SNB-ZINSENTSCHEID: (Bern) Die Schweizerischen Nationalbank (SNB) hält wie erwartet an ihrer Geldpolitik fest: Damit werden weiterhin Schuldner mit den tiefen Zinsen beglückt und Sparer bestraft - mithin auch jene Privatpersonen und Institutionen, die Guthaben für die Altersvorsorge ansparen. Das ist die praktische Folge der unverändert expansiven Geldpolitik der SNB: Sie lässt den Zins wir auf den Sichteinlagen der Banken bei der Nationalbank bei -0,75 Prozent, wie SNB-Direktionspräsident Thomas Jordan vor den Medien in Bern erklärte. Darüber hinaus bleibt das Zielband für den Dreimonats-Libor unverändert zwischen -1,25 Prozent und -0,25 Prozent.

EZB-ZINSENTSCHEID: (Frankfurt) Die Europäische Zentralbank (EZB) setzt ihren Billiggeldkurs vorerst fort. Die Währungshüter beliessen den Leitzins im Euroraum auf dem Rekordtief von null Prozent, wie die Notenbank in Frankfurt mitteilte. Geschäftsbanken, die Geld bei der Notenbank parken, müssen weiterhin 0,4 Prozent Strafzinsen zahlen. Ökonomen hatten nach den jüngsten Beschlüssen auch nicht mit Änderungen der Geldpolitik gerechnet. Im Oktober hatten Europas Währungshüter ihre milliardenschweren Käufe von Staats- und Unternehmensanleihen um neun Monate bis mindestens Ende September 2018 verlängert. Das monatliche Volumen wird von Januar an aber auf 30 Milliarden Euro halbiert.

AUFHELLUNG: (Zürich) Die Konjunkturforscher der ETH Zürich sind wegen der besseren Wirtschaftsentwicklung für das kommende Jahr etwas optimistischer als im Herbst. Sie schrauben die Prognosen leicht nach oben. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) wird im kommenden Jahr um 2,3 Prozent steigen. Noch im Herbst rechnete die KOF mit 2,2 Prozent. Da sich mittlerweile die Ertragssituation der Exportwirtschaft verbessert habe, sei auch mit "allmählich höheren Lohnabschlüssen" zu rechnen. Für das Jahr 2019 geht die KOF aber von 1,7 Prozent aus statt wie bisher von 1,9 Prozent. Gründe für die Zurückhaltung sind die zunehmende Überauslastung der Produktionsfaktoren in den entwickelten Volkswirtschaften sowie ein Auslaufen der fiskalischen Impulse in China.

BÖRSENRAUSCH: (Zürich) Die Unternehmen hat es dieses Jahr in Scharen an die Börsen gezogen. Weltweit stieg die Zahl der Börsengänge gegenüber dem Vorjahr um 31 Prozent auf 1694. Das umgesetzte Volumen erreichte ein Zehnjahreshoch. Der Kapitalwert der weltweiten Börsengänge dieses Jahr erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 44 Prozent auf 206,6 Milliarden Dollar. Laut dem Beratungsunternehmen BakerMckenzie erreichte die Snap Inc. mit einem Volumen von 3,9 Milliarden Dollar den grössten Deal des Jahres. Sie steht hinter der Smartphone-Anwendung Snapchat für fotobasierte Kommunikation. Der grössten Börsengang in der Schweiz seit elf Jahren geht auf das Messtechnikunternehmen Landis+Gyr Group zurück, das an der SIX Swiss Exchange 2,4 Milliarden Dollar umsetzte. Dadurch erhöhte sich die inländische Kapitalbeschaffung gegenüber dem Vorjahr insgesamt um 395 Prozent auf 4,6 Milliarden Franken.

