WENIGER GEWINN: (Vevey) Der Umbau, den der neue Nestlé-Chef Mark Schneider vorantreibt, hat sich 2017 negativ auf das Ergebnis ausgewirkt. Eine Abschreibung und Restrukturierungskosten führten zu einem Gewinneinbruch. Der Gewinn des Nahrungsmittelkonzerns Nestlé ist im letzten Jahr wegen einer Wertminderung der Sparte Hautgesundheit und Restrukturierungskosten um 15,8 Prozent auf 7,2 Milliarden Franken gesunken. Mit einem organischen Wachstum von 2,4 Prozent fiel Nestlé hinter die Werte der Vorjahre zurück. Grund seien unter anderem die schwierigen Märkte USA und Brasilien. Um magere 0,4 Prozent auf 89,8 Milliarden Franken nahm das Wachstum in Franken zu. Dämpfend hätten sich auch die Verkäufe von Unternehmensteilen ausgewirkt. Da der neue Konzernchef in seinem ersten Jahr die Restrukturierungen beschleunigte, nahmen die Restrukturierungskosten und Aufwendungen um 900 Millionen auf 1,5 Milliarden zu.

VORSPRUNG AUSGEBAUT: (Muttenz BL): Die Coop-Gruppe hat auch 2017 mehr Gewinn erzielt. Unter dem Strich verdiente der Detailhandelsriese 485 Millionen Franken; das sind 10 Millionen Franken oder 2,2 Prozent mehr Gewinn als im Vorjahr. Besonders gefragt waren Bio und Nachhaltiges. Der Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) kletterte um 5,7 Prozent auf 806 Millionen Franken, wie Coop bekannt gab. Zum Ergebniszuwachs hätten sowohl der Detailhandel als auch der Geschäftsbereich Grosshandel und Produktion beigetragen. Der Gruppenumsatz stieg um 3,1 Prozent auf 29,2 Milliarden Franken, wie die Gruppe schon Anfang Januar mitgeteilt hatte. Mit dem Zuwachs baute Coop auf Konzernebene den Vorsprung auf die 2016 erstmals übertrumpfte Konkurrentin Migros aus.

ETWAS MEHR ERWERBSTÄTIGE: (Neuenburg): Die Zahl der Erwerbstätigen in der Schweiz ist zum Jahresende nur noch leicht gewachsen. Einzig männliche und ausländische Arbeitskräfte legten im 4. Quartal 20017 etwas kräftiger zu. Gegenüber der Vorjahresperiode stieg die Zahl erwerbstätiger Männer im 4. Quartal um 1,1 Prozent, jene der Frauen um 0,1 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) mitteilte. Bei den ausländischen Personen betrug die Zunahme 1,8 Prozent, bei den schweizerischen 0,1 Prozent. Insgesamt wuchs die Zahl der Erwerbstätigen im Vergleich zum 4. Quartal 2016 um 0,6 Prozent auf 5,042 Millionen Personen.

DEUTLICH ZUGELEGT: (Basel): Der Basler Zahnimplantate-Hersteller Straumann hat 2017 deutlich zugelegt, mit Übernahmen, dem Ausbau im digitalen Bereich und dem Einstieg in die Kieferorthopädie. Der Umsatz stieg um 21 Prozent auf 1,1 Milliarden Franken und der Gewinn legte trotz beträchtlicher Investitionen zu, um 20 Prozent auf 275,6 Millionen Franken, wie das Unternehmen mitteilte. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern betrug 283,6 Millionen Franken und erhöhte sich damit um 25 Prozent. "2017 war ein richtungsweisendes Jahr", wird Straumann-Konzernchef Marco Gadola in der Mitteilung zitiert.

