650 STELLEN WEG: (Bern) Der kanadische Konzern Bombardier baut in der Schweiz etwa 650 Arbeitsplätze ab. Davon entfallen dreiviertel auf externe, zeitlich befristete Stellen. Die Stellen werden in den Jahren 2017 und 2018 schrittweise abgebaut, schreibt der Konzern in einer Mitteilung. Betroffen seien alle Standorte in der Schweiz. Die Standorte Zürich und Villeneuve VD bleiben als Entwicklungs- und Produktionsstandorte erhalten, werden aber neu ausgerichtet, wie Bombardier weiter schreibt.

ARBEITSLOSIGKEIT SINKT: (Bern) Die Arbeitslosigkeit in der Schweiz ist im Mai erneut deutlich gesunken. Insgesamt waren 139'778 Personen als arbeitslos gemeldet; die Quote reduzierte sich damit um 0,2 Prozentpunkte auf 3,1 Prozent. Dies teilte das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Donnerstag mit. Zurückzuführen sei dies auf die Erholungsphase, in welcher sich die Schweizer Wirtschaft befände. Im Mai des Vorjahres waren es noch 5000 Personen mehr gewesen. Besonders deutlich war der Rückgang der Arbeitslosigkeit bei den Jugendlichen. Die Anzahl reduzierte sich um 1260 Personen respektive 7,8 Prozent. Insgesamt waren 14'956 Jugendliche ohne Stelle. Die Jugendarbeitslosigkeit passe sich schneller den wirtschaftlichen Trends an als die Arbeitslosigkeit der über 50-Jährigen, erklärte das Seco.

AUF ERHOLUNGSKURS: (Zürich) Im laufenden Jahr erwartet der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse ein Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) von 1,7 Prozent. 2018 soll das BIP um 2,0 Prozent wachsen. Die Exportindustrie befinde sich auf Erholungskurs. Dank der Verbesserung der Weltkonjunktur steige die Nachfrage nach Schweizer Produkten und Dienstleistungen. Der Verband geht von einem Exportwachstum von 4,2 Prozent im laufenden Jahr und 4,5 Prozent im Jahr 2018 aus. "Besonders 2018 können Sorgenkinder wie die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie wieder kräftiger zulegen und auch ein Beschäftigungswachstum wird möglich sein", sagt Rudolf Minsch, Chefökonom von Economiesuisse. Auch die chemisch-pharmazeutische Industrie soll im nächsten Jahr wieder neue Stellen schaffen.

100'000 FEHLERHAFTE KARTEN: (Bern) Die Postfinance muss schweizweit 100'000 fehlerhafte Postfinance-Karten ersetzen. Ein mangelhaftes Software-Update bei einer der beiden für die Kartenprogrammierung zuständigen Firmen führte dazu, dass mit den Karten im Ausland kein Bargeld abgehoben werden konnte. Die betreffenden Karten wurden zwischen Januar und April 2017 ausgestellt. Seit Mitte Mai läuft nun eine kostenlose Austauschaktion, die bis Mitte nächster Woche abgeschlossen werden soll, wie Postfinance-Sprecher Johannes Möri auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda erklärte. Der Sprecher bestätigte einen entsprechenden Bericht des Onlineportals 20Minuten.ch. "Viele der betroffenen Kundinnen und Kunden haben den Fehler bisher wohl gar nicht bemerkt, da die Karten in der Schweiz einwandfrei funktionieren. Dass ist mit ein Grund dafür, dass wir das Problem zunächst an einer anderen Stelle vermuteten", erklärte Möri.

