GROSSÜBERNAHME: (Basel) Die Basler Messebetreiberin MCH Group tätig die mit Abstand grösste Akquisition ihrer Unternehmensgeschichte. Sie kauft die US-Unternehmensgruppe MC2 ("MC-squared"), die auf Dienstleistungen im Messe- und Eventmarkt spezialisiert ist. Angaben zum Kaufpreis werden nicht gemacht. MC2 sei ein Marktführer bei Messen und Corporate Events sowie beim Bau permanenter Markenwelten, heisst es in einer Medienmitteilung. Das Unternehmen beschäftige über 350 Angestellte an 15 Standorten in den USA sowie in Düsseldorf und erwirtschafte einen Jahresumsatz von rund 160 Millionen Franken.Die MCH-Group selber generierte 2016 einen Betriebsertrag von gut 440 Millionen Franken.

DEUTLICHES PLUS: (Neuenburg) Die Detailhandelsumsätze sind in der Schweiz im März so stark gestiegen wie letztmals im Juni 2014. Nominal betrug der Anstieg 1,8 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) mitteilte. Mit 2,3 Prozent verzeichnete der Nichtnahrungsmittelsektor den deutlichsten nominalen Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Verkäufe sind bereinigt um Verkaufs- und Feiertagseffekte. Der Detailhandel mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren legte um 1 Prozent zu. Real verzeichnete der gesamte Detailhandel gar ein Plus von 2,1 Prozent.

WENIGER BESCHWERDEN: (Bern) Konsumenten und Unternehmen haben 2016 weniger Beschwerden eingereicht wegen unlauterem Wettbewerb. Das ist der erste Rückgang seit 2012. Der grösste Teil der Reklamationen sind immer noch die unerwünschten Werbeanrufe. Sie machen mit fast 24'000 den Löwenanteil aus der insgesamt 25'875 Beschwerden, die beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) 2016 eingegangen sind. Oftmals waren Krankenkassen die Störenfriede. Weitere Beschwerden betrafen allgemein irreführende Geschäftspraktiken, Adressbuchschwindel und Reklamationen im Versandhandel. Der grösste Teil der Reklamationen stammt von Konsumenten. Nur 866 waren Unternehmen.

ABSCHLUSS DER ÜBERNAHME: (Vaduz) Die liechtensteinische Fürstenbank LGT hat die im Dezember 2016 angekündigte Übernahme des Private-Banking-Geschäfts von ABN Amro in Hongkong, Singapur und Dubai per Ende April abgeschlossen. Der Transfer von Kundenbeziehungen und Mitarbeitenden in den drei Ländern sei termingerecht und reibungslos erfolgt, teilte die Bank mit. Die übernommenen Geschäftsbereiche umfassen verwaltete Vermögen von knapp 20 Milliarden US-Dollar sowie über 300 Mitarbeitende, davon mehr als 200 Mitarbeitende mit direktem Kundenkontakt. Mit der Transaktion erhöhten sich die verwalteten Vermögen der LGT-Gruppe per Ende April 2017 in Asien (inklusive Mittlerer Osten) auf rund 50 Milliarden Dollar und gruppenweit auf rund 180 Milliarden Dollar, wie die LGT weiter mitteilte.

STAGNIERENDER KONSUM: (Washington) Die US-Konsumentinnen und Konsumenten haben im März weniger Geld ausgegeben als erwartet. Der private Konsum stagnierte, wie das Handelsministerium in Washington mitteilte. Ökonomen hatten mit einem Plus von 0,2 Prozent gerechnet. Inflationsbereinigt seien die Konsumausgaben aber um 0,3 Prozent gestiegen, erklärte das Ministerium, nachdem sie zuvor zwei Monate in Folge gefallen waren. Der private Konsum in den USA steht für gut zwei Drittel der Wirtschaftskraft und ist damit eine tragende Säule der Konjunktur. Angesichts der rund laufenden Wirtschaft hat die Notenbank Federal Reserve im März das Zinsniveau auf 0,75 bis 1,0 Prozent erhöht und will dieses Jahr noch nachlegen. Für den Zinsentscheid vom Mittwoch wird allerdings noch kein Schritt nach oben erwartet.

