ÄHRUNGSMANIPULATIONEN: (Washington) Die Regierung von Donald Trump behält die Schweiz auf der US-Beobachtungsliste für Währungsmanipulation. Da der Druck auf die Schweiz als sicherer Währungshafen abgenommen habe, solle sie die Devisenmarktinterventionen herunterfahren. Auf der US-Liste befinden sich auch China, Deutschland, Japan und Südkorea, die wie die Schweiz zum Handelsdefizit der USA beitragen. Bei diesen Ländern gibt es gemäss dem Bericht des US-Finanzamts Anzeichen für die Manipulation der Devisenkurse. Jedoch könne keines der Länder als Währungsmanipulator bezeichnet werden. Zwar signalisierte das US-Finanzministerium der Schweizerischen Nationalbank (SNB) und dem Bundesrat die letzten Monate Verständnis für die spezielle Situation der Schweiz als sicherer Hafen. Dennoch kritisierte es die Milliardeninterventionen der SNB erneut.

NEUE ZEHNERNOTE IM UMLAUF: (Bern) Seit Mittwoch ist mit der Zehnernote die dritte Stückelung der neuen Banknotenserie in Umlauf. Die alten Noten zieht die Nationalbank kontinuierlich aus dem Verkehr. Die neue Zehnernote stellte die SNB vor einer Woche vor den Medien in Bern vor. Die Pause dazwischen benötigten die Währungshüter, um die Feinverteilung schweizweit zu organisieren. Wer am Mittwochmorgen aber ganz sicher eine neue Note in den Händen halten will, dem ist der Gang zum Publikumsschalter der SNB in Bern oder Zürich empfohlen. Wegen des Umbaus des Hauptsitzes wurde dieser zur Bank EEK ausgelagert. Obwohl die Zehnernote den kleinsten Wert hat, sind stückmässig mit 120 Millionen am meisten Hunderternoten im Umlauf.

ALTERSARMUT (Paris): Der demografische Wandel und die wachsende Ungleichheit wird die heutigen Jungen im Alter hart treffen. Zu diesem Schluss kommt der OECD-Bericht "Preventing Ageing Unequally", der in Paris vorgestellt wurde. Die junge Generation werde in der Zukunft auf zunehmend heterogene Erwerbsleben zurückblicken, so der Bericht. Die Schere zwischen jenen, die über ein stabiles, hohes Einkommen verfügen und jenen, die von Arbeitslosigkeit und geringen Einkommen betroffen sind, gehe weiter auf. Der Anteil älterer Menschen wachse in allen OECD-Ländern deutlich, so der Bericht. Kürzungen bei den Pensionen seien deswegen in Zukunft vielerorts zu erwarten.

MEHR LOHN: (Bern) Die Mindestlöhne in der Schweizer Holzbaubranche steigen ab 2018 generell um 1 Prozent. Der neue Gesamtarbeitsvertrag (GAV) ist vom Bundesrat am 10. Oktober für allgemeinverbindlich erklärt worden, wie die Gewerkschaft Syna mitteilte. Der GAV gilt allerdings nur für die Deutschschweiz und das Tessin, wie Syna-Sprecher Daniel Arm auf Nachfrage präzisierte. In der Romandie seien die Verhandlungen zwischen den Sozialpartnern noch im Gang. Neben der generellen Lohnerhöhung steht den Angestellten neu auch für jedes zusätzliche Erfahrungsjahr eine Lohnerhöhung zu. Alle Angestellten im GAV profitieren zudem neu von einem Vaterschaftsurlaub von drei Tagen.

GEMEINSAMES GESCHÄFT: (Baden) Der Energiekonzern Axpo lagert sein krisensicheres Datenkommunikationsgeschäft in ein Gemeinschaftsunternehmen mit WZ-Systems aus, einer Anbieterin für integrierte Mobilfunklösungen. An der neuen Firma mit dem Namen Axpo WZ-Systems wird die Axpo mit 80 Prozent beteiligt sein. WZ-Systems ist als Anbieterin von integrierten Mobilfunklösungen für Behörden und Organisationen im Bereich Rettung und Sicherheit tätig. Damit die Axpo auch in Krisenfällen kommunizieren und den Netzbetrieb steuern kann, verfügt sie bereits heute über ein eigenes Glasfasernetz mit ausfallsicheren Verbindungen und autonomer Stromversorgung.

HOHE VOLATILITÄT: (Gland VD) Nach Ansicht von Swissquote-Chef Marc Bürki wird sich Bitcoin kaum als Zahlungsmittel durchsetzen. Bei einem derzeitigen Kurs von mehr als 5600 Dollar und aufgrund der hohen Volatilität sei es schwierig, sich als Handelswährung zu etablieren, sagt er. "Die begrenzte Anzahl an Bitcoins wird den Kurs aber weiter treiben", sagt Bürki in einem Interview mit der Westschweizer Zeitung "L'Agefi". Der Bitcoin, für den der Online-Broker vor Mitte Juli eine eigene Handelsplattform lanciert hatte, ging zuletzt durch Höhen und Tiefen. Er stieg Mitte August auf 4000 Dollar und fiel einen Monat später auf 3300 Dollar zurück. Vor knapp einer Woche durchbrach er die 5000-Dollar-Marke. Momentan steht der Kurs bei etwa 5400 Dollar. Nach drei Monaten zieht Bürki eine positive Bilanz der Bitcoin-Handelsplattform. "Der Erfolg übertrifft die Erwartungen. Mehrere Millionen werden täglich gehandelt und die Umsätze steigen weiter an", sagt der Swissquote-Chef.

