MARKE VERSCHWINDET: (Basel) Die Detailhändlerin Coop zieht sich vollständig aus dem Bankengeschäft zurück. Im Gegenzug kauft die Basler Kantonalbank (BKB) kauft dem Detailhändler dessen Anteil an der Bank Coop ab und verpasst dieser einen neuen Namen, "Bank Cler" mit blauem Logo. Vor der Übernahme des 10,4 Prozent-Aktienpakets von Coop hatte die BKB schon im Dezember die meisten Anteile der Gewerkschaften gekauft. So baut der Basler Kantonalbank-Konzern ihre Beteiligung an ihrer mit 32 Filialen landesweit tätigen Tochter jetzt auf 75,8 Prozent aus. Der Rest ist im Streubesitz; die Aktie bleibt kotiert.

WENIGER DEVISENKÄUFE: (Bern) Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat im vergangenen Jahr fast 20 Milliarden Franken weniger Devisen zur Schwächung des Frankens gekauft als noch im Vorjahr. Sie intervenierte 2016 mit 67,1 Milliarden Franken am Devisenmarkt, 2015 waren es 86,1 Milliarden Franken. Die Interventionen seien hauptsächlich in Phasen erhöhter Unsicherheit erfolgt, in denen der Franken als sichere Anlage besonders gesucht gewesen sei, schreibt die SNB in ihrem Geschäftsbericht. Im Vorjahr hatte die SNB vor allem im Januar haufenweise Devisen gekauft. Bis zum 15. Januar musste sie damit noch den Mindestkurs durchsetzten.

IM STEIGFLUG: (Zürich) Der bundeseigene Rüstungs- und Industriekonzern Ruag befindet sich dank Airbus und der Raumfahrt im Steigflug. Zudem profitiert die Ruag davon, dass sich immer mehr Leute eine Schusswaffe kaufen, weil sie sich unsicher fühlen. Umsatz und Betriebsgewinn haben im vergangenen Jahr neue Rekorde erreicht. Der Umsatz kletterte im vergangenen Jahr um 6,5 Prozent auf 1,858 Milliarden Franken, während der Auftragseingang noch höher ausfiel und erstmals die Grenze von 2 Milliarden Franken knackte. Alle fünf Divisionen trugen zur Steigerung des Betriebsgewinns bei, der um 10,4 Prozent auf 151 Millionen Franken zulegte. Der Reingewinn blieb indes mit 116 Millionen Franken ganz knapp unter dem Rekord des Vorjahres von 117 Millionen Franken. Grund dafür sind höhere Steuern, ein schlechteres Finanzergebnis und geringere Gewinne von einer assoziierten Firma.

ERNEUERUNG DER FLOTTE: (Genf) Die Fluggesellschaft Swiss beginnt am Sonntag mit dem Ersatz der in Genf stationierten Flugzeuge. Mit dem Beginn des Sommerflugplans wird eine CS100-Maschine am Westschweizer Standort eingesetzt. Ende 2018 soll die Flottenerneuerung abgeschlossen sein. Dann soll die Swiss-Flotte in Genf insgesamt sieben CS300 und eine CS100-Maschine umfassen. Sie ersetzen die bisher sieben am Westschweizer Flughafen eingesetzten Airbus A320, wie die Swiss mitteilte. Die Fluggesellschaft betreibt bereits jetzt am Standort Zürich sechs Maschinen des Typs CS100, die 125 Sitzplätze aufweisen. Die Auslieferung der ersten mit 145 Sitzplätzen grösseren CS300 soll im Mai erfolgen.

MEHR GEWINN: (Basel) Der Versicherungskonzern Baloise hat im Geschäftsjahr 2016 mehr verdient. Der den Aktionären zurechenbare Gewinn erhöhte sich um 4,4 Prozent auf 534,8 Millionen Franken. Dazu trugen vor allem tiefere Steuern bei. Der Jahresgewinn vor Steuern fiel mit 645,6 Millionen Franken tiefer aus als im Vorjahr mit 679,3 Millionen Franken. Zwar steigerte die Baloise den Betriebsgewinn (EBIT) im Nichtlebengeschäft und im Bankgeschäft, doch sank der operative Gewinn im Lebengeschäft, wie der in der Schweiz, Deutschland, Belgien und Luxemburg tätige Versicherer mitteilte.

