SYKWORK DROHT AUS: (Bern) Die Berner SkyWork Airlines verfügt nur noch bis zum Ende dieses Monats über eine Betriebsbewilligung des Bundes. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) hat dem Unternehmen aus wirtschaftlichen Gründen die Betriebsbewilligung auf diesen Zeitpunkt hin befristet. Unternehmen der Luftfahrt müssten ihm gegenüber den Nachweis erbringen, dass sie ausreichend finanziert sind. Im Fall von SkyWork habe das BAZL schon seit geraumer Zeit die Aufsicht verstärkt. Nun sei es der Berner Firma nicht gelungen, einen gesicherten Finanzierungsnachweis für den Winterflugplan 2017/18 vorzulegen, schreibt das BAZL.

UBS VERLIERT PROZESS: (Leipzig/London/Zürich) Die UBS kann kein Geld aus riskanten Finanzgeschäften von den Kommunalen Wasserwerken Leipzig (KWL) einfordern. Ein Londoner Gericht wies die Berufung der Grossbank gegen ein vorinstanzliches Urteil aus dem Jahr 2014 zurück. Das entschied der Court of Appeal in London, wie die Stadt Leipzig mitteilte. Vor drei Jahren hatte der High Court of Justice die Finanztransaktionen zwischen KWL und UBS für nichtig erklärt. Die UBS hatte die Stadt Leipzig auf 350 Millionen Euro plus Zinsen für geplatzte Kreditausfallversicherungen verklagt. Die Stadt hatte die Zahlung verweigert, weil der Ex-Geschäftsführer der KWL die Verträge 2006 und 2007 geheim und an den Aufsichtsgremien vorbei geschlossen habe. Die UBS will das Urteil weiterziehen.

WENIGER PROFITABEL: Der Logistikkonzern Kühne+Nagel ist den ersten neun Monaten des Jahres gewachsen, musste aber einen Rückgang bei der Profitabilität hinnehmen. Der Umsatz stieg gegenüber der Vorjahresperiode um 10,4 Prozent auf 13,5 Milliarden Franken. Die Konversionsmarge, die das Verhältnis von Betriebsgewinn (EBIT) zum Rohertrag ausdrückt, schrumpfte von 13,8 auf 13,3 Prozent. Unter dem Strich erzielte das Transportunternehmen einen Gewinn von 540 Millionen Franken, nach 533 Millionen im Vorjahr. Am stärksten gewachsen ist der Konzern bei der Luftfracht mit einer 19-prozentigen Steigerung des Volumens. Mit den Zahlen hat der Konzern die Erwartungen der Analysten beim Umsatz übertroffen, beim Gewinn hingegen verfehlt.

OFFICE WORLD-VERKAUF: (Zürich) Die Migros verkauft ihr Sorgenkind Office-World (OWiba) an die österreichische MTH Retail Group (MTH). MTH übernimmt 100 Prozent der Anteile, sämtliche Mitarbeitende sowie die Verkaufsstellen von Office World. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Mit diesem Schritt stelle die Migros die Weichen für eine nachhaltige Zukunft von OWiba, heisst es in einer Medienmitteilung. Ein Stellenabbau ist nicht geplant. MTH strebt gar einen Ausbau des Filialnetzes an. Office World ist nach eigenen Angaben der grösste Anbieter von Bürobedarf in der Schweiz. Die Läden haben allerdings seit einiger Zeit mit Margen- und Konkurrenzdruck zu kämpfen. Das Unternehmen beschäftigt rund 400 Mitarbeitende. Die MTH Group ihrerseits betreibt in Deutschland und Österreich im Papeterie- und Schreibwarenbereich 770 Filialen. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die österreichischen Wettbewerbsbehörden.

KEINE REVISION: Die Schweizer Börsenaufsicht verzichtet auf strengere Transparenzregeln für börsenkotierte Unternehmen. Diese müssen Honorare, die sie an Stimmrechtsberater zahlen, auch künftig nicht offenlegen. Mit dem Entscheid kommt der Ausschuss für Emittentenregulierung den Banken entgegen. Zwar war die Mehrzahl der Vernehmlassungsteilnehmer einig darin, dass grundsätzlich Regelungsbedarf im Hinblick auf Interessenskonflikte von Stimmrechtsberatern besteht. Die Frage der Unabhängigkeit und Offenlegung soll aber an der Stelle gelöst werden, wo sie entstehe, also bei den Stimmrechtsberatern selbst, argumentierte die Bankiervereinigung. Die Börsenaufsicht (SIX Exchange Regulation) ruft nun die Politik auf den Plan. Es erscheine als opportun, dass diese Thematik auf Gesetzesstufe geregelt werde, schreibt sie in einer Mitteilung.

