RAZZIEN BEI LAFARGEHOLCIM: (Paris/Brüssel/Zürich) Die Justiz holt zum Schlag gegen LafargeHolcim aus: In einer gemeinsamen Aktion haben die französischen und belgischen Behörden Razzien in den Büros des weltgrössten Zementkonzerns in Paris und Brüssel durchgeführt. Polizisten hätten am Dienstag den Firmensitz in Paris durchsucht, sagte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage. Parallel dazu habe eine Durchsuchung in Brüssel stattgefunden, erklärte die belgische Staatsanwaltschaft ihrerseits. LafargeHolcim kooperiere vollumfänglich mit den Behörden, sagte der Konzernsprecher. In Frankreich läuft seit Juni eine offizielle Untersuchung zu den Vorgängen um das Lafarge-Werk in Syrien in den Jahren 2013 und 2014. Im Mittelpunkt steht laut früheren Angaben der Pariser Staatsanwaltschaft der Vorwurf der "Finanzierung von terroristischen Vorhaben" und die Gefährdung von Leben.

REISE-DIPLOMATIE: (Aarau/Bern) Angesichts der Restrukturierungspläne von General Electric (GE) in der Schweiz stehen hinter den Kulissen Schweizer Interessensvertreter in engem Kontakt mit der GE-Konzernleitung. In den letzten Wochen fanden in Atlanta und Paris Gespräche statt. Eine Schweizer Delegation mit Bundesrat Johann Schneider-Ammann und Valentin Vogt, Präsident des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes, an der Spitze, reiste Mitte Oktober nach Atlanta um mit der GE-Konzernspitze zu sprechen. Seitens GE waren Russell Stokes, Konzernchef von GE Power, und sein Team anwesend. Beim Treffen wurde eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Diese soll Möglichkeiten aufzeigen, um den Forschungs- und Produktionsstandort Aargau von GE zu sichern.

REFORMEN FÜR DIE SCHWEIZ: (Bern) Die Schweizer Wirtschaft kommt nur langsam in die Gänge. Die OECD geht von einem Wirtschaftswachstum von 0,8 Prozent in diesem Jahr aus. Im Juni erwartete die Organisation noch ein Plus von 1,5 Prozent. Ihre Experten raten der Schweiz zu einer Reihe von Reformen. Um das Wachstum anzukurbeln, empfiehlt die Organisation für Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) im aktuellen Länderbericht der Schweiz unter anderem, mehr Geld auszugeben, mehr staatliche Unternehmen zu privatisieren, die Wettbewerbskommission (Weko) zu stärken und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu fördern.

MEHR INVESTITIONSAPPETIT: (Zürich) Schweizer Finanzchefs blicken laut einer Umfrage so optimistisch in die Zukunft wie seit dem Frankenschock nicht mehr. Die guten Aussichten regen auch den Investitionsappetit der Unternehmen an. 45 Prozent der 114 befragten Schweizer Finanzchefs erwarten, dass ihr Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten mehr investieren wird, wie aus der CFO-Umfrage des Beratungsunternehmens Deloitte hervorgeht. 13 Prozent erwarten sinkende Investitionen. Unter dem Strich verbesserten sich damit die Investitionserwartungen im Vergleich zu Jahresbeginn um 15 Prozentpunkte auf 31 Prozent. Im europäischen Durchschnitt beträgt das Plus 3 Prozentpunkte auf einen Nettosaldo von 27 Prozent.

VERMÖGENSZUWACHS: (Zürich) Die weltweiten Privatvermögen haben sich in den letzten zwölf Monaten um 6,4 Prozent auf 280'000 Milliarden Dollar erhöht. Grund dafür sind laut dem Global Wealth Report der Credit Suisse die boomenden Aktienmärkte und die steigenden Immobilienpreise. Die höchsten Wachstumsraten verzeichnet dabei Indien, China, Nordamerika und Europa. In Afrika und im Raum Asien-Pazifik ohne China dagegen haben sich die Vermögen nur wenig erhöht. Mit einem durchschnittlichen Vermögen von 537'599 Dollar, das dem Zehnfachen des globalen Durchschnitts entspricht, belegt die Schweiz nach wie vor unangefochten den Spitzenplatz.

