REORGANISATION BEI NESTLÉ: Nestlé will im Babynahrungsgeschäft künftig verstärkt auf regionale Kundenvorlieben eingehen können. Dazu gestaltet der Nahrungsmittelkonzern die Führung dieses Geschäftsbereichs um. Ab dem 1. Januar sollen drei regionale Geschäftsleiter diese Sparte führen. Für die Kernfunktionen schafft Nestlé eine neue strategische Geschäftseinheit. Mit dieser Reorganisation reagiert Nestlé auf die veränderten Marktbedingungen mit regional unterschiedlichen Konsumentenvorlieben. Mit der Reorganisation des Säuglingsnahrungsgeschäft meldet Nestlé auch den Abgang des bisherigen Chefs dieser Sparte. Heiko Schipper wechselt zum Pharma- und Chemiekonzern Bayer, wo er künftig das Geschäftsfeld der nicht rezeptpflichtigen Arzneimitteln leitet.

STAGNATION: (Basel) Beim Versicherungskonzern Baloise ist das Geschäftsvolumen in den ersten neun Monaten auf dem Vorjahresniveau stehen geblieben. Das Unternehmen nahm Prämien von 7,22 Milliarden Franken ein. Das sind 0,2 Prozent weniger als in der gleichen Vorjahresperiode. Grund dafür ist die Lebensversicherung. Hier hat die Baloise einen geschlossenen Bestand in Deutschland verkauft, was dort für einen Rückgang in der Lebensversicherung um gut ein Fünftel sorgte. Zudem hielt sich der Konzern bei der Zeichnung neuer Lebensversicherungen zurück. Gesamthaft schrumpften die Lebensversicherungsprämien um 1,5 Prozent auf 2,87 Milliarden Franken. Bei den Prämien mit Anlagecharakter gab es aufgrund von saisonalen Gegebenheiten ebenfalls einen Rückgang um 1,2 Prozent auf 1,63 Milliarden Franken. Gewachsen ist die Baloise indes im Nichtlebengeschäft, wo die Prämien um 1,9 Prozent auf 2,72 Milliarden Franken zulegten.

VERLUST VERRINGERT: (Altdorf UR) Der Immobilienentwickler und Hotelkonzern Orascom Development hat in den ersten neun Monaten etwas mehr umgesetzt. Das Unternehmen des ägyptischen Investors Samih Sawiris hat damit den Verlust deutlich verringert. Der Umsatz stieg auf Gruppenstufe um 0,5 Prozent auf 170,8 Millionen Franken. Das Betriebsergebnis (EBITDA) erhöhte sich um knapp 16 Prozent auf 16,1 Millionen Franken. Unter dem Strich blieb noch ein Verlust (nach Minderheiten) von 30,3 Millionen Franken. Ende des dritten Quartals 2016 hatte der Verlust noch bei 71,7 Millionen Franken gelegen. Die Verbesserung sei vor allem aufgrund von höheren operativen Leistungen in allen Geschäftssegmenten erfolgt, teilte das Unternehmen mit.

NEUE UNTERSUCHUNG: (Zürich) Seinen "Ruhestand" hatte sich der ehemaligen Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz wohl anders vorgestellt: Nach der Finanzmarktaufsicht Finma nimmt nun auch die Kreditkartengesellschaft Aduno seine Geschäfte unter die Lupe. Der Verwaltungsrat von Aduno hat eine auf Wirtschaftsstrafrecht spezialisierte Zürcher Anwaltskanzlei mit einer Untersuchung gewisser Akquisitionen der Aduno Gruppe beauftragt. Eine Aduno-Sprecherin bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda eine entsprechende Meldung von "Tages-Anzeiger", "Der Bund" sowie "Finanz und Wirtschaft". Es gelte die Unschuldsvermutung und es würden keine weiteren Angaben zu der Untersuchung gemacht, betonte die Sprecherin. Den Berichten zufolge geht es bei der Untersuchung um Interessenkonflikte beim Zukauf kleiner Beteiligungen - ähnlich wie bei Raiffeisen.