WENIGER UMSATZ I: (Basel) Schwierigkeiten im Pflanzenschutzgeschäft in Lateinamerika haben dem Agrochemiekonzern Syngenta im vergangenen Jahr zu schaffen gemacht. Unter dem Strich resultierte ein leicht geringerer Umsatz. Der Konzernumsatz sank im Geschäftsjahr 2017 um 1 Prozent auf 12,64 Milliarden Dollar, wie der im vergangenen Jahr von ChemChina übernommene Konzern mitteilte. Zu konstanten Wechselkursen beträgt der Umsatzrückgang 2 Prozent. In der wichtigsten Sparte des Unternehmens, dem Pflanzenschutzgeschäft, schrumpfte der Umsatz um 3 Prozent auf 9,2 Milliarden Dollar hinnehmen. Im Saatgutgeschäft dagegen konnte das Unternehmen den Umsatz um 6 Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar steigern.

WENIGER UMSATZ II: (Wallisellen ZH) Die Kabelnetzbetreiberin UPC hat im Geschäftsjahr 2017 trotz steigender Kundenzahl weniger Umsatz erzielt. Der Erlös sank leicht von 1,36 Milliarden Franken im Vorjahr auf 1,35 Milliarden Franken. Die Anzahl der Abonnenten stieg im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um 10'000. Die Einbussen im traditionellen Kerngeschäft Fernsehen konnte UPC vor allem durch ein starkes Wachstum bei der Telefonie wettmachen. Im noch verhältnismässig kleinen Mobilfunkgeschäft stieg die Kundenzahl um 35'000 auf 115'000. Im Festnetz konnte die grösste Kabelnetzbetreiberin der Schweiz 26'000 mehr Kunden anlocken, so dass es am Jahresende 538'000 waren. Das Internet stagnierte insgesamt mit knapp 750'000 Kunden.

DEUTLICH MEHR GEWINN: (St. Gallen) Die St. Galler Kantonalbank (SGKB) hat im vergangenen Geschäftsjahr deutlich mehr Gewinn erwirtschaftet. Unter dem Strich resultierte ein um 6,8 Prozent höherer Konzerngewinn von 156,0 Millionen Franken. Der Geschäftserfolg legte um 5,0 Prozent auf 195,8 Millionen Franken zu. Der Betriebsertrag erhöhte sich um 2,5 Prozent auf 459,8 Millionen Franken. In ihrem wichtigsten Geschäft, dem Zinsengeschäft, fiel der Ertrag der Bank mit 302,5 Millionen Franken um 2,6 Prozent tiefer aus. Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft legte der Erfolg mit einem Plus von 11,3 Prozent auf 113,3 Millionen Franken dagegen deutlich zu. Im Handelsgeschäft erzielte die SGKB einen markanten Anstieg um 22 Prozent auf 37,4 Millionen Franken.

MEHR GEWINN: (Lausanne): Die Waadtländer Kantonalbank hat 2017 den Konzerngewinn trotz negativer Zinsen um drei Prozent gesteigert - auf 320 Millionen Franken. Der Geschäftsertrag blieb mit 967 Millionen Franken stabil, wie die Bank mitteilte. Der Betriebserfolg erhöhte sich um ein Prozent auf 387 Millionen Franken. Zum Gewinn beigetragen hat unter anderem der Verkauf einer Immobilie, die sich auch auf das Ergebnis des laufenden Jahres positiv auswirken werde, wie die Waadtländer Kantonalbank (BCV) weiter mitteilte.

ZUGELEGT TROTZ BELASTUNG: (Kloten/Stein am Rhein SH): Der Komponenten- und Gehäusehersteller Phoenix Mecano hat im Geschäftsjahr 2017 Umsatz und den bereinigten Gewinn gesteigert. Der Bruttoumsatz wuchs gegenüber dem Vorjahr um 7,6 Prozent auf 627,9 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Der Betriebsgewinn (Ebit) legte gar um 12 Prozent zu auf rund 39,5 Millionen, gegenüber 35,2 Millionen Euro im Vorjahr. Die Restrukturierung der Stromsparte ELCOM/EMS belastete das Betriebsergebnis jedoch mit Einmalaufwendungen in Höhe von 9 Millionen Euro. Als wichtige Meilensteine bei der Restrukturierung von ELCOM/EMS nennt Phoenix Mecano die Reduktion der Fertigungsstandorte, Kapazitätsanpassungen, Bündelung von Vertriebs- und Entwicklungsaktivitäten sowie die Straffung der Produktsortimente und Warenströme.