MINDESTLÖHNE IM KIOSK: (Muttenz BL) Die Mindestlöhne des Kiosk- und Brezelkonzerns Valora sollen künftig auch für die selbstständigen Agenturpartner gelten - zumindest für diejenigen, die neu einen Vertrag mit Valora abschliessen. Das sieht der neue Gesamtarbeitsvertrag vor. Ausgehandelt wurde dieser zwischen Valora und dem Kaufmännischen Verband (kfmv), wie beide gemeinsam mitteilten. Weiter bringt der GAV laut Valora-Mitteilung bei den Löhnen und dem Vaterschaftsurlaub Verbesserungen. So wird der Vaterschaftsurlaub von fünf auf zehn Tage verdoppelt. Bei den Löhnen gibt es zusätzlich zu den bereits im April angekündigten generellen Erhöhungen weitere Anhebungen für Angestellte mit Berufslehre.

ANGEKÜNDIGTER VERKAUF: (Arbon) Der Bauausrüster Arbonia verkauft die Condecta Gruppe an die Beteiligungsgesellschaft Paragon Partners. Der Verkauf war bereits in Juli angekündigt worden. Die Condecta Gruppe gehörte früher zu Looser und wurde von Arbonia Ende 2016 mitübernommen. Danach wurde das Unternehmen als eigenständige Division Industriedienstleistungen weitergeführt. Condecta ist auf die Vermietung von Kranen, Raumsystemen oder Kunststoff-Sanitärtoiletten spezialisiert, beschäftigt rund 180 Mitarbeiter und erzielte 2016 einen Umsatz von 61,3 Mio. Franken. Neuer Besitzer ist die private Beteiligungsgesellschaft Paragon Partners, die auf Investitionen in Unternehmen in Deutschland, in der Schweiz und in Österreich spezialisiert ist. Der Verkauf soll noch im Jahr 2017 vollzogen werden. Den Erlös will Arbonia zur weiteren Verringerung der Nettoverschuldung einsetzen.

HÖHERE GROSSHANDELSPREISE: (Neuenburg) Unternehmen haben in der Schweiz im Oktober mehr für Maschinen, elektrische Ausrüstungen und Metallprodukte bezahlen müssen. Sowohl einheimische als auch importierte Güter wurden teurer. Insgesamt stieg das Preisniveau im Grosshandel gegenüber September um 0,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat beträgt der Aufschlag 1,2 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) mitteilte. Der Produzenten- und Importpreisindex erreichte im Oktober den Stand von 101,0 Punkten (Basis Dezember 2015=100).

WEIHNACHTSAUSGABEN: (Zürich) Für Weihnachtsgeschenke wollen Schweizerinnen und Schweizer dieses Jahr 292 Franken ausgeben, leicht weniger als im Vorjahr. Auffällig abgenommen hat die Spendierlust der Männer. Umso mehr wollen Frauen in die Spendierhosen steigen. Die Kauflaune ist ungetrübt laut dem Beratungsunternehmen Ernst & Young (EY) sitzt gerade zu Weihnachten bei vielen Konsumenten das Geld locker. Gemäss einer EY-Befragung wollen Schweizerinnen und Schweizer 292 Franken für Weihnachtsgeschenke ausgeben. Das Budget liegt damit leicht unter dem Vorjahr von 294 Franken pro Kopf, aber immer noch auf dem höchsten Stand seit 2012. Wollten die Männer vor drei Jahren noch 39 Franken mehr ausgeben als die Frauen, ist es heute umgekehrt. Frauen planen Ausgaben von 309 Franken, die Männer nur von 272 Franken. Zuoberst auf der Geschenkliste mit geplanten Ausgaben von 56 Franken stehen Geschenk- und Geldgutscheine.

MEHR GEWINN FÜR PSP: (Zug) Das Immobilienunternehmen PSP Swiss Property hat in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres profitiert von Verkäufen von Eigentumswohnungen, dem tieferen Unternehmenssteuersatz im Kanton Waadt und Wertsteigerungen. Der Liegenschaftsertrag entwickelte sich dagegen rückläufig. Der Reingewinn schoss hoch um 60,7 Prozent auf 165,1 Millionen Franken. Ohne Bewertungseffekte wäre der Gewinn um 4,6 Prozent auf 138,2 Millionen Franken gestiegen. Beim Liegenschaftsertrag allerdings nahm PSP mit 204,3 Millionen Franken 1,7 Prozent weniger ein als in der Vorjahresperiode. Dies begründet PSP mit dem Auszug des einzigen Mieters aus einer Liegenschaft in Petit-Lancy GE.

