IM AUFWIND: (Schaffhausen) Die Konzentration auf margenstarke Produkte hat sich beim Industriekonzern Georg Fischer auch im ersten Halbjahr 2017 bemerkbar gemacht. Sowohl der Umsatz als auch der Gewinn haben sich gegenüber der Vorjahresperiode erhöht. So stiegen die Verkaufserlöse um 7 Prozent auf 1,99 Milliarden Franken. Das Konzernergebnis erhöhte sich um 12 Prozent auf 122 Millionen Franken. Alle Divisionen haben zur Umsatzsteigerung beigetragen. Bei der Marge verpasste einzig die Sparte Autokomponenten, ein besseres Ergebnis zu erzielen. Für das Gesamtjahr zeigt sich der Schaffhauser Industriekonzern entsprechend optimistisch. So erwartet Georg Fischer ein Umsatzwachstum höher als 5 Prozent sowie eine klare Steigerung der Profitabilität.

AN WERT GEWONNEN: (Zürich) Der Schweizer Franken hat nach der jüngsten Talfahrt zum Dollar und zum Euro an Wert gewonnen. Der US-Devise haben am Mittwoch schwindende Hoffnungen auf Zinserhöhungen in den USA weiter zu schaffen gemacht. Sie kostete mit 0,9536 Franken, nur wenig mehr als am Vortag, als mit 0,9522 der tiefste Stand seit Juni 2016 erreicht worden war. Damals war der Greenback im Zuge der Entscheidung Grossbritanniens aus der Europäischen Union auszutreten unter Druck geraten. Auch der Euro büsste zum Franken an Wert ein und fiel unter die psychologisch wichtige Marke von 1,10 Franken auf 1,0993 Franken. Die Regionalbank Valiant führt die Dollar-Schwäche auf die bisher gescheiterte Gesundheitsreform der US-Regierung zurück. Dies habe den Dollar deutlich belastet. Er leide zudem auch unter schwachen Konjunkturdaten. Dies verunsichere die Anleger und dämpfe die Zinshoffnungen.

KONSTANTE AUSGABEN: (Zürich) Unternehmen in der Schweiz haben ihre Werbeausgaben im Juni 2017 im Vergleich zum Vorjahresmonat praktisch gleich gehalten. Der Werbedruck stieg um 0,2 Prozent auf 420 Millionen Franken. Der Aufwärtstrend der ersten fünf Monate schwächt sich somit wieder ab. Das zeigen Zahlen des Marktforschungsunternehmens Media Focus. Den stärksten Zuwachs an Werbeausgaben im Vergleich zum Juni 2016 verzeichnete die Medienbranche mit einem Plus von 29,6 Prozent. Darauf folgen die Sparten persönlicher Bedarf (+18,8 Prozent) und Freizeit, Gastronomie und Tourismus (+16,8 Prozent). Am deutlichsten sanken die Ausgaben für bezahlte Kommunikation in der Tabakindustrie (-68,7 Prozent), im Bereich politische Kampagnen (-40,3 Prozent) und in der Reinigungsbranche (-24,4 Prozent).

GEWINN VERDREIFACHT: (Stockholm) Der schwedische Nutzfahrzeughersteller Volvo hat im zweiten Quartal von einer höheren Nachfrage nach Lkw und Baumaschinen profitiert. Unter dem Strich stand mit 6 Milliarden Kronen (692 Millionen Franken) sogar ein verdreifachter Gewinn. Die Bestellungen für neue Lkw legten im zweiten Quartal um mehr als ein Fünftel zu. Der Erlös kletterte konzernweit, auch dank Wechselkurseffekten und Zukäufen, um 12 Prozent auf 88,4 Milliarden Kronen. Der Nutzfahrzeughersteller hat mit dem Autohersteller Volvo nur noch den Namen gemein. Der von Hakan Samuelsson geleitete Autohersteller Volvo Car gehört seit 2010 zu dem chinesischen Unternehmen Geely.

MEHR VERKAUFT: (Wolfsburg) Der Volkswagen-Konzern hat im ersten Halbjahr 2017 seine Verkaufszahlen leicht gesteigert. Bis Ende Juni übergab VW knapp 5,2 Millionen Fahrzeuge an seine Kunden - 0,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie der Konzern mitteilte. Im Monat Juni legten die Auslieferungen im Vergleich zum Juni 2016 um 4,2 Prozent auf knapp 921'000 Neuwagen zu. Konzern-Vertriebschef Fred Kappler sprach von einem starken Monat, in dem alle Konzernmarken ihre Auslieferungen im Vergleich zum Vorjahr verbessert hätten: "Das stabile Wachstum in den Kernregionen lässt uns zuversichtlich in die zweite Jahreshälfte starten."

