GEWINNPLUS BEI SWISSCOM: (Bern) Die Swisscom hat im ersten Halbjahr weniger eingenommen, aber mehr verdient. Der Umsatz fiel um 1,4 Prozent auf 5,69 Milliarden Franken. Der Reingewinn stieg indes um 6,5 Prozent auf 839 Millionen Franken. Grund ist die italienische Tochter Fastweb. Diese hat aus Rechtsverfahren Entschädigungen von 95 Millionen Euro erhalten. Das drückte den Gewinn nach oben. Der Betriebsgewinn der Swisscom vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) legte um 1,5 Prozent auf 2,26 Milliarden Franken zu. Während Fastweb in Italien den Betriebsgewinn dank der Sondereinnahmen um ein Fünftel steigern konnte, litt in der Schweiz das Telekomgeschäft unter dem härteren Wettbewerb und der zunehmenden Marktsättigung. Hierzulande sank der Umsatz um 2,4 Prozent. Die Hälfte des Umsatzrückgangs ist auf die sinkende Kundenzahl in der Festnetztelefonie zurückzuführen.

GEBERIT GEBREMST: (Rapperswil-Jona SG) Werkschliessungen in Frankreich und höhere Kosten haben im ersten Halbjahr den Sanitärtechnikkonzern Geberit belastet. Unter dem Strich brach der Gewinn um 18 Prozent auf 258,2 Millionen Franken ein. Der Umsatz sank in den ersten sechs Monaten des Jahres um 0,7 Prozent auf 1,47 Milliarden Franken. Der Rückgang sei insbesondere auf den Verkauf der Keramikhersteller Koralle und Varicor zurückzuführen, sagte Geberit-Chef Christian Buhl an einer Telefonkonferenz. Nachdem Geberit in den ersten drei Monaten noch ein sattes Wachstum von 6,7 Prozent erzielte, musste das Ostschweizer Unternehmen im zweiten Quartal einen Umsatzrückgang um 0,8 Prozent hinnehmen. Gründe sind die hohe Vergleichsbasis aus dem Vorjahr, die geringere Anzahl Arbeitstage und eine überraschende Schwäche im Schlüsselmarkt Deutschland.

KRÄFTIGES WACHSTUM: (Basel) Der Schweizer Fleischverarbeiter Bell ist im ersten Halbjahr 2017 dank Zukäufen kräftig gewachsen und hat den Gewinn um 9,1 Prozent auf 39,5 Millionen Franken gesteigert. Der Umsatz der Bell Food Group wuchs um 7,3 Prozent auf 1,73 Milliarden Franken. Wie die Coop-Tochter mitteilte, ist das Umsatzwachstum vor allem letztjährigen Akquisitionen zu verdanken. Weit über die Hälfte des Umsatzwachstums stammt denn auch aus dem Segment Bell International. In der Schweiz legte der Semesterumsatz nur um 3,1 Prozent zu, auch dies fast nur dank den Zukäufen. Das gesamte Absatzvolumen der Bell Food Group betrug im ersten Halbjahr knapp 223'800 Tonnen. Es stieg so im Vergleich zum Umsatz überproportional, nämlich um 16,6 Prozent oder rund 31'800 Tonnen. Dass Bell unter dem Strich pro Tonne weniger verdiente, weist auf starken Preis- und Margendruck hin.

WACHSTUM: (Basel) Die neuesten Zukäufe und Expansionsschritte machen sich für den Basler Zahnimplantatehersteller Straumann bezahlt: Im ersten Halbjahr ist der Umsatz um 17,8 Prozent auf 543,4 Millionen Franken gestiegen. Alleine im zweiten Quartal wuchs Straumann um 14 Prozent, womit die Gruppe im neunten Quartal in Folge ein zweistelliges Wachstum erzielte. Der Reingewinn legte im Semester um 4,4 Prozent auf 140,8 Millionen Franken zu. Gleichzeitig kündigte es den Einstieg in den Bereich Kieferorthopädie mit der Übernahme eines US-Anbieters sowie mit weiteren Firmenbeteiligungen an.