MEHRHEIT VERKAUFT: (Uzwil/Oberbüren SG) Der Technologiekonzern Bühler verkauft 80 Prozent seiner Polymetrix-Aktien an die chinesische Beijing Sanlian Hope Shin-Gosen Technical Service. Die Polymetrix AG in Oberbüren SG produziert Industrieanlagen für die Verarbeitung von Polymeren. Der Abschluss der Transaktion wird auf Anfang 2018 erwartet, wie Bühler mitteilte. Zum Verkaufspreis machte das Unternehmen keine Angaben. Der Verkauf muss noch vom chinesischen Staat und der chinesischen Börsenbehörde genehmigt werden. Bühler bleibt mit 20 Prozent Minderheitsaktionär von Polymetrix. Im vergangenen Juli hatte Bühler seine Minderheitsbeteiligung am Unternehmen auf 100 Prozent aufgestockt. Damals kündigte Bühler bereits an, die Mehrheit wieder an neue Eigentümer aus der Polymerindustrie zu verkaufen.

WACHSTUM IN ASIEN/PAZIFIK: (Luzern) Die Region Asien/Pazifik ist für die in der Farbmetrik tätige Datacolor im Geschäftsjahr 2016/17 zur umsatzstärksten Region angewachsen. 27,9 Millionen Dollar oder über 38 Prozent des Umsatzes erzielte Datacolor hier und baute damit seine Marktposition weiter aus. Im nunmehr zweitwichtigsten Absatzmarkt Europa stieg der Umsatz auf 25,2 Millionen Dollar. Dank "bedeutenden neuen Aufträgen" blieb der Anteil am höheren Gruppenumsatz mit 35 Prozent zum Vorjahr unverändert, wie Datacolor mitteilte. Der Umsatzanteil der Region Nord- und Südamerika sank hingegen von 30 auf 27 Prozent. Datacolor begründet dies mit einer schwächeren Nachfrage im schwierigen Markt Südamerika und tieferen Umsätzen mit Consumer-Produkten in den USA.

TOCHTER AN DIE BÖRSE: (Basel) Die Dufry-Tochtergesellschaft Hudson soll an die US-Börse gebracht werden. Hudson habe bei der US-Börsenaufsicht SEC eine Registrierung bezüglich des geplanten Börsengangs (IPO) eingereicht, teilte Dufry mit. Die Zahl der angebotenen Aktien wie auch die Preisspanne müssten noch bestimmt werden, heisst es weiter. Der Basler Reisedetailhändler beabsichtigt laut Mitteilung aber, eine Mehrheit an Hudson zu behalten. Dufry rechne damit, dass der Hudson-Börsengang im Jahr 2018 stattfinden könne. Dies sei aber abhängig von den Marktbedingungen, heisst es weiter. Der Basler Reisedetailhändler hatte das US-Unternehmen Hudson im Jahr 2008 übernommen.

SKYWORK BAUT AUS: (Bern) Die Berner Fluggesellschaft SkyWork plant nach ihrem temporären Grounding Ende Oktober einen Kapazitätsausbau im Sommer. In den Sommerflugplan 2018 werden zwei neue Destinationen aufgenommen. Zudem soll das Sitzplatzangebot pro Flug vergrössert und die Passagierzahlen ab Bern gesteigert werden. Der genaue Plan wird am Donnerstag in einer Woche veröffentlicht. Ab dann sollen auch die meisten Flüge buchbar sein. Künftig steuert die Berner Airline einmal pro Woche die dalmatische Ferieninsel Brac in Kroatien an. Neu im Flugplan steht auch die österreichische Stadt Graz. SkyWork musste Ende Oktober den Flugbetrieb für drei Tage unterbrechen. Weil die Fluggesellschaft den Finanzierungsnachweis nicht erbringen konnte, verweigerte das Bundesamt für Zivilluftfahrt die Betriebsbewilligung für den Winterflugplan. Allerdings konnte Skywork schliesslich seine Finanzierung doch noch sichern.

LOB VON GREENPEACE: (Zürich) Grosse internationale Versicherer haben bisher 20 Milliarden Dollar Beteiligungen aus Kohleunternehmen verkauft. Führend beim Klimaschutz seien der Schweizer Rückversicherer Swiss Re sowie die Zurich-Versicherung, gab Greenpeace bekannt. Regelmässig kritisierten Nichtregierungsorgansiationen (NGO), dass Versicherungen wegen Geschäften mit fossilen Brennstoffen den Klimawandel fördern. Doch nun attestieren die NGO Greenpeace und Unfriend Coal den Versicherern grosse Fortschritte, allen voran der Swiss Re und der Zurich-Versicherung. 15 führende Versicherer hätten bereits Vermögenswerte in der Höhe von 20 Milliarden Dollar aus Anleihen und Aktien im Kohle-Sektor veräussert.

