INSOLVENZVERFAHREN ERÖFFNET: (Berlin) Das Amtsgericht Berlin-Charlottenburg hat kurz nach dem Ende des Flugbetriebs der Air Berlin die Insolvenzverfahren über die Gesellschaften der Pleite-Airline eröffnet. Das Gericht habe Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung angeordnet, teilte Air Berlin mit. Seit dem Insolvenzantrag am 15. August liefen vorläufige Insolvenzverfahren. Mit Eröffnung des regulären Verfahrens können nun die Gläubiger ihre Forderungen geltend machen. Die zweitgrösste deutsche Airline hatte am 27. Oktober den Betrieb eingestellt, nachdem Mitte August mangels weiterer Finanzspritzen vom Grossaktionär Etihad Airways die Pleite bei Gericht gemeldet werden musste. Für einen grossen Teil des Flugbetriebs wurden Kaufverträge mit der Lufthansa und dem britischen Billigflieger EasyJet geschlossen.

WENIGER FORTSCHRITTE: (Genf) Die Schweiz ist auf der weltweiten Gleichstellungs-Rangliste von Platz 10 auf Platz 21 zurückgefallen. Verschlechtert hat sich unter anderem die Vertretung der Frauen in Regierungspositionen und in der Unternehmensführung. Die Schweiz machte die letzten zehn Jahre deutlich weniger Fortschritte bei der Gleichstellung als andere westeuropäische Staaten, wie aus dem Gender-Gap-Bericht des Weltwirtschaftsforums (WEF) hervorgeht. Die Ungleichbehandlung grassiert hierzulande vor allem in der Arbeitswelt und in der Politik. So gab es Rückschritte bei der Vertretung der Frauen auf Führungsebene in der Wirtschaft sowie beim Einkommen. Zuoberst auf der diesjährigen Rangliste steht erneut Island, gefolgt von Norwegen, Finnland, Ruanda und Schweden - wobei sich der Abstand zwischen Island und Norwegen deutlich vergrösserte.

IM AUFWIND: (Bern) Die Schweizer Industrie ist im Aufwind. Das zeigt der Einkaufsmanagerindex (PMI), der im Oktober bereits zum fünften Mal in Folge anstieg. Dank des schwächeren Frankens dürfte sich dieser Trend fortsetzen. Bereits im Juni durchbrach der PMI die Schwelle von 60 Punkten, wie die Credit Suisse mitteilte. Ein Niveau, das bisher nur in den Boomzeiten der Industrie erreicht wurde. Im Oktober erreichte er nun einen Stand von 62 Punkten. Die Subkomponenten des PMI unterstreichen den positiven Trend. Dagegen gestalte sich der Einkauf zunehmend schwierig. Wegen des schwächere Franken seien die Einkaufspreise gestiegen. Zudem erreichte die Komponente zu den Lieferfristen ein Rokordniveau. Das seien ein Zeichen von Knappheit, die tendenziell preistreibend wirke.

KRITIK AUS GROSSBRITANNIEN: (Basel/London) Der Pharmakonzern Novartis stösst mit seinem Augenmittel Lucentis bei Medizinern in Grossbritannien auf Gegenwehr. Wie aus einem Beitrag auf der Website der Fachpublikation "British Medical Journal" vom Mittwoch hervorgeht, empfiehlt eine Gruppe von britischen Medizinern, bei der Behandlung der Augenkrankheit AMD (Altersabhängige Makuladegeneration) auf das Roche-Mittel Avastin zu setzen, statt etwa Lucentis von Novartis oder das Bayer-Mittel Eylea zu benutzen. In einer Stellungnahme, die der Finanznachrichtenagentur AWP vorliegt, äussert Novartis Zweifel daran, ob die Entscheidung der CCGs, Avastin künftig als bevorzugte Behandlung einzusetzen, mit dem britischen und europäischen Regelwerk vereinbar ist.

SIKA KAUFT ZU: (Baar ZG) Der Baustoffhersteller Sika übernimmt die amerikanische Firma Butterfield Color Inc. Mit dem Zukauf soll das Angebot für Betonverarbeiter im nordamerikanischen Bausektor ausgebaut werden. Sika will in diesem Bereich an die Marktspitze. Sika verspricht sich von der Übernahme ein schnelleres Wachstum. Der amerikanische Hersteller für dekorative Betonböden und -systeme erzielte 2016 einen Jahresumsatz von umgerechnet 20 Millionen Franken, teilte Sika mit. Das Familienunternehmen mit Sitz nahe Chicago liefert laut Mitteilung seine Markenprodukte an Kunden in ganz Amerika.

HOCHDORF STÄRKT KIDS-FOOD-SPARTE: (Luzern) Der Luzerner Nahrungsmittelkonzern Hochdorf baut sein Geschäft mit gesunder Kindernahrung aus. Dazu übernimmt er die deutsche Firma Zifru Trockenprodukte sowie die Marke Snapz. Die Hochdorf-Gruppe habe die Kaufverträge für die Übernahmen unterzeichnet, teilte das Unternehmen mit. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht. Mit der Übernahme des Produktionsunternehmens Zifru Trockenprodukte werde das Produktsortiment unter anderem um getrocknete Gemüse und Früchte erweitert. Unter der Marke Snapz werden Produkte der Firma Zifru Trockenprodukte in Europa und den USA vermarktet.