BÖRSENGANG: (Frauenfeld) Der Schweizer Apothekenmarkt ist in Bewegung. Nach dem Börsengang des Apothekenbetreibers Galenica Santé Anfang April will sich nun auch die Apothekengruppe Zur Rose noch in diesem Jahr einem breiteren Publikum öffnen. Mit dem Börsengang sollen Mittel von mindestens 200 Millionen Franken generiert werden, wie Zur Rose mitteilte. Grünes Licht für den Börsengang müssen aber zunächst die Aktionäre an einer ausserordentlichen Generalversammlung vom 19. Juni geben. Sie werden über eine für die Kotierung notwendige Revision der Statuten und die Schaffung eines genehmigten Kapitals befinden. Mit den Geldern aus dem Börsengang will das Unternehmen unter anderem die im Dezember 2017 fällig werdenden Unternehmensanleihen im Umfang von 50 Millionen Franken refinanzieren. Zur Rose will aber vor allem weiter wachsen und seine Marktführerschaft in Deutschland ausbauen.

STABILE IMMOBILIENPREISE: (Zürich) Vor einem Jahr hat der Trend gekehrt. Nach 14 Jahren mit kontinuierlich steigenden Preisen wurden Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen erstmals wieder günstiger. Gemäss der Credit Suisse ist aber dieser Sinkflug bereits wieder gestoppt. Die Preise dürften in der nächsten Zeit mehr oder weniger stagnieren, schreibt die Grossbank in ihrem Immobilienmonitor zum 2. Quartal 2017. Gegen stärkere Preiskorrekturen sprächen jedenfalls die nach wie vor sehr tiefen Zinsen sowie die gedrosselte Neubautätigkeit. Kräftige Preisanstiege in den nächsten Quartalen seien aber auch darum sehr unwahrscheinlich, weil immer mehr Haushalte bei der Finanzierung an den erhöhten Anforderungen scheiterten, heisst es im Bericht.

PREISNIVEAU STEIGT: (Neuenburg) In erster Linie gestiegene Mietpreise haben die Teuerung in der Schweiz im Mai ansteigen lassen. Innert Monatsfrist stieg der Landesindex für Konsumentenpreise um 0,2 Prozent auf 101,0 Punkte (Dezember 2015=100). Das Preisniveau erhöhte sich damit im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,5 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) mitteilte. Teurer wurden im Mai neben den Mieten auch Pauschalreisen ins Ausland und Früchte. Weniger bezahlen mussten Konsumentinnen und Konsumenten hingegen für Heizöl und Occasion-Autos. Im Vergleich zum Vormonat sind die Preise für Inlandgüter im Mai um 0,4 Prozent gestiegen. Importierte Güter verteuerten sich mit 0,9 Prozent überdurchschnittlich stark. Die Jahresteuerung ist seit Januar 2017 wieder positiv, nachdem sie zuvor während längerer Zeit negativ gewesen war.

GEWINNSPRUNG: (Reinach AG) Die Industriegruppe Montana Tech Components hat im ersten Quartal 2017 Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert. Alle Divisionen trugen zum Wachstum bei, wie aus dem Bericht an die Aktionäre hervorgeht. Der Gruppenumsatz erhöhte sich um fast 17 Prozent auf 208,86 Millionen Euro. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA verbesserte sich um rund 27 Prozent auf 30,46 Millionen Euro. Unter dem Strich blieb mit 14,38 Millionen Euro ein Nettoergebnis, das mehr als doppelt hoch ist wie in der Vorjahresperiode. Der Gewinnsprung um 168 Prozent erklärt sich vor allem aus einem verbesserten Finanzergebnis, wie eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage erklärte.

KAPITALBEDARF: (Yverdon-les-Bains VD) Der Batterienhersteller Leclanché benötigt Kapital. Als wichtigsten Grund dafür nennt das Unternehmen in einer Mitteilung das prall gefüllte Auftragsbuch. Zudem stehe bis Ende Juni noch ein Wandeldarlehen zur Rückzahlung an. Der Verwaltungsrat überprüfe derzeit gemeinsam mit den Hauptaktionären den kurz- und langfristigen finanziellen Bedarf der Gruppe. Dabei würden Optionen wie etwa eine Kapitalerhöhung, die private Platzierung von Aktien bei institutionellen Investoren oder eine Zweitkotierung am nordamerikanischen Finanzmarkt in Betracht gezogen. Nordamerika weise als rasch wachsender Markt für Energiespeicherung einen grosses Investoreninteresse auf, schreibt Leclanché. Die ursprünglich für den 14. Juni 2017 geplante ordentliche Generalversammlung werde auf ein noch unbestimmtes Datum im Juli verschoben.