GUTE AUSSICHTEN: (Moutier BE): Der Autoindustriezulieferer und Drehmaschinenhersteller Tornos hat im Jahr 2017 sein Ergebnis deutlich verbessert. Nach einem Verlust im Vorjahr erwartet Tornos 8,2 Millionen Franken Gewinn. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) liege voraussichtlich bei 9,5 Millionen Franken, wie Tornos mitteilte. 2016 hatte Tornos noch 3,6 Millionen Franken Reinverlust gemacht. Bereits im Januar hatte Tornos mitgeteilt, dass der Umsatz im vergangenen Jahr um fast ein Drittel zugelegt hat und die Aufträge um über die Hälfte gestiegen seien. Die definitiven Zahlen zur Bilanz wird das Unternehmen am 12. März publizieren.

MEHR E-AUTOS: (Bern): Der Anteil von Elektroautos soll von 2,7 Prozent im Jahr 2017 bis in drei Jahren auf 10 Prozent steigen. Dieser Anteil ist nötig, um bis 2020 die Klimaziele für den Strassenverkehr zu erreichen, wie der Autoverband Auto Schweiz mitteilte. Das Angebot an Modellen mit alternativen Antrieben werde dabei kein Hemmschuh sein. Denn bis 2020 werde sich die Auswahl vervielfachen. Bei der Infrastruktur und Besteuerung hingegen bestehe noch grosses Verbesserungspotenzial, führte Auto-Schweiz-Direktor Andreas Burgener aus. Kaufprämien für Elektroautos, wie sie andere Länder zahlten, brächten aber nichts.

STARTUP ÜBERNOMMEN: (Zürich): Der Zürcher Hypothekenvermittler MoneyPark übernimmt per sofort das Fintech-Startup Finovo. Das in Opfikon ZH domizilierte Startup ermöglicht Pensionskassen, in Hypotheken zu investieren und hat dafür eigens eine Bewirtschaftungsplattform entwickelt. MoneyPark stärke mit der Übernahme seinen neuen Geschäftsbereich Firmenkunden und Institutionelle, teilte das Unternehmen mit. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. MoneyPark übernimmt sämtliche Mitarbeitende und alle Kundenportfolios von Finovo. Erst im Juli hatte MoneyPark die Übernahme des Westschweizer Hypothekenberaters DL angekündigt. Im vergangenen Jahr vermittelte MoneyPark Hypothekarkredite im Umfang von zwei Milliarden Franken.

SOZIALE MEDIEN GERÜGT: (Brüssel): Die EU-Kommission hat die sozialen Netzwerke Facebook und Twitter gerügt, nicht genug für die Einhaltung europäischer Konsumentenschutzregelungen zu tun. Während Google die Regeln seiner Plattform Google+ weitgehend an die Forderungen der Kommission angepasst habe, seien Facebook und besonders Twitter wichtige Punkte nur teilweise angegangen, teilte die Behörde mit. Besonders bei den Verfahren zum Sperren von Inhalten und Nutzerkonten hapere es noch. Twitter- und Facebook-Nutzer würden nicht rechtzeitig und nicht genügend über drohende Löschungen von vermeintlich illegalen Inhalten informiert.

MEHRKOSTEN DRÜCKEN GEWINN: (Toulouse): Neue Mehrkosten beim mit Problemen belasteten Militär-Transportflugzeug A400M haben bei Airbus auf den Gewinn gedrückt. Der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern verbuchte für das vergangene Jahr Sonderbelastungen von 1,3 Milliarden Euro für das Programm. Das teilte Airbus in Blagnac bei Toulouse mit. Unter dem Strich konnte Airbus aber einen Gewinnsprung hinlegen: Der Konzerngewinn stieg 2017 auf rund 2,9 Milliarden Euro, im Vorjahr waren es 995 Millionen Euro. Damals hatte das Unternehmen allerdings Mehrkosten von 2,2 Milliarden Euro für die A400M verbucht, zudem profitierte Airbus im vergangenen Jahr vom Verkauf seines Verteidigungselektronik-Geschäfts.

