ERFOLG: Das Börsendebüt von Landis+Gyr ist geglückt. Der Ausgabepreis der 29,5 Millionen Aktien belief sich auf 78 Franken pro Aktie und liegt damit in der oberen Hälfte der Angebotsspanne von 70 bis 82 Franken. Die Marktkapitalisierung beträgt damit rund 2,3 Milliarden Franken. Die Aktienplatzierung sei dank der starken Nachfrage zum Angebotspreis mehrfach überzeichnet worden, teilte das Unternehmen mit. Mit dem Börsengang trennen sich die derzeitigen Besitzer, der Technologiekonzern Toshiba (60 Prozent des Aktienkapitals) und die Beteiligungsgesellschaft INCJ (40 Prozent) vollständig von dem Unternehmen mit Sitz in Zug. Die platzierten Aktien entsprechen 100 Prozent des ausgegebenen Aktienkapitals; es gibt keine Mehrzuteilungsoption. Der japanische Toshiba-Konzern benötigt das Geld aus dem grössten Börsengang in der Schweiz seit mindestens zwei Jahren dringend, um sich neu aufzustellen

GEWINN: (Biel) Der starke Franken hat der Swatch Group zwar auch im ersten Halbjahr 2017 zugesetzt, was sich vor allem beim Umsatz zu konstanten Wechselkursen zeigte. Das Betriebsergebnis und den Konzerngewinn hat der Uhren- und Schmuckhersteller jedoch gesteigert. Der Umsatz zu konstanten Wechselkursen kletterte um 1,2 Prozent auf 3,76 Milliarden Franken. Zu aktuellen Wechselkursen resultierte hingegen ein Minus von 0,3 Prozent auf 3,71 Milliarden Franken. Erfolgreich lief weltweit vor allem das Geschäft im eigenen Detailhandel. Das Betriebsergebnis steigerte der Konzern um 5,1 Prozent auf 371 Millionen Franken. Der Konzerngewinn stieg um 6,8 Prozent auf 281 Millionen Franken.

NEUWAHL: (Zug) Der Zuger Telemedizin-Anbieter Lifewatch hat einen neuen Verwaltungsrat. Die ausserordentliche Generalversammlung vom Freitag hat mit ihrer Wahl den Vorschlag für das neue Aufsichtsgremium bestätigt. Die Neubesetzung des Verwaltungsrats wurde notwendig, nachdem der US-Konzern Biotelemetry das Zuger Unternehmen übernommen hat. Wie beantragt wurden Joseph Capper, Chef von Biotelemetry, Kirk Gorman, Verwaltungsratspräsident von Biotelemetry und Stephan Rietiker, Chef von Lifewatch, neu in den Lifewatch-Verwaltungsrat gewählt. Gorman soll das Präsidium des Lifewatch-Verwaltungsrats übernehmen.

BEWILLIGUNG: Der Pharmakonzern Roche ist im Zulassungsverfahren für sein Mittel Tecentriq gegen eine bestimmte Form von Lungenkrebs einen wichtigen Schritt weiter. Der Expertenausschuss CHMP der europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) empfahl die Arznei am Freitag zur Behandlung von fortgeschrittenem Blasen- und Lungenkrebs, wie die Behörde mitteilte.Damit ist Roche auf Kurs für grünes Licht der EU-Kommission für das Medikament noch im laufenden Jahr. Üblicherweise folgt diese der Empfehlung des Expertengremiums binnen weniger Monate.

VERDOPPELTER GEWINN: (Redmond) Microsoft hat mit seinen Zahlen im vergangenen Quartal die Wall-Street-Erwartungen übertroffen. Der Umsatz wuchs im Jahresvergleich um 13 Prozent auf 23,3 Milliarden Dollar. Der Konzerngewinn verdoppelte sich auf rund 6,5 Milliarden Dollar. Der zentrale Wachstumstreiber blieb das Cloud-Geschäft mit Diensten wie Software und Speicher aus dem Netz. Der Umsatz des Bereichs wuchs um elf Prozent auf 7,43 Milliarden Dollar und das operative Ergebnis nahm um rund 15 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar zu. Der Umsatz in der Computer-Sparte sank dagegen um 1,5 Prozent auf 8,82 Milliarden Dollar. Den Ausschlag dafür gab vor allem der weitgehende Ausstieg aus dem Smartphone-Geschäft.