OHNE SCHWUNG: (New York) Die US-Industrie hat im April an Schwung verloren. Der Einkaufsmanagerindex fiel überraschend deutlich auf 54,8 von 57,2 Zählern im März, wie aus der Firmenumfrage des Institute for Supply Management (ISM) hervorgeht. Damit notierte er auf dem niedrigsten Stand seit Dezember. Das Barometer signalisiert mit mehr als 50 Punkten Wachstum. Auch die US-Bauausgaben fielen unerwartet schwach aus. Sie gingen im März um 0,2 Prozent zurück, wie das US-Handelsministerium mitteilte. Im Februar waren sie nach revidierten Daten noch um 1,8 Prozent auf den Rekordwert von 1,22 Billionen Dollar gestiegen. Ursprünglich war ein Anstieg um 0,8 Prozent berichtet worden.

FLUGSTREICHUNGEN: (Berlin) In den Tagen nach Bekanntgabe eines Rekordverlusts für 2016 hat die Fluggesellschaft Air Berlin weiter mit operativen Problemen an ihrem Heimatflughafen gekämpft. Am Flughafen Berlin-Tegel mussten am Wochenende Dutzende Verbindungen gestrichen werden. Insgesamt waren 30 Flüge von und nach Tegel betroffen, sagte ein Unternehmenssprecher. Im gesamten eigenen Streckennetz seien jedoch mehr als 95 Prozent der Flüge regulär abgefertigt worden, betonte der Sprecher. Dies entsprach mehr als 60 gestrichenen Verbindungen innerhalb der Air-Berlin-Gruppe. Betroffen von den Problemen in Tegel waren vor allem kürzere Verbindungen innerhalb Deutschlands oder nach Österreich.

ANDAUERNDE KONTROLLEN: (Athen) Die intensiven Kontrollen des griechischen Reform- und Sparprogramms durch die Geldgeber dauern an. "Es gibt noch einige wichtige offene Themen", sagte ein hoher Funktionär des Finanzministeriums, der namentlich nicht genannt werden wollte, nach mehrstündigen Verhandlungen in Athen. Im Mittelpunkt stünden Privatisierungen, Reformen im Bereich des Arbeitsrechts, Rentenkürzungen sowie faule Kredite von mehr als 100 Milliarden Euro. Die Experten der EU-Kommission, der Europäischen Zentralbank (EZB), des Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) und des Internationalen Währungsfonds (IWF) werden voraussichtlich bis zur Wochenmitte bleiben. Sollten sie zufrieden sein, werden sie ihren Bericht - das sogenannte Staff Level Agreement - der Eurogruppe vorlegen.

WEITER ENTSPANNT: (Wien) Die Lage auf dem österreichischen Arbeitsmarkt hat sich weiter entspannt: Ende April waren einschliessliche Schulungsteilnehmern 413'683 Menschen ohne Arbeit, 2,6 Prozent (11'014 Personen) weniger als vor einem Jahr. Arbeitslos gemeldet waren 337'923 Personen, ein Rückgang um 4,5 Prozent. Die nationale Arbeitslosenquote ist im Jahresabstand um 0,5 Prozentpunkte auf 8,6 Prozent gesunken. Entgegen dem Gesamttrend verschärft hat sich die Situation für ältere Arbeitssuchende, deren Zahl um 4,9 Prozent auf 102'520 gestiegen ist. Somit war etwa jeder vierte Arbeitslose über 50 Jahre alt.

DROHENDER ÄRGER: (Tokio) BMW und mehreren japanischen Autobauern droht Ärger in den USA wegen Patentstreitigkeiten. Die Internationale Handelskommission der Vereinigten Staaten (USITC) kündigte Ermittlungen gegen die Unternehmen an. Die amerikanische Behörde wirft ihnen vor, bei bestimmten Fahrzeugkomponenten gegen amerikanisches Patentrecht verstossen zu haben. Die Beschwerde stammt von der Patentfirma Intellectual Ventures II. Neben BMW sind laut USITC 25 Firmen betroffen, darunter Honda und Toyota sowie die japanischen Zulieferer Aisin Seiki und Denso. Der Fall dreht sich um Wagen, die in den USA verkauft werden wie den BMW 228i. Die Untersuchung soll binnen 45 Tagen abgeschlossen werden.

(AWP)