VIEL INTERESSE: (Zürich/Bern) Galenica-Santé-Aktien gehen weg wie warme Weggli: Bereits kurz nach dem Start der Zeichnungsfrist sind genügend Käufer für die Papiere der Apotheken- und Logistiktochter des Konzerns Galenica gefunden. Die ausführenden Banken hätten bis am Morgen, 10 Uhr, Bestellungen für alle zum Kauf angebotenen Aktien erhalten, sagte Galenica-Santé-Verwaltungsratspräsident Jörg Kneubühler. Die Interessenten haben bis am oder um den 6. April Zeit, ihre Angebote einzureichen. Anschliessend findet die Zuteilung der Aktien statt.

NEUE CHEFS: (Zürich) Nach einem 100 Millionen Dollar schweren Betrugsfall in Südkorea wechselt der Elektrokonzern ABB das Management in dem asiatischen Land aus. ABB hat den Landeschef und den Finanzchef in Südkorea entlassen. SweeSeng Lee ist mit sofortiger Wirkung zum neuen Chef und Rajiv Malhotra zum Finanzchef ernannt worden. Ein örtlicher Finanzdirektor hatte Firmengelder veruntreut und Unterlagen gefälscht und sich dann abgesetzt. Erst als er verschwunden war, fiel ABB auf, dass er einen Schaden von 100 Millionen Dollar vor Steuern angerichtet hatte. Der durch den Betrug entstandene Schaden bekommt ABB voraussichtlich teilweise von Versicherungen ersetzt. Der Finanzdirektor wird von den Behörden noch immer gesucht.

DEUTLICH MEHR GEWINN: (Cham/Zürich) Der Papierhersteller Cham Paper Group bestätigt die bereits im Februar bekannt gegebenen Geschäftszahlen. So hat das Unternehmen nach einer langen Phase der Transformation den Umsatz um 2,1 Prozent auf 198,4 Millionen Franken gesteigert. Der Gewinn erhöhte sich von 0,5 Millionen Franken im Vorjahr auf 8,6 Millionen Franken. Beim Ausblick zeigt sich das Unternehmen optimistisch. Dank möglichen Effizienz- und Produktivitätssteigerungen sollte sich die Profitabilität des Unternehmens nachhaltig im Zielkorridor von 5 bis 12 Prozent der EBIT-Marge etablieren. Im Geschäftsbereich Immobilien stehe die Realisierung der ersten Bauetappe auf dem Chamer Papieri-Areal an. Dadurch werden ab 2020 die Mieteinnahmen deutlich steigen.

ZUSAMMENLEGUNG: (Zürich/Paris) Knapp zwei Jahre nach der Fusion der Schweizer Holcim mit der französischen Lafarge legt der Zementgigant nun auch die Betriebsräte zusammen. Künftig gibt es nur noch einen Betriebsrat für die über 20'000 Beschäftigten in der Schweiz und in der EU. Bisher hatten sowohl Holcim als auch Lafarge einen Europäischen Betriebsrat (EBR) für ihre Standorte im EU-Raum. Nun hätten LafargeHolcim-Manager und Arbeitnehmerdelegierte aus 14 Ländern in Paris eine Vereinbarung unterzeichnet, die "beste Voraussetzungen für einen aktiven sozialen Dialog auf Augenhöhe", teilte die Gewerkschaft Unia in einem Communiqué mit. Erstmals in der Geschichte von Holcim sei es auch gelungen, die Schweiz in den Geltungsbereich der Vereinbarung einzubeziehen. Damit seien die knapp 2000 Schweizer Angestellten von LafargeHolcim künftig im Europäischen Betriebsrat nicht mehr nur als Beobachter, sondern als vollwertige Mitglieder vertreten.