CHEF TRITT ZURÜCK: (Amsterdam) Der niederländische Chemiekonzern Akzo Nobel verliert überraschend seinen Chef. Ton Büchner tritt aus gesundheitlichen Gründen mit sofortiger Wirkung zurück. Sein Nachfolger wird Thierry Vanlancker, der bislang das Spezialchemikaliengeschäft leitete und seit vergangenem Jahr bei Akzo ist. Das teilte Akzo mit. Büchner, der 2012 vom Winterthurer Industriekonzern Sulzer zu Akzo kam, erklärte, er habe sich die Entscheidung nicht leichtgemacht. Er müsse sich nun aber auf seine Gesundheit konzentrieren. Nähere Angaben zu seinem Zustand machte Akzo Nobel nicht. Der Niederländer Büchner ist 1965 geboren und war vor Akzo fast 20 Jahre bei Sulzer. Seit letztem Jahr sitzt er zudem im Verwaltungsrat des Pharmakonzerns Novartis.

GEWINN GESTEIGERT: (New York) Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat dank Zuwächsen in der Vermögensverwaltung sowie im Geschäft mit Aktien- und Anleiheplatzierungen im abgelaufenen Quartal mehr verdient. Der Nettogewinn stieg um 11 Prozent auf 1,6 Milliarden Dollar. Die Vermögensverwaltung steigerte die Einnahmen um 8,9 Prozent auf 4,15 Milliarden Dollar. Es war das beste Quartal für die Sparte seit mehr als drei Jahren. Vor Steuern erwirtschafte sie eine Rendite von 25 Prozent und erreichte damit das von Gorman vorgegebene Ziel. Wie zuvor bei der Konkurrenz schwächelte auch bei Morgan Stanley der Handel. Die entsprechenden Einnahmen gingen um rund 3 Prozent zurück. Im Anleihenhandel betrug das Minus sogar 4,5 Prozent. Mit seinen Zahlen übertraf Morgan Stanley die Erwartungen der Analysten, die offenbar einen stärkeren Einbruch des Anleihenhandels befürchtet hatten.

MILLIARDEN-ÜBERNAHME: (Bangalore) Der Gewürzhersteller McCormick übernimmt die Lebensmittelsparte von Reckitt Benckiser für 4,2 Milliarden Dollar. RB Foods werde Teil der Konsum- und Industrie-Segmente, erklärte der US-Konzern. Medienberichten zufolge wollten auch der Grosskonzern Unilever und der US-Fleischproduzent Hormel Foods die Sparte kaufen. Reckitt Benckiser will mit der Veräusserung den 15,6 Milliarden Dollar schweren Kauf des Babynahrungs-Produzenten Mead Johnson finanzieren. Reckitt hatte nach der Übernahme des US-Babynahrungsherstellers Mead Johnson sein übriges Lebensmittelgeschäft auf den Prüfstand gestellt. Reckitt erzielt den Grossteil seines Umsatzes mit Haushaltsreinigern (Finish, Cillit Bang, Sagrotan), verkauft aber auch Arzneimittel. Die Lebensmittelsparte erzielte im vergangenen Jahr Umsätze in Höhe von 411 Millionen Pfund; konzernweit erlöste Reckitt Benckiser rund 9,9 Milliarden Pfund.

AUSBLICK ANGEHOBEN: (New York) Ein halbes Jahr nach dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump rechnet die Ratingagentur Standard & Poor's kaum noch mit einem Handelskonflikt zwischen Mexiko und dem grossen Nachbarn. Deswegen gibt die Agentur jetzt Entwarnung: Der Ausblick für das langfristige Rating sei von negativ auf stabil angehoben worden, teilte S&P mit. Die Bonitätseinschätzung selbst bleibe unverändert bei "BBB+"; dies besagt, dass Mexiko nach wie vor als geeigneter Schuldner für eine sichere Geldanlage gilt. Das Risiko einer steigenden Staatsverschuldung über die kommenden zwei Jahre sei zuletzt gesunken, so die Begründung zum geänderten Ausblick. Auf jüngste Schocks wie die deutliche Abwertung des mexikanischen Peso Ende 2016 habe die Regierung prompt reagiert. Trump hatte angekündigt, das nordamerikanische Handelsabkommen Nafta aufzukündigen und Importe aus Mexiko mit hohen Strafzöllen zu belegen.

(AWP)