GEWINN: (Zürich) Die Bank Julius Bär ist im ersten Halbjahr beim Gewinn auf der Stelle getreten. Er ging um 1,5 Prozent auf 356,8 Millionen Franken zurück. Unter Ausklammerung der Minderheitsanteile liegt er 2,4 Prozent tiefer bei 353,2 Millionen Franken. Auf bereinigter Basis verbesserte er sich um 0,4 Prozent auf 404 Millionen Franken. Diese Zahl bezeichnet Julius Bär in der Mitteilung als rekordhoch. Der Nettoneugeldzufluss erhöhte sich um 6,1 Prozent (annualisiert ) auf 10,2 Milliarden Franken.

INNOVATION: (Mannheim) Die Schweiz ist das innovationsstärkste Land der Welt. In einem Indikator des deutschen Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung ZEW folgen auf den weiteren Plätzen Singapur, Belgien und Deutschland. Untersucht wurden in 35 Volkswirtschaften die Teilbereiche Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Staat und Gesellschaft. Die Schweiz erhielt als einziges Land in allen fünf Teilbereichen sehr hohe Bewertungen. In der Wirtschaft nimmt sie gar den ersten Platz ein, in der Bildung den zweiten Platz und in den Bereichen Wissenschaft und Gesellschaft jeweils den dritten Platz. Den ersten Platz im Index belegt die Schweiz seit Jahren. Auf den letzten Plätzen dieses Jahr rangieren Brasilien, Indien, Mexiko, Indonesien, Südafrika, Griechenland, Polen und Russland. Die USA liegen im Mittelfeld auf Rang 11.

WACHSTUM: (Neuenburg) Die Bauinvestitionen in der Schweiz sind 2016 wieder langsamer gewachsen als im Vorjahr. Die gesamten Bauausgaben erhöhten sich nominal um 0,5 Prozent. Die Ausgaben in öffentliche Unterhaltsarbeiten stiegen um 2,3 Prozent. Die Bauinvestitionen sind hingegen nur um 0,3 Prozent gewachsen. Die gesamten Bauausgaben setzen sich aus den Bauinvestitionen und den öffentlichen Unterhaltsarbeiten zusammen. Noch im Jahr 2015 hatten die Bauausgaben um 1,4 Prozent zugenommen, 2014 um 3 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) zu provisorischen Zahlen mitteilte. Der Arbeitsvorrat der im Bau befindlichen Bauprojekte für das Jahr 2017 lag per Ende Dezember 2016 um 4,1 Prozent höher als im Vorjahr.

AUSBAU: (Zürich) Die Fluggesellschaft Edelweiss wird ihre Flotte weiter ausbauen. Im kommenden Jahr kommen zwei weitere A340 hinzu. Dies sagte Chef Bernd Bauer im Interview mit dem Nachrichten- und Informationsportal aero Telegraph. Auch auf der Kurzstrecke brauche Edelweiss ein bis zwei neue Flieger. Ausbauen will Edelweiss offenbar auch bei den Destinationen, am ehesten in Asien. Das Wachstum geht mit Personalaufbau einher. Quantifiziert wird dieser nicht.

AKTIENKAUF: (Burgdorf) Beim Medizinaltechnikunternehmen Ypsomed wurde der Kurssturz vom vergangenen Freitag offenbar als günstige Einstiegsgelegenheit gesehen. Vor dem Wochenende brachen die Ypsomed-Aktien um knapp 30 Prozent ein im Anschluss an die Meldung, dass der Vertrag mit dem US-Unternehmen Insulet zur Lieferung der Insulinpumpe OmniPod im kommenden Jahr nicht verlängert wird. Gemäss den offiziellen Mitteilungen auf der Homepage der SIX Swiss Exchange hat ein nicht-exekutives Mitglied des Verwaltungsrats just am vergangenen Freitag 200'000 Aktien von Ypsomed für insgesamt gut 28 Millionen Franken gekauft, was einem Anteil von rund 1,6 Prozent der ausstehenden Aktien entspricht. Am wahrscheinlichsten ist es, dass die Familie Michel ihren Anteil ausgebaut hat. Nicht-exekutiver VR-Präsident des Unternehmens und Gründer ist Willy Michel; er ist gleichzeitig zusammen mit seiner Familie Hauptaktionär.

DÄMPFER: (Berlin) Der Aufschwung in der Eurozone hat im Juli einen erneuten Dämpfer erlitten. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - fiel um 0,5 auf 55,8 Punkte. Das ist der schlechteste Wert seit einem halben Jahr, wie das Institut IHS Markit zu seiner Umfrage unter 5000 Unternehmen mitteilte. Ab 50 signalisiert das Barometer ein Wachstum. "Der abermalige Rückgang zeigt, dass der zuletzt rasante Aufschwung der Eurozone zum zweiten Mal hintereinander an Dynamik verloren hat", sagte Markit-Chefökonom Chris Williamson. "Insgesamt blieb die Wachstumsrate aber beeindruckend hoch."

