DRITTER VERLUST IN FOLGE: (Zürich) Die Credit Suisse hat 2017 einen Verlust von 983 Millionen Franken eingefahren. Dafür verantwortlich ist eine Wertberichtigung auf US-Steuergutschriften. Bereinigt um Sonderfaktoren meldet die Grossbank eine Gewinnsteigerung gegenüber dem Vorjahr. So stieg im Geschäftsjahr 2017 der um Sonderfaktoren bereinigte Vorsteuergewinn gegenüber dem Vorjahr um 349 Prozent auf 2,8 Milliarden Franken. Deutlich höhere Gewinne als im Vorjahr hat die Investmentbank und die internationale Vermögensverwaltung abgeworfen. Die Schweizer Bank dagegen erzielte aufgrund eines Sonderertrags im Vorjahr einen tieferen Vorsteuergewinn. Zur Steigerung beigetragen haben aber geringere Verluste in denjenigen Geschäftsfeldern, die die Bank nicht mehr weiterführen will. Allein dies verbesserte das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr um 3 Milliarden Franken.

KASSEN KLINGELN: (Zürich) Der Spezialchemiekonzern Clariant hat im vergangenen Jahr mehr Umsatz und Gewinn gemacht. Der Umsatz stieg um 9 Prozent auf 6,38 Milliarden Franken. Der Reingewinn verbesserte sich um 15 Prozent auf 302 Millionen Franken. Der Betriebsgewinn (EBIT) schrumpfte indes leicht um 3 Prozent auf 496 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Mittwoch bekannt gab. Grund für den Taucher sind Einmaleffekte. Clariant hatte im vergangenen Jahr mit dem US-Konkurrenten Huntsman fusionieren wollen. Die 20-Milliarden-Hochzeit wurde aber unter dem Druck von Aktionären schliesslich abgeblasen. Ohne die Einmaleffekte hätte das Baselbieter Unternehmen operativ 8 Prozent mehr verdient. Alle Geschäftsbereiche trugen zur Steigerung der Ergebnisse bei. Im laufenden Jahr will Clariant weiter wachsen und den Betriebsgewinn verbessern.

NEUER CHEF BEI LEONTEQ: (Zürich) Der Finanzdienstleister Leonteq hat eine neue Führungsspitze. Der bisherige Vizepräsident des Unternehmens Lukas Ruflin ist auf Anfang Mai zum neuen Chef ernannt worden. Interimschef Marco Amato wird ab dann weiter als Vize-Chef und Finanzchef für Leonteq tätig sein, wie Leonteq am Mittwoch mitteilte. Gleichzeitig gab die Gesellschaft die Nomination von Richard Laxer als neues unabhängiges Mitglied des Verwaltungsrats bekannt. Bei Leonteq war es im vergangenen Herbst zu einem Machtwechsel gekommen. Im Oktober gab Mitgründer Jan Schoch das Chefamt ab und trat aus der Geschäftsleitung zurück. Zudem kam es zu mehreren Wechseln im Verwaltungsrat.

MEHR GEWINN: (Bern) Die Regionalbankengruppe Valiant hat im Geschäftsjahr 2017 den Konzerngewinn leicht gesteigert. Der Reingewinn legte im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozent auf 119,2 Millionen Franken zu. Der Betriebsertrag lag mit 388,0 Millionen Franken 2,5 Prozent höher als im Vorjahr. Im Zinsengeschäft, dem wichtigsten Geschäftsbereich, konnte die Bank den Bruttoertrag um 2,0 Prozent auf 296,2 Millionen Franken steigern. Stärker legte das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft zu, wo sich der Ertrag um 4,6 Prozent auf 62,3 Millionen Franken erhöhte. Im Handelsgeschäft steigerte sich Valiant um 3,2 Prozent auf 11,7 Millionen Franken.