STADLER BAUT US-WERK: (Bussnang TG/Salt Lake City USA) Stadler Rail baut in der US-amerikanischen Stadt Salt Lake City ein eigenes Werk. Der Thurgauer Hersteller von Schienenfahrzeugen plant Investitionen von rund 50 Millionen US Dollar (46,8 Millionen Franken). Bislang war Stadler bei einem amerikanischen Servicewerk eingemietet. Der Grossauftrag für 16 Doppelstockzüge für das kalifornische Bahnunternehmen Caltrain, den Stadler im August 2016 erhalten hat, erfordere mehr Produktionsfläche, heisst es in einer Mitteilung von Stadler Rail. Die Wahl, in Utah zu bleiben, basiere auf dem wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und dem politischen Umfeld. Das Werk mit einer Produktionsfläche von 7000 Quadratmetern soll 350 Arbeitsplätze schaffen.

PRODUKTIONSSTOPP BEENDET: (Zürich) Die Fritz Nauer AG in Wolfhausen ZH kann in dieser Woche die Produktion wieder aufnehmen. Der einzige Schweizer Schaumstoffproduzent hat wie auch die meisten Schweizer Matratzenhersteller Anfang Oktober die Produktion einstellen müssen, weil ihnen BASF einen fehlerhaften Ausgangsstoff geliefert hatte. Damit kann die FoamPartner Gruppe, zu der die Fritz Nauer AG gehört, Ende Woche wieder in allen drei betroffenen Werken Schaumstoff produzieren. FoamPartner betreibt neben dem Werk in Wolfhausen weitere Schaumstoffwerke in Leverkusen und Duderstadt. Wie bereits der Schweizer Matratzenhersteller Riposa sieht auch FoamPartner die vollständige Haftung beim deutschen Chemiekonzern. BASF hatte nach ersten Tests mitgeteilt, dass der Konzern von keiner Gesundheitsgefährdung ausgehe.

ZWEITE FRAGERUNDE: (Bern) Die Wettbewerbskommission des Bundes (Weko) startet im Fall der restriktiven Lieferungen von Uhrenersatzteilen eine zweite Fragenrunde. Nach einer erste Runde sieht sich die Weko noch nicht imstande zu entscheiden, ob eine Untersuchung gestartet werden soll oder nicht. Wegen der zweiten Fragerunde verschiebt sich darum der Entscheid über die Eröffnung eines offiziellen Verfahrens vom Herbst auf das ersten Quartal 2018. Bei der Weko gingen in der Vergangenheit diverse Klagen von unabhängigen Uhrmachern ein, denen Uhrenproduzenten wie Swatch, Richemont oder Rolex keine Ersatzteile mehr lieferten. Die Weko hat darauf im Sommer eine Voruntersuchung eingeleitet.

SÄTTIGUNG IM MEDIENMARKT: (Zürich) Der Schweizer Medien- und Unterhaltungsmarkt ist 2016 nur noch moderat gewachsen. Für die nächsten Jahre zeichnet sich sogar ein noch geringeres Wachstum ab. Nicht alle Medienprodukte sind jedoch von dieser Sättigung betroffen. Die Schweizer Zeitungsverlage, Internetunternehmen und TV-Anbieter haben 2016 ihren Umsatz um 2,1 Prozent auf 14,6 Milliarden Franken gesteigert. Das ist gegenüber dem Vorjahr eine deutlich geringere Wachstumsrate, wie es in der Studie "Swiss Entertainment & Media Outlook 2017-2021" des Beratungsunternehmens PwC heisst. Gemäss Prognosen von PwC wird sich das Wachstum in dieser Branche sogar noch verlangsamen. So werde der Umsatz bei den Printmedien weiter sinken. Zudem zeichne sich eine Marktsättigung im TV- und Internet-Abo Markt ab.