WENIGER UMSATZ: (Zürich) Der Mobilfunkanbieter Salt hat auch im dritten Quartal des laufenden Jahres eine Umsatzeinbusse erlitten. So gingen die Einnahmen um 7,0 Prozent auf 269 Millionen Franken zurück, wie einem Analystenbericht der Deutschen Bank zu entnehmen ist. Das Unternehmen, das dem französischen Unternehmer Xavier Niel gehört, informiert nur die Gläubiger, nicht aber die Öffentlichkeit über den Geschäftsgang. Konkurrent Sunrise wies letzte Woche für das dritte Quartal für das Mobilfunkgeschäft eine Umsatzeinbusse von 4,7 Prozent aus. Laut dem Analystenbericht gewann Salt aber Kunden. Das Nettowachstum wird im Abobereich auf 8000 und im Prepaid-Segment auf 14'000 beziffert. Verbessert hat sich Salt auch beim operativen Gewinn (bereinigter EBITDA). Dieser nahm um 9,1 Prozent auf 128 Millionen Franken zu.

FLOHMARKT ÜBERNOMMEN: (Zürich) Tamedia wird Hauptaktionär des dänischen Online-Flohmarkts Tradono und übernimmt die Tradono Schweiz AG vollständig. Die Plattform ist auf die Nutzung über mobile Geräte ausgerichtet und eng an Social-Media-Kanäle angebunden. Tradono Schweiz soll nun zu einem eigenständigen Produkt weiter entwickelt werden, heisst es in einer Mitteilung des Medienunternehmens Tamedia. Im Januar 2016 hatte Tamedia am dänischen Mobile-Flohmarkt Tradono eine Minderheitsbeteiligung von 25 Prozent erworben. Seither haben sich laut Tamedia monatlich rund 20'000 Nutzer neu auf der Plattform registriert. Nun soll Tradono stärker mit dem Kleinanzeigenportal tutti.ch zusammenarbeiten und dadurch das Wachstum beschleunigen.

ABBAU KOMMT: (Bern) Postfinance zieht ihren Stellenabbau durch. Im inzwischen abgeschlossenen Konsultationsverfahren seien keine Vorschläge eingegangen, die die vier geplanten Massnahmen ersetzen könnten, teilte die Post-Tochter mit. Im kommenden Jahr werden damit 45 Stellen gestrichen. Die Stellen fallen weg, weil die Postfinance ihre Prozesse durchgängig automatisieren und digitalisieren will. Der Abbau solle soweit als möglich ohne Kündigungen über die natürliche Fluktuation erfolgen. Weiter werden die Standorte Kriens LU und Münchenstein BL per Ende Juni 2018 geschlossen. Das Kontaktcenter St. Gallen soll per Ende 2018 in jenes von Netstal GL integriert werden. Zudem wird die Belegverarbeitung per 1. März 2018 an die Post-Tochter Swiss Post Solutions (SPS) übertragen.

HSBC ZAHLT 300 MILLIONEN: (Genf) Die Schweizer Tochter der britischen Grossbank HSBC hat sich mit den französischen Behörden im Steuerstreit auf eine Zahlung von 300 Millionen Euro geeinigt. Die Steuerbehörden hatten HSBC Beihilfe zur Steuerhinterziehung vorgeworfen. Das Verfahren geht auf den Fall Hervé Falciani zurück. Der französisch-italienische Doppelbürger war bei HSBC in Genf als Informatiker angestellt und hatte in den Jahren 2006 und 2007 Daten von rund 15'000 Kunden gestohlen. Die Behörden von Frankreich hatten 2014 aufgrund dieser Daten eine formelle Untersuchung gegen HSBC eingeleitet. Auch in den USA, in Spanien und in Belgien sind damals Ermittlungen gestartet worden.

