YENDI IN KONKURS: (Bulle FR) Die Modekette Yendi, die in der Schweiz rund 500 Personen beschäftigt, hat beim zuständigen Gericht um Eröffnung eines Konkursverfahrens ersucht und die Filialen informiert. In dem Schreiben, das der Nachrichtenagentur sda vorliegt, schreibt die Yendi-Führung vom schwierigen Umfeld, in dem sich der Detailhandel bewege. Das neue Direktorenteam habe versucht, die finanzielle Situation der Modekette zu verbessern. "Leider konnten diese Ziele nicht erreicht werden", heisst es in dem Schreiben. Angesichts der Schwierigkeiten habe das Direktorenteam auch nach einem Käufer gesucht. Die Direktion bittet die Angestellten, weiterhin ihrer Arbeit nachzugehen, damit "die bestmöglichen Verkäufe" erzielt werden könnten. Dies geschehe im Interesse aller.

GEWINNSPRUNG: (Zürich) Beim Schweizer Schokoladekonzern Barry Callebaut ist im ersten Halbjahr seines Geschäftsjahrs 2016/17 der Reingewinn um 31,7 Prozent auf 142,1 Millionen Franken gestiegen. Der weltgrösste Schokolade- und Kakaohersteller erzielte nach einem Gewinnrückgang im ersten Quartal wieder einen klaren Gewinnsprung. Positive Beiträge leisteten die Gourmet- und Spezialitätenprodukte sowie die neuen Märkte, wie Barry Callebaut mitteilte. Obwohl der weltweite Schokolademarkt im ersten Semester insgesamt um 2,1 Prozent nachgab, verzeichnete Barry Callebaut ein beschleunigtes Verkaufsmengenwachstum von plus 1,4 Prozent. Dass der Umsatz in Lokalwährungen gar um 2,5 Prozent (3,3 Prozent in Schweizer Franken) auf 3,5 Milliarden Franken zulegte, sei auf den guten Produkt- und Kundenmix zurückzuführen.

GRÜNES LICHT AUS CHINA: (Basel) Der chinesische Konzern ChemChina darf den Basler Agrochemiekonzern Syngenta übernehmen. Nach den Wettbewerbsbehörden der USA, der EU und Mexiko gab auch das chinesische Handelsministerium sein Okay. Dies sei ein weiterer Schritt auf dem Weg zum Abschluss der Transaktion, der im zweiten Quartal 2017 erwartet werde, teilte Syngenta mit. Nun fehlt nur noch die Zustimmung Indiens. Für einen Abschluss des Deals müssen zudem die Syngenta-Aktionäre das Kaufangebot von ChemChina noch annehmen. Dafür haben sie noch bis mindestens Ende April Zeit.

MILLIONENBUSSE GEGEN UBS: (Lausanne) Die UBS muss wegen eines Verstosses gegen das Börsenreglement eine Busse von 2 Millionen Franken zahlen. Das Bundesgericht ist auf eine Beschwerde der Grossbank gegen einen Entscheid des Schiedsgerichts der Schweizer Börse SIX nicht eingetreten. Nach Ansicht der Börse hatte die UBS nach zwei Lecks betreffend ihres bevorstehenden Strategiewechsel nach der Finanzkrise nicht fristgerecht kommuniziert. Damit habe sie die Ad hoc-Publizität verletzt, mit der Transparenz und Gleichbehandlung der Marktteilnehmer möglichst gewährleistet werden soll.

VORWÜRFE GEGEN NOVARTIS: (Basel) Die Organisation Public Eye, ehemals bekannt als "Erklärung von Bern", erhebt Vorwürfe gegen Novartis. Demnach soll der Pharmakonzern mit "aggressivem Lobbying" gegen eine Zwangslizenz (Preissenkung) für sein Krebsmittel Glivec in Kolumbien vorgehen. Public Eye beruft sich dabei auf der Organisation vorliegende Geheimdokumente. Auf Nachfrage erfuhr die Finanznachrichtenagentur AWP vom Pharmakonzern, dass man dort derzeit die Dokumente, die von Public Eye veröffentlicht wurden, analysiere, um zu verstehen, welche davon noch nicht öffentlich zugänglich waren. Dieser Prozess werde einige Zeit in Anspruch nehmen.

BIER AUS BROT: (Alberswil LU) Grosse Player der Lebensmittelbranche wie Nestlé, Unilever und Gastrosuisse wollen den Abfallberg reduzieren. Sie haben ein neues Spezialbier lanciert, das aus Brotresten gebraut wird. Es soll ab Mai unter anderem in Bäckereien erhältlich sein. Wie der Verein "United Against Waste" mitteilte, will die Branche mit solchen und anderen Ansätzen in den kommenden Jahren die Lebensmittelabfälle spürbar reduzieren. Das neue "Bread Beer", das am Jahrestreffen des Vereins in Alberswil LU vorgestellt wurde, wird aus unverkauftem Brot aus Bäckereien hergestellt. Pro Hundert Liter Bier werden rund acht Kilogramm Brot verarbeitet.