MEHR ERWERBSTÄTIGE: (Neuenburg) Die Zahl der Erwerbstätigen in der Schweiz ist im zweiten Quartal 2017 um 1,3 Prozent auf 5,015 Millionen angestiegen. Die Erwerbslosenquote ist gemäss Definition des Internationalen Arbeitsamtes (ILO) von 4,6 auf 4,4 Prozent zurückgegangen. Sowohl bei den Schweizern als auch bei den Ausländern ging die Erwerbslosenquote zurück. Mit einer Quote von 7,9 Prozent sind ausländische Arbeitskräfte aber weitaus häufiger von Erwerbslosigkeit betroffen als einheimische (3,1 Prozent). Angestiegen ist hingegen der Anteil der 50- bis 64-Jährigen ohne Arbeit (von 3,8 auf 4,2 Prozent). Die Jugenderwerbslosenquote blieb im zweiten Quartal stabil bei 6,9 Prozent. Damit steht die Schweiz europaweit am besten da. In der Europäischen Union waren 16,6 Prozent der 15-24-Jährigen ohne Stelle, im Vergleich zu 18,7 Prozent im zweiten Quartal 2016.

MEHR BCV-GEWINN: (Lausanne) Die Waadtländer Kantonalbank (BCV) hat im ersten Halbjahr 2017 trotz Tiefzinsumfelds mehr verdient. Unter dem Strich resultierte ein um 5 Prozent höherer Reingewinn von 163,8 Millionen Franken. Das Geldhaus konnte in allen Geschäftsfeldern etwas zulegen. Im Zinsengeschäft, dem stärksten Ertragspfeiler, erzielte die Bank ein um 2 Prozent höheres Nettoergebnis von 247,1 Millionen Franken. Das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft verbesserte sich von 157,7 Millionen Franken in der Vorjahresperiode leicht auf 158,5 Millionen Franken. Im Handelsgeschäft steigerte sich die Bank um 2 Prozent auf 69,0 Millionen Franken.

HÖHERER GEWINN: (Hochdorf LU) Die Beteiligung am Vermarkter von Babynahrung und Cerealien Pharmalys Laboratories zahlt sich aus: Der Luzerner Nahrungsmittelkonzern Hochdorf hat im ersten Halbjahr 2017 zwar weniger Milch verkauft, unter dem Strich blieb dem Unternehmen dennoch erneut mehr Geld. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um 20,4 Prozent auf 15,8 Millionen Franken. Der Reingewinn betrug 12,8 Millionen Franken, was einem Plus von 16,2 Prozent gleichkommt. Insgesamt verarbeitete die Gruppe mit 378 Millionen Kilogramm 9,2 Prozent weniger Milch, Molke, Rahm und Permeat (Flüssigmenge) als im Vorjahreszeitraum. Auch das verkaufte Produktvolumen reduzierte sich um 10,9 Prozent auf 112 Millionen Tonnen. Dennoch wuchs der Umsatz um 12,1 Prozent auf 312,1 Millionen Franken.

HÖHERER GEWINN: (St. Gallen) Die St. Galler Kantonalbank (SGKB) hat im ersten Halbjahr 2017 einen Konzerngewinn von 80,5 Millionen Franken erzielt, was einer Steigerung von 8,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die verwalteten Vermögen stiegen um 2,1 Mrd. Franken. Nach der strategischen Neuausrichtung befinde sich die Bank jetzt in einer ruhigen Phase, hiess es bei der Präsentation des Halbjahresabschlusses. Der Betriebsertrag liegt mit 223,7 Mio. Franken um 4,3 Mio. Franken (+ 2 Prozent) höher als im ersten Halbjahr 2016. Im Zinsengeschäft konnte die SGKB den Bruttoerfolg trotz des anhaltend schwierigen Tiefzinsumfelds auf dem Vorjahresniveau halten.

TIEFERE MARGEN: (Schwerzenbach) Die Heizungstechnikfirma Walter Meier hat im angestammten Geschäft im ersten Halbjahr einen Umsatzrückgang von 1,3 Prozent auf 109 Millionen Franken hinnehmen müssen. Insbesondere litt die Industriefirma unter tieferen Margen aufgrund des intensiveren Wettbewerbs. Die per 6. April integrierte Haustechnikfirma Tobler erzielte einen Umsatz von 156 Millionen Franken (-1,9 Prozent). Der konsolidierte Nettoumsatz der beiden zusammengeschlossenen Firmen betrug von Januar bis Juni 188 Millionen Franken. Das gemeinsame Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag bei 12 Millionen Franken. Die einmaligen Kosten für den Zusammenschluss drückten das Nettoergebnis in den roten Bereich. Unter dem Strich resultierte ein Verlust von 3 Millionen Franken.