GEMEINSAME PLÄNE GEPLATZT: (Hannover) Der Reisekonzern TUI und der Airberlin-Grossaktionär Etihad haben ihre Pläne für einen gemeinsamen Ferienflieger überraschend begraben. Nach mehrmonatigen Verhandlungen beendete die arabische Fluggesellschaft die Gespräche. Das teilten beide Unternehmen mit. Hintergrund ist womöglich ein Strategieschwenk von Etihad bei der Sanierung von Airberlin. TUI, Etihad und Airberlin hatten Anfang Oktober 2016 die Pläne für einen neuen Ferienflieger aus Tuifly und der Touristiksparte von Airberlin bekanntgegeben. Dazu sollte die österreichische Fluggesellschaft Niki von Airberlin losgelöst und mit Tuifly verschmolzen werden.

CHINESEN LIEBEN COGNAC: (Cognac) Die anziehende Nachfrage nach Luxus-Cognac in China hat dem französischen Spirituosenhändler Remy Cointreau mehr Geld in die Kassen gespült als erwartet. Der Betriebsgewinn stieg in dem Ende März abgeschlossenen Bilanzjahr 2016/17 um fast 14 Prozent auf 226 Millionen Euro. Analysten hatten mit rund 211 Millionen Euro gerechnet. Für Rückenwind hätten niedrigere Kosten, robuste Geschäfte in den USA und die gute Nachfrage in China gesorgt. Der Hersteller von Remy-Martin-Cognac und Cointreau-Likör setzt anders als Konkurrent Pernod Picard in China auf seinen Luxus-Cognac, dazu gehört etwa der Louis XIII Cognac, der pro Flasche bis zu 3000 Dollar kostet.

EHRGEIZIGE ZIELE: (Tokio) Der japanische Autobauer Honda will verstärkt die Entwicklung von Elektrofahrzeugen vorantreiben und sieht Europa dabei als Wachstumslokomotive. Bis zum Jahr 2025 sollen zwei Drittel aller in Europa verkauften Fahrzeuge über einen Elektroantrieb verfügen. Europa übernehme damit eine Vorreiterrolle bei der Förderung der Elektromobilität, teilte die Nummer Drei der japanischen Branche mit. Mit Hilfe einer neu gegründeten Forschungsabteilung wolle man das Tempo bei der Elektro-Entwicklung beschleunigen. Zunächst will Honda seine europäischen Modelle mit Hybridantrieben ausrüsten. In Tochigi wird ein neues Hybridsystem namens i-MMD getestet, das über zwei Motoren verfügt. Das erste Hybridmodell mit einem solchen System soll im kommenden Jahr in Europa auf den Markt kommen.

NIEDERLAGE VOR GERICHT: (Luxemburg) Der deutsche Hersteller Dextro Energy darf auch künftig nicht mit angeblichen gesundheitlichen Vorzügen von Traubenzucker werben. Der Europäische Gerichtshof wies eine Klage des Unternehmens ab. Dieses wollte sein Produkt mit Sätzen wie "Glucose unterstützt die normale körperliche Betätigung" anpreisen. Die EU-Kommission hatte dies aber nicht zugelassen. Deshalb zog die Firma vor Gericht. Dextro Energy berief sich unter anderem auf eine wissenschaftliche Expertise, die den Nutzen von Traubenzucker für körperliche Betätigung bestätigte. Die Kommission hielt dagegen, die Werbesätze verwirrten Konsumenten. Denn grundsätzlich werde empfohlen, weniger Zucker zu sich zu nehmen.

