GEWINNRÜCKGANG: (Zürich) Die Migros hat im vergangenen Jahr einen Gewinnknick hinnehmen müssen. Der Reingewinn des "orangen Riesen" sank um 16,2 Prozent auf 663 Millionen Franken. Grund für den Rückgang seien Wertberichtigungen bei Tochtergesellschaften, gab die Migros an ihrer Bilanzmedienkonferenz in Zürich bekannt. Der Betriebsgewinn (EBIT) schrumpfte um 7,2 Prozent auf 911 Millionen Franken. Der Umsatz legte indes um 1,2 Prozent auf 27,7 Milliarden Franken zu. Der Preiskampf, der anhaltende Einkaufstourismus sowie die Talfahrt der Rohölpreise, die aufs Benzin- und Heizölgeschäft von Migrol schlugen, machten dem Umsatz zu schaffen. Zudem litt die Reisetochter Hotelplan darunter, dass Terroranschläge und politische Turbulenzen aufs Geschäft drückten. Bei den zehn regionalen Migros-Genossenschaften stagnierte der Umsatz im In- und Ausland bei 15,6 Milliarden Franken. Der Discounter Denner konnte dagegen um 2 Prozent auf knapp 3 Milliarden Franken zulegen.

RÜFFEL: (Basel) Die Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) rüffelt die systemrelevanten Grossbanken: Sie hätten Vorschriften noch immer nicht umgesetzt, die seit mehr als einem Jahr verbindlich seien. Die Basler Ausschuss für Bankenaufsicht der BIZ hat Anfang 2013 im Rahmen des Reformpakets Basel III Prinzipien zur Erfassung und Darstellung von Bankrisiken erlassen. Die 30 global systemrelevanten Grossbanken (G-SIBs) hätten diese Prinzipien bis im Januar 2016 vollständig umgesetzt haben sollen. Das haben sie gemäss eines publizierten Untersuchungsberichts der BIZ jedoch nicht. Der Ausschuss hat zwar gegenüber früheren Untersuchungen Fortschritte festgestellt, heisst es in der Kurzfassung des Berichts. Die meisten G-SIBs hätten aber die Prinzipien nicht vollständig umgesetzt. Der Grad der Umsetzung sei unbefriedigend, schreibt die BIZ.

BEZIEHUNGSPFLEGE: (Bern) Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann reist am kommenden Freitag (31. März) nach London. Thema seines Besuches sind die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen mit Grossbritannien nach dem Brexit. Am Vortag plant Schneider-Ammann Gespräche in Brüssel. In London steht ein Arbeitstreffen mit dem britischen Minister für Aussenhandel, Liam Fox, auf dem Programm. Das teilte das Eidg. Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) mit. Thema ist die Gestaltung der Wirtschaftsbeziehungen der Schweiz mit Grossbritannien nach dem Brexit. Im Rahmen der "Mind the Gap"-Strategie des Bundesrates gelte es, möglichst rasch eine Lösung zu finden, insbesondere für den Handel, schrieb das WBF dazu. Die beiden Länder führten enge Handelsbeziehungen. Der britische Markt war 2016 der fünftwichtigste für den Export von Schweizer Waren und der achtgrösste Importmarkt.

INTERESSE: (Zürich) Der chinesische Mischkonzern HNA zeigt Gerüchten zufolge Interesse am Reisedetailhändler Dufry. HNA wolle sich an Dufry beteiligen, schreibt die Nachrichtenagentur Dow Jones und verweist dabei auf mit der Sache betraute Quellen. Die Aktien von Dufry stiegen in der Folge kräftig nach oben. Es sei allerdings nicht klar, ob die Chinesen mit ihren Plänen bereits an das Management von Dufry herangetreten seien, schreibt Dow Jones. Die HNA Group möchte ihr Geschäft im Transportsektor weiter konsolidieren und habe dazu mit Dufry-Aktionären, dem Singapurer Staatsfonds GIC oder dem Investmentfonds Temasek Holding, das Gespräch gesucht. HNA ist in der Schweiz zuletzt durch die Übernahme des Airline-Caterers Gategroup aufgefallen. Dem Konzern gehört auch die Flugzeugwartungsfirma SR Technics sowie der Flugzeug- und Flughafendienstleister Swissport.

MEHR KUNDEN: (Luzern) Das Carsharing-Unternehmen Mobility hat im vergangenen Jahr 3,4 Millionen Franken Gewinn eingefahren. Das sind 8,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Den Nettoerlös konnte die in Luzern ansässige Genossenschaft aber von 74,1 auf 76 Millionen Franken steigern. Mobility führt den Gewinnrückgang auf höhere Kosten für die IT-Infrastruktur und Wertberichtigungen auf Fahrzeugen aufgrund sinkender Occasionspreise zurück, wie aus einer Medienmitteilung hervorgeht. 2016 konnte Mobility 4400 neue Kunden gewinnen. Das Unternehmen zählt neu 131'700 Kundinnen und Kunden.