STELLENABBAU: (Kirchberg BE) Die Verpflegungsautomaten-Betreiberin Selecta Schweiz hat im vergangenen Jahr 25 Mitarbeitenden gekündigt. Grund dafür sind rückläufige Umsätze bei der Verpflegung am Arbeitsplatz, bedingt durch weniger Konsumenten bei einem Teil der Selecta-Kunden. Mit einer neuen Organisationsstruktur fallen nun nochmals sechs Stellen weg, wie Selecta auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda bekannt gab. Am Samstag hatte die Zeitung "Blick" über einen Stellenabbau bei Selecta berichtet. Selecta beschäftigt laut Angaben auf der Webseite rund 900 Mitarbeitende in der Schweiz. Insgesamt arbeiten 4000 Mitarbeitende bei der in 15 europäischen Ländern aktiven Gruppe.

IMMOBILIEN-VERKAUF: (Granges-prés-Marnand/Bern) Die Westschweizer Mühlenbetreiberin Groupe Minoteries verkauft nicht betriebsnotwendige Immobilien und Silos an einem ehemaligen Produktionsstandort im Waadtland sowie das dortige operationelle Geschäft der Getreidesammelstelle und die Lager für Dritte an die Fenaco. Betroffen sind die beiden Standorte Penthalaz VD und Orbe VD. Der Verkauf erfolgt per 1. Juni 2017. Der Preis wird nicht bekannt gegeben, wie die Mühlengruppe mitteilte. Damit unterstreiche man die Absicht, sich ausschliesslich auf das operationelle Kerngeschäft der Müllerei auszurichten und die der ersten Verarbeitungsstufe vorgelagerten Tätigkeiten, wie Getreidesammelstellen und Betrieb der Lagersilos, der Landwirtschaft zu überlassen. Fenaco will eine Betreibergesellschaft gründen, um eine reibungslose Getreideannahme und -vermarktung im Sommer sicherzustellen. Die Landi-Genossenschaften sollen im Einzugsgebiet Gespräche mit den Getreideproduzenten führen, um eine Strategie zur langfristigen Sicherung der Getreideproduktion in der Region zu entwickeln.

MEHR UMSATZ: (Freiburg) Die Privatspitäler- und Hotelgruppe Aevis Victoria hat im Geschäftsjahr 2016 den Umsatz sowie das operative Ergebnis gesteigert. Dennoch verdiente das Unternehmen wegen Steuereffekten unter dem Strich weniger als im Vorjahr. Dem Freiburger Unternehmen verblieb unter dem Strich ein Gewinn von 2,7 Millionen Franken, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Das ist 1 Million weniger als im Vorjahr. Das operative Ergebnis (EBIT) verbesserte sich hingegen um 31,8 Prozent auf 31,4 Millionen Franken. Der Umsatz stieg dabei auf 592,6 Millionen Franken - eine Zunahme von rund 3 Prozent. Dabei haben allen drei Sparten - die Spitäler, die Luxushotelkette sowie die Gesundheitsimmobilien - ihre Einkünfte steigern können, heisst es.

AUSBAU: (Bern) Der Berner Energie- und Dienstleistungskonzern BKW baut sein jüngstes Geschäftsfeld Wasser aus. Mit der Übernahme der Hinni stärkt die BKW-Tochter Arnold neben dem Abwasserbereich nun auch das Segment Trink- und Löschwasser. Hinni bietet Wartungs- und Revisionsarbeiten für Hydranten an und produziert und vertreibt selbst Hydranten. Zudem verfügt die in Biel-Benken BL ansässige Firma über ein System zur Online-Überwachung von Wassernetzen. Mit dem Zukauf wird das Segment Wasser zum zweitgrössten Standbein der BKW-Tochter Arnold nach der Energie. Das Wassergeschäft steuert neu einen Viertel des Umsatzes bei.

NEUE TECHNIK: (Zürich/Luzern) Die Luzerner Kantonalbank (LUKB) nimmt am (morgigen) Dienstag in Ebikon LU neue Bancomaten vom Hersteller NCR in Betrieb. Mit den Geräten bereitet sich die LUKB auf Funktionen wie Videochat und Bargeldbezug per Smartphone vor, die eine neue Bancomatensoftware 2018 bringen soll. Mit dem Projekt ATMfutura, das die Bankendienstleisterin SIX im Auftrag der Banken anführt, soll die Bancomaten-Software vereinheitlicht werden. Die neue Software soll dieses Jahr in Pilotprojekten getestet werden und im kommenden Jahr ausgerollt werden.

