EFG DRÜCKT BSI-PREIS: (Zürich) Die Vermögensverwalterin EFG International erhält für den Kauf der Tessiner BSI 89 Millionen Franken zurück. Sie hat sich mit der Verkäuferin BTG Pactual auf den definitiven Verkaufspreis geeinigt. Neu beläuft sich der Verkaufspreis auf 971 Millionen Franken. Das teilte EFG mit. Im Oktober war der Preis noch mit 1,060 Milliarden Franken beziffert worden. Allerdings hiess es damals bereits, der finale Preis werde noch verhandelt. Die BSI war in den Geldwäscherei-Skandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB verwickelt. Die Verkäuferin von BSI, die brasilianische Investmentbank BTG Pactual, geriet nach der Verhaftung ihres Gründers inmitten einer Korruptionsaffäre in Turbulenzen.

SGS MIT MEHR GEWINN: (Genf) Der Warenprüf- und Inspektionskonzern SGS hat im ersten Halbjahr 2017 seinen Gewinn um 5,8 Prozent auf 293 Millionen Franken gesteigert. Minderheitsbeteiligungen nicht eingerechnet verdiente der Genfer Konzern unter dem Strich 276 Millionen Franken, was einem Plus von sieben Prozent entspricht. Der Umsatz erhöhte sich um fünf Prozent auf drei Milliarden Franken. In Lokalwährungen gerechnet wäre der Umsatz um 4,9 Prozent gewachsen, davon seien 3,4 Prozent auf organisches Wachstum zurückzuführen. Der Rest geht auf das Konto von Zukäufen. Im Transportbereich verzeichnete SGS ein zweistelliges Wachstum über alle Regionen hinaus. Ein hohes einstelliges Wachstum wurde in den Branchen Konsumgüter und Handel sowie Landwirtschaft und Lebensmittel erreicht.

SULZER BAUT AUS: (Winterthur) Der Industriekonzern Sulzer schafft in Deutschland über 250 neue Arbeitsplätze. Er vergrössert das Produktionswerk seines deutschen Applikatoren-Herstellers Geka in Bechhofen. Für Geka wird ein neues Fertigungsgebäude gebaut. Das bisherige Areal wird dadurch fast verdoppelt. Die Bauarbeiten beginnen noch in diesem Jahr und werden voraussichtlich Ende 2018 abgeschlossen sein. Durch die Vergrösserung werden mittelfristig mehr als 1000 Mitarbeitende bei der Geka in Deutschland arbeiten, schreibt Sulzer in einer Mitteilung. Geka gehört seit knapp einem Jahr zum Konzern.

KAUFFREUDIGE CHINESEN: (Peking) Die chinesische Wirtschaft ist im zweiten Quartal dank kauffreudigen Konsumenten und investierenden Unternehmen stärker als erwartet gewachsen, wie das Statistikamt in Peking mitteilte. Die zweitgrösste Volkswirtschaft legte um 6,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu und wuchs damit genauso schnell wie in den ersten drei Monaten des Jahres. Ökonomen waren von einer leichten Abkühlung auf 6,8 Prozent ausgegangen. Die Regierung des Landes ist nach den unerwartet guten ersten sechs Monaten auf Kurs, ihr für das Gesamtjahr angepeiltes Wachstumsziel von 6,5 Prozent zu erreichen, nachdem es 2016 mit 6,7 Prozent das kleinste Plus seit 26 Jahren gegeben hatte. Ökonomen sorgen sich jedoch um die Nachhaltigkeit des Wachstums und die Verschuldung.

REKORDABSATZ BEI RENAULT: (Paris) Renault hat dank kräftiger Zuwächse in China und im Iran einen Absatzrekord eingefahren. Weltweit lieferte der französische Autobauer von Januar bis Juni 1,88 Millionen Fahrzeuge aus, 10,4 Prozent mehr als vor Jahresfrist, wie das Unternehmen mitteilte. Damit wuchs Renault vier Mal so stark wie der weltweite Automarkt. Während sich der Absatz im wiedereröffneten Iran mehr als verdoppelte, verdreifachte er sich in China sogar. Dort profitierte Renault vor allem von dem neuen SUV Koleos.