HOHE NACHFRAGE: (Zürich) Der Börsengang der Gebäudetechnikgruppe Poenina sieht vielversprechend aus: Die Nachfrage nach den Aktien war sehr hoch und das Angebot mehrfach überzeichnet. Der Platzierungspreis wurde bei 46 Franken pro Aktie festgelegt, was am obersten Ende der Preisspanne von 40 bis 46 Franken liegt. Insgesamt wurden 850'000 Titel im Wert von 39,1 Millionen Franken bei institutionellen und privaten Investoren platziert. Davon stammen 500'000 Aktien aus einer Kapitalerhöhung und 350'000 Aktien einschliesslich der Mehrzuteilungsoption aus dem Bestand des Hauptaktionärs und Firmengründers Jean Claude Bregy. Durch die Kapitalerhöhung fliessen Poenina rund 21,4 Millionen Franken zu. Mit dem Geld will das Unternehmen weitere Firmen kaufen und getätigte Akquisitionen finanzieren. Der Handel der Titel an der Schweizer Börse wird am (morgigen) Donnerstag aufgenommen.

GROSSAUFTRAG FÜR AIRBUS: (Dubai) Der Flugzeugbauer Airbus hat einen der grössten Aufträge in der Geschichte der Luftfahrt erhalten. Der US-Investor Indigo Partners bestellte 430 Flugzeuge des Typs A320 zum Listenpreis von 49,5 Milliarden Dollar, wie Airbus mitteilte. So viele Flugzeuge auf einmal hat Airbus noch nie verkauft. Die Maschinen sind für die US-Fluggesellschaften Wizzair, Frontier, Jetsmart und Volaris bestimmt. Noch handle es sich um eine vorläufige Vereinbarung, die Bestellung solle aber bis Ende des Jahres in das Auftragsbuch übernommen werden, hiess es weiter.

BESCHÄFTIGUNGS-BESTMARKE: (Berlin) Die deutsche Industrie hat erneut einen Beschäftigungsrekord aufgestellt. Die Zahl der Mitarbeiter im Verarbeitenden Gewerbe wuchs im September um 102'000 oder 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf gut 5,5 Millionen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Seit Einführung dieser Statistik 2005 wurde noch nie ein höherer Wert ermittelt. Grund ist die gute Konjunktur. Produktion und Exporte zogen im vergangenen Quartal merklich an. Auch die Auftragsbücher sind gut gefüllt.

SINKENDE BESCHÄFTIGUNG: (London) Die Lage am britischen Arbeitsmarkt hat sich im September nur wenig geändert. Die Arbeitslosigkeit bleibt niedrig. Die Löhne wachsen nur verhalten. Das geht aus neuen Zahlen des Statistikamts ONS hervor. Allerdings ging die Beschäftigung erstmals seit knapp einem Jahr zurück. Die Arbeitslosenquote stagnierte bei 4,3 Prozent. Das ist der niedrigste Stand seit 1975. Die durchschnittlichen Wochenlöhne stiegen im Zeitraum Juli bis September um 2,2 Prozent. Inklusive Bonuszahlungen schwächte sich der Lohnanstieg etwas ab, ohne Bonuszahlungen blieb er konstant. Verglichen mit früheren Aufschwungphasen sind die Zuwächse bestenfalls moderat.

ALKOHOL-MINDESTPREIS FÜR SCHOTTLAND: (Edinburgh) Das für seine Whisky-Produktion bekannte Schottland steuert auf Mindestpreise für Alkohol zu. Die Regierung in Edinburgh kündigte nach einer richterlichen Erlaubnis an, die Massnahme so schnell wie möglich umzusetzen. Nach einem jahrelangen Gerichtsstreit war der Verband der Whisky-Industrie kurz zuvor damit gescheitert, das Vorhaben zu verhindern. Das oberste britische Gericht entschied, ein Mindestpreis für Alkohol sei eine angemessene Massnahme für ein legitimes Ziel. Die schottische Regierung würdigte das Urteil als einen Meilenstein für die Volksgesundheit.

EINBRUCH BEI FOXCONN: (Taipei) Apple-Zulieferer Foxconn hat wegen Produktionsverzögerungen beim Jubiläums-Handy iPhone X im dritten Quartal den grössten Gewinneinbruch seit mindestens 2009 verbucht. Damit schnitt der taiwanische Elektronikhersteller deutlich schlechter ab als erwartet. Neben den Lieferengpässen nannte Foxconn zudem einen schwachen Verkaufsstart des iPhone 8 im September. Die Kunden hätten lieber auf das iPhone X gewartet, das mit über 1000 Euro das bislang teuerste Smartphone von Apple ist. Der Reingewinn rauschte bei stagnierenden Erlösen um 39 Prozent auf umgerechnet 628 Millionen Franken nach unten. Experten rechnen allerdings mit Besserung, wenn Apple seine iPhone-Produktion hochfährt.

