GEWINNSPRUNG: (Zürich) Nach dem Absacker im Vorjahr geht es mit der Swiss wieder steil aufwärts: Ein neuer Passagierrekord hat der Schweizer Fluggesellschaft im ersten Semester 2017 zu einem Betriebsgewinnsprung um knapp ein Drittel auf 200 Millionen Franken verholfen. Das ist das zweitbeste Resultat seit der Finanzkrise. Damit hat die die Lufthansa-Tochter den Taucher von 2016 wettgemacht und beinahe wieder das Niveau von 2015 erreicht, als sie einen EBIT von 214 Millionen Franken eingeflogen hatte. Die markante Steigerung ist vor allem auf Effizienzgewinne als Folge der Flottenmodernisierung zurückzuführen. Die Swiss hat eine Reihe neuer Mittel- und Langstreckenflieger eingeführt. Dies schlägt sich positiv bei den Kosten nieder. Hinzu kommt, dass die Swiss mit Passagieren und Fracht mehr Umsatz einfliegen konnte. Der Umsatz legte um 3 Prozent auf 2,36 Milliarden Franken zu.

HÖHERER GEWINN III: (Mailand) Italiens grösster Versicherer Generali profitiert von einem grösseren Angebot für Sparer. Europas Branchendritter nach der Allianz und der französischen Axa steigerte deswegen den operativen Gewinn im ersten Halbjahr überraschend kräftig um vier Prozent auf rund 2,6 Milliarden Euro, wie der Konzern mitteilte. Auch Einsparungen hätten dazu beigetragen. Das Geschäft mit Lebensversicherungen schwächelte dagegen. Hier ging der Gewinn um knapp drei Prozent zurück. Der im vergangenen Jahr an die Konzernspitze gerückte Generali-Chef Philippe Donnet will Generali profitabler machen. Dabei sollen Einsparungen und ein Rückzug aus weniger rentablen Geschäften helfen.

ABGAS-SKANDAL: (Berlin) Mehr als fünf Millionen Dieselautos in Deutschland sollen mit einer neuen Software weniger Schadstoffe ausstossen. Darin enthalten sind 2,5 Millionen Fahrzeuge von Volkswagen, für die schon Abgas-Nachbesserungen angeordnet wurden. Das teilte der Verband der Automobilindustrie (VDA) als ein Ergebnis des Dieselgipfels mit Bund und Ländern mit. Es handele sich um Fahrzeuge der Emissionsklasse Euro 5 und teilweise Euro 6. Ziel sei eine durchschnittliche Stickoxid-Reduzierung von 25 bis 30 Prozent der nachgerüsteten Fahrzeuge. Studien zeigten, dass damit die Schadstoffbelastung mindestens genauso stark reduziert werden könne wie durch Fahrverbote, hiess es beim VDA. Angeboten werden die Nachrüstrungen vorerst in Deutschland von BMW, Daimler, Opel und Volkswagen.

DEUTLICHE ABKÜHLUNG: (London) Die britische Baukonjunktur leidet unter der Verunsicherung durch den geplanten EU-Austritt des Landes. Der Einkaufsmanager-Index für die Branche fiel im Juli um 2,9 auf 51,9 Punkte und damit auf den schlechtesten Wert seit elf Monaten, wie das Institut IHS Markit zu seiner Unternehmensumfrage mitteilte. "Die Kombination aus dünner werdenden Auftragsbüchern und steigenden Baukosten gibt Anlass zur Sorge, dass für die Bauwirtschaft für längere Zeit eine Schwächephase in Sicht ist", sagte Markit-Experte Tim Moore. Die Baubranche steht für etwa sechs Prozent der britischen Wirtschaftsleistung.

DER KONKURRENZ HINTERHER: (Paris) Die französische Grossbank Societe Generale hinkt der Konkurrenz hinterher. Der Gewinn der Nummer zwei in Frankreich sank im abgelaufenen Quartal um 28 Prozent auf 1,06 Milliarden Euro, die Einnahmen gingen um gut ein Viertel auf 5,2 Milliarden Euro zurück, wie Societe Generale mitteilte. Vor allem im Aktienhandel lief es schlechter als bei Rivalen wie BNP Paribas oder Natixis. Aber auch im Anleihegeschäft sanken die Einnahmen. Auf den Gewinn drückten auch Rückstellungen in Höhe von 300 Millionen Euro wegen Rechtsstreitigkeiten. SocGen ist traditionell stärker vom Aktiengeschäft abhängig als andere Banken des Landes. Das Institut hat in den vergangenen Jahren aber das Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren und Dienstleistungen für Hedgefonds ausgebaut, um stabilere Einkünfte zu erwirtschaften.

