NEUER EXPORTREKORD: (Bern) Schweizer Firmen haben in der ersten Jahreshälfte so viel ins Ausland verkauft wie noch nie. Die Ausfuhren stiegen um 4,4 Prozent. Insbesondere die Pharma- und Chemieunternehmen trieben die Exporte auf ein neues Rekordhoch von 109,6 Milliarden Franken. Das zeigen neue Zahlen der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV). Bei den zweit- und drittgrössten Exportbranchen, die Maschinen- und Elektronikindustrie sowie die Uhrenindustrie, stagnierten die Verkäufe ins Ausland zwar. Die Uhrenindustrie konnte damit aber ihren Abwärtstrend der letzten eineinhalb Jahre stoppen. Der Handel florierte auch in umgekehrter Richtung: Im ersten Semester erreichten die Einfuhren mit einem Plus von 4,8 Prozent den höchsten Wert seit 8 Jahren.

WEITER UNTER DRUCK: (Zürich) Der Industriekonzern ABB hat im zweiten Quartal dieses Jahres weitere Einbussen beim Umsatz und Betriebsgewinn erlitten. Einziger Lichtblick ist der Auftragseingang, der nicht weiter rückläufig war. Der Umsatz des Technologiekonzerns ging im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 3 Prozent auf 8,5 Milliarden Dollar zurück. Auf vergleichbarer Basis, um die Lokalwährungen, Übernahmen und Verkäufe bereinigt, resultierte ein Umsatzplus von 1 Prozent. Der Schrumpfkurs beim Auftragseingang kam zu einem Halt. Er blieb bei 8,3 Milliarden Dollar stabil. Auf vergleichbarer Basis stieg der Auftragseingang um 3 Prozent. Wegen höheren Rohstoffpreisen und Überkapazitäten sank der operative Gewinn (EBITA) um 7 Prozent auf 1 Milliarde Dollar. Die Erhöhung des Reingewinns um 29 Prozent auf 525 Millionen Dollar sei auf tiefere Restrukturierungskosten zurückzuführen.

TIEFERER UMSATZ: (Winterthur) Der Textilmaschinenkonzern Rieter hat im ersten Halbjahr Gegenwind gespürt. Der Umsatz reduzierte sich um 5 Prozent auf 415,2 Millionen Franken. Beim Bestellungseingang stellte der Konzern dagegen eine Trendwende fest. So hat sich der Bestellungseingang zwar gegenüber dem ersten Halbjahr 2016 um 3 Prozent auf 495 Millionen Franken reduziert. Gegenüber dem zweiten Halbjahr 2016 erhöhte er sich jedoch markant um 26 Prozent. Eine stärkere Nachfrage stellte Rieter dabei aus China und den zentralasiatischen Ländern fest. Der türkische Markt dagegen blieb schwach. Für das Gesamtjahr erwartet Rieter einen leicht höheren Umsatz als im Vorjahr. Der Betriebsgewinn dagegen soll leicht tiefer ausfallen als 2016.

MARGENDRUCK BEI PANALPINA: (Basel) Das Transport- und Logistikunternehmen Panalpina hat in der ersten Jahreshälfte 2017 den Reingewinn um über ein Drittel auf 29,9 Millionen Franken gesteigert. Rechnet man allerdings aus den Vorjahresergebnissen eine Rückstellung für Restrukturierungen heraus, brach der Gewinn um 37,6 Prozent ein. Anfang Juni hatte das Unternehmen eine Gewinnwarnung herausgegeben. Panalpina litt weiter unter Margendruck. So konnten zwar die Einnahmen um 1,4 Prozent auf 2,6 Milliarden Franken gesteigert werden. Der für Logistiker wichtige Bruttogewinn gab jedoch um 9 Prozent auf 673,1 Millionen Franken nach. Das in Basel ansässige Unternehmen steuerte dieser Entwicklung gegen, indem es die Betriebskosten um 6 Prozent senkte.

WACHSTUM DANK ZUKAUF: (Genf) Der weltgrösste Aromen- und Riechstoffhersteller Givaudan hat in der ersten Jahreshälfte 2017 mehr Aromen für Milchprodukte, Speisen und Getränke verkauft. Dies vor allem dank einem Zukauf. Etwas harziger lief es bei den Riechstoffen für Parfüms und Shampoos. Gruppenweit stieg der Umsatz um 6,4 Prozent auf 2,483 Milliarden Franken. Währungseinflüsse sowie Zu- und Verkäufe herausgerechnet betrug das Plus 2,3 Prozent. Der Betriebsgewinn (EBITDA) verringerte sich um 6,5 Prozent - dies auch wegen eines Einmaleffekts im Vorjahr. Unter dem Strich blieben mit 384 Millionen Franken 4,5 Prozent mehr. Givaudan konnte sich günstiger refinanzieren, dazu kamen tiefere Steuern.