BSI-BÜROS VOM HAKEN: (Zürich) Die Privatbank EFG International kann ihren Standort in Mailand behalten. Die italienische Zentralbank hat eine Anordnung vom Mai aufgehoben, die die Geschäftsaktivitäten der früheren BSI-Büros in Italien einschränkte und zu deren Schliessung hätte führen können. Ein entsprechendes Administrativverfahren wurde eingestellt, wie EFG mitteilte. Das ebenfalls betroffene Büro in Como wurde allerdings bereits geschlossen. EFG International will dennoch weiter im italienischen Heimmarkt expandieren. Die Banca d'Italia hatte im Mai die Umsetzung bestimmter Massnahmen angeordnet. Diese gingen auf administrative Schwächen aus der Zeit vor der Integration der Tessiner Privatbank BSI in die EFG zurück.

WETTBEWERBSERMITTLUNGEN: (Kansas) Während die europäischen Wettbewerbshüter sich Google vorknöpfen, sahen die amerikanischen Regulierer bisher keinen Grund zum Einschreiten. Doch jetzt prescht der Staatsanwalt von Missouri vor. Google muss sich erstmals seit Jahren wieder Wettbewerbsermittlungen in den USA stellen. Der Staatsanwalt des Bundesstaates Missouri, Josh Hawley, will unter anderem der Frage nachgehen, ob der Internet-Konzern in Suchergebnissen eigene Dienste zum Nachteil der Konkurrenz bevorzugt habe. Ausserdem gehe es um das Sammeln von Nutzerdaten und die Nutzung von Informationen anderer Websites, wie Hawley bekanntgab. Dabei verwies er ausdrücklich auf die EU-Ermittlungen.

KRÄFTIGES WACHSTUM: (Brüssel) Das starke Wachstum in Deutschland schiebt auch die Wirtschaft im gesamten Währungsraum an. Das Bruttoinlandprodukt in den 19 Euro-Ländern stieg zwischen Juli und September um 0,6 Prozent zum Vorquartal, wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte und damit eine erste Schätzung von Ende Oktober bestätigte. Im Frühjahr hatte es ein Plus von 0,7 Prozent gegeben. Auch Spanien schaffte ein Wachstum in gleicher Höhe. In Frankreich und Italien legte die Wirtschaft jeweils um 0,5 Prozent zu."Der Aufschwung ist weiterhin kräftig, er hält auch die Wachstumsnachzügler auf Trab", sagte Chefökonom Alexander Krüger vom Bankhaus Lampe. "Durch das EZB-Doping und die gute Weltwirtschaft sind Höchstleistungen auch weiterhin zu erwarten."

STARKER PREISDRUCK: (London) Die Spätfolgen des Brexit-Votums halten den Preisdruck in Grossbritannien hoch. Die Konsumentenpreise stiegen im Oktober um 3,0 Prozent zum Vorjahresmonat, wie das Statistikamt ONS mitteilte. Damit ist die Inflationsrate gleich hoch wie im Vormonat September, als sie den höchsten Wert seit fünfeinhalb Jahren erreicht hatte. Experten hatten für Oktober sogar ein Plus von 3,1 Prozent erwartet. Die Teuerungsrate ist bereits deutlich über das Ziel der Notenbank hinausgeschossen, die lediglich 2 Prozent anstrebt. Die Bank of England hat jüngst die erste Zinserhöhung seit zehn Jahren gewagt. Sie reagierte damit auf die anziehende Inflation, die an der Kaufkraft der Briten nagt. Getrieben werden die Preise vor allem durch die schwächere Landeswährung Pfund, die nach dem Anti-EU-Referendum der Briten vom Juni 2016 deutlich abgewertet hat.

UNTER VOLLDAMPF: (Wiesbaden) Die deutsche Wirtschaft geht unter Volldampf in den Jahresendspurt. Vor allem der Aussenhandel beflügelt das Wachstum - allen Sorgen um den Freihandel zum Trotz. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) stieg im dritten Quartal um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Impulse kamen in den Sommermonaten Juli bis September unter anderem vom internationalen Handel, der von der Erholung der Weltwirtschaft profitierte. Die Exporte legten im dritten Quartal stärker zu als die Importe. Auch die Investitionen der Firmen in Ausrüstungen wie Maschinen schoben die Konjunktur an. Die staatlichen und privaten Konsumausgaben lagen den Angaben zufolge dagegen in etwa auf dem Niveau des Vorquartals.