STEIGENDE ERTRÄGE: (Zürich) Die wirtschaftliche Situation der Schweizer Garagenzulieferer hat sich im letzten Quartal verbessert. 47 Prozent der Unternehmen melden eine gute Beschäftigungslage und 24 Prozent eine gute Ertragslage. Damit haben sich gegenüber dem Vorquartal die positiven Rückmeldungen um 6 respektive 4 Prozentpunkte erhöht, wie der Verband SAA Swiss Automotive Aftermarket mitteilte. Gegenläufig dazu hat sich jedoch die Beurteilung der Unternehmen beim Umsatz entwickelt. Bei den Verkäufen sank der Anteil der guten Bewertung von 41 auf 36 Prozent. Für das kommende Quartal zeigen sich die 81 befragten Firmen optimistisch.

KAUFINTERESSENTEN: (Vevey) Der US-Schokoladenkonzern Hershey ist offenbar am US-Süsswarengeschäft von Nestlé interessiert. Für das Geschäft, das gemäss Schätzungen einen Wert von 2 bis 2,5 Milliarden Dollar hat, prüft der Schweizer Multi aktuell strategische Optionen. Gemäss dem Fernsehsender CNBC (Online-Bericht), der sich auf Quellen aus dem Umfeld bezieht, wird Hershey nun bei der ersten Bieterrunde dabei sein. Diverse weitere Konzerne und Private-Equity-Gesellschaften dürften Angebote abgeben, unter anderem werden auch Ferrero oder L Catterton genannt. Nestlé hatte Mitte Juni mitgeteilt, strategische Optionen für das US-Süsswarengeschäftes zu prüfen, wobei auch ein Verkauf eine Option sei. Der Prozess solle bis Ende des Jahres abgeschlossen sein, hiess es damals.

MEHR WACHSTUM: (Shanghai) Die chinesische Wirtschaft gewinnt nach Prognose der Zentralbank in der zweiten Jahreshälfte an Schwung. Das Bruttoinlandprodukt könnte um sieben Prozent zulegen, erklärte Notenbankchef Zhou Xiaochuan. "Chinas Wirtschaftswachstum hat sich in den vergangenen Jahren verlangsamt, doch in diesem Jahr hat es sich belebt", erklärte Zhou auf der Webseite der Zentralbank. In der ersten Jahreshälfte hatte es zu einem Plus von 6,9 Prozent gereicht, während die Regierung für das Gesamtjahr ein Ziel von 6,5 Prozent ausgegeben hat.Bereits am Wochenende hatte Zhou jedoch gesagt, dass sich die Wachstumsdynamik wieder verstärkt habe. Besonders die privaten Konsumausgaben kurbelten derzeit die Konjunktur an.

INDUSTRIE: (Berlin) Die Zahl der Beschäftigten in der deutschen Industrie ist auf einen Rekordwert gestiegen. Sie wuchs im verarbeitenden Gewerbe im August um 97'000 oder 1,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat und übertraf damit erstmals seit Beginn dieser Statistik im Januar 2005 die Marke von 5,5 Millionen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Zudem wurde bereits den sechsten Monat in Folge ein neuer Höchststand ermittelt. Grund ist die gute Konjunktur: Die Produktion zog im August so kräftig an wie seit mehr als sechs Jahren nicht mehr, während die Industrie ihre Aufträge so deutlich steigerte wie zuletzt Ende 2016. Besonders viel Personal stellten die Produzenten von elektrischen Ausrüstungen sowie Nahrungs- und Futtermitteln ein, die jeweils ein Plus von 3,7 Prozent meldeten. Die Maschinenbauer stockten ihre Mitarbeiterzahl um zwei Prozent auf, die Autobauer um 1,2 Prozent.

STELLENABBAU BEI WOLFORD: (Bregenz A) Der Sparkurs von Wolford kostet weitere Jobs. Seit Juli 2017 hat der börsennotierte Strumpfhosen- und Wäschehersteller bereits 41 Vollzeitstellen überwiegend in der Verwaltung abgebaut. Mitte Oktober sollen in der Zentrale in Bregenz nochmals 15 Stellen gestrichen werden. Im abgelaufenem Geschäftsjahr 2016/17 beschäftigte Wolford 1544 Vollzeitmitarbeiter weltweit. Während in Österreich allein im vergangenen Geschäftsjahr im Durchschnitt noch 678 Personen beschäftigt wurden, seien es in diesem Jahr Ende September nur noch 636 Mitarbeitende.