HÖHERER GEWINN I: (Cupertino) Apple hat im vergangenen Quartal Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert. Neben dem iPhone trugen auch andere Geschäftsbereiche deutlich zum Wachstum bei. Apple verkaufte im vergangenen Quartal gut 41 Millionen seiner Smartphones - zwei Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Damit kann der Konzern die Verkäufe nach einer Schwächephase im vergangenen Jahr wieder steigern. Der Konzern verdiente in dem Ende Juni abgeschlossenen dritten Geschäftsquartal 8,72 Milliarden Dollar. Das war ein Plus von rund zwölf Prozent im Jahresvergleich. Die Geldreserven von Apple wuchsen nun auf 261,5 Milliarden Dollar an. Über 90 Prozent davon befinden sich ausserhalb der USA. Der Umsatz legte um sieben Prozent auf 45,4 Milliarden Dollar zu.

HÖHERER GEWINN II: (Metzingen) Beim Modekonzern Hugo Boss tragen Einsparungen und Neuausrichtung erste Früchte. Im zweiten Quartal legten die Erlöse um zwei Prozent auf 636 Millionen Euro zu. Das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) stagnierte zwar bei 107,7 Millionen Euro, doch der Nettogewinn verfünffachte sich auf 57,6 (Vorjahr: 11,1) Millionen Euro. Damit schnitt Boss besser ab als Analysten erwartet hatten. Als einen Grund für den Ergebnisanstieg nannte Konzernchef Mark Langer Rückstellungen, die teilweise hätten aufgelöst werden können. Zudem seien die Geschäfte in den eigenen Läden besser gelaufen. Erstmals seit zwei Jahren habe Boss in den USA wieder zugelegt und auch im Onlinegeschäft Fortschritte gemacht. Im Grosshandelsgeschäft sorgten China und Grossbritannien mit zweistelligen Zuwachsraten für Rückenwind.

ROTE ZAHLEN: (Frankfurt) Die Kosten für den Abbau von mehr als 7000 Stellen haben die Commerzbank in die Verlustzone gedrückt. Im ersten Halbjahr stand unter dem Strich ein Minus von 406 (Vorjahr: plus 384) Millionen Euro, wie Deutschlands zweitgrösste börsennotierte Bank mitteilte. 807 Millionen Euro reservierte das Geldhaus allein für die Stellenstreichungen, nachdem es sich mit den Arbeitnehmervertretern auf die Konditionen dafür geeinigt hatte. Der Verlust fiel im ersten Halbjahr etwas höher aus als Analysten erwartet hatten. Grund dafür ist ein schwächeres operatives Geschäft. Mit 515 Millionen Euro lag der operative Gewinn um 19 Prozent unter Vorjahr. Das liege auch daran, dass die Bank mehr für die Kundengewinnung und die Digitalisierung des Geschäfts ausgegeben habe, hiess es in der Mitteilung.

ARBEITSMARKT: (Madrid) Die diesjährige Urlaubssaison hat die Zahl der Arbeitslosen in Spanien auf den niedrigsten Wert seit acht Jahren gedrückt. Wie das Arbeitsministerium am Mittwoch in Madrid mitteilte, waren im Juli 3,33 Millionen Menschen arbeitsuchend gemeldet, knapp 27'000 weniger als im Vormonat. Der starke Rückgang geht vor allem auf den Boom der Tourismusbranche zurück. Im Dienstleistungssektor gab es im Juli mehr als 17'600 neue Jobs. Seit vier Jahren verzeichnet das Ferienland Spanien Besucherrekorde. Das Jahr 2016 brachte einen neuen Rekord von 75 Millionen Touristen. Zwar gibt es in der Feriensaison jedes Jahr einen hohen Bedarf an Saisonkräften. Die Zahl der Arbeitslosen sei aber die niedrigste in einem Juli seit acht Jahren, erklärte das Ministerium. Demnach enstanden auch in der Industrie und im Baugewerbe tausende neue Jobs. Dagegen sei die Arbeitslosigkeit in der Landwirtschaft angestiegen.

(AWP)