ZÄHES GESCHÄFT: (Baar) Der Technologiekonzern Ascom hat im ersten Halbjahr stagniert. Von Januar bis Juni erwirtschaftete der Anbieter von drahtlosen Telekomlösungen für Unternehmen und Spitäler einen Umsatz von 143 Millionen Franken. Im Vorjahr waren es - unter Ausschluss der inzwischen verkauften Sparte Network Testing - 146 Millionen Franken gewesen. Der Auftragseingang stagnierte im ersten Semester bei 158 Millionen Franken. Trotz des harzenden Tagesgeschäfts konnte Ascom den Betriebsgewinn von 13,1 Millionen auf 13,9 Millionen Franken steigern, nicht zuletzt dank tieferer Kosten nach dem Wegfall des verlustreichen Geschäfts mit Testsystemen für Mobilfunknetze. Die Sparte hatte im Vorjahreszeitraum das Konzernergebnis um 5,6 Millionen Franken in den roten Bereich gedrückt. Ohne diesen Hemmschuh erreichte Ascom im ersten Semester nun wieder einen Nettogewinn von 6,6 Millionen Franken.

FITNESSPROGRAMM WIRKT: (Breitenbach) Der Industriekonzern Von Roll hat erstmals seit langem wieder einen Halbjahresgewinn geschrieben. Unter dem Strich stand per Ende Juni ein Plus von gut 400'000 Franken, nachdem Von Roll im ersten Halbjahr 2016 noch einen Nettoverlust von 11 Millionen Franken geschrieben hatte. Der Umsatz stieg um 1,5 Prozent auf 177 Millionen Franken. Der Bestellungseingang nahm um 8,1 Prozent auf 186 Millionen Franken zu. Die positive Geschäftsentwicklung beruht laut Von Roll auf einem soliden Marktumfeld sowie auf den im vergangenen Geschäftsjahr gestarteten Programmen zur Steigerung der Effizienz in den Bereichen Vertrieb und Produktion. Für die zweite Jahreshälfte stellt das Unternehmen weitere Anpassungen in Aussicht, die das Ergebnis durch Einmaleffekte belasten könnten.

VERLUST FÜR KUDELSKI: (Cheseaux-sur-Lausanne VD) Der Westschweizer Verschlüsselungsspezialist Kudelski hat im ersten Halbjahr einen Verlust von 5,7 Millionen Dollar geschrieben. Ohne Minderheitsanteile beträgt der Verlust 8,8 Millionen Dollar. Im Vorjahreszeitraum schrieb das Unternehmen unter dem Strich einen Gewinn von mehr als 20 Millionen Dollar. Grund für den Rückgang sind unter anderem höhere Abschreibungen sowie höhere Material-, Finanzierungs- und Personalkosten, da Kudelski durch Zukäufe nun auch mehr Mitarbeiter beschäftigt. Operativ resultierte ein Gewinn von 6,7 Millionen Dollar. Das entspricht aber einem Rückgang von mehr als 80 Prozent. Der Umsatz hat hingegen um 12,7 Prozent auf 552 Millionen Dollar zugelegt. Das ist mehr als von Analysten erwartet.

GEWINN GESTEIGERT: (Cham) Der Spezialpapierhersteller Cham Paper Group verdiente in der ersten Jahreshälfte 2017 unter dem Strich 7,1 Millionen Franken, nach 3,3 Millionen Franken in der Vorjahresperiode. Der Umsatz ging von 103,8 Millionen auf 99,2 Millionen Franken zurück. Das Betriebsergebnis verdoppelte sich fast auf 9,9 Millionen Franken mit einer Marge von 10 Prozent. Der Umsatz im Geschäftsbereich Papier reduzierte sich von 94 auf 91,6 Millionen Euro. Die produzierten Mengen lagen knapp unter dem Vorjahresniveau. Wegen der Tendenz am Markt zu tieferen Flächengewichten nahmen sie auch tonnenmässig ab. Der Geschäftsbereich Immobilien hat höhere Mieteinnahmen erzielt. Die Mieteinnahmen aus den Bestandesbauten legten um 28 Prozent auf 1,1 Millionen Franken zu.

