VERSCHÄRFTES SPARPROGRAMM: Die Grossbank Credit Suisse hält an ihrem eingeschlagenen Weg fest, verschärft jedoch das Kostensenkungsprogramm. Bis Ende 2018 sollen die Aufwendungen um eine weitere Milliarde gekürzt werden. Gleichzeitig passt die Grossbank die Gewinnziele an. Neu gilt für die drei Hauptstandbeine Asiengeschäft, Internationale Vermögensverwaltung und die Schweizer Bank das Ziel eines Vorsteuergewinns von 5,7 Milliarden Franken im Jahr 2018. Zuvor ging die Grossbank noch von einem Vorsteuergewinn von 6,5 Milliarden Franken für diese drei Einheiten aus. Bei der Verschärfung des Sparprogramms gibt die Grossbank nicht bekannt, wo zusätzlich gespart werden soll. Einzig klar ist, dass die Schweizer CS-Bank weitere 200 Millionen Franken einsparen muss.

RESERVEN GEWACHSEN: Die Devisenreserven der Schweizerischen Nationalbank (SNB) sind im November gegenüber dem Vormonat um 17,6 Milliarden Franken gewachsen. Das ist die stärkste Zunahme seit der Aufgabe des Mindestkurses. Per Ende des Berichtsmonats hatte die Nationalbank Devisenreserven im Wert von insgesamt 648 Milliarden Franken angehäuft, wie aus den publizierten Daten der SNB hervorgeht. Ob und wie stark die SNB im November am Devisenmarkt intervenierte, ist aus den Zahlen jedoch nicht direkt herauszulesen. Neben den Devisenkäufen sind meist auch Wechselkursschwankungen für Veränderungen des Gesamtbestands der Devisen verantwortlich.

BESTIMMUNGEN FRUCHTEN: Die neuen Geldwäschereibestimmungen scheinen zu fruchten. In der vierten GAFI-Länderprüfung zur Bekämpfung der Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung erhält die Schweiz insgesamt ein gutes Zeugnis. Dennoch gibt es Verbesserungspotenzial. Im Vergleich mit den bereits untersuchten Ländern liegt das Resultat der Schweiz über dem Durchschnitt, wie aus der Mitteilung der Groupe d'action financière (GAFI) hervorgeht. Kritisiert wurde unter anderem, dass Berufe und Unternehmen ausserhalb des Finanzbereichs - zum Beispiel Anwälte - nicht dem Geldwäschereigesetz unterstellt und damit ungenügend beaufsichtigt werden.

KRITIK AN LEISTUNGSAKTIEN: In der Diskussion um Managerboni warnt das Swiss Finance Institute (SFI) vor Performance-Aktien, die an bestimmte Leistungskriterien geknüpft sind. Damit würden die starken Risikoanreize für die Manager eher unter den Teppich gekehrt als effektiv verringert. Viele Unternehmen haben die in Verruf geratenen Aktienoptionen durch Performance-Aktien ersetzt. Dies sind Aktien, deren Zuteilung von der Erreichung bestimmter Leistungskriterien abhängt. Dadurch sollten exzessive Risikoanreize reduziert werden. "Dies ist jedoch ein Irrtum, da starke Risikoanreize bei diesen modischen Best-Practice-Instrumenten bestehen bleiben", folgert das SFI. Einfache Aktienprogramme könnten angemessener für die langfristige Vergütung sein.

E-TICKET: Die Südostbahn (SOB) rüstet ihre Züge bis Mitte 2017 mit einem System für kontaktlose Tickets aus. Reisende werden mit einer App auf dem Smartphone automatisch beim Ein- Aussteigen erfasst und brauchen somit kein Ticket mehr zu lösen. Das System verrechnet dem Kunden anschliessend den günstigsten Tarif für die gefahrene Strecke. Die SOB bestätigte einen Bericht der "Handelszeitung". Eine Pilotversion des E-Ticket-Systems will die Bahn bereits in der kommenden Woche am 12. Dezember in Betrieb nehmen. Grundlage für die automatische Erfassung der Zugfahrten ist eine App mit Namen "Abilio". Bei der Entwicklung arbeitete die SOB mit dem Münchner Industrieunternehmen Siemens zusammen.

WEITERER INVESTOR : Meyer Burger hat im Rahmen der laufenden Kapitalerhöhung einen weiteren Investoren gefunden. Die Industrie- und Beteiligungsgesellschaft Brustorm will bis zu 16 Millionen Aktien übernehmen. Damit hat das Thuner Unternehmen Zusicherungen dreier Investoren für 38,2 Millionen Franken der anvisierten 160 Millionen beisammen. Sie wollen einspringen, wenn die Bezugsrechte nicht ausgeübt werden oder die Aktien nicht anderweitig zu platzieren sind.