WENIGER GEWINN: (Basel) Die Kosten für die Neupositionierung mit dem neuen Namen drücken bei der Bank Cler auf den Gewinn. Im Halbjahr sank dieser um 17 Prozent auf 18,8 Millionen Franken. Der Geschäftsertrag stieg um 2 Prozent auf 123,3 Millionen Franken. Die ehemalige Bank Coop hat sich im Mai neu positioniert und sich unter dem Namen Bank Cler an allen 32 Geschäftsstellen einen neuen Marktauftritt verschafft. Der Geschäftsaufwand lag darum mit 95,2 Millionen Franken um knapp 15 Prozent höher als im Vorjahreshalbjahr. Die Bank mit Sitz in Basel gehört zur Basler Kantonalbank. In ihrem Kerngeschäft konnte die Bank Cler leicht wachsen: Das Zinsergebnis nahm um 3,2 Prozent auf 87,2 Millionen Franken zu. Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft lag das Ergebnis mit 28,7 Millionen Franken knapp unter Vorjahr. Der Handelserfolg stieg um 7,4 Prozent auf 5,8 Millionen Franken.

VINCENZ VERLÄSST LEONTEQ: (Zürich) Ex-Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz verlässt die angeschlagene Fintech-Firma Leonteq. Bei der Bekanntgabe der Halbjahreszahlen kündigte Leonteq an, dass Vincenz auf den nächstmöglichen Zeitpunkt hin als Verwaltungsratspräsident zurücktreten werde. Auch Patrik Gisel, Chef der Raiffeisen und deren Vertreter im Gremium, wird aus dem Verwaltungsrat austreten, wie Leonteq mitteilte. Es sollen an der Generalversammlung neue, unabhängige Verwaltungsräte zur Wahl gestellt werden. Leonteq hat im ersten Halbjahr 2017 zwar den Sprung zurück in die schwarzen Zahlen geschafft, nachdem das Unternehmen im letzten Semester 2016 rote Zahlen schrieb. Der Gewinn von 1,2 Millionen Franken liegt aber deutlich unter jenem im Vorjahreszeitraum. Im ersten Halbjahr 2016 schrieb Leonteq noch 37,2 Millionen Gewinn.

CREDIT SUISSE UND STEUERSTREIT 1: (Washington) Eine ehemalige Bankerin der Grossbank Credit Suisse hat sich in den USA wegen Steuervergehen für schuldig bekannt. Die Schweizerin habe als Leiterin des Zürcher Nordamerika-Desk der Credit Suisse zwischen 2002 bis 2011 US-Steuerzahlern geholfen, durch das Verbergen von Vermögen und Einkommen auf Schweizer Bankkonten ihren Steuerpflichten zu entgehen, teilte das US-Justizministerium mit. Die entgangenen Steuereinnahmen hätten zwischen 3,5 Millionen und 9,5 Millionen Dollar betragen. Die Bankerin hatte bei der CS die Aufsicht über 1000 bis 1500 Kundenbeziehungen. Die Strafe für die Angeklagte soll am 8. September verkündet werden. Ihr könnte eine Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren drohen.

CREDIT SUISSE UND STEUERSTREIT 2: (Zürich) Die italienische Finanzpolizei (Guardia di Finanza) fordert von ihren Schweizer Kollegen Informationen über die Inhaber von fast 10'000 Konten bei der Credit Suisse, entsprechend einem Vermögen von 6,68 Milliarden Euro. Der Antrag folge auf eine Untersuchung der Mailänder Staatsanwaltschaft gegen die Bank, heisst es in einer Mitteilung. Nach einer gründlichen Analyse in Zusammenarbeit mit der Steuerbehörde seien zuvor bereits 3297 Bankbeziehungen von Italienern identifiziert worden, woraus der italienischen Staatskasse fast 173 Millionen Euro an Steuern, Bussgeldern und Zinsen zugeflossen sind. Im Dezember 2016 habe der zuständige italienische Richter eine im Oktober 2016 erzielte Einigung der Credit Suisse mit den italienischen Behörden genehmigt, hiess es bei der Grossbank auf Anfrage. Die gerichtliche Genehmigung habe die Untersuchung der italienischen Behörden in Bezug auf das grenzüberschreitende Geschäft der Credit Suisse AG mit Italien für den Zeitraum von 2008 bis 2015 beendet. Die Credit Suisse erachtet die Untersuchung durch die italienischen Behörden damit als abgeschlossen.