TRENDWENDE GEGLÜCKT: (Bronschhofen SG/Boudry NE) Das Elektronikunternehmen Cicor steigerte im ersten Semester 2017 seinen Umsatz um 17,3 Prozent auf 109 Millionen Franken. Unter dem Strich resultierte ein Gewinn von 2,3 Millionen Franken, nach einem Verlust von 0,6 Millionen Franken in der Vorjahresperiode. Der Auftragseingang nahm in der ersten Jahreshälfte 2017 um 9,7 Prozent auf 119,6 Millionen zu, wie Cicor am Donnerstag mitteilte. Damit sei auch der rekordhohe Auftragseingang aus dem zweiten Halbjahr 2016 von 114,4 Millionen übertroffen worden. Operativ erreichte der Halbleiterspezialist einen Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 5,1 Millionen Franken, im Vergleich zu 1,2 Millionen im Vorjahreshalbjahr. Die Trendwende ist laut Cicor somit gelungen. Bereits im Gesamtjahr 2016 schaffte das Unternehmen die Rückkehr in die Gewinnzone, und nun habe man in allen Bereichen weitere Fortschritte erzielt.

GROSSKUNDE VERLOREN: (Uznach) Die Ostschweizer Regionalbank Linth hat im ersten Semester den Reingewinn um gut 7 Prozent auf 10,8 Millionen Franken gesteigert. Weil ein grosser institutioneller Kunde die Bank verliess, resultierte beim Nettoneugeld ein Abfluss von 134,2 Millionen Franken. Dennoch nahmen die verwalteten Kundenvermögen per Ende Juni leicht auf 6,9 Milliarden Franken zu, nicht zuletzt wegen der steigenden Kurse an der Börse. Das positive Börsenumfeld kurbelte auch das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft an. Der Erfolg stieg hier um knapp 11 Prozent auf 9,7 Millionen Franken. Im für Retailbanken wichtigen Zinsgeschäft erwirtschaftete die Bank Lindt 32,1 Millionen Franken (+4,1 Prozent). Die Hypothekarforderungen nahmen um 2,5 Prozent auf 136,3 Millionen Franken zu.

WENIGER TV-KUNDEN: (Bern) Die Kabelnetzbetreiber in der Schweiz haben laut dem Branchenverband Suissedigital in den letzten zwölf Monaten 90'800 oder zwei Prozent neue Internet- und Telefoniekunden gewonnen. In der Telefonie kamen 101'300 neue Abonnenten dazu (+12,8 Prozent). Im Breitbandinternet waren es 29'500 neue Kunden (+2,4 Prozent). Die Anzahl der TV-Kunden ging per Mitte Jahr allerdings um 40'000 zurück. Das entspricht einer Abnahme von 1,6 Prozent. In der Vorjahresperiode war der Rückgang mit 5 Prozent noch stärker. Motivierend sei die bevorstehende Lancierung des Senders MySport. Dieser zeige, dass sich die Branche von regulatorisch verursachten Ungleichgewichten nicht abschrecken lasse, schrieb Suissedigital in einer Mitteilung.

MEHR ALS 1000 MILLIARDEN: (Basel) Die steigenden Kurse an den Börsen weltweit lassen auch die in Schweizer Fonds angelegten Vermögen anwachsen. Erstmals überhaupt überschritten diese die Marke von einer Billion Franken. Die Anlegerinnen und Anleger in der Schweiz vertrauten der Fondsindustrie im Juli 1013,4 Milliarden Franken an. Das sind 30,3 Milliarden oder 23 Prozent mehr als im Vormonat, wie aus einer Mitteilung der Plattform Swiss Fund Data und des Finanzdienstleisters Morningstar hervorgeht. Der Grossteil des Zuwachses geht auf Buchgewinne im Zuge der positiven Börsenentwicklung zurück. Der zum Euro abgeschwächte Franken (-4,55 Prozent im Juli) liess den Wert der Euroanlagen zusätzlich steigen. Auch Nettomittelzuflüsse von 7 Milliarden Franken trugen zum Wachstum bei.