ZURÜCK ZUR KRANKENVERSICHERUNG: Zehn Jahre nach dem Verkauf der Krankenkasse Wincare will der Versicherer Axa Winterthur zurück ins Geschäft mit der Krankenversicherung. Dazu will die grösste Schweizer Assekuranz ab Juli 2017 Zusatzversicherungen anbieten. Den Kunden will sie dabei den Papierkram abnehmen. In der Grundversicherung will Axa Winterthur nicht tätig werden, wie Mediensprecher Urban Henzirohs eine Meldung der Zeitung "Der Landbote" bestätigte. Geprüft wurde diese Option zwar, jedoch schnell wieder verworfen. Der Zukauf einer bestehenden Kasse war ebenfalls Thema und wurde nicht weiterverfolgt.

GESCHÄFT VERKAUFT: Der Basler Feinchemikalienhersteller und Pharmazulieferer Lonza verkauft einen Grossteil seines Geschäfts mit Peptiden an die schwedische PolyPeptide Group. Gegenstand der Transaktion ist das Lonza-Werk im belgischen Braine-l"Alleud mit rund 280 Mitarbeitern. Peptide seien für Lonza ein Nischengeschäft, das nur begrenzte Synergien mit anderen kleinmolekularen Technologien des Konzerns aufweise, wird Marc Funk, operativer Chef des Segments Pharma&Biotech von Lonza, in einer Mitteilung zitiert. Die finanziellen Bedingungen der Transaktion wurden nicht bekannt gegeben. Lonza werde eine nicht cash-wirksame Abschreibung von 44 Millionen Franken im zweiten Halbjahr 2016 verbuchen, heisst es lediglich.

GAV IN DER WESTSCHWEIZ: Das Westschweizer Ausbaugewerbe muss 2017 nicht ohne Gesamtarbeitsvertrag (GAV) auskommen. Die Patrons zogen ihre Kündigung zurück und gingen auf Forderungen der Gewerkschaften ein. Damit herrscht 2017 kein vertragsloser Zustand. Die im September unterbrochenen GAV-Verhandlungen werden 2017 fortgesetzt, wie die Gewerkschaften Unia und Syna mitteilten. Die Delegierten der beiden Gewerkschaften hatten am Dienstagabend eine Vereinbarung mit der Arbeitgeberseite akzeptiert. Dem war eine Reihe von Protesten vorausgegangen.

NEUER INTERIMSCHEF: Der Verwaltungsrat des Glarner Helikopterherstellers Marenco Swiss Helicopters hat den operativen Chef Bruno Gubser zum neuen Konzernchef ad interim berufen. Gubser übernimmt bis zum Amtsantritt des designierten neuen Chefs Andreas Löwenstein am 1. Januar. Die Firma hatte bereits am Dienstag einen Bericht des SRF-Wirtschaftsmagazins Eco bestätigt, dass Gründer und Firmenchef Martin Stucki das Unternehmen per Ende Jahr verlassen wird. Der Verwaltungsrat bekennt sich in einer Mitteilung zum Werkplatz Schweiz. Marenco Swiss Helicopters beabsichtige, die Geschäftstätigkeiten an den Standorten Mollis GL und Pfäffikon ZH auszubauen, wo das Unternehmen mit dem Bau neuer Anlagen engagiert sei. Marenco beschäftigt insgesamt rund 150 Mitarbeitende.

BUSSEN IM EURIBOR-SKANDAL: Wegen des Skandals um Zinsmanipulationen hat die EU-Kommission eine Strafe von insgesamt 485 Millionen Euro gegen die Banken Crédit Agricole, HSBC und JPMorgan Chase verhängt. Dies teilte EU-Kommissarin Margrethe Vestager in Brüssel mit. Es geht um die Manipulation des Referenzzinssatzes Euribor durch ein Kartell von Grossbanken in den Jahren 2005 bis 2008. Die UBS und Barclays hatten den Behörden von den Vorgängen erzählt. Deswegen profitieren die grösste Schweizer Bank und das Londoner Finanzinstitut von einer Kronzeugenregelung. Andere Banken hatten 2013 einen Vergleich akzeptiert. Die drei nun mit Bussgeldern belegten Häuser hatten sich diesem aber nicht angeschlossen.

