STREICHKONZERT: (Zürich): Die Finanzinfrastrukturbetreiberin SIX plant bis zu 100 Stellen in der Schweiz abzubauen. Nach der Übernahme des Kartenakzeptanz- und Verarbeitungsgeschäfts der Aduno Gruppe zieht die SIX ihre Standorte an ihrem Hauptsitz am Hardturm in Zürich zusammen. Die Niederlassungen in Bedano TI und in Oerlikon ZH sollen auf Ende 2018 geschlossen werden. Ein Teil der Stellen soll bis dahin durch natürliche Fluktuation abgebaut werden. Gleichentags meldete SIX den Abgang von Jürg Weber, Spartenchef der grössten Division Zahlungsverkehr. Weber geht gemäss den Angaben auf eigenen Wunsch. Die Leitung der Abteilung übernimmt Webers bisheriger Stellvertreter Marc Schluep. Für seinen Posten als Verwaltungsratspräsident der TWINT AG werde nun eine Nachfolgeregelung gesucht.

GERÜCHT BESTÄTIGT: (Luzern) Der Stahlkonzern Schmolz+Bickenbach will das französische Unternehmen Asco Industries übernehmen und hat ein entsprechendes Angebot für die Übernahme der Vermögenswerte vorgelegt, wie das Unternehmen mitteilte. Bei Abschluss des Deals würde eines der führenden europäischen Unternehmen im Bereich der hochwertigen Speziallangstähle entstehen. Zur Höhe des Angebots wurde auf Anfrage keine Angabe gemacht. Schmolz+Bickenbach sei in den letzten Tagen im Zusammenhang mit Gerüchten über einen möglichen Konkurs von Asco Industries als möglicher Käufer genannt worden, erläuterte Pressesprecher Ulrich Steiner. Mit der Offerte bestätige die Firma Gerüchte über ihr Kaufinteresse. Man wolle mit dem Angebot "einen Pflock" einschlagen für den Fall, dass das Unternehmen tatsächlich Konkurs anmelde. Asco Industries erzielte 2015 mit rund 1500 Beschäftigten einen Umsatz von rund 500 Millionen Euro.

MEHR VERMÖGEN: (Zürich): Julius Bär hat ihre verwalteten Vermögen deutlich ausgebaut: Die Privatbank verzeichnete in den ersten zehn Monaten des Jahres eine Zunahme von 57 Milliarden auf 393 Milliarden Franken. Dies ist ein Plus 17 Prozent. Nach Angaben der Bank handelt es sich um eine für sie rekordhohe Menge an verwalteten Geldern. Julius Bank begründete das Wachstum mit der Akquirierung neuer Kundengelder, der anhaltenden positiven Marktentwicklung und der Verteuerung des Euros gegenüber dem Franken. Bei den Netto-Neugeldzuflüssen sieht sich die Zürcher Vermögensverwalterin auf Kurs: Die bisherige Entwicklung liege über dem für das Geschäftsjahr gesteckte Ziel von 4 bis 6 Prozent.

NEUE VERWALTUNGSRÄTE: (Zug) Der Rohstoffkonzern Glencore wechselt in seiner Bergbaufirma Katanga drei Verwaltungsräte aus. Die Umgestaltung ist eine Folge einer internen Untersuchung, die Unregelmässigkeiten in der Buchhaltung ergeben haben. So hat die im Juli gestartete interne Untersuchung ergeben, dass die Tochterfirma von Glencore im Geschäftsjahr 2014 falsche Angaben zur Kupferproduktion und zu den Kupferbeständen gemacht hatte. Die Untersuchung ergab zudem, dass Glencore einzelnen Katanga-Managern zusätzliche Boni ausbezahlt hatte, die im Geschäftsbericht nicht aufgeführt wurden. Katanga hat auf Grund des Berichts die Geschäftszahlen für das laufenden Jahr angepasst und den Verwaltungsrat teilweise neu besetzt.