RAZZIA: (Zagreb) Im Zuge der Ermittlungen zu den hohen Schulden des kroatischen Lebensmittelriesen Agrokor hat die Polizei die Villa von Eigentümer Ivica Todoric durchsucht. Razzien gab es auch in den Wohnhäusern von zwei weiteren führenden Managern des Konzerns, wie der staatliche kroatische Fernsehsender HRT berichtete. Agrokor ächzt unter einer Milliarden-Schuldenlast und machte im vergangenen Jahr 1,5 Milliarden Euro Verlust. Der Konzern ist der grösste Lebensmittelproduzent und -händler in Südosteuropa und beschäftigt rund 60'000 Menschen, die meisten davon in Kroatien, aber auch in Bosnien, Serbien und Slowenien. Der Staat hatte Anfang des Jahres die Kontrolle über den Konzern übernommen und den Krisenmanager Ante Ramljak eingesetzt. Er erstattete Anzeige gegen "Verantwortliche, die 2016 in der Geschäftsführung von Agrokor sassen", wie er sagte.

21-JAHRES-HOCH: (Tokio) Gestützt auf Kursgewinne des Index-Schwergewichts Softbank ist die japanische Börse am Montag auf den höchsten Stand seit 21 Jahren gestiegen. Der Leitindex Nikkei kletterte zeitweise auf 21'347,07 Punkte und schloss letztlich 0,5 Prozent im Plus bei 21'255,56 Zählern. Die Aktien des Telekom-Konzerns Softbank waren mit 10'110 Yen in der Spitze so teuer wie zuletzt im Frühjahr 2000. Insidern zufolge wollen seine US-Mobilfunktochter Sprint, und T-Mobile US bei Bekanntgabe ihrer Fusionspläne den Wettbewerbsbehörden nicht unmittelbar Zugeständnisse machen.

GELDSTRAFE FÜR TELEGRAM: (Moskau) Ein russisches Gericht hat den Messenger-Dienst Telegram zu einer Geldstrafe verurteilt, weil er dem Inlandsgeheimdienst das Mitlesen seiner Nachrichten verwehrt. Das Unternehmen muss 800'000 Rubel (etwa 13'600 Franken) zahlen. Das berichtete die Nachrichtenagentur Tass. Die kostenlose App ist in Russland besonders beliebt, weil Nachrichten verschlüsselt vom Absender zum Empfänger gelangen. Der Inlandsgeheimdienst FSB hatte Informationen zur Entschlüsselung sämtlicher über Telegram verschickten Nachrichten verlangt. Als das Unternehmen sich weigerte, legte der FSB Durow zufolge offiziell Beschwerde ein. Telegram hat zehn Tage Zeit, um die Geldstrafe anzufechten.

KEIN DEFIZITSÜNDER MEHR: (Brüssel) Frankreich kann aus Sicht Brüssels wohl bald von der Liste der Defizitsünder gestrichen werden. Er glaube, dass Frankreich "im Laufe des Finanzjahrs 2018 aus dieser unbequemen Situation herauskommen wird", sagte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Frankreich werde es gelingen, in diesem Jahr unter der Defizitgrenze von drei Prozent des Bruttoinlandprodukts zu bleiben. Das sei nicht einfach, aber die Zahlen für 2018 wiesen in die richtige Richtung, sagte Juncker in Brüssel nach einem Treffen mit dem französischen Premierminister Edouard Philippe. Gegen Frankreich läuft seit 2009 ein EU-Verfahren wegen zu hoher Defizite, das letztlich zu Bussgeldern führen könnte.

SICHERHEITSLÜCKE: (Löwen) Sicherheitsforscher der Katholischen Universität Löwen haben gravierende Sicherheitslücken in dem Verschlüsselungsprotokoll WPA2 entdeckt, mit dem WLAN-Hotspots abgesichert werden. Mit der "KRACK" getauften Attacke können demnach Angreifer die WPA2-Verschlüsselung aufbrechen, belauschen und manipulieren, berichtete der belgische Sicherheitsforscher Mathy Vanhoef. WPA2 ist ein Verschlüsselungsverfahren zur Absicherung eines WLANs, das bislang als sicher galt. Vanhoef erklärte, vermutlich seien Geräte aller Hersteller von den Fehlern betroffen. Die Lücken könnten allerdings durch ein Software-Update geschlossen werden.

(AWP)