EINBRUCH: (Zürich) Beim Reisedienstleister Kuoni Group ist 2016 der Betriebsgewinn (EBIT) eingebrochen. Dieser fiel 2016 mit 20,9 Millionen Franken fast viermal kleiner aus als noch 2015. Grund dafür waren Kosten im Zusammenhang mit der Übernahme durch die schwedische EQT und die vorherige Ankeraktionärin Kuoni Hugentobler Stiftung, die noch einen Minderheitsanteil hält. Dazu kamen Reorganisationskosten, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht. Unter dem Strich hingegen schrieb Kuoni wieder einen Gewinn, nach einem Verlust von 294,2 Millionen Franken im Vorjahr. Damals hatten Sondereffekte aus dem Verkauf des Reiseveranstaltergeschäfts den Konzern ins Minus gerissen.

GEWINNPLUS: (Crissier VD) McDonald's Schweiz ist 2016 dank Kaffee und süssen Snacks sowie neuem Menü und Servicekonzept wieder gewachsen. Der Umsatz konnte im vergangenen Jahr um 7 Millionen auf 709 Millionen Franken gesteigert werden. Das ist ein Zuwachs von 1 Prozent. 2015 hatte die Fast-Food-Kette eine Umsatzeinbusse von 4,5 Prozent beziehungsweise 33 Millionen Franken hinnehmen müssen. Zu schaffen macht den 165 McDonald's-Restaurants hierzulande der starke Franken. Auch dieses Jahr hätten die 30 Restaurants direkt an den Grenzen den starken Frankenkurs und den damit steigenden Einkaufstourismus gespürt, schreibt McDonald's in einer Mitteilung.

KATASTROPHENJAHR 2016: (Zürich) Erdbeben, Stürme, Überschwemmungen und Waldbrände haben 2016 in vielen Regionen der Welt schwere Verwüstungen angerichtet. Die wirtschaftlichen Gesamtschäden stiegen auf das höchste Niveau seit 2012 an und kehrten so den Abwärtstrend der letzten Jahre um. Die wirtschaftlichen Schäden durch Katastrophen waren laut der Sigma-Studie des Rückversicherers Swiss Re für das vergangene Jahr weltweit mit 175 Milliarden Dollar fast doppelt so hoch wie noch im Vorjahr. 2016 kam es dabei zu 327 Katastrophenereignissen, von denen 191 Naturkatastrophen und 136 Menschen-gemacht waren. Bei diesen Ereignissen verloren rund 11'000 Menschen ihr Leben oder gelten seither als vermisst. Im Jahr zuvor lag die Zahl der Opfer bei 26'000. Der Hurrikan Matthew war mit 700 Todesfällen, überwiegend in Haiti, das Einzelereignis mit den meisten Todesopfern.

MEHR SCHULDNER: (Zürich) In der Schweiz ist die Quote der zahlungsunfähigen Personen innerhalb eines Jahres von 5,3 Prozent auf 5,6 Prozent angestiegen,wie der Wirtschaftsinformationsdienst CRIF mitteilte. Die schlechtesten Zahler wohnen dabei im Kanton Genf, der eine Schuldnerquote von 9,2 Prozent aufweist. Überdurchschnittlich viele zahlungsunfähige Privatpersonen gibt es aber auch in den Kantonen Neuenburg, Basel-Stadt und Waadt. Ihre Finanzen am besten im Griff haben dagegen die Einwohner des Kantons Appenzell Innerrhoden. In diesem Kanton haben lediglich 1,4 Prozent der Bevölkerung eine Betreibung ab Fortsetzungsbegehren oder ein Konkursverfahren am Hals oder sind Schuldner mit Verlustscheinen. Ebenfalls tiefe Schuldnerquoten weisen die Innerschweizer Kantone Uri, Nidwalden und Obwalden auf.

NEUER GAV: (Bern) Im Coiffeurgewerbe haben sich die Sozialpartner auf eine Vereinbarung zur Erneuerung des Gesamtarbeitsvertrags (GAV) verständigt. Vorgesehen sind unter anderem Lohnerhöhungen zur Aufwertung der Berufserfahrung und ein verstärkter Schutz gegen Lohndumping. CoiffureSuisse und die Gewerkschaften Unia und Syna haben sich nach mehrmonatigen Verhandlungen auf ein Verhandlungsergebnis geeinigt, wie es in einer gemeinsamen Mitteilung heisst. Vom erneuerten GAV, dessen Ratifizierungsprozess Ende Mai 2017 abgeschlossen sein wird, sollen rund 10'000 Arbeitende im Coiffeurgewerbe profitieren können. Wird er von allen Parteien ratifiziert, wird beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) ein Antrag auf Allgemeinverbindlichkeit gestellt.