UMSATZ- UND GEWINNSTEIGERUNG: (Heerbrugg SG) Die in der Befestigungstechnik und Zulieferindustrie tätige SFS-Gruppe hat im ersten Halbjahr 2017 Umsatz und Gewinn gesteigert. Der Umsatz wuchs gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 13 Prozent auf 778,6 Millionen Franken. Organisch hätte ein Plus von 7,4 Prozent resultiert, wie der St. Galler Metallverarbeiter mitteilte. SFS hat im ersten Halbjahr erstmals die zugekauften Unternehmen Tegra Medical und Ncase konsolidiert, was 6,9 Prozent zum Umsatzwachstum beisteuerte. Der Betriebsgewinn (EBIT) stieg von 63,4 Millionen Franken auf 75,6 Millionen Franken. Unter dem Strich resultierte ein Reingewinn von 56,9 Millionen Franken, nach 47,1 Millionen Franken im Vorjahr.

HOHE ALTPAPIERPREISE: (Perlen LU) Die gestiegenen Preise für den Rohstoff Altpapier belasten die Rechnung der CPH Chemie + Papier Holding AG. Das in Perlen ansässige Unternehmen steigerte im ersten Halbjahr 2017 den Umsatz zwar um 5,5 Prozent von 219,5 Millionen Franken auf 231,7 Millionen Franken, blieb aber in der Verlustzone. Das Betriebsergebnis EBIT sank um 81,6 Prozent von 6,0 Millionen Franken auf 1,1 Millionen Franken. Der Halbjahresverlust konnte um 10,1 Prozent von 2,5 Millionen Franken auf 2,2 Millionen Franken reduziert werden. Im letzten Halbjahr sind laut CPH die Altpapierpreise prozentual zweistellig angestiegen. Grund dafür sei die stärkere Nachfrage der europäischen Verpackungsindustrie, aber auch die gestiegenen Exportmengen des Rohstoffes nach Asien.

YPSOMED VERLIERT PARTNER: (Burgdorf) Das Medizinaltechnikunternehmen Ypsomed muss einen Rückschlag hinnehmen. Ypsomed und die US-Unternehmen Insulet haben sich nicht auf eine Verlängerung des Distributionsvertrags der Insulinpumpe Omnipod einigen können. Die Preisforderungen seitens Insulet hätten eine wirtschaftliche Weiterführung des Geschäfts verunmöglicht, teilte Ypsomed mit. "Die Trennung mit Insulet ist zwar bedauerlich, denn wir verlieren ab Geschäftsjahr 2018/19 einen grossen Umsatz- und Gewinnanteil in unserem Geschäftssegment Ypsomed Diabetes Care", wird Ypsomed-Chef Simon Michel in der Mitteilung zitiert. Ausgehend vom letztjährigen Abschluss seien dies 120 Millionen Franken Umsatz und 24 Millionen Franken Betriebsgewinn. Insgesamt erwirtschaftete Ypsomed rund 390 Millionen Franken Umsatz und 55 Millionen Franken Betriebsgewinn. Die Burgdorfer sehen sich für die Zukunft aber gut aufgestellt und wollen mittelfristig ihre eigene schlauchlose Insulinpumpe mylife Ypsopod einführen.

RÜCKRUFAKTION BEI AUDI: (Ingolstadt) Nach Daimler hat auch der zum Volkswagen-Konzern gehörende Autobauer Audi eine freiwillige Rückrufaktion für Diesel-Fahrzeuge auf den Weg gebracht. Audi bietet ein Nachrüstungsprogramm für bis zu 850'000 Fahrzeuge mit den Abgas-Grenzwerten Euro 5 und Euro 6 in Europa und weiteren Märkten an. Die Autos sollen demnach ein kostenloses Software-Update bekommen, wie das Unternehmen mitteilte. Audi wolle mit dem Update dazu beitragen, die Stickoxid-Emissionen in den Innenstädten zu reduzieren und so auch möglichen Fahrverboten entgegenwirken, erklärte Audi. Der Rückruf gilt demnach auch für Modelle von VW und Porsche, die mit baugleichen Motoren ausgestattet sind. Ausgenommen von der Aktion sind die USA und Kanada.