FRANKENSCHOCK ÜBERWUNDEN: (Zug) Der Industriekonzern Metall Zug konnte sich im vergangenen Geschäftsjahr deutlich steigern. So stieg der Umsatz um 4 Prozent auf 960,6 Millionen Franken. Der Gewinn erhöhte sich um fast die Hälfte auf 84,9 Millionen Franken. Dabei hat Metall Zug auch vom Verkauf einer Liegenschaft und von einem guten Anlageergebnis profitiert. Betrieblich verzeichnete vor allem der Bereich der Haushaltsapparate einen Gewinnsprung. Aber auch der Bereich Drahtverarbeitung ist im vergangenen Jahr gewachsen und profitabler geworden. Weiterhin in den roten Zahlen dagegen ist die Belimed-Gruppe, die auf Desinfektion im Medizin- und Pharmageschäft spezialisiert ist.

WEITER ZUGELEGT: (Basel) Die WIR Bank hat im vergangenen Jahr weiter zugelegt. Die Bilanzsumme stieg um 2,1 Prozent auf 5,31 Milliarden Franken, der Gewinn um 3,2 Prozent auf 14,2 Millionen. Der Umsatz mit dem eigenen WIR-Geld sank hingegen um 5,2 Prozent auf 1,28 Milliarden. Die Genossenschaftsbank mit Sitz in Basel hat 2016 auch die Eigenkapitalbasis weiter verbessert. Die anrechenbaren Eigenmittel betrugen Ende Jahr 30,9 Millionen Franken (+14 Prozent). So übertreffe die Eigenmittelquote mit 8,4 Prozent die Mindestanforderung von 3 Prozent "deutlich". Die Kundeneinlagen stiegen um 2,4 Prozent auf 3,88 Milliarden Franken und die Ausleihungen an Kunden um 0,9 Prozent auf 4,54 Milliarden. Grösster Ertragspfeiler blieb das Zinsgeschäft mit einem Nettoerfolg von 56,6 Millionen (+4,1 Prozent), vor dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft mit 25,1 Millionen (-3,3 Prozent).

VERLUST GESCHRIEBEN: (Zürich) Die Schweizer Privatbank Falcon hat im letzten Jahr einen Verlust von 128 Millionen Franken geschrieben. Falcon begründet diesen einerseits mit Kosten zur Schliessung der Filiale in Singapur. Die dortigen Behörden hatte diese wegen der Verwicklung der Bank in den den Skandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB geschlossen. Andererseits haben eine Erhöhung der vermuteten Verluste auf illiquiden Positionen und die Trennung von als risikoreich eingestuften Kunden auf das Ergebnis gedrückt. Zur Deckung des Verlustes hat der Hauptaktionär Aabar Investments der Bank zusätzliches Kapital zur Verfügung gestellt. Damit verfügt die Privatbank gemäss eigenen Angaben wieder über ein solides Finanzpolster.

MEHR GEWINN: (Basel) Das Immobilienunternehmen Warteck Invest hat 2016 den Gewinn um 3,5 Prozent auf 15,1 Millionen Franken gesteigert. Dies sei der höchste Gewinn in der Firmengeschichte, teilte das Basler Unternehmen mit. Das Portfolio wurde um einen Achtel ausgebaut. Der "Soll-Mietertrag" aus allen Logis legte dank Zukäufen und Neubauten um 5,8 Prozent auf 30,9 Millionen Franken zu. Die Mieterträge stiegen um 4,8 Prozent auf 29,6 Millionen. Der Anteil Wohnungen stieg leicht auf 42 Prozent, Büros blieben bei 30 Prozent. Indes erhöhte sich auch die Leerstandsquote erneut, von 3,2 auf 4,2 Prozent.

ERÖFFNET: (Basel) Die internationale Uhren- und Schmuckmesse Baselworld hat offiziell ihre Tore geöffnet. Unter Trommelwirbeln von Basler Tambouren und Blitzlichtgewitter von Fotografen zerschnitt Bundesrat Alain Berset das Band. Die weltgrösste Uhren- und Schmuckmesse, die eine Woche dauert, feiert dieses Jahr ihren 100. Geburtstag. Allerdings wirft die Krise in der Uhrenbranche ihre Schatten auf die glamouröse Messe. Die Zahl der Aussteller an der Baselworld ist in diesem Jahr von 1500 auf 1300 gesunken. Im Februar hat die Uhrenindustrie bereits den 20. Monat in Folge weniger exportiert. Allerdings macht sich pünktlich zur Baselworld wieder Optimismus breit.