GESPART: (Frankfurt) Die ultra-lockere Geldpolitik der EZB hat den Euro-Ländern laut der deutschen Bundesbank in den vergangenen neun Jahren Zinsausgaben von fast einer Billion Euro erspart. Läge die Verzinsung der Staatsschulden noch auf dem Vorkrisenniveau von 2007, wären die Zinsausgaben der Euro-Länder allein 2016 um fast zwei Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) höher ausgefallen, teilte die Bundesbank in ihrem Monatsbericht Juli mit. Sie rät den Regierungen, Vorsorge für wieder steigende Zinsen zu treffen. Finanzpolitik dürfe nicht auf der Annahme dauerhaft extrem günstiger Finanzierungsbedingungen für Staatsschulden aufgebaut werden.

COMEBACK: (Athen) Rund ein Jahr vor Ende des dritten Rettungspakets wagt sich Griechenland zurück an den Kapitalmarkt. Nach dreijähriger Pause will der klamme Euro-Staat wieder eine Anleihe über fünf Jahre auflegen, wie die Regierung in Athen mitteilte. Es ist die erste Schuldenaufnahme seit 2014, als Griechenland sich zwei Mal über den Kapitalmarkt Geld besorgte, bevor es wieder Finanzierungsprobleme gab. Zuletzt hatte auch der Chef des Euro-Rettungsschirms ESM, Klaus Regling, das Euro-Land gedrängt, die Rückkehr an den Finanzmarkt vorzubereiten. Das dritte Hilfspaket von bis zu 86 Milliarden Euro endet im August 2018. Zudem will Griechenland einen mit 4,75 Prozent verzinsten Fünf-Jahres-Bond mit der Laufzeit bis 2019 vorzeitig ablösen.

AUTOINDUSTRIE: (Berlin/Brüssel) Die deutsche Regierung erwartet eine Aufklärung der Kartellvorwürfe gegen deutsche Autokonzerne. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums wird die EU-Kommission im Rahmen der Zuständigkeitsverteilung dabei die Federführung übernehmen. Auch die deutsche Wettbewerbsbehörde, das Bundeskartellamt, verfüge über Informationen; eine Prüfung werde aber nur von einer Institution übernommen, sagte eine Ministeriumssprecherin. Unterdessen forderte der Betriebsrat von Daimler eine lückenlose Aufklärung und Volkswagen rief ausserplanmässig seine Verwaltungsräte für Mittwoch zusammen. Dem Vernehmen nach soll es am Mittwochnachmittag um die Kartellvorwürfe gehen.

PREISDRUCK: (Dublin) Beflügelt von einem Gewinnsprung im Frühjahr will Ryanair die Konkurrenz mit noch niedrigeren Ticketpreisen unter Druck setzen. Der Billigflieger kündigte an, die Flugpreise im Spätsommer um bis zu neun Prozent zu senken. Die nach Passagierzahlen grösste Fluggesellschaft Europas ist auch die mit den niedrigsten Kosten in der Region. Im ersten Geschäftsquartal bis Ende Juni flog Ryanair einen Nachsteuergewinn von 397 Millionen Euro ein, was einem Plus von 55 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Ryanair gab weiter bekannt, ein Gebot für die angeschlagene italienische Fluglinie Alitalia abgegeben zu haben.

GEWINNEINBRUCH: (Amsterdam) Staubsauger, Rasierer, aber keine Glühbirnen mehr: Der Elektronikkonzern Philips hat nach der Abspaltung seiner Leuchtensparte im zweiten Quartal einen Gewinneinbruch einstecken müssen. Zudem beschert die unklare Zukunft der Krankenversicherung in den USA dem Konzern Unsicherheiten. Insgesamt erzielte Philips im zweiten Quartal einen Umsatz von 4,3 Milliarden Euro. Das Umsatzplus lag im abgelaufenen zweiten Quartal bei 4 Prozent, im gesamten ersten Halbjahr bei 3,2 Prozent. Zudem stieg das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen. Unter dem Strich sackte der Gewinn inklusive der abzugebenden Lichtsparte um ein Drittel auf 289 Millionen Euro ab.

NEUES KABINENPERSONAL: (London) Der britische Billigflieger Easyjet wächst und will daher 1200 neue Mitarbeiter für die Kabine einstellen. Der Grossteil soll bereits ab Oktober neu anfangen, wie Easyjet mitteilte. Das neue Kabinenpersonal soll sowohl frei gewordene als auch zusätzliche Stellen besetzen. Bei Easyjet arbeiten derzeit rund 12'000 Menschen. Easyjet hatte erst im Mai angekündigt, 450 weitere Piloten einzustellen. Unklar ist, in welchen Ländern die Fluggesellschaft einstellen wird. Eine Verlagerung von Stellen aus Grossbritannien werde es nicht geben. Easyjet transportiert mehr als 70 Millionen Passagiere pro Jahr; die mehr als 270 Maschinen starten und landen in 31 Ländern.