UNZUFRIEDEN: (Bern) Schweizer Unternehmen sind mehrheitlich zufrieden mit den Dienstleistungen der Regionalen Arbeitszentren (RAV). Kritik übten die Firmen allerdings an den vermittelten Personen. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) publizierte eine im April/Mai durchgeführte Studie. In der Umfrage war fast die Hälfte der Unternehmen, mit den vom RAV vorgeschlagenen Kandidaten unzufrieden. Der/die Kandidat/Kandidatin habe eher schlecht oder gar sehr schlecht mit dem Stellenprofil zusammengepasst. Die Unternehmen, die mit dem Vorschlag unzufrieden waren, erachteten in den meisten Fällen (75 Prozent) die Fähigkeiten der Kandidaten als ungeeignet. Teilweise wurde auch fehlende Motivation (16 Prozent) kritisiert. Insgesamt aber sind die Unternehmen zufrieden mit den Dienstleistungen des RAV (73 Prozent sehr oder ziemlich zufrieden). Letztmals war die Umfrage im Jahr 2014 durchgeführt worden.

ERHOLUNG: (Zürich) Die Unternehmen der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallbranche (MEM) haben ihre Umsätze in den ersten neun Monaten dieses Jahres gegenüber der Vorjahresperiode um 8,2 Prozent erhöhen können. Damit setzt sich der Erholungstrend in der Branche fort. Die Umsatzzuwächse im dritten Quartal betrugen gegenüber dem Vorjahresquartal "hohe 12,1 Prozent", wie der Branchenverband Swissmem mitteilte. Von Januar bis September haben die Unternehmen der MEM-Industrie Waren im Wert von 48,7 Milliarden Franken exportiert. Im Vergleich zur Vorjahresperiode sind dies 3,3 Prozent mehr. Die positive Entwicklung ist gemäss Mitteilung auf die gute Konjunktur in den wichtigsten Absatzmärkten sowie auf die jüngste Wechselkurswirkung des Schweizer Frankens zurückzuführen. Die wichtigsten Indikatoren deuteten darauf hin, dass sich die Entwicklung positiv fortsetze.

NEUE FINANZCHEFIN: (Winterthur) Der Industriekonzern Sulzer ernennt Jill Lee zur neuen Finanzchefin. Gleichzeitig wird sie Mitglied der Geschäftsleitung. Sie übernimmt das Amt von Thomas Dittrich. Er verlässt das Unternehmen, um eine berufliche Chance wahrzunehmen. Jill Lee sitzt seit 2011 im Verwaltungsrat von Sulzer und amtet seit 2016 als Vorsitzende des Prüfungsausschusses. Sie bleibt noch bis zur Generalversammlung vom 4. April Verwaltungsratsmitglied, wird allerdings nicht zur Wiederwahl antreten, wie Sulzer mitteilte. Lee wird ihr neues Amt am 5. April 2018 übernehmen.

ZUSAMMENSCHLUSS: (Rümlang ZH) Das Sicherheitstechnologie-Unternehmen Dormakaba schliesst ihre beiden kleinsten Segmente, die Schlüsseldienste (Key Systems) und Schiebewände (Movable Walls), zusammen. Die Leitung des neuen Segments übernimmt per sofort der bisherige Betriebschef der Key Systems, Stefano Zocco. Die beiden Geschäfte werden operativ nicht zusammengeführt und weiterhin unter separaten Marken betrieben, wie Dormakaba mitteilte. Christoph Jacob, Betriebsleiter der Movable Walls, verlässt das Unternehmen. Der Zusammenschluss erfolgt im Rahmen der Fusion des Schweizer Schliesstechnikkonzerns Kaba mit der deutschen Dorma und soll die Effizienz und Effektivität verbessern. Die Fusion soll per Juni 2018 weitgehend abgeschlossen sein. Auf diesen Zeitpunkt hin verlässt auch Integrationschef Beat Malacarne das Unternehmen. Mit den Änderungen wird die Konzernleitung von elf auf neun Mitglieder verringert.