MEHR DETAILHANDELSUMSATZ: (Washington) Die Umsätze der US-Detailhändler sind im Oktober dank anziehender Autoverkäufe überraschend gestiegen. Sie legten um 0,2 Prozent zum Vormonat zu, wie das Handelsministerium mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einer Stagnation gerechnet, nachdem es im September ein dickes Plus von 1,9 Prozent gegeben hatte. Die Autohäuser steigerten ihre Einnahmen diesmal um 0,7 Prozent. Dagegen sank der Umsatz mit Garten- und Baumaterialien um 1,2 Prozent. Die Konjunktur zwischen Los Angeles und New York hängt stark von den Konsumenten ab.

MONSANTO VERKLAGT KALIFORNIEN: (Chicago) Im Streit über das Herbizid Glyphosat zieht der US-Saatgutriese Monsanto gegen den US-Bundesstaat Kalifornien vor Gericht. Der eingereichten Klage des Konzerns, den Bayer für mehr als 60 Milliarden Dollar kaufen will, haben sich mehrere Landwirtschaftsverbände angeschlossen. Stein des Anstosses ist, dass Kalifornien im Juli den auf Glyphosat basierenden Monsanto-Unkrautvernichter Roundup auf eine Liste krebsverursachender Chemikalien gesetzt hat. Zudem verlangt der Bundesstaat, dass Glyphosat-Produkte mit entsprechenden Warnhinweisen versehen sind. Dies wollen die Kläger verhindern. Sie bestreiten derartige Krebsgefahren.

US-FONDS STEIGT BEI DEUTSCHE BANK EIN: (Frankfrut/Main) Keine vier Monate nach dem Einstieg bei der Commerzbank ist der US-Finanzinvestor Cerberus nun auch bei der Deutschen Bank an Bord. Einer Stimmrechtsmitteilung zufolge hat sich Cerberus-Gründer Stephen Feinberg einen Anteil von 3,00 Prozent gesichert. Ende Juli war bekanntgeworden, dass sich Cerberus mit 5,01 Prozent an der Commerzbank beteiligt hat. Damit zählen die Amerikaner nun bei beiden Häusern zu den grössten Aktionären. Dies liess am Markt erneut Fusionsspekulationen hochkochen. Die Aktien beider Häuser reagierten positiv. Der Name Cerberus fiel auch als Interessent für die zum Verkauf stehende HSH Nordbank.

GOOGLE UND FIREFOX MIT NEUEM DEAL: (San Francisco) Nach einer Pause von drei Jahren ist Google wieder die Standard-Suchmaschine im Browser Firefox im wichtigen Markt USA. Der Firefox-Entwickler Mozilla gab einen neuen Deal mit dem Internet-Riesen bekannt, nachdem dort 2014 Google durch Yahoo ersetzt worden war. In Europa ist Google nach wie vor die voreingestellte Wahl im Firefox. Die Auswahl der Suchmaschine im Browser bringt viele Nutzer auf die Seiten der Suchmaschinen-Betreiber. Zugleich müssen sie aber auch einen Teil ihrer Erlöse als eine Art Provision an die Partner abgeben, von denen die User kamen. Google zahlte dafür allein im vergangenen Quartal insgesamt 2,4 Milliarden Dollar - 54 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der neue Eigentümer von Yahoo, der Telekommunikationskonzern Verizon, zeigte sich überrascht von der Mozilla-Entscheidung.

WACHSTUMSPHASE: (Tokio) Die japanische Wirtschaft ist in den Sommermonaten das siebte Quartal in Folge gewachsen. Das Bruttoinlandprodukt zog zwischen Juli und September um 0,3 Prozent zum vorangegangenen Vierteljahr an, wie die Regierung bekanntgab. Eine längere Wachstumsphase gab es zuletzt zwischen 1999 und 2001. Allerdings fiel das Plus nur noch halb so stark aus wie im zweiten Quartal. Zudem blieb das Wachstum in der nach den USA und China drittgrössten Volkswirtschaft hinter dem anderer grosser Industrienationen zurück: Deutschland schaffte ein Plus von 0,8 Prozent, die USA von 0,7 Prozent und die Euro-Zone insgesamt von 0,6 Prozent. Als grösste Konjunkturstütze erwiesen sich die Exporte. Die Konsumten haben sich hingegen zurückgehalten.

(AWP)