TIEFERE INFLATIONSRATE: (Berlin) Die Inflationsrate in Deutschland ist im Oktober gesunken. Waren und Dienstleistungen kosteten im Schnitt nur noch 1,6 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt nach endgültigen Berechnungen mitteilte. Dies ist der niedrigste Wert seit Juni. Verantwortlich für den Rückgang sind vor allem die Energiepreise. Sie erhöhten sich mit 1,2 Prozent weniger als halb so stark wie im Vormonat. Preistreiber hingegen waren erneut Nahrungsmittel: Für sie mussten Konsumenten 4,3 Prozent mehr bezahlen als im Oktober 2016. Das ist der kräftigste Anstieg seit acht Monaten. Dies spüren Konsumenten vor allem bei Butter, die sich um 54 Prozent verteuerte. Trotz der guten Konjunktur ist der Preisdruck damit vergleichsweise niedrig.

ETWAS MEHR OPTIMISMUS: (Düsseldorf) Henkel, der Hersteller vom Waschmittel Persil oder dem Klebstoff Pritt, hat Umsatz und Gewinn im dritten Quartal dank anziehender Geschäfte seiner Klebstoffsparte gesteigert und blickt etwas optimistischer auf das Gesamtjahr. Die Erlöse kletterten in dritten Quartal um 4,9 Prozent auf 4,981 Milliarden Euro. Das bereinigte betriebliche Ergebnis (Ebit) legte um 7,1 Prozent auf 897 Millionen Euro zu, wie der Konsumgüterkonzern mitteilte. Analysten hatten mit einem Umsatz von 5,12 Milliarden Euro und einem bereinigten Ebit von 907 Millionen Euro gerechnet. Im laufenden Jahr will Henkel das organische Umsatzwachstum weiter um zwei bis vier Prozent steigern, die bereinigte operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) soll von 16,9 Prozent auf "mehr als 17,0 Prozent" zulegen.

MEHR GEWINN: (London) Vodafone rechnet im Geschäftsjahr 2017/18 wegen Einsparungen und guter Geschäfte mit Mobilfunkkunden mit einem höherem Ergebnis. Es werde nun ein Plus beim bereinigten Betriebsgewinn (Ebitda) von rund 10 Prozent auf maximal 14,95 Milliarden Euro erwartet. Bisher war Vodafone von einem Zuwachs zwischen 4 und 8 Prozent ausgegangen. Von April bis September stieg der Betriebsgewinn aus eigener Kraft überraschen deutlich um 13 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro. Wechselkursschwankungen, negative Folgen aus der Abschaffung der Roaming-Gebühren in der EU sowie die Dekonsolidierung der niederländischen Sparte führten im ersten Geschäftshalbjahr zu einem Umsatzrückgang von 4,1 Prozent auf 23,1 Milliarden Euro. Der Reingewinn erreichte 1,2 Milliarden Euro nach einem Verlust von 5 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum.

KASSEN KLINGELN: (Moskau) Die gestiegenen Ölpreise haben dem russischen Energiekonzern Rosneft einen Gewinnsprung beschert. Im dritten Quartal sei das Ergebnis unter dem Strich um 80 Prozent auf umgerechnet rund 790 Millionen Franken gestiegen. Analysten hatten mit einem noch höheren Anstieg gerechnet. Das grösste Ölkonzern Russlands nutzt die sprudelnden Gewinne offenbar, um sein Engagement im Ausland weiter voranzutreiben. So wurde den Kurden im Irak ein Vorschuss von 1,3 Milliarden Dollar für die Erschliessung von Ölfeldern gezahlt. Die Vereinbarung der Kurden mit Rosneft war auf scharfe Kritik bei der Zentralregierung in Bagdad gestossen. Rosneft hatte auch eine Vorauszahlung von mehreren Milliarden Dollar an Venezuelas staatliche Ölfirma PDVSA geleistet.

ABGESCHWÄCHT: (Peking) In China ist die Industrieproduktion im Oktober weniger gewachsen als erwartet. Die Firmen stellten binnen Jahresfrist 6,2 Prozent mehr her, wie das nationale Statistikamt mitteilte. Analysten hatten allerdings einen Anstieg von 6,3 Prozent erwartet. Im September hatte das Plus noch 6,6 Prozent betragen. Auch die Investitionen und der Detailhandel legten weniger stark zu als erwartet. Das deutet darauf hin, dass die chinesische Wirtschaft an Fahrt verliert. Im dritten Quartal war die Leistung der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt nach den USA um 6,8 Prozent gewachsen.

(AWP)