REKORDVERGÜTUNGEN: (Frankfurt) Die Konzernchefs der deutschen Börsen-Schwergewichte haben im vergangenen Jahr mit einer Rekordvergütung von den guten Geschäften ihrer Konzerne profitiert. Nach einer Untersuchung des Beratungsunternehmens hkp-Group verdienten die Vorsitzenden der 30 Dax-Firmen im Schnitt 7,14 Millionen Euro. Das waren 15 Prozent mehr als im Vorjahr, wie hkp mitteilte. Zugleich sei der Nettogewinn der Konzerne im Schnitt um 37 Prozent gestiegen - so stark wie seit 2010 nicht mehr. Spitzenreiter ist der Studie zufolge SAP-Chef Bill McDermott mit einer Gesamtvergütung von 15,33 Millionen Euro. Er verwies den letztjährigen Spitzenreiter, Daimler-Chef Dieter Zetsche, auf Rang zwei (13,78 Millionen Euro). Die Analyse berücksichtigt alle Vergütungselemente, unter anderem auch die Altersversorgung.

HÖHERE BETEILIGUNG: (Frankfurt) Das chinesische Unternehmens- und Finanzkonglomerat HNA hat seine Beteiligung an der Deutschen Bank noch vor deren Kapitalerhöhung kräftig aufgestockt. Der österreichische Vermögensverwalter C-Quadrat, über den HNA das Aktienpaket hält, meldete, dass er seinen Anteil an Deutschlands grösster Bank am 15. März auf 4,76 von 3,04 Prozent erhöht habe. HNA war Mitte Februar bei der Deutschen Bank eingestiegen. Mit dem Aktienkauf erhält HNA auch mehr Bezugsrechte für die am Dienstag gestartete Kapitalerhöhung der Deutschen Bank. HNA ist ausserhalb Chinas vor allem als Miteigentümer von Fluggesellschaften (Hainan Airlines), Flughäfen (Swissport) und Hotels (Hilton) bekannt, besitzt aber auch eine grosse Bank- und Immobilien-Sparte.

GEWINNEINBRUCH: (Bonn) Die niedrigen Zinsen und die Kosten der Abspaltung vom Mutterkonzern Deutsche Bank haben der deutschen Postbank das Ergebnis verhagelt. Der Vorsteuergewinn brach im vergangenen Jahr um 47 Prozent auf 307 Millionen Euro ein, wie die Bank mitteilte. Allein die Entflechtung von der Deutschen Bank, die Anfang März überraschend rückgängig gemacht wurde, kostete das Institut 209 Millionen Euro. Doch auch ohne solche Sondereffekte wäre das Ergebnis um gut zehn Prozent zurückgegangen. Die Postbank macht dafür vor allem die seit Jahren niedrigen Zinsen verantwortlich. Die Deutsche Bank hatte noch bis vor kurzem geplant, die Postbank zu verkaufen oder an die Börse zu bringen, vollzog dann aber eine Kehrtwende. Die Bonner Tochter soll nun komplett in das Privatkundengeschäft eingegliedert werden. Das Projekt dürfte mehrere Jahre dauern und die Deutsche Bank bis zu zwei Milliarden Euro kosten.

KOMPROMISS ZUGESTIMMT: (Frankfurt) Im Tarifstreit der Lufthansa haben die Piloten dem eigentlich schon überholten Schlichterkompromiss zugestimmt. Die Urabstimmung musste aus formalen Gründen durchgeführt werden und erbrachte laut Mitteilung der Gewerkschaft "Vereinigung Cockpit" (VC) vom Donnerstag eine Zustimmung von rund 90 Prozent der stimmberechtigten Piloten. Der Lohn-Kompromiss kommt voraussichtlich nicht zum Tragen, weil VC und Lufthansa wenige Tage nach der Einigung in der vergangenen Woche einen weitergehenden Kompromiss zu sämtlichen offenen Tariffragen gefunden hatten, die den vorherigen Schlichterspruch ersetzte. In diesem waren auch Gehaltserhöhungen für die rund 5400 Konzernpiloten bei Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings enthalten. Insgesamt sollen sie 11,4 Prozent mehr Geld sowie eine Einmalzahlung von 1,8 Monatsgehältern erhalten.

