GEWINN DANK VERKAUF: (Zürich) Der weltgrösste Zementkonzern LafargeHolcim hat zu Jahresbeginn dank dem Verkauf des Vietnam-Geschäfts einen Gewinn von 226 Millionen Franken geschrieben. Im Vorjahr stand an dieser Stelle ein Verlust von 107 Millionen Franken. Der Verkauf des Vietnam-Geschäfts spülte im ersten Quartal 339 Millionen Franken in die Kasse von LafargeHolcim. Beim wiederkehrenden Konzernergebnis ohne diese Zusatzeinnahmen schrieb der Konzern im traditionell schwachen ersten Quartal noch einen Verlust, dieser schrumpfte allerdings von 80 Millionen auf 19 Millionen Franken. Grund dafür waren anziehende Zementpreise und Einsparungen.

HÖHERE MINDESTLÖHNE: (Bern) Die Beschäftigten in der Textil- und Bekleidungsindustrie erhalten einen neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV). Dieser sieht bis zu 2,5 Prozent höhere Mindestlöhne, mehr Mitbestimmungsrechte für die Mitarbeitenden sowie einen verstärkten Kündigungsschutz für ältere Arbeitnehmende vor. Der neue Gesamtarbeitsvertrag gilt bis 2021, wie die Gewerkschaft Unia mitteilte. Sie hat gemeinsam mit der Gewerkschaft Syna den Vertrag mit dem Arbeitgeberverband Swiss Textiles ausgehandelt. Den Arbeitgebern bietet der GAV die Möglichkeit, bestimmte Angestellte von der Pflicht zur Arbeitserfassung auszunehmen sowie bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten oder für Innovationsprojekte vorübergehend von den arbeitsvertraglichen Bestimmungen abzuweichen.

MEHR ABOS: (Bern) Die Kabelnetzbetreiber in der Schweiz haben zu Jahresbeginn 2017 mehr Abonnements verkauft. Dank mehr Telefonie- und Breitbandinternetkunden kletterte die Zahl der Abos im ersten Quartal um 1,2 Prozent auf 4,538 Millionen. Beim TV hingegen verloren die 200 im Verband Suissedigital zusammengeschlossenen Kommunikationsnetzebetreiber weitere Kunden. Ende März zählten sie 2,432 Millionen Fernseh-Abonnenten, 2,5 Prozent weniger als noch vor einem Jahr, wie der Branchenverband mitteilte. Zuvor waren die Verluste noch höher ausgefallen. Suissedigital sieht damit die Talsohle beim Fernsehen erreicht. Mit der Lancierung des Senders MySport herrsche nun Aufbruchsstimmung.

GEWINNPLUS: (Bern) Die Bank Valiant hat zum Jahresauftakt in ihrem Kerngeschäft mit der Zinsdifferenz weiter zulegen können. Dank des höheren Zinserfolgs stieg der Konzerngewinn im ersten Quartal 2017 gegenüber dem Vorjahresquartal um 1,8 Prozent auf 23,8 Millionen Franken. Der Zinserfolg, der 80 Prozent der Einnahmen beisteuert, erhöhte sich um 1,6 Prozent auf 71,5 Millionen Franken. Dies seien angesichts des anhaltenden Tiefstzinsumfelds und des intensiven Preiswettbewerbs auf dem Hypothekarmarkt erfreuliche Zahlen, schreibt Valiant in einer Mitteilung.

WIEDER SCHWARZE ZAHLEN: (Luzern) Der Spezialstahlhersteller Schmolz+Bickenbach hat im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahresperiode deutlich zulegen können. Der Umsatz hat sich um 17 Prozent auf 707,6 Millionen Euro erhöht. Statt eines Verlusts von 24,4 Millionen Euro, wie im ersten Quartal 2016, hat der Konzern in den ersten drei Monaten 2017 einen Gewinn von 16,5 Millionen Euro geschrieben. Grund dafür ist ein breit abgestützter Aufschwung in fast allen Märkten und Regionen. Zum Umsatzwachstum haben alle Regionen und Produktgruppen beigetragen. Besonders deutlich ist die Nachfrage aus der Autoindustrie angestiegen. Schmolz+Bickenbach hat aber auch vom leichten Aufwärtstrend in der Öl- und Gasindustrie profitiert.