EINIGUNG: (Berlin) Im Tarifstreit beim Bodenpersonal der Berliner Flughäfen ist nach Angaben der Gewerkschaft Verdi eine Einigung erzielt worden. In vier Erhöhungsschritten würden die Stundenlöhne deutlich bis 2019 steigen, in einigen Vergütungsgruppen bis zu 1,90 Euro, teilte die deutsche Gewerkschaft Verdi mit. Der Tarifkompromiss beinhalte eine Laufzeit des Vertrages über drei Jahre und ein Volumen von etwa 14 Prozent. Unter der Vermittlung des früheren Berliner Innensenators Ehrhart Körting sei es zudem gelungen, den Flächentarifvertrag zu erhalten. So könnten die mehr als 2000 Beschäftigten an den beiden Airports Tegel und Schönefeld bei den fünf Firmen, die Bodenverkehrsdienste anbieten, von der Einigung profitieren. Verdi hatte Mitte März zu Streiks aufgerufen und die Airports in Tegel und Schönefeld für drei Tage fast komplett lahmgelegt.

GEWINNSTEIGERUNG: (Berlin) Der deutsche Medienkonzern Bertelsmann hat dank florierender Geschäfte seiner Fernsehtochter RTL, im Musikrechtehandel sowie bei Technologie- und Logistikdiensten einen Rekordgewinn eingefahren. Das Betriebsergebnis kletterte im vergangenen Jahr um 3,3 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Der Nettogewinn legte um 2,6 Prozent auf gut 1,1 Milliarden Euro zu. Den grössten Anteil am Gewinn steuerte die RTL Group mit 720 Millionen Euro bei. Die Konzernerlöse schrumpften dagegen um 1,1 Prozent auf knapp 17 Milliarden Euro, unter anderem wegen eines Umsatzrückgangs beim Buchverlag Penguin Random House.

NEUORDNUNG: (Paris) Der französische Staat ordnet seine Beteiligung an dem Autobauer PSA neu. Der Anteil von 12,7 Prozent an PSA gehe für 1,92 Milliarden Euro an die öffentliche Bank Bpifrance, teilte die Agentur für Staatsbeteiligungen in Paris mit. PSA mit den Marken Peugeot und Citroën will den bisher zu General Motors gehörenden Autohersteller Opel kaufen. Der Staat war im Rahmen der Sanierung von PSA vor drei Jahren eingestiegen. Die Nachrichtenagentur AFP zitierte eine namentlich ungenannte Quelle, wonach der Milliardenerlös wohl dafür eingesetzt werden soll, den Stromgiganten EDF und das Atomkraftunternehmen Areva neu mit Kapital auszustatten.

BEIGELEGT: (London) Die grösste britische Detailhändler Tesco hat einen Bilanzskandal aus dem Jahr 2014 beigelegt, der die tiefste Krise in der 100-jährigen Geschichte der Supermarktkette ausgelöst hat. Tesco zahlt eine Strafe von 129 Millionen Pfund (rund 160 Millionen Franken). Zudem würden einige Investoren mit rund 85 Millionen Pfund entschädigt, teilte das Unternehmen mit. In der Bilanz des Geschäftsjahres 2016/17, die am 12. April bekanntgegeben werden soll, fielen deshalb Einmalkosten von 235 Millionen Pfund an. Zwischen Februar und September 2014 hatte Tesco die Finanzen auf Kosten von Zulieferern aufpoliert, vornehmlich indem Verträge zu früh verbucht wurden.

NEUE MÜNZE: (London) Nach mehr als 30 Jahren führt Grossbritannien eine neue Ein-Pfund-Münze ein. Von Dienstag an bringt die Bank of England die neue zwölfeckige Münze in Umlauf. Damit will die Regierung Geldfälschern die Arbeit erschweren. Als "sicherste Münze der Welt" kündigte sie das neue Geldstück an. Dafür sorgt auch ein Hologramm: Je nachdem, aus welchem Winkel man die Münze betrachtet, sieht man entweder ein Pfund-Symbol oder die Ziffer 1. Rund jede 30. Ein-Pfund-Münze ist eine Kopie, schätzt die königliche Münzprägeanstalt "Royal Mint". Die alte Ein-Pfund-Münze ist nur noch bis zum 15. Oktober gültig. Bis dahin müssen Millionen Briten ihr Kleingeld umtauschen.