TEUERUNG AUF JAHRESTIEF: (Brüssel) Die Inflation in der Eurozone ist im Juni auf ein Jahrestief gefallen und entfernt sich damit weiter von der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Konsumentenpreise stiegen nur noch um 1,3 Prozent zum Vorjahresmonat, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Es bestätigte damit seine frühere Schätzung. Im Mai lag die Teuerungsrate noch bei 1,4 Prozent. Die EZB strebt einen Wert von knapp unter zwei Prozent an. Hauptgrund für den Rückgang: Energie verteuerte sich nicht mehr so stark wie in den Vormonaten. Die anziehende Konjunktur in vielen Euroländern führt zudem bislang noch nicht zu einem stärkeren Preisdruck.

INVESTOR ATTAKIERT PROCTER & GAMBLE: (New York) Der US-Milliardär und Hedgefonds-Manager Nelson Peltz attackiert den Pampers- und Ariel-Hersteller Procter & Gamble: Der US-Konsumgüterhersteller solle weitere Einsparungen in Höhe von 13 Milliarden Dollar vornehmen, um den Umsatzrückgang zu stoppen, forderte Peltz, der Aktien im Wert von 3,3 Milliarden Dollar an dem Konzern hält. Ausserdem forderte er einen Sitz im Verwaltungsrat. Ansonsten werde es bei der nächsten Aktionärsversammlung eine Flut von Anträgen geben, drohte Peltz. Die öffentliche Attacke erfolgt nach fünfmonatigen Diskussionen hinter den Kulissen. Procter & Gamble hat bereits einen Restrukturierungsplan eingeleitet, mit dem bis zum Jahr 2021 zehn Milliarden Dollar eingespart werden sollen. Die Unternehmensgruppe hat bereits rund 24'000 Jobs gestrichen und sich von strategisch unwichtigen Geschäftsfeldern getrennt.

ABFLUG VOR BREXIT: (Luton) Der britische Billigflieger Easyjet verliert mitten im Brexit-Wirbel seine Chefin an den Fernsehsender ITV. Carolyn McCall wird das Unternehmen voraussichtlich zum Jahresende verlassen und die Führung von ITV übernehmen. Die Suche nach einem Nachfolger laufe bereits, teilte Easyjet mit. Wie ITV ("Inspector Barnaby", "Downton Abbey") ankündigte, soll McCall ihren neuen Job am 8. Januar 2018 antreten. Die 55-Jährige hatte als Chefin der Guardian Media Group bereits vor ihrer Luftfahrtkarriere in der Medienbranche gearbeitet. McCall hatte Easyjet seit 2010 auf einen europaweiten Wachstumskurs geführt. Seit dem Votum der Briten für den Austritt des Landes aus der EU muss der Billigflieger jedoch um seine Verkehrsrechte in der Europäischen Union bangen.

LITHIUM-ABBAU IN BOLIVIEN: (Uyuni) Boliviens Staatschef Evo Morales sieht für sein Land wegen der rasant steigenden Weltmarktpreise für den Rohstoff Lithium goldene Zeiten anbrechen. Er plant eine grosse Abbauoffensive. Das Geschäft will er dabei nicht ausländischen Konzernen überlassen. "Wir werden eine grosse Lithium-Industrie aufbauen, über 800 Millionen Dollar stehen dafür bereit", sagte Morales der Nachrichtenagentur dpa. Nach Tests mit einer Pilotanlage soll nun eine grosse Förderanlage im Salzsee von Uyuni errichtet werden, wo die grössten Vorkommen der Welt liegen.

8000 ENTLASSUNGEN: (Moskau) Der krisengeschüttelte russische Autobauer Avtovaz setzt seinen Sparkurs fort und will bis 2018 mehr als 8000 Mitarbeiter entlassen. Avtovaz ist der Hersteller der Traditionsmarke Lada und Marktführer in Russland. In diesem Jahr sollten 6000 Stellen gestrichen werden, 2018 seien 2200 Entlassungen geplant, kündigte der Vertreter von Präsident Wladimir Putin im Föderationsbezirk Wolga, Michail Babitsch, unter Berufung auf Avtovaz an. "Uns ist sehr wichtig, dass die sozialen Garantien (...) eingehalten werden", sagte Babitsch Agenturen zufolge in Moskau. Die Betroffenen müssten die Möglichkeit zur Umschulung und neue, gut bezahlte Jobs bekommen.