AUF WACHSTUMSKURS: (Zürich) Der Solarstromproduzent Edisun Power hat im Geschäftsjahr 2016 Umsatz und Gewinn trotz schlechter Wetterbedingungen gesteigert. Der Stromertrag erhöhte sich um 7 Prozent auf 7,97 Millionen Franken. Das Wachstum ist insbesondere auf den Kauf der Solarstromanlagen Digrun auf Mallorca und Sainte Maxime in Südfrankreich im Laufe des Jahres 2015 zurückzuführen. Die übrigen Erträge stiegen auf 270'000 Franken. Dazu beigetragen hat ein ausserordentlicher Ertrag von 70'000 Franken aus dem Verkauf einer kleinen Schweizer Anlage. Für das Berichtsjahr resultiert somit ein um 8 Prozent höherer Gesamtumsatz von 8,23 Millionen Franken. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA verbesserte sich um 12 Prozent auf 5,87 Millionen Franken. Der Reingewinn stieg um rund ein Drittel auf 960'000 Franken.

RÜCKGANG: (Zürich) Eigentumswohnungen sind im ersten Quartal 2017 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 6,8 Prozent günstiger geworden. Besonders stark war der Preisrückgang dabei im mittleren Segment, nämlich um 9,4 Prozent. Gemäss dem Raumentwickler Fahrländer gab es hingegen kaum Veränderungen bei den günstigen Wohnungen (-0,9 Prozent). Auch Einfamilienhäuser waren im Berichtsquartal insgesamt um 5,7 Prozent preiswerter als noch vor Jahresfrist. Überdurchschnittlich waren dabei die Rückgänge im gehobenen Segment (-6,4 Prozent). Günstiger wurden Eigenheime in allen Regionen. Bei den Eigentumswohnungen brachen insbesondere die Preise im mittleren Segment ein. Hier gab es zweistellige Rückgänge in der Südschweiz (-11,5 Prozent), im Alpenraum (-11,9 Prozent), in der Genfersee-Region (-10,9 Prozent) und im Jura (-10,7 Prozent).

NACHFRAGE: (Bern/Zürich) Die grosse Nachfrage nach Aktien des Apothekengeschäfts von Galenica hat zu einer mehrfachen Überzeichnung des Offertbuchs geführt. Auch die Mehrzuteilungsoption von Galenica Santé ist inzwischen vollumfänglich ausgeübt worden. Die im Auftrag des Bankenkonsortiums handelnden Joint Global Coordinators hätten heute die Mehrzuteilungsoption bestehend aus rund 6,36 Millionen Aktien zum Angebotspreis von 39,00 Franken pro Titel vollständig ausgeübt, heisst es in der Medienmitteilung. Dies entspreche 15 Prozent der knapp 42,4 Millionen Aktien des Basisangebots und einem Gesamtbetrag von knapp 248 Millionen Franken. Einschliesslich der im Zusammenhang mit der Mehrzuteilungsoption platzierten Aktien habe Galenica im Zuge des Börsengangs von Galenica Santé insgesamt rund 48,8 Millionen Aktien veräussert, was 97,5 Prozent des Aktienkapitals entspreche.

RETTUNG DANK CROWDFUNDING: (Bauma ZH) Die Zukunft der Spielwarenfirma Stokys ist gesichert: In 15 Tagen sammelte das Traditionsunternehmen, das seit 75 Jahren Metallbaukästen herstellt, über eine Crowdfunding-Kampagne von knapp 500 Spendern über 110'000 Franken ein. Angepeilt hatte Stokys 94'000 Franken. Mit dem gesammelten Geld wollen die Verantwortlichen eine Mitmachplattform für Stoky-Fans im Internet sowie ein neues Geschäftsmodell mit speziellen Dienstleistungen für Abonnenten schaffen. Zudem plant das Team, die Produktion in eine soziale Institution wie eine Behindertenwerkstätte auszulagern. Das Crowdfunding läuft noch eine Woche weiter.

SCHWEIZER ZÜGE IN UNGARN: (Bussnang TG) Die ungarische Eisenbahngesellschaft MAV-START und Stadler Rail haben einen Rahmenvertrag über den Kauf von 40 Doppelstocktriebzüge unterschrieben. In einer ersten Tranche hat MAV-START zehn Kompositionen für insgesamt 195 Millionen Euro bestellt. Die neuen sechsteiligen Züge für bis zu 600 Fahrgäste sollen ab 2019 auf den stark frequentierten Vorortsstrecken rund um Budapest eingesetzt werden, wie Stadler Rail mitteilte.

