MASSIVER STELLENABBAU: Der US-Konzern General Electric (GE) will in der Schweiz von seinen 4500 Stellen rund 1400 streichen. Betroffen sind die Standorte Baden, Birr und Oberentfelden im Kanton Aargau. Ganz geschlossen werden diese Standorte aber nicht. Grund für den Abbau ist unter anderem der rückläufige Markt für thermische Gaskraftwerke. Die betroffene Geschäftseinheit GE Power stellt vor allem Turbinen für Gas- und Atomkraftwerke her. Der Abbau wird sich über die nächsten zwei Jahre erstrecken. Bereits im Januar 2016 und im Juli 2017 hatte GE jeweils einen Stellenabbau angekündigt. Dabei wurden bereits insgesamt 1000 Arbeitsstellen gestrichen. Der jetzt bekannt gegebene Abbau trifft nicht nur die Schweiz. Weltweit will der Konzern 12'000 Arbeitsplätze abbauen.

ETWAS MEHR ARBEITSLOSE: (Bern) Die Zwischensaison in den Tourismusgebieten und die Witterung zeigen sich auf dem Arbeitsmarkt. Die Zahl der Arbeitslosen ist insbesondere in der Tourismus- und Baubranche im November verglichen mit dem Oktober leicht angestiegen. Betroffen sind vor allem das Wallis und das Tessin. Dies erklärte Boris Zürcher vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) an einer Telefonkonferenz. Insgesamt waren im November 137'317 Personen bei den Regionalen Arbeitsvermittlungsstellen (RAV) eingeschrieben. Die Quote stieg von 3,0 auf 3,1 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Arbeitslosigkeit insgesamt um acht Prozent gesunken.

BAK ERHÖHT PROGNOSEN: (Basel) Die bessere Beschäftigungslage und das gute globale Umfeld stimmen die Forscher des Konjunkturforschungsinstituts Bak Economics zuversichtlich. Die Schweizer Wirtschaft dürfte im kommenden Jahr an das hohe Wachstumstempo vor dem Frankenschock anknüpfen, schreibt die Forschungsstelle in einer Mitteilung. Sie hebt die Prognosen vom September für das Bruttoinlandprodukt (Bip) von damals 2,3 Prozent auf 2,4 Prozent an - dies unter anderem aufgrund der Erwartung, dass alle grossen Wirtschaftsräume robuste Wachstumsraten aufweisen werden. Auch der schwächere Franken werde sich positiv auswirken. Zudem erwarten Bak eine hohe Investitionsbereitschaft von Unternehmen und eine grosse Konsumfreudigkeit von Privaten, letztere getrieben von den seit einiger Zeit rückläufigen Arbeitslosenzahlen.

BESSERE PERSPEKTIVEN: (Zürich) Die Perspektiven für die kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) in der Schweiz haben sich weiter verbessert. Das KMU-Barometer der UBS ist in den Monaten Juli bis Oktober auf 0,75 von zuvor 0,64 Punkte angestiegen. Das Barometer liegt damit über dem langjährigen Schnitt. Besonders stark habe im dritten Quartal eine Erhöhung des Produktionsniveaus sowie die Erwartung einer zukünftig höheren Produktion beigetragen. Das Barometer der Grossunternehmen verbesserte sich ebenfalls und zwar auf 0,54 von 0,41 Punkte. Auch dieses lag über dem langjährigen Schnitt.

LANGSAME ERHOLUNG: (Zürich) Überangebot und flaue Nachfrage: Der Markt für Büroflächen hat in den letzten Jahren stagniert. Mit der anziehenden Konjunktur rechnet die Credit Suisse 2018 für mehr Bewegung - aber nicht überall gleich stark. In ihrer Analyse "Büromarkt Schweiz 2018" schreibt die CS von einer Belebung der Büroflächennachfrage. Diese dürfte allerdings "eher schleppend verlaufen", da die Beschäftigung hinter dem Wirtschaftsgang hinterherhinke. Die Situation bleibe deshalb fragil und anfällig auf Schocks. Eine "harzige" Entwicklung wird in Zürich und in Genf verortet, wie die Grossbank in ihrem Papier schreibt. Etwas positivere Prognosen bestehen für Bern, Basel und Lausanne, wo in gewissen Marktsegmenten sogar Knappheit herrsche.