NEUERÖFFNUNG: (Genf/Basel) Das Genfer Biotech-Unternehmen Novimmune hat in Basel eine Zweigniederlassung eröffnet. Angesiedelt ist in dieser unter anderem das Klinische Entwicklungs-Team. Die in der Zweigniederlassung untergebrachten Funktionen sollen die Einreichung, Marktzulassung und Produkteinführung von Emapalumab in den USA und Europa vorantreiben. Der Lead-Wirkstoff von Novimmune, der zur Behandlung einer schweren Erkrankung des Immunsystems eingesetzt werden soll, befinde sich in der Phase II/III der klinischen Entwicklung. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 130 Mitarbeitende. In Basel arbeiten gegenwärtig 14 Personen. Je nach Entwicklung ist in der Zweigniederlassung später ein Ausbau auf bis zu 27 Personen möglich.

ZU BESUCH IN POLEN: (Bern) Bundesrat Ueli Maurer hat dem polnischen Finanzminister Mateusz Morawiecki einen Arbeitsbesuch abgestattet. Die beiden besprachen unter anderem die langjährige Zusammenarbeit der beiden Länder in den internationalen Finanzinstitutionen, wie das Eidgenössische Finanzdepartement mitteilte. Insbesondere in der Stimmrechtsgruppe in den Bretton-Woods-Institutionen - der Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) - arbeiten die Schweiz und Polen eng zusammen. Die beiden Minister berieten weiter auch über die globalen wirtschaftlichen Aussichten sowie über die Entwicklungen in Europa.

GENEHMIGUNG: (Berlin) Die EU-Kommission hat den Zusammenschluss der beiden US-Chemieriesen Dow und DuPont gebilligt, allerdings mit Auflagen. So muss DuPont einen grossen Teil seiner Pestizidsparte verkaufen, wie EU-Kommissarin Margrethe Vestager mitteilte. Unkrautvernichter seien für Landwirte, Konsumenten und Umwelt ein wichtiges Thema. Die Kommission hatte nach eigenen Angaben ursprünglich Bedenken, dass der Zusammenschluss den Wettbewerb auf dem Markt für Pestizide einschränken könnte. Die Vorbehalte seien jedoch durch die Zusagen der beiden Unternehmen ausgeräumt.

ÜBERGANGSFRIST: (Frankfurt) Die EZB-Bankenaufsicht will Geldhäusern mit Sitz in Grossbritannien bei einer Verlagerung von Geschäften in die Eurozone im Zuge des Brexit entgegenkommen. "Um es Banken zu ermöglichen, umfassend unsere Anforderungen zu erfüllen, werden wir bankenspezifische Übergangszeiten erlauben", sagte EZB-Direktorin Sabine Lautenschläger. Das könnten in manchen Fällen Monate oder auch Jahre sein. Dabei spiele die Geschäftsaufstellung eine wichtige Rolle wie auch die Grösse der Aktivitäten, die in den Währungsraum verlagert würden. Leere Hüllen, bei denen die Bankgeschäfte tatsächlich weiter aus Grossbritannien heraus geführt werden, wolle die EZB aber nicht zulassen.

AUFFÄLLIG: (Brüssel) Die führenden EU-Banken melden einer Untersuchung zufolge einen auffallend grossen Anteil ihrer Gewinne in Steueroasen. Sie profitieren so von den dort geltenden extrem niedrigen Steuersätzen. Insgesamt rund ein Viertel ihrer Gewinne (26 Prozent) wollen die 20 grössten Geldhäuser in der EU 2015 in Niedrigsteuer-Ländern wie Luxemburg, Irland oder Hongkong gemacht haben, wie die Nichtregierungsorganisation (NGO) Oxfam in einer Studie schreibt. Demnach machten die genannten Banken insgesamt etwa 25 Milliarden Euro Gewinn vor Steuern in den Steuerparadiesen, heisst es in dem Bericht. Dagegen hätten die Institute dort "nur zwölf Prozent ihrer Erträge erwirtschaftet und sieben Prozent ihres Personals beschäftigt". Oxfam nutzte für ihre Untersuchungen nach den EU-Transparenzregeln veröffentlichte Daten der Geldinstitute und forderte die EU-Regierungen auf, ihre Regelungen gegen Steuerflucht weiter zu verschärfen.