WENIGER ARBEITSLOSE: (Paris) Die Arbeitslosigkeit in Frankreich ist zum Jahresende 2017 auf den tiefsten Stand seit acht Jahren gefallen. Die Quote sank auf 8,6 Prozent - den niedrigsten Wert seit 2009, wie die französische Statistikbehörde Insee mitteilte. Damit ist der Wert innerhalb eines Jahres um knapp einen Prozentpunkt gesunken; 298'000 Menschen weniger waren arbeitslos gemeldet. Damit schlägt das anziehende Wirtschaftswachstum in Frankreich auch auf den Arbeitsmarkt durch. 2017 war das Bruttoinlandprodukt um 1,9 Prozent gestiegen, so stark wie seit sechs Jahren nicht mehr. Auch die Beschäftigung legte zu. Mehr als 250'000 Stellen wurden im Privatsektor neu geschaffen. Noch vor wenigen Jahren waren mehr Stellen verschwunden als neue geschaffen wurden.

NÄCHSTE KLAGE: (Athen): Im Korruptionsskandal um den Basler Pharmakonzern Novartis hat der ehemalige griechische Ministerpräsident Antonis Samaras seinen Amtsnachfolger Alexis Tsipras wegen "Verleumdung" verklagt. Tsipras sei verantwortlich für eine "armselige" politische Verschwörung. Die Anschuldigungen gegen ihn seien "diffamierend" und von "Pseudo-Zeugen" vorgebracht, sagte Samaras in einer im Fernsehen übertragenen Botschaft. Der ehemalige Regierungschef Samaras von der konservativen Partei Nea Dimokratia (ND) ist einer der prominentesten griechischen Politiker, die in die Bestechungsaffäre um überhöhte Medikamentenpreise verwickelt sein sollen. Ausser ihm stehen noch neun weitere ranghohe ehemaliger Regierungsmitglieder unter Verdacht.

SPARKURS VERSCHÄRFT: (Madrid/München): Der Windkraftkonzern Siemens Gamesa verschärft im Preiskampf der Branche seinen Sparkurs. Um zu dem dänischen Weltmarktführer Vestas aufzuschliessen, will die spanische Siemens-Tochter bis 2020 ihre Kosten um zwei Milliarden Euro senken, wie Firmenchef Markus Tacke in Madrid ankündigte. Damit will die Nummer zwei der Branche operativ profitabler werden und unter dem Strich in die schwarzen Zahlen kommen. Teil des Sparprogramms ist der bereits angekündigte Abbau von weltweit bis zu 6000 Arbeitsplätzen, fast ein Viertel der Belegschaft.

KRITIK AN REFORM: (Washington): Die Steuerreform von US-Präsident Donald Trump stösst bei Ökonomen überwiegend auf Kritik. Das ergab eine Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters unter mehr als 50 Ökonomen. Rund 90 Prozent von ihnen bezeichneten die Steuererleichterungen als falschen Schritt. Diese dürften zwar das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr forcieren. Der Zeitpunkt sei aber ungünstig, da in den USA bereits Vollbeschäftigung herrsche. Daher wäre es sinnvoller, die Konjunkturanreize zurückzufahren, statt sie zu verstärken, erläuterte Jim O'Sullivan vom Forschungsinstitut High Frequency Economics.

MIT ZÜGEN PUNKTEN: (Montreal): Bombardier kann vor allem mit seinen Zügen punkten. Dank Zuwächsen und Verbesserungen bei der Gewinnmarge in dieser Sparte legte der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) des kanadischen Konzerns zum Jahresende um 50 Prozent auf 304 Millionen Dollar zu. Der Umsatz kletterte den Angaben zufolge im abgelaufenen Quartal um acht Prozent auf 4,72 Milliarden Dollar. Allein 2,49 Milliarden davon kamen von der Zugsparte, ein Anstieg um 28 Prozent. Bombardier steckt mitten in einem auf fünf Jahre angelegten Umbau. Auch durch Kostensenkungen will Konzernchef Alain Bellemare den Flugzeug- und Eisenbahnbauer bis 2020 wieder in die Spur bringen. Hohe Investitionen in zwei neue Flugzeugprogramme hatte den Konzern 2015 an den Rand der Pleite gebracht.

(AWP)