TOURISMUS: (Neuenburg) Nach einem erfolgreichen Sommer können sich die Schweizer Hotels auch im September über eine deutliche Zunahme an Logiernächten freuen. Innert Jahresfrist verbuchten sie fast 30 Millionen Hotelübernachtung. Das sind 4,5 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode. Wie die provisorischen Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) zeigen, stieg im September die Zahl der Hotelübernachtungen auf knapp 3,6 Millionen an. Das sind 5,1 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode. Wie bereits über das ganze Jahr hinweg war das Wachstum auch im Berichtsmonat zu einem grösseren Teil ausländischen Gästen zu verdanken. Hier nahm die Zahl der Buchungen um 6,6 Prozent auf knapp 2 Millionen zu. Gäste aus dem Inland sorgten derweil für 1,6 Millionen Logiernächte, was einer Zunahme von 3,4 Prozent entspricht.

VIELLEICHT GÜNSTIGER: (Zürich) Die Credit Suisse könnte im Hypothekenskandal günstiger wegkommen als gedacht. Im Zuge ihrer Einigung mit dem US-Justizministerium Ende 2016 hatte die Bank zugesagt, 5,3 Milliarden Dollar aufzuwerfen, um einer Anklage zu entgehen. Nun könnte die Gesamtsumme aber kleiner ausfallen. Die 5,3 Milliarden Franken teilen sich auf in eine Busse von 2,48 Milliarden Dollar sowie 2,8 Milliarden Dollar, die den Geschädigten der US-Hypothekenkrise zu Gute kommen sollen. Dies geht aus dem Report des von der US-Justiz eingesetzten Aufsehers bei der Grossbank, Neil Barofsky, hervor. Dieser wurde Ende Oktober veröffentlicht. Indem die Bank amerikanischen Hypothekarschudnern Schulden erlässt oder längere Fristen gewährt, muss sich die CS einen "Kredit" beziehungsweise Bonuspunkte von 2,8 Milliarden Dollar verdienen. Das heisse aber nicht, dass die Bank 2,8 Milliarden Dollar ausgeben müsse, heisst es im Bericht.

PREISE ABGESPROCHEN: (Bern) Jahrelang haben neun Feuerverzinker in der Schweiz Mindestpreise, Zuschläge und Preiserhöhungen abgesprochen. Die Wettbewerbskommission (Weko) büsst die Unternehmen nun mit insgesamt rund 8 Millionen Franken. Die Firmen kommen dank ihrer Kooperation glimpflich davon. Ins Rollen gebracht hatte die Untersuchung eine Unternehmung, die die Weko über das Kartell informiert hatte. Dank einer Kronzeugenregelung wurde diese Firma nicht gebüsst. Die Feuerverzinker aus der Deutschschweiz und dem französischen Teil des Wallis trafen zwischen 2004 und Anfang 2016 regelmässig Preisabreden. Derartige Preisabreden auf gleicher Marktstufe seien volkswirtschaftlich besonders schädlich und stellten einen schweren Verstoss gegen das Kartellgesetz dar, schreibt die Weko in einer Mitteilung. Allerdings reduzierten die Wettbewerbshüter die Sanktionen, weil die Unternehmen unmittelbar nach der Untersuchungseröffnung Selbstanzeigen eingereicht hatten.

BANKEN: (Zürich) Rudolf Bohli bleibt optimistisch, mit seinem Plan nach einer Aufspaltung der Grossbank Credit Suisse durchzukommen. Laut dem Fondsmanger von RBR Capital Advisors, der 0,2 Prozent der Anteile am zweitgrössten Schweizer Bankhaus hält, stösst das Projekt auf grosses Interesse. Man konzentriere sich für den Moment auf die grösseren Aktionäre der Credit Suisse, sagte Bohli in einem Interview mit den Westschweizer Zeitungen "24 heures" und "Tribune de Genève". Dazu gehören etwa die US-Finanzunternehmen Harris Associates und Black Rock, der qatarische Fonds Qatar Holding, die norwegische Zentralbank sowie die saudische Gesellschaft Olayan Group. Laut Angaben der Bank besitzen diese Firmen jeweils einen Anteil zwischen 4,17 und 5,17 Prozent. Die Kleinaktionäre der Schweizer Grossbank bilden aber die Mehrheit des Aktionariats. Sie will RBR Capital Advisors über eine Internetseite für das Projekt gewinnen.

ARBEITSMARKT: (Washington) Die US-Wirtschaft hat im Oktober kräftig Stellen aufgebaut und damit den Dämpfer durch die jüngsten Wirbelstürme gut weggesteckt. Am Arbeitsmarkt entstanden 261'000 Jobs, wie die Regierung am Freitag mitteilte. Experten hatten allerdings mit einer noch höheren Zahl von 310'000 gerechnet. Der starke Stellenaufbau steht im Kontrast zur Entwicklung im September, als wegen der Hurrikans "Harvey" und "Irma" im Süden der USA nach revidierten Daten nur 18'000 Stellen entstanden. In einer ersten Schätzung war sogar noch von einem Stellenabbau die Rede. Die separat ermittelte Arbeitslosenquote ging im Oktober um einen Tick auf 4,1 Prozent zurück: Dies ist in etwa das niedrigste Niveau seit 17 Jahren. Damit ist de facto die von der Notenbank Fed angestrebte Vollbeschäftigung erreicht.