WENIGER FALSCHGELD: (Frankfurt) Polizei, Handel und Banken haben im ersten Halbjahr weltweit rund 331'000 gefälschte Euro-Banknoten aus dem Verkehr gezogen. Das waren gut 6 Prozent weniger als im zweiten Halbjahr 2016, wie die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt mitteilte. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum blieb die Zahl unverändert. Weltweit richteten Fälscher mit Euro-Blüten einen Schaden von rund 17 Millionen Euro an. Im zweiten Halbjahr 2016 waren es noch 23 Millionen gewesen. In Deutschland wurden rund 39'700 Euro-Blüten sichergestellt - 8,7 Prozent mehr als im zweiten Halbjahr 2016, aber 13 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Am beliebtesten bei Kriminellen waren 50-Euro-Scheine.

ANSEHNLICHE QUARTALSRESULTATE: (Foster City) Der US-Kreditkartenkonzern Visa hat seinen guten Geschäftsverlauf im vergangenen Quartal fortgesetzt. Die Erlöse stiegen in den drei Monaten bis Ende Juni verglichen mit dem Vorjahreswert um 26 Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar. Der Gewinn schoss zudem von 412 Millionen auf 2,1 Milliarden Dollar in die Höhe. Allerdings sind die Zahlen aufgrund von Sonderkosten im Zusammenhang mit dem Rückkauf des Europageschäfts vor einem Jahr wenig vergleichbar. Doch auch auf bereinigter Basis konnte Visa nach eigenen Angaben beim Gewinn um mehr als ein Viertel zulegen.

KONSEQUENZEN AUS KRIM-AFFÄRE: (München) Der deutsche Elektrokonzern Siemens zieht Konsequenzen aus der Affäre um die Lieferung von Turbinen auf die Krim. Der Konzern werde sich von seiner Minderheitsbeteiligung an dem russischen Unternehmen Interautomatika trennen, das Produkte und Dienstleistungen für Steuerungs- und Kontrollsysteme in Kraftwerken anbietet, teilte Siemens am Freitag mit. Zudem sei die Beendigung eines Lizenzabkommens mit russischen Unternehmen in Gang gesetzt worden, das die Lieferung von Ausrüstung für Kombikraftwerke betreffe. Bei bestehenden Verträgen mit staatlich kontrollierten Kunden in Russland werde Siemens die Lieferung von Kraftwerksausrüstung bis auf Weiteres stoppen. Mehrere Siemens-Gasturbinen, die eigentlich für ein Projekt auf der südrussischen Halbinsel Taman bestimmt waren, sind auf der Halbinsel Krim aufgetaucht. Die Krim wurde 2014 von Russland annektiert und unterliegt deshalb Wirtschaftssanktionen.

WEIN: Frostschäden aus dem Frühjahr machen den französischen Winzern schwer zu schaffen. Die Weinproduktion dürfte in diesem Jahr um rund 17 Prozent sinken und damit "historisch niedrig" ausfallen. Dies teilte das Landwirtschaftsministerium am Freitag in einer ersten Bilanz mit. Demnach geht die Erzeugung voraussichtlich auf 37 bis 38,2 Millionen Hektoliter zurück von 45,5 Millionen 2016. Der Mittelwert dieser Spanne läge 17 Prozent unter dem Vorjahr und 16 Prozent unter dem Durchschnitt. Vor allem im Anbaugebiet rund um Bordeaux könnte die Ernte um die Hälfte geringer ausfallen. Die Regionen Burgund und Beaujolais hingegen könnten ihre Produktion wohl um rund 14 Prozent steigern.

STÄRKSTES WACHSTUM SEIT 1999: (Seoul) Die Wirtschaft in Nordkorea ist 2016 nach Berechnungen der südkoreanischen Zentralbank trotz westlicher Sanktionen so schnell gewachsen wie seit 17 Jahren nicht mehr. Das Bruttoinlandprodukt sei um 3,9 Prozent gestiegen, erklärte die Notenbank in Seoul. Besonders Bergbau und Energiebereich hätten dazu beigetragen, ebenso die um 4,6 Prozent gestiegenen Exporte. Der Bau von Komponenten für das Raketen- und Atomprogramm habe die Wirtschaft angekurbelt. Ein grösseres Wachstum gab es zuletzt 1999 mit 6,1 Prozent, während Dürre und niedrige Rohstoffpreise 2015 für eine Rezession sorgten. Die Wirtschaftsleistung pro Kopf habe mit umgerechnet etwa 1266 Franken nur fünf Prozent des Wertes von Südkorea erreicht. Nordkorea gibt selbst keine Konjunkturdaten bekannt.

(AWP)