ÖLFÖRDERBREMSE: (St. Petersburg) Mehrere Öl-Länder denken an eine Verlängerung des selbst auferlegten Förderlimits. Es sei eine Option, zur Stabilisierung des Ölpreises die Begrenzung über das erste Quartal 2018 hinaus zu verlängern, teilte ein Komitee der Allianz von Opec- und Nicht-Opec-Staaten nach einem Treffen im russischen Sankt Petersburg mit. Zugleich wurden alle 24 dem Bündnis angehörenden Förderstaaten aufgerufen, sich strikt an das Limit zu halten. Zwar seien die Vorgaben in den ersten sechs Monaten zu 98 Prozent erfüllt worden, aber einige Länder sollten umgehend ihre Verpflichtungen beachten. Die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) und elf weitere Staaten haben seit Beginn des Jahres ihre Produktion um 1,8 Millionen Barrel (je 159 Liter) täglich gekürzt. Die Gesamtmenge soll 32,5 Millionen Barrel nicht überschreiten.

PROGNOSE: (Washington) Bezüglich der weltweiten Wirtschaftsleistung blieb der internationale Währungsfonds (IWF) bei seiner Annahme eines Wachstums von 3,5 Prozent in diesem und 3,6 Prozent im nächsten Jahr. Für die USA schraubte der Fonds seine Erwartungen dagegen zurück. Dies geht aus dem jüngsten Ausblick der Organisation hervor. Grund für die neuste Einschätzung ist laut IWF, dass die Entwicklung von Staatsausgaben und Steuereinnahmen in den Vereinigten Staaten derzeit "unsicher" sei. US-Präsident Donald Trump hatte etwa Steuerreformen und höhere Investitionen in die Infrastruktur angekündigt - viele Details hierzu sind aber nach wie vor unklar. Für 2017 und 2018 wird beim IWF nun ein US-Wirtschaftswachstum von jeweils 2,1 Prozent erwartet. Im April war er von 2,3 beziehungsweise 2,5 Prozent ausgegangen.

AM ENDE: (Redmont) Die Zeit von Microsofts Grafik-Programm "Paint" läuft nach mehr als 30 Jahren ab. Der Konzern setzte den Klassiker auf die Liste veralteter Software bei seinem nächsten Update des Betriebssystems Windows 10 im Herbst. In der Microsoft-Sprachregelung bedeutet dies, dass ein Programm nicht mehr aktiv weiterentwickelt wird und in späteren Windows-Versionen weggelassen werden könnte. Die verschiedenen "Paint"-Varianten waren seit 1985 fester Bestandteil von Windows und daher für viele Nutzer auch die Programme, in denen sie ihre ersten Versuche mit Grafik-Software machten.

UNTERSUCHUNG: (Melbourne) Nach einer Reihe von Todesfällen durch defekte Airbags des japanischen Zulieferers Takata hat die australische Konsumentenschutzbehörde eine Untersuchung eingeleitet. Von den defekten Modellen gehe Lebensgefahr aus, weil sie falsch auslösen und dabei Metallsplitter auf die Autoinsassen schleudern könnten, sagte der Chef der Behörde ACCC, Rod Sims. Die ACCC bat die australische Regierung sowie Autohersteller um ihre Mithilfe. Wegen der Probleme mit Takata-Airbags sind in Australien seit 2009 bereits mehr als 2,3 Millionen Fahrzeuge zurückgerufen worden. Nach Angaben der Konsumentenschutzorganisation Choice seien dabei in einigen Fällen erneut möglicherweise fehlerhafter Airbags montiert worden. Diese Fahrzeuge seien "tickende Zeitbomben".

KAPITALSPRITZE: (Singapur) Der kalifornische Mitfahrdienst Uber muss sich in Südostasien auf eine gestärkte Finanzkraft der Konkurrenz einstellen. Der dortige Marktführer Grab will 2,5 Milliarden Dollar einsammeln und so die bisher grösste Finanzierungsrunde eines Unternehmens in der Region stemmen. Das teilte die fünf Jahre alte Startup-Firma mit Sitz in Singapur mit. Gesichert seien schon jetzt bis zu zwei Milliarden Dollar durch Beiträge des chinesischen Uber-Rivalen Didi Chuxing und des japanischen Telekomkonzerns Softbank, die bereits an Grab beteiligt seien. Softbank investierte unlängst auch bei der Firma Didi, die 2016 das China-Geschäft von Uber gekauft hatte.

(AWP)