MEHR MALWARE AUF HANDYS: (Helsinki) Smartphones sind einer Studie zufolge immer häufiger von Schadsoftware betroffen. Die Zahl der Infektionen mit sogenannter Malware habe sich 2016 fast vervierfacht, teilte der Netzwerkbauer und einstige Handy-Weltmarktführer Nokia in der jüngsten Ausgabe seines zweijährlichen Sicherheitsberichts mit. Dabei habe die Zahl der Angriffe in der zweiten Jahreshälfte um 63 Prozent höher gelegen als in der ersten. Im Oktober seien 1,35 Prozent aller mobilen Geräte infiziert gewesen, ein neuer Rekord.

IM AUFSCHWUNG: (München) Die Stimmung unter den deutschen Firmenchefs ist so gut wie seit fast sechs Jahren nicht mehr. Der Ifo-Geschäftsklimaindex kletterte im März überraschend um 1,2 auf 112,3 Punkte. Das ist der höchste Wert seit Juli 2011. Das teilte das Münchner Institut für Wirtschaftsforschung zu seiner Umfrage unter 7000 Managern mit. "Der Aufschwung gewinnt an Kraft", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Die Firmenchefs bewerteten sowohl die Lage als auch die Aussichten für die kommenden sechs Monate besser als zuletzt. Besonders in der exportabhängigen Industrie verbesserte sich die Stimmung.

STREIT MIT GELDGEBERN: (Athen) Zwischen Griechenland und seinen Geldgebern gibt es wieder Streit über den Verkauf von Staatsunternehmen. Innenminister Panos Skourletis warf den Verhandlungspartnern aus der EU und vom Internationalen Währungsfonds (IWF) vor, auf eine Privatisierung des grössten griechischen Stromversorgers PPC zu dringen. Dies gehe über Vereinbarungen des laufenden dritten Hilfspakets für das hoch verschuldete Land hinaus. Ihr Ziel dahinter sei der Verkauf von Kraftwerken zu einem niedrigen Preis zugunsten von Konkurrenten aus dem In- und Ausland. Dabei gehe es vor allem um die Kohlekraftwerke. "Das ist ein Angriff auf PPC-Teile, um geschäftlichen Interessen europäischer und heimischer Rivalen zu dienen, und zwar zu einem demütigenden Preis", sagte der Minister.

UNVERÄNDERTE DIVIDENDE: (Wels) Der österreichische Motorrad- und Sportwagenherstellers KTM hält nach Rekordergebnissen im Geschäftsjahr 2016 an seiner Dividendenpolitik fest. Demnach soll den Aktionären eine Dividende in Höhe von 3 Eurocent je Aktie ausbezahlt werden, wie es im Vorschlag des Verwaltungsrates heisst. Die Jahreszahlen hatte KTM bereits Ende Januar veröffentlicht und Rekordergebnisse gemeldet. Die Gruppe erreichte ein Umsatzplus um 10 Prozent auf 1,34 Milliarden Euro. Der Betriebsgewinn (EBIT) wuchs um 8 Prozent auf 122,3 Millionen Euro. Noch stärker stieg der Reingewinn, der mit 89,0 Millionen Euro um 37 Prozent über dem Vorjahreswert lag. Die Aktie von KTM wird ab 29. März in den Swiss Performance Index (SPI) aufgenommen.

ZUGELEGT: (Peking) Die Gewinne der chinesischen Industrie sind in den ersten beiden Monaten des Jahres um fast einen Drittel gestiegen. Sie legten im Januar und Februar zusammen um 31,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu auf umgerechnet rund 154 Milliarden Franken. Dafür sorgten in erster Linie steigende Preise für Kohle, Stahl und Rohöl, wie das Statistikamt in Peking mitteilte. 2016 insgesamt waren die Gewinne nur um 8,5 Prozent gestiegen, nachdem sie 2015 sogar gefallen waren.

(AWP)