270 FRANKEN FÜR SPIELWAREN: (Rotkreuz ZG) An Weihnachten will ein Schweizer Haushalt im Durchschnitt 267 Franken für Spielwaren springen lassen. Das ist fast genau so viel wie im Vorjahr, aber deutlich weniger als 2015. Damals waren pro Haushalt 332 Franken für diese Geschenke geplant. Gemäss einer Studie des Marktforschungsinstituts GfK haben 30 Prozent der Befragten die Absicht, mehr als 200 Franken auszugeben. Dabei zeigen sich die Männer den Sprösslingen gegenüber grosszügiger als die Frauen. Der durchschnittliche Schweizer Mann lässt sich die Spielwaren unter dem Christbaum 290 Franken kosten. Das ist ein Fünftel mehr als die Frauen mit 240 Franken. Beim Einkauf für die Kleinen geben die meisten dem Bummel durch die Spielwarenabteilung den Vorzug. Der Online-Anteil beträgt bei den Spielwaren im Weihnachtsgeschäft noch immer weniger als 10 Prozent.

GESTRANDETE TOURISTEN: (Wien/Zürich) Mit der Einstellung des Flugbetriebs bei der österreichischen Air-Berlin-Tochter Niki sind viele tausend Passagiere im Ausland gestrandet. In den kommenden zwei Wochen müssen Plätze für bis zu 10'000 Passagiere organisiert werden. Gegen 270 Schweizer Passagiere sind von der Pleite betroffen, wie das Onlineportal travelnews.ch nach Anfrage bei den grossen Schweizer Reiseveranstaltern TUI Suisse, Hotelplan Suisse und DER Touristik am Donnerstag berichtete. Wie viele Direktkunden von der Niki-Pleite betroffen seien und nicht von einem Veranstalter kostenlos umgebucht würden, sei offen.

EINER GEHT, DREI WECHSELN: (Zürich) In der UBS kommt es zu mehreren Wechseln im Top-Management: Martin Blessing wird Chef der Vermögensverwaltung. Axel Lehmann übernimmt dessen Amt als UBS-Schweiz-Chef und Sabine Keller-Busse dessen Posten als operative Chefin. Aus der Chefetage scheidet Jürg Zeltner aus. Die Grossbank bezeichnete Zeltner als "UBS-Veteran" - er arbeitete seit über 30 Jahren für das Unternehmen. Ende 2018 verlässt er die Bank. Der 50-Jährige tritt in den Ruhestand, wie die UBS auf Nachfrage hin mitteilte. Die Änderungen finden alle auf 1. Januar 2018 statt. Mit den Änderungen wird die Konzernleitung der UBS um eine Person auf deren elf verkleinert.

MEHR VERDIENT: (Luzern) Die CKW-Gruppe kehrt im Geschäftsjahr 2016/2017 wieder auf die Gewinnspur zurück. Trotz erneuter Wertberichtigungen und tiefer Energiepreise erwirtschaftete das Zentralschweizer Unternehmen unter dem Strich 66,7 Millionen Franken - auch dank neuer Dienstleistungen. Im Vorjahr hatte die CKW noch einen Verlust von 69,7 Millionen Franken eingefahren. Auch beim Betriebsergebnis (EBIT) gelang mit 78,4 Millionen Franken die Wende in den Erfolgsbereich, wie das Unternehmen mitteilte. Der Umsatz blieb mit 847,2 Millionen Franken stabil. Einen Rückgang gab es derweil beim Stromabsatz. So verkaufte die CKW 972 Millionen Kilowattstunden weniger als im Vorjahr. Der Preiszerfall an den Energiemärkten habe das Ergebnis erneut belastet, die Energiepreise lägen unter den Produktionskosten. Immerhin zeigte sich zuletzt ein positiver Trend.

NEUER FINANZCHEF: (Schlieren ZH) Die Führungsetage der Biotechfirma Kuros Biosciences kommt weiter nicht zur Ruhe. Nachdem vor einem Monat Konzernchef Ivan Cohen-Tanugi durch Joost de Bruijn ersetzt worden ist, verlässt auch der langjährige Finanzchef (CFO) Harry Welten das Unternehmen. Sein Nachfolger als Finanzchef wird per 1. Februar 2018 Michael Grau, wie das Unternehmen mitteilte. Welten, der das Amt seit Anfang 2016 innehatte, werde sich künftig auf seine Verwaltungsratsmandate sowie Teilzeit-CFO-Funktionen in Privatunternehmen konzentrieren, schreibt das Unternehmen. Grau verfüge über mehr als 25 Jahre Berufserfahrung in den Bereichen Corporate Finance, Controlling, Accounting sowie General Management. Seit dem Jahr 2001 fokussiere er sich dabei auf die Branchen Medtech, Biotech und Pharma.