BLOCKCHAIN-TECHNOLOGIE: (Baden AG/Wuppertal): Der Energieversorger Axpo hat in Deutschland eine Plattform eingeführt, mit der Konsumenten dank Blockchain-Technologie erneuerbaren Strom bei lokalen Produzenten direkt einkaufen können. Die Plattform heisst Elblox und soll in Wuppertal (Nordrhein-Westfalen) erstmals im Strommarkt eingesetzt werden. Das Ziel: Kunden der Wuppertaler Stadtwerke (WSW) sollen damit digital ihren Strom-Mix zusammensetzen, den regionale Betreiber von Solar-, Windkraft-, Wasserkraft- und Biomasseanlagen ins Netz einspeisen. Blockchains sind riesige, verschlüsselte Datenpakete, deren Unversehrtheit durch alle am System beteiligten Nutzer sichergestellt wird.

DREI JAHRE GEFORDERT: (Stuttgart) Ex-Drogeriemarktkönig Anton Schlecker soll nach dem Willen der Staatsanwaltschaft für drei Jahre ins Gefängnis. Diese Strafe forderten die Vertreter der Anklage im Bankrottprozess gegen den 73-Jährigen in ihrem Plädoyer am Landgericht Stuttgart. Für Schleckers Sohn Lars beantragten sie zwei Jahre und zehn Monate Haft, für Tochter Maike zwei Jahre und acht Monate. Aus Sicht der Ankläger hat Anton Schlecker vor der Insolvenz der einst grössten Drogeriemarktkette Europas mehrere Millionen Euro beiseite geschafft und damit dem Zugriff der Gläubiger entzogen. Ausserdem soll er jahrelang überhöhte Stundensätze an die Logistik-Tochterfirma LDG gezahlt und so ebenfalls einen Millionenschaden verursacht haben.

AUFS GAS DRÜCKEN: (Wolfsburg) Der deutsche Autokonzern Volkswagen hat seine Wachstumsziele für die kommenden Jahre angehoben. Der Umsatz werde bis 2020 um mehr als 25 Prozent im Vergleich zu 2016 (217,3 Milliarden Euro) steigen, erklärte Finanzchef Frank Witter. Im März hatte der Konzern noch mit fünf Prozentpunkten weniger Erlöswachstum gerechnet. Auch die Prognose für den operativen Gewinn hob VW etwas an auf ein Plus von 25 Prozent oder mehr. Zum einen rechne der Konzern jetzt mit einer stärkeren Erholung der Auto-Märkte in den Schwellenländern Brasilien, Russland und Indien. Zudem seien mittlerweile mehr SUV und Elektrofahrzeuge geplant, die den Absatz ankurbelten.

SPANISCHER HOTELRIESE: (Madrid) Die familiengeführte Hotelkette Barcelo will mit der börsennotierten NH Hotels Group zusammengehen und so die grösste Hotelgruppe Spaniens schmieden. Barcelo habe Interesse an einem Zusammenschluss geäussert, teilte NH mit und bestätigte damit einen entsprechenden Medienbericht. Barcelo wolle an dem neuen Hotelriesen 60 Prozent halten. Die Zeitung "Expansion" hatte zuerst von den Plänen berichtet. NH Hotels sind an der Börse derzeit mit 1,75 Milliarden Euro bewertet. Im Falle eines Zusammenschlusses der beiden Hotelketten würde ein neuer Branchenführer in Spanien mit 600 Häusern und einem Umsatz von 3,7 Milliarden Euro entstehen und Melia Hotels auf Platz zwei verweisen.

EINSTIEG BEI WARENHÄUSERN: (Hongkong) Alibaba übernimmt für umgerechnet rund 2,6 Milliarden Franken einen Anteil von mehr als einem Drittel an Chinas grösstem Betreiber von SB-Warenhäusern. Alibaba kaufe den direkten und indirekten Anteil von insgesamt 36 Prozent an der Sun Art Retail Group von der Ruentex-Group. So hiess es in einer Erklärung der Firma. Alibaba-Chef Daniel Zhang sprach von einer Zusammenführung von konventionellen Läden mit "datengetriebener Technologie und personalisierten Diensten in der digitalen Wirtschaft". Das habe enormes Potenzial.

(AWP)