SCHADENERSATZ GEFORDERT: (Stuttgart/Brüssel) Mehr als 200 mittelständische Spediteure haben eine millionenschwere Schadenersatzforderung gegen Hersteller gerichtet, die an einem Lkw-Kartell beteiligt waren. Der Verein zur Förderung des Wettbewerbs in der Speditionsbranche verlangt rund 100 Millionen Euro von Daimler, MAN und anderen Herstellern. "Wir hoffen, unsere Forderung nicht erst gerichtlich durchsetzen zu müssen", sagte Kay Espey, Erster Vorsitzender des Vereins. Anfang des Jahres waren die ersten kleineren Schadenersatz-Klagen gegen Lkw-Hersteller von Kommunen und Spediteuren eingegangen. Die EU-Kommission hatte die Lastwagenbauer Daimler, Iveco, DAF und Volvo/Renault im letzten Sommer wegen unerlaubter Preisabsprachen zu einer Rekordstrafe von knapp 2,93 Milliarden Euro verdonnert. Die höchste Einzelstrafe entfällt mit rund einer Milliarde Euro auf Daimler.

KRÄFTIGER GEWINNSPRUNG: (Düsseldorf) Gute Geschäfte mit Waffen und Munition haben dem Rüstungskonzern und Autozulieferer Rheinmetall einen kräftigen Gewinnsprung beschert. Der Überschuss stieg im vergangenen Jahr um 32 Prozent auf 200 Millionen Euro, teilte das Unternehmen mit. Konzernchef Armin Papperger sprach in einer Mitteilung von einem "allgemeinen Trend zur verstärkten Sicherheitsvorsorge sowohl innerhalb der NATO wie auch in anderen Kundenländern". Bereits Anfang März hatte Rheinmetall mitgeteilt, dass sein Umsatz 2016 um acht Prozent auf 5,6 Milliarden Euro gestiegen sei. Umsatz und Gewinn der Rüstungssparte wuchsen je um mehr als zehn Prozent. Für die Auto-Zuliefersparte vermeldete der Konzern einen Umsatzzuwachs von 2,5 Prozent.

ZURÜCK IN GEWINNZONE: (Berlin) Die Deutsche Bahn fährt wieder schwarze Zahlen ein: Im Geschäftsjahr 2016 machte der Konzern einen Gewinn in Höhe von 716 Millionen Euro. 2015 hatte die Bahn nach Abschreibungen im schlecht laufenden Güterverkehr und durch Kosten für den Konzernumbau einen Verlust von 1,3 Milliarden Euro hinnehmen müssen. "Wir haben die Trendwende geschafft", sagte der neue Bahn-Chef Richard Lutz vor den Medien. 2016 sei ein "gutes Jahr" für die Kunden und deshalb auch für die Deutsche Bahn gewesen. So sei die Produktqualität erhöht und die Pünktlichkeit gesteigert worden. Im Fernverkehr sei mit 139 Millionen Reisenden ein neuer Fahrgastrekord erreicht worden.

GESCHÄFT VERKAUFT: (Frankfurt) Der Chemiekonzern BASF verkauft sein Geschäft mit Lederchemikalien an die niederländische Stahl Group. Im Gegenzug erhält BASF eine Minderheitsbeteiligung von 16 Prozent an der Firma. Zu weiteren finanziellen Details der Transaktion wollte sich BASF nicht äussern. Die Transaktion umfasst das weltweite BASF-Lederchemikaliengeschäft mit rund 210 Stellen sowie den Produktionsstandort für Lederchemikalien in Spanien. Der Abschluss des Verkaufs wird für das vierte Quartal erwartet. Nach dem Zusammenschluss der beiden Geschäfte kommt die niederländische Stahl Group nach eigenen Angaben 2016 pro Forma auf Umsätze von 850 Millionen Euro und ein Betriebsergebnis (Ebitda) von mehr als 200 Millionen Euro.

ERSTER DURCHBRUCH: (La Paz) Spitzentreffen in La Paz: Brasilien, Bolivien und Peru wollen eine 3750 Kilometer lange Zugstrecke vom Atlantik zum Pazifik bauen. Deutsche und Schweizer Unternehmen buhlen um Aufträge. Vom "Panama-Kanal des 21. Jahrhunderts" ist die Rede. Brasilien habe den Willen zur Mitarbeit, sagte der Wirtschaftskoordinator für Südamerika im brasilianischen Aussenministerium, João Carlos Parkinson de Castro, nach einem Planungstreffen in La Paz. Dort fanden Beratungen von fünf interessierten Staaten statt. Brasilien hatte das Projekt zuvor nicht unterstützt. Durch die neue Bahnlinie für den Personen- und den Güterverkehr sollen lange Schiffspassagen vermieden und der Gütertransport nach Asien und Europa beschleunigt werden. Schätzungen aus Bolivien gehen von Kosten von mindestens 13 Milliarden Euro für den "Bioceanico" aus, den Zug "zwischen den Ozeanen".

(AWP)