NEUER BESITZER: (Lugano) Die slowenische Fluggesellschaft Adria Airways übernimmt die Tessiner Darwin Airline. Die Schweizer Fluglinie, die in vielen europäischen Ländern unter dem Namen Etihad Regional firmiert, wird weiterhin von Lugano und Genf aus mit eigener Lizenz fliegen. Die bisherigen Aktionäre, darunter auch Darwins strategischer Partner Etihad, hätten dem Verkauf ihrer Anteile an eine neue Schweizer Tochtergesellschaft von Adria Airways zugestimmt, teilte Darwin am Donnerstag mit. Die Darwin Airline SA solle als Gesellschaft bestehen bleiben.Für die Vermarktung wir der Name von Etihad Regional auf Adria Airways Switzerland geändert. Adria Airways werde einige der administrativen und betrieblichen Aufgaben von Darwin Airline SA übernehmen und die Angebote der Schweizer Fluggesellschaft vermarkten. Bezüglich der Verkaufskonditionen wurde Vertraulichkeit vereinbart.

GEGEN FUSION: (Muttenz) Beim Chemiekonzern Clariant haben die oppositionellen Aktionäre, die sich gegen den geplanten Zusammenschluss mit dem amerikanischen Konkurrenten Huntsman aussprechen, ihren Anteil erhöht. Die in der Aktionärsgruppe White Tale vereinten Investoren besitzen per 18. Juli 10,06 Prozent der Clariant-Aktien. Dies geht aus einer Pflichtmeldung an die Börsenbetreiberin SIX hervor. Anfang Juli hatte White Tale selber den Anteil noch mit 7,2 Prozent angegeben. Hinter White Tale steht das US-Familienunternehmen Standard Industries sowie der als aktivistisch geltende Hedgefonds Corvex Management. Der im Mai angekündigten Fusion mangle es an strategischen Gründen, und Clariant solle sich daher nach Alternativen umsehen, lautet die Forderung von Corvex und Standard Industries gemäss früheren Angaben.

ZUKAUF IN ITALIEN: (Zürich) Barry Callebaut baut sein Spezialitäten- und Dekorationsgeschäft aus. Der weltweit grösste Schokoladenproduzent übernimmt das italienische Familienunternehmen D'Orsogna Dolciaria, das Nahrungsmittelherstellern Dekorationen und sogenannte Einschlüsse für Glacé, Milchprodukte und Gebäck verkauft. D'Orsogna Dolciaria setzte 2016 laut einer Mitteilung von Barry Callebaut rund 52 Millionen Euro um. Bei der Firma arbeiten rund 300 Angestellte in drei Betriebsstätten in Italien, Indien und Kanada. Mit dem Zukauf werde Barry Callebaut zu einem führenden Anbieter von Dekorations- und Einschlussprodukten in Westeuropa. Gourmet- und Spezialitätenprodukte sind ein Wachstumstreiber für Barry Callebaut.

WACHSTUM IM SOLL: (Zürich) Der neue Konzernchef von Nestlé, Mark Schneider, sieht sich bezüglich Wachstum im laufenden Jahr auf Kurs. "Wir haben uns für dieses Jahr einen Zielkorridor von 2 bis 4 Prozent gesteckt, befinden uns also im Soll", sagte er in einem Interview mit dem deutschen "Manager Magazin". "Ab 2020 wollen wir im mittleren einstelligen Bereich wachsen, und zwar organisch. An diesen Zahlen lassen wir uns gerne messen", sagte Schneider auf die Frage, ob er seine Mannschaft nicht stärker antreiben müsse. Angesprochen auf den Druck seitens des neuen Aktionärs Daniel Loeb, welcher über seinen Hedgefonds Third Point Nestlé-Aktien im Wert von 3,5 Milliarden Dollar hält, erklärte Schneider: "Wir waren und sind mit allen unseren Aktionären in einem offenen Dialog, um die Erwartungen an uns genauer zu verstehen." Der Forderung von Loeb, den Anteil am Kosmetikkonzern L'Oréal zu verkaufen, setzt Schneider entgegen: "Nestlé ist mit seinem Engagement bei L'Oréal über inzwischen mehr als 40 Jahr ausgesprochen gut gefahren. Dem habe ich nichts hinzuzufügen."