WENIGER GEWINN: (Lugano) Die Tessiner Privatbank PKB hat im vergangenen Jahr einen Nettogewinn von 9,7 Millionen Franken erzielt, 37 Prozent weniger als 2015. Damals hatte die Bank allerdings vom Verkauf einer Tochtergesellschaft in der Karibik profitiert. Doch auch operativ musste die Bank 2016 einen Rückgang hinnehmen. Die Erträge beliefen sich auf 102 Millionen Franken, was einem Rückgang von 8,5 Prozent entspricht. Die PKB war im Zusammenhang mit den Korruptionsaffären um den malaysischen Staatsfonds 1MDB und die brasilianische Petrobras ins Visier der Behörden geraten. Im April 2016 eröffnete die Finma wegen möglicher Verstösse gegen das Geldwäschereigesetz ein Verfahren gegen die Bank.

WENIGER ARBEITSLOSE: (Nürnberg) Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist wegen der anhaltenden Frühjahrsbelebung im April um 93'000 gesunken. Damit suchten noch 2,57 Millionen Menschen einen Job, wie die Nürnberger Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte. Im Vergleich zum April des Vorjahres lag die Zahl der Jobsuchenden um 175'000 tiefer. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Prozentpunkte auf jetzt noch 5,8 Prozent. Positiv entwickelte sich die Zahl der Beschäftigten. Nach den jüngsten vorliegenden Zahlen des Statistischen Bundesamtes stieg die Zahl der Erwerbstätigen im März im Vergleich zum Vorjahr um 638'000 auf 43,82 Millionen. Der Anstieg ging laut BA vor allem auf sozialversicherungspflichtige Jobs zurück.

WACHSTUM: (München) Europas grösster Versicherer Allianz hat höhere Katastrophenschäden zum Jahresstart besser weggesteckt als gedacht. Mit 2,9 Milliarden Euro lag der operative Gewinn im ersten Quartal gut neun Prozent höher als ein Jahr zuvor. Allianz-Chef Oliver Bäte sieht den Konzern auf Kurs, 2017 wie geplant einen operativen Gewinn von 10,3 bis 11,3 Milliarden Euro einzufahren. Unter dem Strich erzielte der Versicherer in den ersten drei Monaten weniger Gewinn als Anfang 2016. Der Überschuss sackte um 15 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro ab. Im Vorjahreszeitraum hatte die Allianz von einer niedrigeren Steuerquote und Aktienverkäufen profitiert. Der Umsatz stieg um 2,5 Prozent auf 36,2 Milliarden Euro.

HÖHERER GEWINN: (Wolfsburg) Der VW-Konzern ist zum Jahresbeginn dank des starken europäischen Automarkts gut aus den Startblöcken gekommen. Unter dem Strich verdiente der Konzern im ersten Quartal 3,4 Milliarden Euro - nach 2,4 Milliarden Euro ein Jahr zuvor. Im Vorjahr hatten Kosten für die Folgen der Dieselkrise den Gewinn belastet. Der Konzernumsatz stieg um 10,2 Prozent auf 56,2 Milliarden Euro.

ANTEIL VERDOPPELT: (Frankfurt) Die Deutsche Bank ist nun zu beinahe zehn Prozent in chinesischer Hand. Das Unternehmens- und Finanzkonglomerat HNA hat seine Beteiligung in der vergangenen Woche mehr als verdoppelt und hält nun 9,92 Prozent an dem Geldhaus. Dies geht aus einer Pflichtmitteilung hervor. Das Aktienpaket der Chinesen, die erst im Februar bei der Deutschen Bank eingestiegen waren, ist rund 3,4 Milliarden Euro wert. HNA hat damit aller Voraussicht nach die Herrscherfamilie von Katar als grössten Aktionär der Deutschen Bank abgelöst. HNA ist vor allem als Miteigentümer von Fluggesellschaften (Hainan Airlines), Flughäfen (Swissport) und Hotels (Hilton) bekannt, hat seinen Schwerpunkt zuletzt aber stark auf die Finanz- und Immobilien-Branche verlegt. Nebst den Anteilen der Swissport hält HNA in der Schweiz beispielsweise auch Beteiligungen am Basler Reisedetailhändler Dufry. Dem Konzern gehören zudem auch die Flugzeugwartungsfirma SR Technics sowie der Airline-Caterer Gategroup.