AUFSCHWUNG SETZT SICH FORT: (Berlin) Die deutschen Unternehmen haben ihre Produktion im April stärker ausgeweitet als erwartet. Sie stellten 0,8 Prozent mehr her als im Vormonat, wie das Wirtschaftsministerium mitteilte. Ökonomen hatten lediglich ein Plus von 0,5 Prozent erwartet, nachdem die Fertigung im März um revidiert 0,1 Prozent zurückgefahren worden war. Die Industriebetriebe weiteten ihre Produktion im April um 0,4 Prozent aus. Die Energieerzeuger steigerten ihre Leistung sogar um 5,7 Prozent. Das Baugewerbe meldete hingegen ein Minus von 0,1 Prozent. Die solide Auftrags- und Umsatzentwicklung sowie das "ausgezeichnete Geschäftsklima" sprechen laut dem Ministerium für eine Fortsetzung des Aufschwungs - sowohl in der Industrie als auch im Baugewerbe.

EURO-ZONE WÄCHST STÄRKER ALS USA: (Frankfurt) Die Euro-Zone ist im ersten Quartal doppelt so stark gewachsen wie die weltgrösste Volkswirtschaft USA. Das Bruttoinlandprodukt legte von Januar bis März um 0,6 Prozent zum Vorquartal zu, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Eine frühere Schätzung hatte noch auf 0,5 Prozent gelautet. Die USA hatten dagegen im Auftaktquartal nur ein Plus von 0,3 Prozent erzielt. Die Daten werden von der Europäischen Zentralbank (EZB) genau beobachtet. Der kräftige Zuwachs dürfte den Befürwortern einer baldigen Abkehr von der ultralockeren Geldpolitik weitere Argumente liefern. Unter den vier grössten Ländern der Euro-Zone schaffte Spanien mit 0,8 Prozent das kräftigste Plus. Deutschlands Wirtschaft wuchs um 0,6 Prozent, Frankreich und Italien jeweils um 0,4 Prozent.

BOOMENDER AUSSENHANDEL: (Peking) China hat im Mai mehr exportiert als von Experten erwartet. Die Ausfuhren des Export-Weltmeisters stiegen binnen Jahresfrist um 8,7 Prozent, wie die Zollbehörde mitteilte. Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt mit lediglich 7,0 Prozent gerechnet. Auch die Einfuhren legten mit 14,8 Prozent deutlicher als die vorhergesagten 8,5 Prozent zu. Eine anziehende weltweite Nachfrage hatte bereits in den vergangenen Monaten China und anderen exportorientierten Ländern Asiens nach mehreren eher schwachen Jahren wachsende Ausfuhren beschert.

SCHWÄCHER ALS ERWARTET: (Tokio) Die japanische Wirtschaft ist im ersten Quartal weniger gewachsen als zunächst gedacht. Wie die Regierung auf Basis revidierter Daten bekanntgab, stieg das Bruttoinlandprodukt (BIP) zwischen Januar und März im Vergleich zum Vorquartal um 0,3 Prozent statt wie zuvor geschätzt um 0,5 Prozent. Das entspricht einem Anstieg um eine hochgerechnete Jahresrate von real 1,0 Prozent. Die amtlichen Statistiker hatten zunächst auf der Grundlage vorläufiger Daten ein Wachstum der Wirtschaft um eine hochgerechnete Jahresrate von 2,2 Prozent ermittelt. Viele Ökonomen hatten dagegen von vornherein ein geringeres Wachstum erwartet.

KUNDENDATEN VERKAUFT: (Peking) In China sind 20 Apple-Mitarbeiter festgenommen worden, die Daten von Kunden des Technologiekonzerns weiterverkauft haben sollen. Ihnen wird vorgeworfen, die Privatsphäre von Kunden verletzt sowie persönliche Daten entwendet zu haben. Dafür sollen sie das interne IT-System von Apple genutzt haben. Gestohlen wurden demnach Daten wie Namen, Telefonnummern und Apple-IDs von Kunden des Konzerns. Die Verdächtigen sollen für die Weitergabe der Daten bis zu 180 Yuan (bis zu 25,50 Franken) verlangt haben. Insgesamt summiert sich der Schaden der gestohlenen und weiterverkauften Daten laut der Polizei auf mehr als 50 Millionen Yuan.

(AWP)