DROHNEN-ABWEHRSYSTEM: (Düsseldorf) Der Rüstungskonzern Rheinmetall versorgt zwei Schweizer Haftanstalten mit einem Drohnenabwehrsystem, um das Einschmuggeln von Rauschgift, Waffen oder Handys zu verhindern. Die "Drohnen-Detektionsanlagen" in der Justizvollzugsanstalt Lenzburg und der interkantonalen Strafanstalt Bostadel würden in Kürze in Betrieb gehen, kündigte Rheinmetall an. Mit einer Mischung aus Radar, Infrarot-Sensoren und Videokameras soll das Abwehrsystem vom Typ "Radshield" alle fliegenden Objekte im Bereich der Haftanstalten erfassen und das Wachspersonal alarmieren.

WARNUNG: (Genf) Keine 100 Tage nach dem Start der US-Regierung warnt die Welthandelsorganisation (WTO) angesichts mangelnder Klarheit über die Handelspolitik vor grossen Risiken für den Welthandel. "Die kurzfristig unvorhersehbare Entwicklung der Weltwirtschaft und der Mangel an Klarheit über Regierungspläne in Bezug auf Währungs-, Steuer- und Handelspolitik erhöhen das Risiko, dass der Handel erstickt wird", heisst es in dem jährlichen Handelsausblick, den die WTO vorlegte. Die Organisation warnt, dass die Unsicherheit ihre Prognosen für eine Erholung des Welthandels 2017 zunichte machen könnten. Vorläufig stellt sie aber ein Handelswachstum weltweit von 2,4 Prozent in Aussicht, nach 1,3 Prozent 2016. 2018 könnten es zwischen 2,1 und 4 Prozent sein.

PROGNOSE: (Berlin) Die führenden Wirtschaftsinstitute Deutschlands blicken optimistischer auf die deutsche Konjunktur. Sie erhöhten am Mittwoch ihre Wachstumsprognose für dieses und das nächste Jahr. Dies geht aus dem Frühjahrsgutachten für die deutsche Regierung hervor. Deutschland befinde sich im fünften Jahr eines moderaten Aufschwungs. Im Gesamtjahr werde das Bruttoinlandsprodukt um 1,5 (bisherige Prognose: 1,4) Prozent zulegen und 2018 um weitere 1,8 (bisher: 1,6) Prozent - nach plus 1,9 Prozent 2016. Die Ökonomen sehen aber auch Gefahren, wie der Titel "Aufschwung festigt sich trotz weltwirtschaftlicher Risiken" zeigt.

GESCHRUMPFT: (Stamford) Der weltweite PC-Markt ist nach aktuellen Erhebungen des Marktforschungsunternehmens Gartner im ersten Quartal 2017 um 2,4 Prozent zurückgegangen. Erstmals seit zehn Jahren wurden weniger als 63 Millionen PCs abgesetzt. In Europa ging der Absatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 6,9 Prozent auf 17,9 Millionen Einheiten zurück. Vor allem die Nachfrage der privaten Konsumenten sinke, sie würden ihre alten PCs - wenn überhaupt - immer seltener ersetzen. Deshalb steigt die Bedeutung der Geschäftskunden. Laut Gartner führt Lenovo mit einem Marktanteil von 19,2 Prozent den weltweiten Absatzmarkt an, gefolgt von HP (17,9 Prozent) und Dell (14,2 Prozent). Dahinter folgt Asus mit einem Anteil von 8,3 Prozent sowie Apple (6,3 Prozent) und Acer (6,7 Prozent).

AM FISKUS VORBEI: (Washington) Apple, Microsoft, Pfizer: Die grössten US-Konzerne schleusen immer höhere Beträge am Fiskus vorbei in ausländische Steuerparadiese. Einer Studie der Organisation Oxfam zufolge schafften die 50 grössten Firmen des Landes im Jahr 2015 zur Vermeidung von Steuerzahlungen insgesamt 1,6 Billionen Dollar beiseite. Das war ein Anstieg um 200 Milliarden Dollar im Vergleich zum Vorjahr. Die Firmen hätten sich ein Netzwerk aus 1751 Tochterfirmen aufgebaut, um ihre Gewinne zu verschieben, erklärte Oxfam. Spitzenreiter war der Studie zufolge der Technologiekonzern Apple mit gebunkerten Beträgen von mehr als 200 Milliarden Dollar, gefolgt von dem Pharmakonzern Pfizer und Microsoft mit 193,6 Milliarden Dollar beziehungsweise 124 Milliarden Dollar.

WENIGER GELD WEGEN BREXIT: (London) Die Briten spüren die Folgen des Brexit-Votums verstärkt in ihrem Geldbeutel. Die um die Preissteigerung bereinigten Real-Löhne stiegen zuletzt nur um 0,2 Prozent und damit so schwach wie seit Mitte 2014 nicht mehr. Dies geht aus den Daten des Statistikamtes ONS für die Monate Dezember bis Februar hervor. Die Inflation ist auf der Insel seit Monaten auf dem Vormarsch: Seit sich die Briten im Juni 2016 mehrheitlich für einen EU-Ausstieg entschieden haben, hat das Pfund massiv an Wert verloren. Dadurch verteuern sich Importe, wodurch die Inflation angeheizt wird.

(AWP)