STRAFE WEGEN ÜBERHÖHTER PREISE: Weil der US-Pharmakonzern Pfizer "überhöhte und ungerechte" Preise für ein Epilepsie-Medikament gefordert hat, soll er in Grossbritannien einen hohe Strafe zahlen. Es geht um 84,2 Millionen Pfund (108 Millionen Franken). Pfizer habe gegen das Wettbewerbsgesetz verstossen, sagte die zuständige Regulierungsbehörde in einer Stellungnahme. Der Wettbewerbsbehörde zufolge sind die Kosten des Mittels im September 2012 über Nacht um bis zu 2600 Prozent angestiegen, nachdem das Medikament auch als Nachahmer-Präparat (Generikum) angeboten worden war.

GEWINN GESTEIGERT: Der schwedische Möbelriese Ikea hat mit seinen Einrichtungshäusern erneut mehr Gewinn gemacht. Der Überschuss des Konzerns kletterte im Geschäftsjahr 2015/2016 (31. August) von 3,5 auf 4,2 Milliarden Euro, wie Ikea mitteilte. Ein besonders gutes Geschäft machte Ikea zuletzt mit den planungsintensiven Küchen sowie Produkten rund ums Kochen und Essen. Wie bereits im November bekanntgeworden war, konnte das Unternehmen seinen Umsatz um 7,1 Prozent auf 34,2 Milliarden Euro steigern. In der Schweiz stieg der Umsatz um gut 3 Prozent auf 1,06 Milliarden Franken.

GEÄNDERTE WÄHRUNG: Im Iran soll wieder der Toman den Rial als nationale Währung des Landes ersetzen. Die Entscheidung wurde von der Regierung getroffen und der Zentralbank mitgeteilt, wie die Nachrichtenagentur Irna meldete. Wann die neuen Münzen und Scheine auf den Markt kommen, ist noch unklar. Laut aktuellen Devisenkursen ist ein Franken 3,348 Toman, ein Euro 3,447 Toman und ein US-Dollar 3,215 Toman wert. Für die Iraner wird es kaum eine Umstellung geben, da viele ohnehin ihre Währung bereits Toman nennen. Diese war bereits bis 1925 die nationale Währung.

KURS NOCH OFFEN: Mit Blick auf die anstehende Präsidentschaft des Republikaners Donald Trump will sich die US-Notenbank Fed geldpolitisch nicht in die Karten schauen lassen. Laut Fed-Führungsmitglied William Dudley ist es noch zu früh, über eine eventuelle Nachjustierung des bisherigen Kurses zu entscheiden. Schliesslich gebe es "beträchtliche Unsicherheit" darüber, wie sich die US-Haushaltspolitik weiter entwickeln werde, sagte der Chef der Fed von New York. Die Notenbank hat eine baldige Zinserhöhung signalisiert, die nach Ansicht vieler Experten Mitte des Monats kommen dürfte. Danach erwarten manche Fachleute zwei weitere Schritte nach oben im kommenden Jahr. Dies würde der bislang ausgegebenen Devise der Fed entsprechen, die geldpolitischen Zügel schrittweise anzuziehen.

MILLIARDENINVESTITION: 50 Milliarden Dollar und 50'000 neue Jobs - der künftige US-Präsident Trump will eine riesige Investition aus Japan an Land gezogen haben. Zunächst hiess es, das Geld stamme vom Softbank-Konzern. Doch tatsächlich kommt der grösste Teil davon wohl aus Saudi-Arabien. Verantwortlich für den Deal will Trump sein, der das Geschäft am Dienstag zunächst über Twitter und dann vor Reportern in New York verkündet hatte. Details blieben zunächst unklar. Der Chef von Softbank erklärte lediglich: "Wir werden in neue Firmen investieren." Worauf die beiden nicht eingingen: Zu eben diesem Zweck hatte Softbank bereits im Oktober einen 100 Milliarden Dollar schweren Fonds mit anderen Investoren angekündigt. Pikant: 45 Milliarden Dollar davon will ein Staatsfonds Saudi-Arabiens beisteuern - das Land, gegen das Trump im Wahlkampf ständig gewettert hatte.

SCHLECHTER ALS ERWARTET: Weniger Häuserbau und ein Export-Rückgang haben die australische Wirtschaft im dritten Quartal erstmals seit 2011 schrumpfen lassen. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) lag von Juli bis September 0,5 Prozent niedriger als in den drei Monaten davor, wie das Statistikbüro berichtete. Selbst pessimistische Analysten hatten nicht mit so schlechten Zahlen gerechnet. Das BIP lag im Vergleich zum dritten Quartal 2015 aber 1,8 Prozent höher. Finanzminister Scott Morrison nannte das Ergebnis einen Weckruf und rief die Opposition auf, die Wirtschaftspolitik der konservativen Regierung zu unterstützen, die Investitionsanreize schaffen will. Trotz einzelner schwacher Quartale hat Australien seit mehr als 25 Jahren keine Rezession mehr erlebt

(AWP)