RÜCKZUG: (Kopenhagen) Uber zieht sich angesichts einer geplanten Verschärfung der Gesetze aus dem dänischen Markt zurück. Der Betrieb werde am 18. April eingestellt, teilte der Fahrdienst-Vermittler mit. Uber hat nach eigenen Angaben 2000 Fahrer und 300'000 Nutzer in Dänemark. Es ist eines der wenigen Länder in Europa, in denen es noch den Service UberPop gibt, bei dem Privatleute Fahrgäste mit ihren eigenen Autos befördern. Das führte immer wieder zu Ärger mit den Behörden. Das neue Gesetz sieht nun vor, dass alle Wagen, die Fahrgäste befördern, Sitzsensoren, Kameras und Taxameter haben müssen. Uber erklärte, damit habe man keine andere Wahl als den Betrieb in Dänemark dichtzumachen. Ein App-Entwicklungszentrum in dem Land werde aber bleiben und solle auch ausgebaut werden.

MILLIARDEN-ABSCHREIBUNGEN: (Stockholm) Der kriselnde schwedische Netzwerkausrüster Ericsson nimmt Milliardenabschreibungen in Kauf, um sich gegen den harten Wettbewerb in der Branche zu rüsten. Im ersten Quartal würden dadurch Sonderkosten in Höhe von fast einer Milliarde Euro anfallen. Provisionen werden das Ergebnis im laufenden Quartal mit 7 bis 9 Milliarden schwedischen Kronen (785 Mio. bis 1 Mrd. Franken) belasten, teilte das Unternehmen mit. Der seit einigen Wochen amtierende neue Ericsson-Chef Börje Ekholm will langfristig Kosten sparen und sich auf enger definierte Geschäftsbereiche fokussieren, nachdem Grosskunden unter anderem in Italien und Russland abgesprungen waren. So soll eine komplette Management-Ebene abgeschafft und die Anzahl der Vertriebsregionen von zehn auf fünf reduziert werden.

EINSTIEG: (New York) Der chinesische Internetkonzern Tencent ist in grossem Stil beim US-Elektroautobauer Tesla eingestiegen. In einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC legten die Chinesen einen Aktienanteil in Höhe von fünf Prozent im Wert von knapp 1,8 Milliarden Dollar offen. Damit ist das Konglomerat, das etwa Chinas grösstes Online-Netzwerk WeChat betreibt, aus dem Stand zu einem der grössten Aktionäre geworden. Teslas schillernder Firmenchef Elon Musk, der selbst zu den grössten Anteilseignern zählt, hatte zuletzt neue Anleihen und Aktien aufgelegt. Diese Gelegenheit nutzte Tencent zum Einstieg. Mit dem frisches Geld der Investoren soll ein reibungsloser Start der Serienfertigung des Mittelklasse-Stromers "Model 3" gesichert werden. Der Wagen ist Teslas mit Spannung erwartetes, erstes Elektroauto für den Massenmarkt.

EINSTIEG: (Peking) American Airlines steigt mit 1,5 Milliarden Hongkong-Dollar, umgerechnet 190 Millionen Franken, bei der chinesischen Fluggesellschaft China Southern ein. Das US-Unternehmen übernimmt dafür 2,76 Prozent der Anteile an der grössten staatlichen chinesischen Airline, wie China Southern mitteilte. Beide Unternehmen vereinbarten auch eine enge Kooperation unter anderem im Verkauf, der Nutzung von Flughäfen und im Code-Sharing bei Flügen. China Southern wolle mit mit Oneworld-Partner seine strategische Geschäftsentwicklung fördern, teilte das in Guangzhou (Kanton) in Südchina ansässige Unternehmen mit. Der Einstieg muss noch von den Aufsichtsbehörden genehmigt werden.

RECYCLING-PLAN: (Washington) Nach dem Debakel mit dem Smartphone Galaxy Note 7 hat der südkoreanische Technologiekonzern Samsung ein umfassendes Recycling-Konzept vorgelegt. Es sieht den Verkauf erneuerter Note 7-Geräte oder die Verwertung einzelner Komponenten vor. Ziel sei ein "umweltfreundlicher" Abbau der riesigen Lagerbestände, teilte Samsung mit. Der Konzern hatte Millionen der Smartphones wegen explosionsgefährdeter Akkus aus Sicherheitsgründen zurückgerufen. Galaxy Note 7 sollen als generalüberholte oder Mietgeräte nach Vereinbarungen mit Behörden und je nach Nachfrage auf Märkten verschiedener Länder angeboten werden, hiess es in der Mitteilung. Angaben zu den Märkten und Termine für einen Auslieferungsbeginn würden später mitgeteilt.

(AWP)