AUSBAU DES IMMOGESCHÄFTS: (Genf) Die Privatbankengruppe Edmond de Rothschild übernimmt eine Mehrheitsbeteiligung an der Cording Real Estate Group. Die in London ansässige Immobilieninvestment- und Vermögensverwaltungsgesellschaft verwaltet Mandate in Höhe von 2,3 Milliarden Euro. Mit dem Deal will Edmond de Rothschild sein bestehendes Immobiliengeschäft (Real Estate Franchise) ausweiten und in neue Märkte eintreten. Finanzielle Details werden in einer Mitteilung nicht genannt. Zusammen verwalten die Gesellschaften 7,8 Milliarden Euro Vermögenswerte, beschäftigten 125 Mitarbeiter und unterhalten 11 Niederlassungen in Grossbritannien, Deutschland, den Niederlanden, Frankreich und der Schweiz.

VERSTÄRKUNG FÜR TWINT: (Bern) Der Mobile-Payment-Anbieter Twint schafft auf Ebene der Geschäftsleitung die Stelle des CFO. Ab dem 1. Januar wird sich UBS-Mann Anton Stadelmann um die Finanzen kümmern. Die neu geschaffene Stelle des Finanzchef soll gemäss einer Mitteilung auch die Unternehmensentwicklung umfassen. Stadelmann kennt Twint bereits gut. Während der Fusion mit Paymit vertrat er die UBS bei allen Verhandlungen. Zuletzt arbeitete er bei der Grossbank als Head of Finance & Advisory UBS Asset Management. Wie Twint weiter ankündigt, wird die Geschäftsleitung zudem durch einen Vertriebsleiter ergänzt. Der Rekrutierungsprozess läuft aktuell und soll in diesem Jahr abgeschlossen werden.

KAPITALERHÖHUNG: (Muttenz BL) Der Kioskkonzern Valora will sein Kapital um rund 160 Millionen Franken erhöhen. Das Kapital soll zur Übernahme von Backwerk und zum Ausbau der Produktionskapazitäten in den USA eingesetzt werden. Zu diesem Zweck solle am 8. November eine ausserordentliche Generalversammlung durchgeführt werden, teilt das Unternehmen mit. Die Kapitalerhöhung war bereits im September bei der Ankündigung der Übernahme von Backwerk kommuniziert worden. Damals wurde noch eine Erhöhung der Eigenmittel von rund 150 Millionen Franken in Aussicht gestellt.Im Falle einer Genehmigung durch die Generalversammlung soll die ordentliche Kapitalerhöhung mittels eines Bezugsrechtsangebots durchgeführt werden. Bestehende Valora-Aktionäre würden anteilsmässig Bezugsrechte erhalten. Die Bezugsrechtsemission soll unmittelbar nach der ausserordentlichen Generalversammlung durchgeführt werden.

EILANTRÄGE ABGELEHNT: (Karlsruhe) Die deutsche Bundesbank kann weiter am EZB-Programm zum Kauf von Staatsanleihen teilnehmen. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe wies Eilanträge ab, mit denen eine weitere deutsche Beteiligung gestoppt werden sollte. Zur Begründung hiess es, sie seien unzulässig, weil eine einstweilige Anordnung die Entscheidung im Hauptverfahren schon vorweggenommen hätte. Das Bundesverfassungsgericht hatte im Sommer Zweifel geäussert, ob das Programm noch in den Kompetenzbereich der Europäischen Zentralbank (EZB) falle oder eine unzulässige Staatsfinanzierung vorliege. Dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg wurden entsprechende Fragen vorgelegt. Erst wenn der EuGH darüber entschieden hat, wird das Verfahren vor dem deutschen Bundesverfassungsgericht fortgesetzt.

SOROS ÄUFNET STIFTUNGSVERMÖGEN (New York): Der milliardenschwere Finanzinvestor George Soros hat laut US-Medien einen Grossteil seines Vermögens an seine Stiftung übertragen. Mit der Spende von 18 Milliarden Dollar habe er seine Stiftung Open Society zur zweitgrössten in den USA gemacht. Dies berichteten "Wall Street Journal" und "New York Times". Einzig die Bill & Melinda Gates Foundation verfüge nun über mehr Mittel. Die 1979 gegründete Open Society setzt sich nach eigenen Angaben weltweit für Demokratie und Menschenrechte ein. Bei dem Vermögenstransfer, der schrittweise in den vergangenen Jahren erfolgt und erst jetzt offengelegt worden sei, handle es sich um eine der bislang grössten Zuwendungen eines privaten Spenders an eine einzelne Stiftung.