KUDELSKI MIT GEWINNEINBRUCH: (Cheseaux-sur-Lausanne) Der Westschweizer Verschlüsselungsspezialist Kudelski befindet sich im Umbau und hat 2017, von Restrukturierungskosten belastet, einen deutlichen Ergebnisrückgang verzeichnet. Der Reingewinn aus dem fortgeführten Geschäft beläuft sich auf 2,7 Millionen Dollar nach vergleichbaren 88,5 Millionen Dollar im Vorjahr. Unter dem Strich weist Kudelski nach Minderheiten gar einen Reinverlust von 11,4 Millionen Dollar aus, wie es in der Mitteilung heisst. Der Grund für den Verlust ist das von Restrukturierungskosten in Höhe von 22,5 Millionen Dollar belastete operative Geschäft. Das operative Ergebnis der Gruppe sackte im Berichtsjahr auf 25,6 Millionen Dollar ab, nachdem 2016 noch 110,5 Millionen Dollar erzielt worden waren.

ÜBER 400 MILLIONEN UMSATZ: (Arlesheim BL) Die auf Naturkosmetik und anthroposophische Arzneimittel spezialisierte Weleda AG hat ihren Umsatz leicht erhöht: Rund 401 Millionen Euro hat die Firma mit Sitz in Arlesheim 2017 umgesetzt, gegenüber 390 Millionen Euro im Vorjahr. Damit überspringt der Umsatz erstmals die 400-Millionen-Grenze. Gemäss den provisorischen Zahlen legte die Kosmetiksparte weltweit um 4,2 Prozent zu, auf 292 Millionen Euro. Der Pharma-Umsatz blieb derweil insgesamt stabil bei rund 109 Millionen. Unter dem Strich betrug das Umsatzwachstum 2,8 Prozent. Gewinnzahlen nennt das Unternehmen noch keine. Per Ende August hatte Konzernchef Ralph Heinisch nach fünf Jahren an der Spitze Weleda verlassen; seither wird das Unternehmen statt von einem Konzernchef neu kollegial geführt.

NEUES BIOTECH-ZENTRUM: (Sainte-Prex VD) Das Pharma-Unternehmen Ferring setzt in der Waadt weiterhin auf Wachstum und baut in Saint-Prex VD ein neues Biotech-Zentrum. Für das Zentrum sollen 50 Stellen geschaffen werden. Seit Ferring 2006 den globalen Hauptsitz in die Schweiz verlegte, stieg die Zahl der Mitarbeitenden hierzulande von 400 auf 700. Bald werden es am Genfersee 750 Angestellte sein und in der gesamten Schweiz 800, sagte Michel Pettigrew, Präsident der Direktion von Ferring, vor den Medien. Auf drei Jahre verteilt werden 30 Millionen Franken investiert. Das Zentrum widmet sich der Produktion des hauptsächlichen Wirkstoffs des Medikaments Rekovelle, mit dem Unfruchtbarkeit behandelt werden soll. Das Medikament wurde im November in der Schweiz zugelassen.

KRYPTOWÄHRUNGEN: Für die Schweizerische Nationalbank (SNB) ist die Ausgabe von digitalem Zentralbankgeld derzeit kein Thema, wie SNB-Vizepräsident Fritz Zurbrügg auf einer Veranstaltung in Frankfurt sagte. Unter anderem würde eine virtuelle Zentralbank-Währung die Aufgabe erschweren, für Finanzstabilität zu sorgen. Die gehandelten Kryptodevisen würden sich weiterhin in einer Nische bewegen, sagte Zurbrügg. "Sie sind nicht breit akzeptiert als Zahlungsmittel und dienen kaum als Recheneinheit." Genutzt würden sie vor allem zu Spekulationszwecken.

BCN MIT MEHR GEWINN: (Neuenburg) Die Neuenburger Kantonalbank (BCN) hat im Geschäftsjahr 2017 den Gewinn um 2,3 Prozent auf 37,6 Millionen Franken gesteigert. Die jährliche Auszahlung an den Kanton Neuenburg als alleinigem Eigentümer fällt um 2 Prozent höher aus und beträgt nun 25 Millionen Franken. Das operative Ergebnis verbesserte sich um über 16 Prozent auf 60,9 Millionen Franken zu. Nach Angaben der Bank ist dies unter anderem auf tiefere Wertberichtigungen als im Vorjahr zurückzuführen. Die Einnahmen aus dem wichtigen Zinsengeschäft stiegen um 4,0 Prozent auf 97,8 Millionen Franken. Das Ergebnis im Kommissionsgeschäft stieg um 3,2 Prozent auf 24,6 Millionen Franken. Der Ertrag des Handelsgeschäfts legte um 7,4 Prozent auf 7,2 Millionen Franken zu.