MILLIARDEN-DEAL: (New York) Eine Mega-Übernahme krempelt die US-Medienlandschaft um - Der Entertainment-Riese Walt Disney will im Kampf um Film- und Fernseh-Zuschauer mit dem grössten Zukauf seiner Geschichte die Oberhand gewinnen. Der Konzern schluckt für rund 52,4 Milliarden Dollar grosse Teile des Rivalen 21st Century Fox. Disney zahlt den Kaufpreis in eigenen Aktien und übernimmt fast das komplette Film- und TV-Geschäft von Fox sowie dessen internationale Aktivitäten aus dem Imperium von Medienmogul Rupert Murdoch. Damit werden etliche Fernsehsender und das traditionsreiche Filmstudio 20th Century Fox den Besitzer wechseln. Im Paket enthalten sind auch die Fox-Beteiligung am britischen Pay-TV-Anbieter Sky und ein Anteil am Streaming-Dienst Hulu, der Disney die Kontrollmehrheit verschafft.

ZINSPAUSE: Trotz kräftig steigender Preise im Sog des Brexit-Votums hält die Londoner Notenbank vorerst die Füsse still. Die Bank of England (BoE) entschied, den Schlüsselsatz zur Versorgung der Geldinstitute bei 0,5 Prozent zu belassen. Die Entscheidung fiel einstimmig. Die Währungshüter äusserten sich zugleich zuversichtlich, dass ein ungeordneter EU-Ausstieg durch die jüngsten Fortschritte bei den Brexit-Gesprächen weniger wahrscheinlich geworden sei: "Dies dürfte das Vertrauen der Verbraucher und Firmen stärken." Unerwartet gute Detailhandelsdaten aus dem Weihnachtsgeschäft stützten den Optimismus der Notenbank. Die Umsätze legten im November um 1,6 Prozent zu.

TEVA BAUT AB: (Tel Aviv) Der kriselnde Pharmakonzern Teva will weltweit 14 000 Stellen streichen. Dies teilte das Unternehmen mit. Teva (hebräisch für: Natur) ist Weltmarktführer unter den Generika-Herstellern und Israels grösstes Unternehmen. Weltweit hat Teva nach eigenen Angaben rund 53'000 Mitarbeiter, damit ist jede vierte Stelle von den Kürzungen betroffen. Teva steht schon länger wegen des zunehmenden Preisverfalls und anhaltender Absatzeinbussen in den USA unter Druck. Aus Protest gegen die Entlassungen bei Teva hat der israelische Gewerkschafts-Dachverband Histadrut für Sonntag zu einem Generalstreik bis Mittag aufgerufen.

SAUDIS PRIVATISIEREN: Mit einem Milliardenpaket will Saudi-Arabien die Privatwirtschaft des ölreichen Königreichs fördern. Das von König Salman angeordnete Programm hat einen Umfang von 72 Milliarden saudischen Rial (rund 19 Mrd. Fr.), wie die staatliche Nachrichtenagentur SPA berichtete. Demnach sollen unter anderem fast 14 Milliarden Rial in die Bauwirtschaft fliessen, zehn Milliarden sind für die Förderung privater Unternehmen gedacht. Für strauchelnde Firmen stünden 1,5 Milliarden Rial bereit. Für die Finanzierung von Exporten stellt die Regierung fünf Milliarden zur Verfügung. Unklar ist, über welchen Zeitraum das Programm läuft.

MEHR WACHSTUM: (Berlin) Das Ifo-Institut hat seine Konjunkturprognose für das nächste Jahr kräftig erhöht. Die Forscher erwarten nun statt wie bisher 2,0 Prozent ein Wachstum in Deutschland von 2,6 Prozent, wie das Institut mitteilte. "Die deutsche Wirtschaft brummt", sagt ifo-Präsident Clemens Fuest. Viele Branchen florierten, vom Bau über die Industrie bis zum Handel. Die Zahl der Erwerbstätigen steige auf einen neuen Rekorde. Die Wirtschaft in Deutschland ist seit Jahren im Aufschwung. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hatte seine Wachstumsprognose am Mittwoch für das kommende Jahr auf 2,2 Prozent angehoben.

(AWP)