RAZZIA BEI SAMSUNGTOCHTER: (Seoul) Südkoreanische Ermittler haben wegen der mutmasslichen Veruntreuung von Firmengeldern in Millionenhöhe die Räume einer Tochtergesellschaft des Samsung-Konzerns durchsucht. Es bestehe der Verdacht, dass Gelder in Höhe von umgerechnet mehreren Millionen Franken umgeleitet worden seien, um damit den Umbau des Hauses von Samsung-Patriarch Lee Kun Hee zu finanzieren, sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AFP. Die mächtigen familiengeführten Grosskonzerne des Landes - die sogenannten Chaebol - waren in der Vergangenheit immer wieder in Korruptionsskandale verwickelt.

WEG FREI: (München) Die französische Regierung will dem Zug-Bündnis von Alstom und Siemens nicht im Wege stehen. Die Staatsholding APE hat das 20-Prozent-Paket von Alstom-Aktien wie angekündigt an Bouygues zurückgegeben, das sie sich vom Grossaktionär 2014 geliehen hatte. Am Dienstag war die Option der Regierung ausgelaufen, die 43,8 Millionen Alstom-Aktien von Bouygues zu kaufen und damit den Einstieg von Siemens zu blockieren. Die Regierung in Paris hatte aber früh ihre Zustimmung zu der deutsch-französischen Fusion signalisiert, obwohl Alstom dann mehrheitlich in deutscher Hand ist. Siemens bringt seine Zugsparte bei Alstom ein und erhält dafür gut 50 Prozent an dem kleineren französischen Rivalen. Die künftige Siemens Alstom soll dem chinesischen Branchenriesen CRRC Paroli bieten. Der französische Medien- und Bau-Konzern Bouygues hält - einschliesslich der bisher verliehenen Aktien - 28 Prozent an Alstom.

NEUE AIRLINE: (Bad Homburg) Der Reisekonzern Thomas Cook gründet mitten in der Neuordnung der deutschen Luftverkehrsbranche eine eigene Airline für die beliebte Ferieninsel Mallorca. Thomas Cook Airlines Balearics werde im Frühjahr 2018 mit mindestens drei Airbus A320 an den Start gehen, teilte das Unternehmen mit. Die Planungen für die neue Fluggesellschaft, die Teil der Wachstumsstrategie sei, laufen nach Angaben eines Sprechers schon seit geraumer Zeit. "Mit einer Million Fluggästen ist Mallorca unsere beliebteste Destination, bei der wir auf eine gut ausgebaute Infrastruktur zurückgreifen können", sagte Christoph Debus, Chef der Thomas Cook Airlines. Die neue Flugzeuggesellschaft soll zunächst Kurz- und Mittelstreckenflüge für den zum Konzern gehörenden Ferienflieger Condor durchführen. Zur Hauptsaison musste Condor häufig Flieger von anderen Airlines samt Crew mieten.

ZALANDO EXPANDIERT: (Berlin) Europas grösster Online-Modehändler Zalando hat in den Sommermonaten seinen Umsatz kräftig gesteigert. Er erhöhte sich im dritten Quartal zwischen 27,5 und 29,5 Prozent auf 1,064 bis 1,081 Milliarden Euro. Der operative Gewinn (Ebit) lag laut Unternehmensangaben zwischen minus fünf und plus fünf Millionen Euro. Details will das Unternehmen am 7. November nennen. Zalando kündigte zugleich den Einstieg in den Markt für Beauty-Produkte an. Ab Frühjahr 2018 sollen beispielsweise Kosmetik, Hautpflege oder Parfüm angeboten werden. Die Produkte sollen zunächst in Deutschland verkauft werden, nach einer erfolgreichen Anlaufphase sollen weitere Märkte folgen.

WOHNUNGSBAU: Die Zahl der Wohnbaubeginne in den USA ist im September den dritten Monat in Folge gesunken. Sie nahm im Vergleich zum Vormonat um 4,7 Prozent auf eine Jahresrate von 1,127 Millionen ab, wie das Handelsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Das ist das niedrigste Niveau seit einem Jahr. Ökonomen hatten mit etwa 50'000 mehr gerechnet. Die Hurrikane Harvey und Irma belasteten den Wohnungsbau, erklärte das Ministerium.

BILANZBETRUG: (Washington) Die mächtige US-Börsenaufsicht SEC will den britisch-australischen Bergbauriesen Rio Tinto wegen mutmasslich aufgeblähter Bilanzen vor Gericht verklagen. In der vor einem Bundesgericht in Manhattan eingereichten Klageschrift beschuldigt die SEC auch Ex-Konzernchef Tom Albanese sowie den ehemaligen Finanzchef Guy Elliott der Bilanzfälschung, wie die US-Behörde mitteilte. Rio Tinto sowie die beiden Manager sollen den Wert von Kohleminen im südostafrikanischen Mosambik zu hoch dargestellt und damit unter anderem Investoren getäuscht haben. Das Unternehmen kündigte an, sich gegen die Anschuldigungen zu wehren.

(AWP)