VERSÄUMNISSE: (Düsseldorf) Probleme mit dem Internet-Handel machen dem Modekonzern Hugo Boss zu schaffen. Ausgerechnet das von vielen Hoffnungen begleitete Online-Geschäft brach im ersten Quartal um über ein Viertel ein. Firmen-Chef Mark Langer begründete dies mit "technischen Versäumnissen" wie zu langen Ladezeiten der Internetseite und zu hohen Preisen für die online angebotenen Kollektionen. Im ersten Quartal verdiente Boss bei einem Umsatzplus von einem Prozent auf 651 Millionen Euro operativ (Ebitda) 97,4 Millionen Euro - vier Prozent mehr als vor Jahresfrist. Netto stieg der Gewinn um ein Viertel auf 48 Millionen Euro.

VOR DEM VERKAUF: (Rom) Der Verkauf der angeschlagenen Fluggesellschaft Alitalia soll nach Angaben des italienischen Wirtschaftsministers Carlo Calenda innerhalb der kommenden 15 Tage eingeleitet werden. Die am Dienstag eingesetzten Sonderverwalter dürften dann damit beginnen, Angebote einzuholen, sagte Calenda im italienischen Radio. Eine Allianz mit einer anderen Fluggesellschaft sei nötig, fügte er an. Alitalia wurde unter Sonderverwaltung gestellt. Nun soll geprüft werden, ob es eine Überlebenschance für die defizitäre Fluggesellschaft gibt oder ob sie abgewickelt werden muss. Die Airline fliegt derzeit eine Million Euro Verlust am Tag ein.

ÜBERRUNDET: (Brüssel) Die Euro-Zone hat die weltgrösste Volkswirtschaft USA zu Jahresbeginn beim Wachstum abgehängt. Das Bruttoinlandprodukt legte von Januar bis März um 0,5 Prozent zum Vorquartal zu - mehr als doppelt so stark wie in den USA. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten ersten Schätzung des Statistikamts Eurostat hervor. Ökonomen hatten mit diesem Ergebnis gerechnet, nachdem es im Schlussquartal 2016 ebenfalls ein Plus von revidiert 0,5 (bisher: 0,4) Prozent gegeben hatte. Der niedrige Euro-Kurs kurbelt die Exporte an, die zudem von der besseren Weltkonjunktur profitieren. Auch der private Konsum dürfte das Wachstum stützen, obwohl die Kaufkraft unter der höheren Inflation leidet. Dafür ist die Arbeitslosigkeit in den vergangenen Monaten merklich gesunken. Zu den am schnellsten wachsenden Euro-Ländern gehört Spanien.

MEHR JOBS ALS ERWARTET: (New York) Die US-Firmen haben im April etwas mehr Personal eingestellt als erwartet. Es entstanden 177'000 neue Jobs, wie der Personaldienstleister ADP zu seiner Umfrage unter Privatunternehmen mitteilte. Fachleute hatten mit einem Plus von 175'000 gerechnet, nachdem im März noch 255'000 Arbeitsplätze entstanden waren. Mit Spannung blicken Experten nun auf den am Freitag anstehenden Arbeitsmarktbericht der Regierung, der neben Jobs in der Wirtschaft auch Stellen im Staatssektor umfasst.

ÜBERRASCHENDES WACHSTUM: (New York) Die US-Dienstleister haben im April ihr Wachstumstempo überraschend kräftig gesteigert. Der Index für den Service-Sektor legte auf 57,5 Punkte von 55,2 Zählern zu, wie aus der Firmen-Umfrage des Institute for Supply Management (ISM) hervorgeht. Bei über 50 Zählern signalisiert das Barometer Wachstum. Ökonomen hatten lediglich mit einem Anstieg auf 55,8 Zähler gerechnet.

GEWINNPLUS DANK KING KONG: (New York) Kinohits wie der neue King-Kong-Film und die Lego-Batman-Variante füllen dem US-Medienkonzern Time Warner vor der Übernahme durch den Mobilfunkriesen AT&T die Kassen. Der Gewinn stieg im ersten Quartal um 17 Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar. Der Umsatz legte überraschend kräftig um sechs Prozent auf 7,74 Milliarden Dollar zu. Die Film-Sparte Warner Bros profitierte kräftig von den Kassenschlagern "Kong: Skull Island" und "The Lego Batman Movie". Die Einnahmen kletterten um mehr als acht Prozent.

(AWP)