ERHOLUNG IN TÜRKEI: (Ankara) Die türkische Wirtschaft erholt sich nach Angaben der Regierung zusehends von dem Putschversuch vor einem Jahr. Dank der staatlichen Konjunkturstützen werde das angepeilte Plus beim Bruttoinlandprodukt von 4,4 Prozent in diesem Jahr wohl übertroffen, sagte Finanzminister Naci Agbai. Die jüngsten Daten seien ermutigend. Die Wirtschaft laufe wieder normal und der gescheiterte Umsturz vom 15. Juli 2016 habe keinen nachhaltigen Schaden hinterlassen. Die Wachstumshilfen der Regierung hätten zwar das Haushaltsdefizit in die Höhe getrieben. Aber die Arbeitslosigkeit sei auf dem Rückzug. Die Erwerbslosenquote fiel zuletzt auf 10,5 Prozent von einem Sieben-Jahres-Hoch von 13 Prozent zu Jahresanfang. Sie liegt aber dennoch deutlich über den 9,5 Prozent vor einem Jahr.

PUMA HEBT PROGNOSE: (Frankfurt) Beim Sportartikelhersteller Puma läuft das Geschäft besser als erwartet. Im zweiten Quartal ist der Umsatz um 17 Prozent auf 968,7 Millionen Euro gestiegen, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern hat sich auf 43,3 (Vorjahr: 11,9) Millionen Euro fast vervierfacht, wie Puma im deutschen Herzogenaurach mitteilte. Das macht den Adidas-Rivalen nun auch für das Gesamtjahr zuversichtlicher: Der Umsatz werde währungsbereinigt um 12 bis 14 Prozent wachsen. Bisher hatte Puma eine niedrige zweistellige Zuwachsrate in Aussicht gestellt. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern werde zwischen 205 und 215 Millionen Euro liegen. Bisher lag die Prognose bei 185 bis 200 Millionen Euro.

BLCKROCK MIT MEHR GEWINN: (New Yorkt) Der Vermögensverwalter Blackrock hat im vergangenen Quartal von einer starken Nachfrage nach Indexfonds profitiert und seine Gewinne ausgebaut. Das Unternehmen aus New York sammelte von April bis Juni eine Rekordsumme von 74 Milliarden Dollar für die sogenannten ETFs ein, wie Blackrock mitteilte. Ein Jahr zuvor waren es im Vergleich dazu nur 16 Milliarden Dollar. Der Quartalsumsatz stieg um sechs Prozent auf 2,97 Milliarden Dollar, der Gewinn je Aktie kletterte um zehn Prozent auf 5,22 Dollar. Anlegern war das Quartalswachstum allerdings nicht genug. Sie hatten mit einem besseren Ergebnis gerechnet. Die Blackrock-Aktie verlor an der Wall Street. Mit einem verwalteten Vermögen von 4,2 Billionen Dollar ist Blackrock weltweit der grösste Vermögensverwalter. Bei Nestlé beispielsweise ist Blackrock grösster Einzelaktionär.

TESLA WILL AUSBAUEN: (Palo Alto) Der Elektroauto-Hersteller Tesla plant für die kommenden Jahre zwei bis drei weitere grosse Fabriken allein in den USA. Tesla-Chef Elon Musk machte die Ankündigung am Wochenende bei einem Auftritt vor US-Gouverneuren - von denen viele interessiert daran sein dürften, dass die Werke in ihren Bundesstaaten entstehen. Teslas erste sogenannte "Gigafactory" im Wüsten-Staat Nevada wird derzeit schrittweise ausgebaut und produziert Batterien sowie Bauteile, die im kalifornischen Fremont in die Fahrzeuge eingebaut werden. Am Ende soll sie genug Batterien für eine Million Fahrzeuge im Jahr herstellen können.

MILLIONEN-VERGLEICH: (Toronto) Rund zwei Jahre nach dem grossen Datendiebstahl bei der Dating-Plattform Ashley Madison wollen die Betreiber eine Sammelklage in den USA mit der Zahlung von 11,2 Millionen Dollar beilegen. Die Einigung mit den Klägern muss noch vom zuständigen Richter abgesegnet werden, wie die kanadische Betreiberfirma Ruby Corp. mitteilte. Eine Hacker-Gruppe hatte im Juli 2015 Daten von rund 37 Millionen Kunden des Dating-Portals gestohlen und im Internet veröffentlicht. Da Ashley Madison den Nutzern besondere Vertraulichkeit beim Fremdgehen versprach, erschütterten die Enthüllungen das Leben vieler Kunden.

(AWP)