WENIGER SCHÄDEN: (Zürich) Gemäss Schätzungen des Rückversicherers Swiss Re haben Katastrophen im ersten Halbjahr 2017 gesamtwirtschaftliche Schäden in der Höhe von 44 Milliarden Dollar verursacht. Davon gingen gemäss der vorläufigen Sigma-Studie 41 Milliarden auf Naturkatastrophen zurück. Drei Milliarden wurden durch Menschen-gemachte Katastrophen verursacht. In der ersten Jahreshälfte 2016 waren die Schäden mit 117 Milliarden Dollar noch signifikant höher. Rund 4400 Menschen verloren bei den Katastrophen ihr Leben oder gelten seither als vermisst. Nach Berücksichtigung der Todesfälle infolge der extremen Hitzewellen im Juni in Europa könne sich diese Zahl jedoch noch erhöhen. Die grössten Schäden haben im ersten Halbjahr Gewitterstürme in den USA angerichtet. Vier Unwetter im zwischen Februar und Mai haben Schäden von je über einer Milliarde Dollar verursacht.

DREI INTERESSENTEN: (Frankfurt) Air Berlin verhandelt mit drei börsennotierten Rivalen über eine Übernahme von Teilen der insolventen Fluggesellschaft. "Neben der Deutschen Lufthansa stehen wir mit zwei weiteren Interessenten aus der Luftfahrt in Kontakt", sagte Air-Berlin-Chef Thomas Winkelmann der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Bis im September soll eine konkrete Vereinbarung stehen, die den Betrieb der zentralen Einheiten von Air Berlin und den grössten Teil der Belegschaft absichern. Air Berlin hatte am Dienstag Insolvenz angemeldet.

DIFFERENZEN BEI NAFTA: (Washington) Die Gespräche über das NAFTA-Freihandelsabkommen haben bereits am ersten Verhandlungstag tiefe Differenzen zwischen den beteiligten Staaten offenbart. Während die USA für eine tiefgreifende Änderung der Regelungen plädierten, stellten Kanada und Mexiko klar, dass es ihnen vor allem darum geht, das Abkommen zu "verbessern" und "weiterzuentwickeln". In Washington findet bis Sonntag die erste Verhandlungsrunde statt. Bei den ersten Gesprächen hat es denn auch nach Einschätzung Mexikos keine Annäherung gegeben.

GELASSENHEIT: (London) Der Grossteil der europäischen Unternehmen reagiert bislang gelassen auf das Anti-EU-Referendum der Briten. Knapp 70 Prozent der vom Nachrichten- und Datenkonzern Thomson Reuters befragten 200 Finanzvorstände in Grossbritannien und dem restlichen Europa geben an, dass das Referendum noch keine Auswirkungen auf ihre strategischen Planungen gehabt habe. Nur zwölf Prozent der befragten Finanzchefs hätten eine Verlagerung von Geschäften aus Grossbritannien geprüft. Nur etwa 19 Prozent der Befragten gaben an, tatsächlich Arbeitsplätze verlagern zu wollen. Allerdings räumte mehr als jeder fünfte Finanzchef ein, durch das Referendum im Juni 2016 von einer Expansion auf der Insel abgehalten worden zu sein.

TEUERUNG HARZT WEITER: (Brüssel) Die Inflation in der Euro-Zone verharrt trotz Geldschwemme der EZB auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Im Juli nahmen die Konsumentenpreise nur um 1,3 Prozent zu, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte und damit eine frühere Schätzung bestätigte. Damit fiel der Preisanstieg - wie von Ökonomen erwartet - genau so schwach aus wie im Juni. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt als optimalen Wert für die Wirtschaft knapp zwei Prozent an, verfehlt dieses Ziel aber seit langem.

MEHR EXPORTE: (Tokio) Die japanischen Exporte haben im Juli dank einer starken Nachfrage aus dem Ausland den achten Monat in Folge zugelegt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum seien die Ausfuhren um 13,4 Prozent gestiegen, teilte das Finanzministerium mit. Analysten hatten im Schnitt mit einem Plus von 13,6 Prozent gerechnet. Im Juni hatte der Zuwachs 9,7 Prozent betragen. Die Exporte in die USA stiegen binnen Jahresfrist um 11,5 Prozent, die in die Volksrepublik China um 17,6 Prozent. Das nährte die Hoffnung, dass die Ausfuhren die Erholung der japanischen Wirtschaft weiterhin unterstützen. Die Importe legten nach Angaben des Ministeriums insgesamt um 16,3 Prozent zu. Analysten hatten hier ein Plus von 17,0 Prozent erwartet. Der Handelsüberschuss betrug umgerechnet rund 3,2 Milliarden Euro.

(AWP)