KAUFANGEBOT UNTERBREITET: (Basel) Das Pharmaunternehmen Novartis setzt sein Vorhaben um und unterbreitet nun ein Angebot für den Kauf von Aktien der französischen Firma Advanced Accelerator Applications (AAA). Der Konzern bietet 41 Dollar pro Wertpapier sowie 82 Dollar pro American Depositary Share, die zwei Aktien entsprechen. Das Angebot für den Krebsbehandlungsspezialisten laufe bis zum 19. Januar 2018, heisst es in einer Mitteilung. Dessen Erfolg sei an einige Bedingungen geknüpft, unter anderem eine Andienungsquote von 80 Prozent. Eine Verlängerung sei möglich. Lanciert hatten die Pharmakonzerne die Übernahme Ende Oktober und eine entsprechende Vereinbarung unterschrieben. Das Gebot bewertet das US-Unternehmen mit 3,9 Milliarden Dollar.

IM AUFWIND: Nach zwei Jahren Talfahrt geht es beim Elektronikkomponenten-Hersteller Schaffner wieder aufwärts. Der neue Chef Marc Aeschlimann weist für das Geschäftsjahr 2016/17 ein Umsatzwachstum und eine markante Gewinnsteigerung aus. Im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr 2016/17 stieg der Umsatz um 5,5 Prozent auf 195,7 Millionen Franken. Der Betriebsgewinn (Ebit) schoss nach dem Absturz des Vorjahres von 1,4 Millionen auf 11,5 Millionen Franken nach oben. Unter dem Strich erwirtschaftete Schaffner einen Reingewinn von 8,7 Millionen Franken, nachdem im Vorjahr lediglich ein Minigewinn von 184'000 Franken übrig geblieben war. Schaffner hat sich auf allen Ebenen verbessert. Die Krisensparte Power Magnetics konnte dank der Restrukturierung ihren Verlust auf 7 Millionen Franken halbieren.

GESCHÄFT VERKAUFT: (Zürich) Die Bank Vontobel verkauft Vontobel Liechtenstein an die Privatbank Kaiser Partner. Die liechtensteinische Privatbank übernimmt rund 15 Mitarbeitende und ein Kundenportfolio im Umfang von 1,4 Milliarden Franken. Über den Kaufpreis haben beide Parteien Stillschweigen vereinbart, wie Vontobel mitteilte. Vontobel begründet die Transaktion mit der Strategie der Bank, sich auf die Schweizer sowie auf die deutsche Plattform zu fokussieren, was zu einer niedrigeren Komplexität und zu einer höherer Effizienz führe. Mit dem Verkauf hat Vontobel mit Kaiser Partner auch eine engere Zusammenarbeit im Wertschriftengeschäft beschlossen.

ÜBERFLÜSSIGE KREDITE: (Luxemburg) Zahlreiche EU-Kredite für kleine und mittlere Unternehmen sind überflüssigerweise vergeben worden. Solche Darlehen müssten zielgerichteter an Firmen gehen, die tatsächlich Bedarf hätten und auch ein hohes Innovationspotenzial vorweisen könnten, erklärten der Europäische Rechnungshof in Luxemburg. Unternehmen, die von EU-Fördergeldern in der Vergangenheit profitiert hatten, wiesen zwar laut den Prüfern in der Regel ein längerfristiges Wachstum auf. Allerdings seien manche Gelder auch an Betriebe gegangen, die sich problemlos auf andere Art hätten finanzieren können. Bei an Innovationsziele geknüpften Krediten seien letztlich nur mässige Innovationen herausgekommen, hiess es zudem. In der EU-Budgetperiode von 2014 bis 2020 sind dafür rund 1,8 Milliarden Euro vorgesehen. Gelder werden unter anderem über den Europäischen Investitionsfonds (EFI) vergeben.