TELEKOMMUNIKATION: (San Francisco) Die Smartphone-Verkäufe weltweit legen weiterhin zu - wenn auch mittlerweile recht langsam. Im dritten Quartal wurden rund 373,1 Millionen Geräte ausgeliefert. Das waren 2,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie das US-Marktforschungsunternehmen IDC am Donnerstag (Ortszeit) mitteilte. Die fünf Weltmarktführer Samsung, Apple, Huawei, Oppo und Xiaomi verkauften demnach alle mehr Geräte als im Vorjahr - viele andere Hersteller dagegen müssen kämpfen. Im laufenden vierten Quartal rechnen die Experten von IDC trotz des Weihnachtsgeschäfts nur mit einem Plus bei den Verkäufen von einem Prozent. Apples iPhone X zum Beispiel, das am Freitag in die Läden kam, sei anfangs nicht in ausreichender Stückzahl verfügbar, der Preis liege ausserdem "oberhalb des Normalen".

HÖHERER GEWINN: (Columbus/Greifensee) Der Präzisionshersteller Mettler-Toledo profitiert von einer stärkeren Nachfrage aus Asien. Das schweizerisch-amerikanische Unternehmen hat im dritten Quartal seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 7,4 Prozent auf 698,8 Millionen US-Dollar gesteigert. Damit erhöhten sich die Erträge seit Jahresbeginn gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 8,3 Prozent auf 1,9 Milliarden US-Dollar, wie das Unternehmen mitteilte. Unter dem Strich verdiente der Konzern im dritten Quartal 105 Millionen US-Dollar. Das sind 3,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Seit Jahresbeginn beläuft sich der Reingewinn auf 299 Millionen Franken - 21,3 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode.

ROTE ZAHLEN: (New York) Die Serie von Wirbelstürmen in den USA und der Karibik hat den US-Versicherungsriese AIG in die roten Zahlen getrieben. Der Konzern wies für das dritte Quartal einen Nettoverlust von 1,74 Milliarden Dollar aus. Ein Jahr zuvor hatte noch ein Gewinn von 462 Millionen Dollar in den Büchern gestanden. Operativ gab es ein Minus von 1,22 Dollar je Aktie. Allein die Hurrikane "Harvey", "Irma" und "Maria" schlugen sich mit einer Schadenssumme von rund drei Milliarden Dollar vor Steuern negativ nieder. Dazu kamen noch die Folgen der Erdbeben in Mexiko. Zudem führten Rückstellungen von 836 Millionen Dollar für Verluste im Zusammenhang mit Schadensansprüchen aus dem Vorjahr dazu, dass das Ergebnis noch schlechter ausfiel als von Experten erwartet worden war.

WIEDER WACHSTUM: (Peking) Der chinesische Dienstleistungssektor ist im Oktober wieder etwas stärker gewachsen. Der Einkaufsmanagerindex der Datenanbieter Markit und Caixin stieg um 0,6 Zähler auf 51,2 Punkte. Im September war er auf den tiefsten Stand seit 21 Monaten gefallen. Das Barometer liegt damit zwar weiter über der Marke von 50 Punkten, ab der es Wachstum signalisiert. Der geringe Zuwachs deutet aber darauf hin, dass die nach den USA zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt mit gebremstem Tempo in das vierte Quartal gestartet ist. Zuletzt hatten auch Daten der chinesischen Industrie dies vermuten lassen. Hierbei bremsten vor allem der verstärkte Kampf der Regierung gegen die Luftverschmutzung die Betriebe.

WENIGER GEWINN: (Seattle) Die Kaffeerestaurant-Kette Starbucks hat einen leichten Umsatzrückgang verzeichnet. Im vierten Geschäftsquartal (bis Anfang Oktober) sanken die Erlöse im Jahresvergleich von 5,71 Milliarden auf 5,70 Milliarden Dollar, wie Starbucks mitteilte. Anleger reagierten enttäuscht. Der Umsatz, um die gegenüber dem Vorjahreszeitraum geringere Anzahl an Verkaufstagen bereinigt, legte indes nach Angaben des Unternehmens um acht Prozent zu. Dennoch ging der Gewinn unter dem Strich um knapp zwei Prozent auf 788,5 Millionen Dollar zurück. Im gesamten abgelaufenen Geschäftsjahr steigerte Starbucks die Erlöse um fünf Prozent auf 22,4 Milliarden Dollar. Der Gewinn legte um gut zwei Prozent auf 2,9 Milliarden Dollar zu.

(AWP)