EUROZONE WÄCHST: (Brüssel) Das Bruttoinlandprodukt (BIP) in den 19 Euro-Ländern stieg zwischen Oktober und Dezember um 0,6 Prozent zum Vorquartal, wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte. Damit ist der Währungsraum beim Wachstum auf Augenhöhe mit den USA, die exakt im selben Tempo zulegten. Im Sommer hatte das BIP-Wachstum in der Eurozone noch 0,7 Prozent betragen. Im vierten Quartal war Spanien die am stärksten wachsende Volkswirtschaft unter den vier Schwergewichten der Währungsunion: Die iberische Wirtschaft schaffte trotz der politischen Turbulenzen um die Unabhängigkeitsbestrebungen der Region Katalonien ein Plus von 0,7 Prozent.

WEITER AUF WACHSTUMSKURS: (Berlin) Die deutsche Wirtschaft hat zum Jahresende Kurs gehalten. Allerdings verringerte sich das Wachstumstempo leicht. Das Bruttoinlandprodukt stieg im Zeitraum Oktober bis Ende Dezember um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Im dritten Vierteljahr hatte es ein Plus von 0,7 Prozent gegeben. Im Gesamtjahr legte das Bruttoinlandprodukt um 2,2 Prozent zu. Es war das stärkste Plus seit sechs Jahren. Europas grösste Volkswirtschaft wuchs damit das achte Jahr in Folge. Getragen wurde das Wachstum zum Jahresende vor allem vom Aussenhandel. Die kräftige Erholung der Weltwirtschaft sorgt für steigende Nachfrage nach Waren "Made in Germany". Deutschlands Exportunternehmen erzielten 2017 das vierte Rekordjahr in Folge.

TIEFERER UBER-VERLUST: (San Francisco) Der Fahrdienstvermittler Uber hat im von Skandalen, Führungschaos und Rechtskonflikten geprägten 2017 einen hohen Verlust erlitten. Das Minus betrug 4,5 Milliarden Dollar, der Umsatz lag bei 7,4 Milliarden. Die Verluste wurden im letzten Quartal reduziert. Die Geschäftszahlen gehen aus einer vom Tech-Portal "The Information" veröffentlichten Präsentation hervor. Immerhin konnte Uber die Verluste im Schlussquartal deutlich verringern. Hier belief sich der Fehlbetrag auf 1,1 Milliarden Dollar und fiel damit um 26 Prozent niedriger aus als im Vorquartal. Zugleich legte der Umsatz um zwölf Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar zu. Das gesamte Buchungsvolumen der über die Uber-App vermittelten Fahrten kletterte um 14 Prozent auf 11,1 Milliarden Dollar.

STRENGE REGULIERUNG: (Seoul) Südkorea will schärfer gegen illegalen und unfairen Handel mit Kryptowährungen vorgehen. Zugleich solle aber die Blockchain-Technologie, auf der Bitcoin & Co. basieren, gefördert werden, sagte Hong Nam-Ki, Minister für die Koordinierung der Regierungspolitik, in Seoul. Er reagierte damit auf eine Petition mit 280'000 Unterschriften, die den Verzicht auf ein Verbot des Handels mit Cyber-Devisen forderte. Südkoreas Justizminister hatte ursprünglich die Schliessung aller Kryptobörsen des Landes ins Gespräch gebracht. Kurz darauf ruderte die Regierung aber zurück. Südkorea ist eine der Hochburgen des Handels mit Bitcoin & Co.

H&M SETZT AUF ONLINE: (Stockholm) Mehr Verkäufe im Internet sollen das schleppende Geschäft des Modehändlers H&M wieder ankurbeln. Im laufenden Geschäftsjahr würde ein "etwas besseres" Ergebnis erwartet, teilte der schwedische Konzern anlässlich des ersten Investorentages mit. Das Online-Geschäft soll dabei mindestens um 25 Prozent zulegen, ebenso wie die Marken COS und H&M Home. Dagegen werde der Umsatz in den bestehenden Filialen weiter sinken. Die Lagerbestände seien hoch. Bis 2022 will H&M die Internet-Verkäufe auf umgerechnet 7,56 Milliarden Euro steigern.

(AWP)