NEUE REGELN: (Brüssel) Als Konsequenz aus dem Diesel-Skandal führt die Europäische Union neue Regeln für die Zulassung von Fahrzeugen und hohe Bussgelder von bis zu 30'000 Euro bei Verstössen ein. Darauf haben sich die Mitgliedstaaten und Vertreter des Europaparlaments nach monatelangen Verhandlungen geeinigt. Die EU-Kommission, die die Neuerungen Anfang 2016 vorgeschlagen hatte, begrüsste die Vereinbarung. ""Dieselgate" hat die Schwächen unserer Regel- und Marktüberwachungssysteme offen gelegt", erklärte Industriekommissarin Elzbieta Bienkowska. "Wir wissen, dass einige Autobauer betrogen und viele andere Schlupflöcher ausgenutzt haben. Um dies zu beenden, überholen wir das gesamte System." Die Kommission werde künftig selbst Automodelle überprüfen und auch Rückrufaktionen starten können.

FREISPRUCH: (Rom) Drei frühere Manager der mit Staatsgeldern geretteten italienischen Traditionsbank Monte dei Paschi di Siena sind vom Vorwurf der Finanztrickserei freigesprochen worden. Ein Berufungsgericht in Florenz verwarf damit ein Urteil aus dem Jahr 2014, mit dem der frühere Bankpräsident Giuseppe Mussari, seine rechte Hand Antonio Vigni und Finanzchef Gianluca Baldassarri zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden waren. Die Staatsanwaltschaft hatte den drei Männern vorgeworfen, absichtlich Informationen über komplexe Derivate-Geschäfte der Bankenaufsicht nicht offengelegt zu haben, um die sich verschlechternde Bilanz zu schönen. Das Urteil kann vor dem höchsten italienischen Gericht - dem Kassationsgericht in Rom - angefochten werden.

KOPIEREN VERBOTEN: (Kopenhagen) Lego hat im Kampf um billigere Kopien aus China vor Gericht erstmals einen wichtigen Sieg errungen. Dabei geht es um die Lego-Serie "Friends", deren Kopien in China unter dem Namen "Bela" verkauft wurden. Wie Lego mitteilte, urteilte ein Gericht der Volksrepublik, dass bestimmte Bela-Produkte Legos Urheberrechte verletzen. Die Herstellung und der Verkauf stellten unlauteren Wettbewerb dar. Das Gericht habe zudem auf ein unverwechselbares und einzigartiges Aussehen bestimmter Aspekte der Verpackung verwiesen, die wettbewerbsrechtlich geschützt seien. Der dänische Spielzeughersteller hatte gegen zwei chinesische Firmen geklagt, deren Bela-Produkte denen der Friends-Serie stark ähnelten.

IM KRISENMODUS: (Sandton/Frankfurt) Der südafrikanisch-deutsche Conforama-Mutterkonzern Steinhoff hat mit dem Rücktritt des langjährigen Konzernchefs und dem Verdacht auf Bilanzfälschungen das Vertrauen seiner Aktionäre verloren. Die Aktie stürzte weiter ab. Interimschef Christoffel Wiese will nun das Ruder herumreissen. Er kündigte an, durch den Verkauf von Randgeschäften die Liquidität aufzupolstern. Es gebe bereits Interessenbekundungen. Die angepeilten Verkäufe könnten dem Detailhandelsriesen mindestens eine Milliarde Euro in einbringen. Zudem wolle die afrikanische Tochter Star ihre Schulden beim Mutterkonzern refinanzieren. Dieser Schritt dürfte die zusätzlichen Finanzmittel auf etwa 2 Milliarden Euro erhöhen.

HOHE HAFTSTRAFE: (Washington) Wegen Vertuschung der Abgasmanipulationen bei Volkswagen ist ein Manager des Konzerns in den USA zu einer siebenjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Wie ein Sprecher des Bundesgerichts in Detroit mitteilte, wurde gegen Oliver S. ausserdem eine Geldstrafe von 400'000 Dollar verhängt. Der 48-Jährige hatte sich im August der Verschwörung zum Betrug an den Vereinigten Staaten sowie des Verstosses gegen das Luftreinhaltegesetz schuldig bekannt. Ansonsten hätte ihm womöglich eine noch deutlich härtere Strafe gedroht. Der VW-Manager befindet sich seit Anfang Januar in den USA in Untersuchungshaft. Er war während eines Urlaubs im US-Bundesstaat Florida festgenommen worden. Seine bisherige Haftzeit wird ihm den Gerichtsangaben zufolge auf seine Strafe angerechnet.

(AWP)