BESCHLEUNIGTES WACHSTUM: (Basel) Auf dem Flughafen Basel-Mülhausen hat sich das Wachstum bei den Passagierzahlen im dritten Quartal beschleunigt. Damit steuert der EuroAirport (EAP) auf sein siebtes Rekordjahr in Folge zu. Besser als prognostiziert entwickelt sich auch der Frachtverkehr. Bei den Passagieren hatte die Flughafendirektion Anfang Jahr noch ein Wachstum von drei bis vier Prozent prognostiziert. Per Ende September beträgt das Plus nun schon 7,7 Prozent, wie der auf der Webseite des EAP veröffentlichten Verkehrsstatistik zu entnehmen ist. Insgesamt 6'033'153 Passagiere haben den binationalen Flughafen in den ersten neun Monaten genutzt. Markant zugenommen hat im dritten Quartal auch der Güterumschlag. Mit insgesamt 82'375 Tonnen wurde per Ende September für die ersten neun Monate eine Steigerung um 11,2 Prozent registriert.

FUSION BESCHLOSSEN: (Riederalp VS) Die Aletsch Riederalp Bahnen haben der geplanten Fusion mit den Luftseilbahnen Fiesch Eggishorn und den Bettmeralp Bahnen mit 94,43 Prozent zugestimmt. Damit entsteht die zweitgrösste Bergbahngesellschaft im Oberwallis nach Zermatt. Mit der Annahme der letzten noch ausstehenden Generalversammlung wurde die geplante Fusion definitiv beschlossen, wie die Bergbahnen der Aletsch Arena mitteilten. Die drei Bergbahnen arbeiteten bereits bisher zusammen. Die fusionierten "Aletsch Bahnen" dürften künftig einen Umsatz von rund 40 Millionen Franken generieren.

NEUER PRÄSIDENT: (Zürich) Marc Walder, Chef des Medienkonzerns Ringier, übernimmt von Stéphane Garelli das Verwaltungsratspräsidium der Westschweizer Zeitung "Le Temps". Garelli gibt sein Mandat nach über 15 Jahren ab. Walder ziehe im kommenden Monat in den Verwaltungsrat ein, teilte die Zeitung mit. Garelli wolle nach 15 Jahren als Verwaltungsratspräsident und kurz vor dem 20-Jahr-Jubiläum von "Le Temps" diese Aufgabe in neue Hände geben. Er behält laut der Mitteilung seinen Aktienanteil an der Zeitung von rund drei Prozent und soll auch weiterhin als Kolumnist für die Tageszeitung tätig sein. Die traditionsreiche Zeitung hatte im laufenden Jahr mit Restrukturierungen und Entlassungen zu kämpfen.

AUF MEHR-JAHRES-HOCH: (Frankfurt) Der Rückgang der Ölbestände in den USA und eine rückläufige Förderung in den Opec-Ländern haben die Ölpreise in die Höhe getrieben. Nordseeöl der Sorte Brent verteuerte sich um 1,3 Prozent auf 61,70 Dollar je Barrel (159 Liter) und kostete damit so viel wie zuletzt im Juli 2015. US-Leichtöl WTI notierte mit 55,22 Dollar 1,5 Prozent höher und machte damit die Verluste seit Jahresbeginn komplett wett. Viele Anleger rechnen zudem damit, dass die Opec und ihre Partnerländer wie Russland die im vorigen Jahr vereinbarte Förderbremse verlängern dürften.

TEMPO GEDROSSELT: (Washington) Die US-Industrie hat ihr hohes Wachstumstempo im Oktober etwas gedrosselt. Der Einkaufsmanagerindex fiel um 2,1 auf 58,7 Zähler, wie aus der veröffentlichten Firmenumfrage des Institute for Supply Management (ISM) hervorgeht. Ökonomen hatten lediglich mit einem Rückgang auf 59,5 Zähler gerechnet. Das Barometer signalisiert ab 50 Zählern Wachstum. Sowohl der Zuwachs bei den Neuaufträgen, als auch der Jobaufbau war nicht mehr so stark wie im Vormonat.

CHINAS INDUSTRIE GEBREMST: (Peking) In China mehren sich die Anzeichen für eine Abkühlung des Wachstums der Industrie. Der von den Analysehäusern Caixin und Markit erhobene Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe stagnierte nach Angaben im Oktober wie erwartet bei 51 Punkten. Der Index für die Produktion fiel trotz eines leichten Anziehens der Aufträge aus dem In- und Ausland auf 50,8 Zähler von 52,1 Punkten im September. Damit sank er auf den tiefsten Stand seit vier Monaten und blieb nur knapp über der Marke von 50 Punkten, ab der das Barometer Wachstum signalisiert. Experten führten dies auch auf verschärfte Auflagen gegen Luftverschmutzung zurück. Diese führten dazu, dass einige Betriebe ihre Produktion drosselten. Die chinesische Wirtschaft war in den ersten neun Monaten des Jahres mit 6,9 Prozent überraschend kräftig gewachsen.

NICHTRAUCHER BELOHNT: (Tokio) Ein mittelständisches Marketingunternehmen in Japan belohnt Nichtraucher mit sechs zusätzlichen Ferientagen pro Jahr. Weil sich die Büros im 29. Stockwerk befinden, brauchten Raucher mindestens zehn Minuten, um ihrem Laster nachzugehen, erklärte Unternehmenssprecher Hirotaka Matsushima. Demnach hatte sich ein Mitarbeiter über den Zeitverlust seiner Kollegen beschwert. Das Unternehmen Piala führte daraufhin im September die neue Massnahme ein. Unterhaltungen im Raucherraum würden sich meistens um Arbeit drehen, erklärte der Unternehmenssprecher. "Deshalb haben wir uns entschieden, Nichtraucher zu belohnen anstatt die Raucher zu bestrafen." Seit der Einführung dieses Prinzips hätten vier Mitarbeiter mit dem Rauchen aufgehört.

(AWP)