VERKÄUFE STAGNIEREN: (Pfäffikon/Bern) Von Januar bis Juni 2017 haben 442'174 Occasion-Autos den Besitzer in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein gewechselt. Das sind gerade einmal 618 Autos oder 0,1 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2016. Dennoch konnten Gebrauchtwagen schneller verkauft werden als in der Vergleichsperiode, wie der Datenanbieter Eurotax und der Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS) mitteilten. Durchschnittlich fand sich nach 96 Tagen ein Käufer. Die sogenannte Standzeit der Occasionen verkürzte sich damit um 3 Prozent. Der Grund für den schnelleren Verkauf: Dank der wirtschaftlichen Erholung im Euroraum strömten weniger günstige und neuwertige Autos auf den hiesigen Occasionsmarkt.

GIROFLEX WIRD NORWEGISCH: (Koblenz AG) Der Bürostuhl-Hersteller Giroflex in Koblenz AG kommt in ausländische Hände. Der norwegische Möbelkonzern Flokk hat das Aargauer Traditionsunternehmen übernommen. Für den Produktionsstandort mit 200 Mitarbeitenden besteht keine Garantie. Der Name Giroflex werde als eigenständige Marke im Flokk-Portfolio bestehen bleiben, heisst es in einer Mitteilung. Der Möbelkonzern Flokk übernahm per 13. Juli alle Aktien des Schweizer Herstellers sowie aller Gruppengesellschaften. Die Parteien vereinbarten Stillschweigen zum Verkaufspreis. Das Traditionsunternehmen in Koblenz am Rhein an der Grenze zu Deutschland erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz von 45,5 Millionen Franken.

EZB LÄSST SICH ZEIT: (Frankfurt) Die Europäische Zentralbank (EZB) vertröstet Sparer auf Herbst. Dann wollen Europas Währungshüter nach Angaben von EZB-Präsident Mario Draghi über mögliche Änderungen der ultralockeren Geldpolitik diskutieren. Der EZB-Rat habe jedoch einstimmig entschieden, kein genaues Datum festzulegen, sagte Draghi nach der Sitzung des obersten Entscheidungsgremiums der Notenbank in Frankfurt. Zunächst halten die Währungshüter ungeachtet drängender Forderungen nach einem Ende der Geldflut an ihrem Kurs fest. Der Leitzins im Euroraum bleibt auf dem Rekordtief von null Prozent. Parken Geschäftsbanken Geld bei der Notenbank, kostet sie das weiterhin 0,4 Prozent Strafzinsen. Zudem steckt die EZB noch bis mindestens Ende Dezember 2017 Monat für Monat 60 Milliarden Euro in den Kauf von Staats- und Unternehmensanleihen.

AUF ERFOLGSKURS: (London) Der britisch-niederländische Konsumgüterhersteller Unilever sieht sich nach der Abwehr des 143 Milliarden Dollar schweren Übernahmeangebots von Kraft Heinz auf Erfolgskurs. Der Nettogewinn stieg im abgelaufenen zweiten Quartal um gut ein Fünftel auf 3,3 Milliarden Euro. Der Umsatz legte allerdings mit bereinigt drei Prozent nicht ganz so stark zu wie vorhergesagt. Seine Prognose für die Gewinnmarge im Gesamtjahr hob das Unternehmen an. Diese Kennziffer steht nach der abgewehrten Fusion bei Investoren verstärkt unter Beobachtung. Unilever hatte sich einen Umbau verordnet und will damit beweisen, dass es auch allein bestehen kann.

PROGNOSE ERHÖHT: (London) Der britische Billigflieger Easyjet ist bei seinen Vorbereitungen auf den Brexit einen Schritt weiter. Die neue Easyjet-Tochter in Österreich sei startklar, sagte die scheidende Easyjet-Chefin Carolyn McCall in Luton bei London bei Vorlage der Quartalszahlen. Trotz der Turbulenzen rund um den Brexit rechnet Easyjet mit mehr Gewinn als zuletzt. Der um Sonderposten bereinigte Vorsteuergewinn werde im laufenden Geschäftsjahr bis Ende September voraussichtlich 380 bis 420 Millionen britische Pfund (472 bis 522 Millionen Franken) erreichen. Noch im Mai hatte das Unternehmen mit knapp 370 Millionen Pfund gerechnet. Im dritten Geschäftsquartal (Ende Juni) beförderte Easyjet 22,3 Millionen Fluggäste und damit fast elf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Auch die Flugzeuge waren besser gefüllt. Je Fluggast nahm Easyjet fast fünf Prozent mehr ein als im Vorjahr. Der Umsatz stieg um 16 Prozent auf 1,4 Milliarden Pfund.

