die UBS ihre Tochtergesellschaften in Deutschland, Italien, Luxemburg (in der bereits die Niederlassungen in Österreich, Dänemark und Schweden zusammengefasst sind), den Niederlanden und Spanien zusammen. Mit der neuen Tochtergesellschaft will die UBS in den kommenden Jahren sowohl die verwalteten Vermögen als auch die Gewinne im zweistelligen Bereich steigern.

INFORMATIONSAUSTAUSCH: Die Schweizerische Bankiervereinigung will mehr Abkommen für den automatischen Informationsaustausch in Steuersachen, um mit den dabei aktivsten Ländern Schritt zu halten. Nach dem Brexit-Entscheid vertieft sie den Austausch mit London und die Zusammenarbeit von Finanzplätzen. Die Schweiz verfügt über weniger als vierzig Abkommen für den automatischen Informationsaustausch. Andere Länder hätten fast sechzig, sagte Herbert Scheidt, der neue Präsident der Bankiervereinigung. Es gebe diesbezüglich einige Erwartungen und die Schweiz müsse immer schneller vorankommen.

UMSATZPLUS FÜR KPMG: Das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG Schweiz hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015/16 (per Ende September) einen neuen Rekordumsatz erzielt. Der Nettoumsatz stieg leicht um ein halbes Prozent auf 403,8 Millionen Franken. Der Bruttoumsatz, der auch die in der Schweiz fakturierten Fremdleistungen anderer KPMG-Ländergesellschaften umfasst, nahm um 1,5 Prozent auf 549 Millionen Franken zu, wie KPMG Schweiz bekannt gab. Gewachsen ist allerdings nur die Sparte Wirtschaftsprüfung, die ihren Nettoumsatz in einem gesättigten Markt um 1 Prozent auf 202 Millionen Franken erhöhen konnte. Dagegen stagnierten die Geschäftsfelder Steuer- und Rechtsberatung sowie Unternehmensberatung.

ICE IN GENF: Der US-Rohstoffbörsenbetreiber Intercontinental Exchange (ICE) hat ein Büro in Genf eröffnet. Die Niederlassung soll die kommerziellen Aktivitäten in der Schweiz unterstützen. Die Gruppe liess sich Ende Oktober ins Handelsregister eintragen. Das machte die Westschweizer Zeitung "Le Temps" bekannt. Die ICE ist auf den elektronischen Handel mit Optionen und Terminkontrakten vor allem für Rohstoffe spezialisiert. Zu ICE gehören weiter auch die New Yorker Börse New York Stock Exchange (NYSE) und deren europäischer Zweig Euronext.

LOOSER-ÜBERNAHME AUF KURS: Der Thurgauer Bauzulieferer AFG hat bei der Übernahme von Looser das provisorische Endresultat vorgelegt. Nach Ablauf der Nachfrist hält er 99,37 Prozent der kotierten Aktien der Industriegruppe. Der Vollzug der Transaktion mit der Zahlung der Baranteile und der Auslieferung der neuen Aktien findet voraussichtlich am 13. Dezember statt, die Auszahlung von Barabgeltungen für Bruchteile am 14. Dezember. Der Arbonia Forster Holding (AFG) sind während der Angebotsfrist 1'747'284 Looser-Aktien angedient worden. Das entspricht einem Anteil von 98,6 Prozent der rund 1,8 Millionen Aktien, auf die sich das Angebot bezieht.

COMEBACK: Nokia strebt ein Comeback an und will den einst verpassten Sprung in den Smartphone-Markt nachholen. Smartphones und Tablets unter dem Namen des einstigen Handy-Weltmarktführers werden in der ersten Hälfte des kommenden Jahres auf den Markt kommen, kündigte die finnische HMD Global am Donnerstag an. HMD Global habe dafür das exklusive Markenrecht für die nächsten zehn Jahre erworben, teilte die erst im Mai gegründete Firma mit. "Nokia ist seit Jahrzehnten eine der ikonischsten und sichtbarsten Handy-Marken weltweit", sagte Arto Nummela, Chef von HMD Global. In Kooperation mit Google setzen die Partner diesmal auf das Android-Betriebssystem. Produzieren soll die Geräte künftig der zu Foxconn gehörende Hersteller FIH.

HÖHERE MANAGERLÖHNE: Der angeschlagene japanische Autobauer Mitsubishi will die Bezahlung seiner Topmanager kräftig erhöhen. Geschäftsleitungsmitglieder sollen künftig bis zu zwei Milliarden Yen (14,9 Millionen Franken) im Jahr statt bisher 960 Millionen Yen bekommen können. Das geht aus einer Mitteilung des Konzerns zur Generalversammlung am 14. Dezember hervor. Darüber hinaus soll es möglich sein, den Geschäftsleitungsmitgliedern pro Jahr Aktienoptionen bis zu einem Wert von einer Milliarde Yen anzubieten. "Wir müssen attraktiv sein für talentierte Leute innerhalb und ausserhalb der Branche", sagte Mitsubishi-Sprecher Maki Furukawa der Nachrichtenagentur AFP zu der geplanten Anhebung. Er betonte, die neuen Summen seien Maximalwerte.

GRÖSSERE KAPITALPUFFER: Die drei grössten italienischen Banken UniCredit, Intesa Sanpaolo und Monte dei Paschi brauchen wegen ihrer Bedeutung für das nationale Finanzsystem eine stärkere Kapitaldecke. Die Geldhäuser seien als systemrelevant eingestuft worden und müssten deswegen von 2018 an einen zusätzlichen Kapitalpuffer aufbauen, teilte die italienische Notenbank mit. Er muss bis 2021 schrittweise erhöht werden, bei UniCredit auf ein Prozent der risikogewichteten Bilanzsumme (RWA), bei Intesa auf 0,75 Prozent und bei Monte dei Paschi auf 0,25 Prozent. Die italienischen Banken gelten als unterkapitalisiert und ächzen unter einem Berg fauler Kredite.

PRIVATISIERUNG GEPLATZT: Rückschlag für die Privatisierung griechischer Staatsunternehmen: Der Energiekonzern Socar aus der rohstoffreichen Südkaukasusrepublik Aserbaidschan und eine kleinere italienische Firma werden nicht zwei Drittel des griechischen Gasversorgers Desfa übernehmen. Die Verhandlungen seien gescheitert, teilte am das griechische Energieministerium mit. Nun solle der Verkauf von 66 Prozent des Gasversorgers neu ausgeschrieben werden. Athen hoffte, 188 Millionen Euro zu kassieren. Weitere 212 Millionen Euro sollten an das halbstaatliche Unternehmen Hellenic Petroleum (Elpe) gehen.

ARBEITSLOSIGKEIT FÄLLT: Dank der anziehenden Konjunktur kommt der Abbau der Arbeitslosigkeit in der Eurozone spürbar voran. Die Erwerbslosenquote fiel im Oktober überraschend auf 9,8 Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit Juli 2009, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Rund 15,91 Millionen Menschen waren bei den Arbeitsämtern als Jobsuchende registriert - 178'000 weniger als im September und 1,12 Millionen weniger als vor einem Jahr. Die Spanne im Währungsraum ist jedoch nach wie vor gross. Deutschland kommt nach einheitlicher europäischer Rechnung mit 4,1 Prozent auf den niedrigsten Wert, gefolgt von Malta mit 4,9 Prozent.

(AWP)