WENIGER GEWINN: (Walldorf) Steigende Personalkosten und Investitionen in neue Technologien haben den Gewinn des deutschen Softwareriesen SAP im zweiten Quartal gedrückt. Für Forschung und Entwicklung sowie Vertrieb und Marketing gab der Weltmarktführer für Firmensoftware mit allein 3000 Neueinstellungen seit Jahresbeginn mehr aus. "Wir fahren weiter unsere Investitionen herauf", betonte Konzernchef Bill McDermott. Die operativen Kosten nahmen um mehr als ein Fünftel zu und damit gut doppelt so stark wie der Umsatz. SAP baut seit Jahren das Cloud-Geschäft, also den Verkauf von Software über Abonnements, stark aus. Es legte im zweiten Quartal mit einem Plus von 27 Prozent währungsbereinigt auf 932 Millionen Euro erneut stark zu und machte 16 Prozent des Quartalsumsatzes von 5,78 Milliarden Euro aus. Der unbereinigte Betriebsgewinn brach von April bis Juni um 27 Prozent auf 926 Millionen Euro ein. Der Reingewinn von SAP sank von April bis Juni um 18 Prozent auf 666 Millionen Euro.

VOLVO STEIGERT TEMPO: (Stockholm) Der Autobauer Volvo hat dank reger Nachfrage in Westeuropa und China seinen Reingewinn im zweiten Quartal kräftig steigern können. Der Gewinn stieg um 25 Prozent auf 2,14 Milliarden Kronen (rund 246 Millionen Franken). Das teilte das seit 2010 zum chinesischen Autobauer Geely gehörende Unternehmen in Stockholm mit. Allein in seinem grössten Markt China erzielte der Hersteller zwischen April und Juni ein Absatzplus von fast 36 Prozent auf 28'500 Autos. In Schweden, dem zweitgrössten Markt, stiegen die Verkäufe im zweiten Quartal um knapp drei Prozent auf etwa 21'000 Autos. Der Umsatz erreichte in den ersten sechs Monaten des Jahres zusammen 99,1 Milliarden Kronen, im Vorjahreszeitraum waren es 84,2 Milliarden Kronen.

VERLAGERUNG VON INVESTMENTBANKING: (Frankfurt/London) Die US-Grossbank Citigroup will wegen des Brexit ihr Geschäft in Frankfurt ausbauen. Eine bestehende Tochter am Main solle mit einer Handelslizenz ausgestattet werden, schrieb die Bank am Donnerstag an ihre Mitarbeiter. Frankfurt sei die erste Wahl gewesen, einerseits wegen der vorhandenen Infrastruktur, andererseits wegen der dort beschäftigten Mitarbeiter und ihrer Erfahrung. Bisher betreibt Citigroup das Handelsgeschäft über ihre britische Tochter. Wie viele Stellen wegen des Brexits verlagert werden, stehe noch nicht fest. Unter Umständen müssten etwa 150 Jobs in der EU geschaffen werden. London werde aber auch künftig die Zentrale für das Geschäft in Europa, den Nahen Osten und Afrika beherbergen und ein wichtiger Standort bleiben.

GEFÄLSCHTE WAREN: (Brüssel) In der EU sind im vergangenen Jahr insgesamt 41 Millionen gefälschte Produkte im Wert von 670 Millionen Euro vom Zoll beschlagnahmt worden. Am meisten nachgemacht wurden Zigaretten und Spielzeug, wie die EU-Kommission in Brüssel mitteilte. 80 Prozent der Waren stammten demnach aus China. Im Vergleich zu 2015 stieg die Anzahl vom Zoll beschlagnahmter Produkte um zwei Prozent. "Gefälschte Waren stellen ein echtes Risiko für Gesundheit und Sicherheit von EU-Konsumenten dar", sagte Finanzkommissar Pierre Moscovici. Er rief deshalb dazu auf, die Zusammenarbeit zwischen Strafvollzugsbehörden zu stärken. 24 Prozent der nachgemachten Artikel waren Zigaretten, 17 Prozent Spielzeug. Auch Nahrungsmittel (13 Prozent) sow

(AWP)