VOLLERES PORTEMONNAIE: (Biel) Die Geschäfte bei Swatch laufen wieder rund. Das zeigt sich auch beim Lohn des Managements. Der Chef des Schweizer Uhrenkonzerns Nick Hayek hat im letzten Jahr 7 Millionen Franken verdient und damit mehr als im Jahr davor. Das geht aus dem Geschäftsbericht hervor. Für 2016 betrug die Vergütung an den Firmenchef noch 6,1 Millionen Franken. Der Lohn von Nick Hayek setzte sich aus einem unveränderten Basislohn von 1,6 Millionen Franken, einem Bonus von 3,12 Millionen, Aktienoptionen für 1,7 Millionen und sonstigen Bezügen von 610'000 Franken zusammen. An die gesamte siebenköpfige Geschäftsleitung zahlte Swatch 33,5 Millionen Franken nach 32,6 Millionen im Vorjahr.

WENIGER REINGEWINN: (Renens VD) Der Mobilfunkanbieter Salt hat im vergangenen Geschäftsjahr 2017 einen Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Der Reingewinn sackte um beinahe zwei Drittel auf 36,9 Millionen Franken ab. Grund dafür waren markant höhere Abschreiber und Amortisationen sowie deutlich gestiegene Finanzkosten, weil die Schuldenlast schwerer wurde. Rein operativ hat Salt dank dem Tritt auf die Kostenbremse indes die Profitabilität verbessert. Der Umsatz schrumpfte zwar 6,7 Prozent auf 1,052 Milliarden Franken, wie aus Geschäftsbericht hervorgeht. Für einen grossen Teil des Rückgangs ist die massive Senkung der Durchleitungsgebühren im Handynetz verantwortlich, die im Fachjargon Mobilfunk-Terminierungsgebühren genannt werden.

GEWINNSPRUNG: (Zofingen) Der Pharmazulieferer Siegfried hat im Geschäftsjahr 2017 nach Jahren mit wichtigen Akquisitionen einen Gewinnsprung erzielt. Mittelfristig will das Unternehmen weiter deutlich wachsen. Im Geschäftsjahr 2017 stieg der Umsatz um 4,6 Prozent auf 750,5 Millionen Franken. Der Reingewinn schoss um 42 Prozent auf 39,7 Millionen Franken in die Höhe, wie Siegfried mitteilte. Der Anstieg erklärt sich teilweise mit dem Wegfall von Integrationskosten von Akquisitionen im Vorjahr. Auch operativ legte das Unternehmen, das inzwischen über neun Standorte verfügt, deutlich zu. Das Betriebsergebnis EBITDA stieg um knapp 18 Prozent auf 114,0 Millionen Franken. Die EBITDA-Marge belief sich auf 15,2 Prozent.

STARKES WACHSTUM: (Männedorf ZH) Der Laborausrüster Tecan hat im Geschäftsjahr 2017 bei Umsatz und Gewinn deutlich zugelegt. Die Integration der im August 2016 übernommenen US-Firma Speware und der im März 2017 akquirierten französischen Pulssar Technologies konnten dabei abgeschlossen werden. Der Umsatz erhöhte sich deutlich um 8,3 Prozent auf 548,4 Millionen Franken. Die Profitabilität konnte mit dem Umsatzwachstum mehr als mithalten. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) nahm um 18,3 Prozent auf 105,3 Millionen Franken zu. Tecan weist für 2017 einen 22 Prozent höheren Reingewinn von 66,5 Millionen Franken aus. Im Vorjahr war der Reingewinn aufgrund von Integrationskosten allerdings unter das Vorjahresniveau gefallen.

WEITER ROTE ZAHLEN: (Amsterdam/Chiasso TI) Der Onlinereiseanbieter Lastminute.com hat im vergangenen Geschäftsjahr erneut einen Verlust geschrieben. Hauptgrund dafür sind deutlich höhere Personalkosten. Lastminute.com hat 2017 einen Gruppenumsatz von 258,8 Millionen Euro erzielt. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Minus von 1 Prozent. Unter dem Strich resultierte ein Verlust von 7,8 Millionen Euro, nach einem Gewinn im Vorjahr von 6,7 Millionen Euro. Damit liegt der Verlust im Rahmen der Anfang Februar herausgegebenen Gewinnwarnung.

UMSATZ UND GEWINN GEWACHSEN: (Brig) Der Regionalverkehr, die Autotransporte und der Güterverkehr haben der BVZ Gruppe ein gutes Geschäftsjahr 2017 eingefahren. Besonders gut hat sich die Gornergrat Bahn entwickelt, aber auch der Glacier Express ist gewachsen. Die Gornergrat Bahn steigerte die Einnahmen um 14,7 Prozent auf 30,2 Millionen Franken, wie die BVZ Holding mitteilte. Das schöne Sommer- und Herbstwetter sowie Attraktionen führten zum Umsatzanstieg. Auch der seit August 2017 als selbständige Aktiengesellschaft firmierende Glacier Express beförderte 18,2 Prozent mehr Passagiere. Mehr Gäste kamen dabei vor allem aus Südostasien, Indien, Taiwan, China, Südkorea, Japan und den USA. Die gesamten Einnahmen der BVZ Holding stiegen um 6 Prozent auf 151,5 Millionen Franken. Auch der Betriebsaufwand erhöhte sich um 2,7 Prozent auf 111,4 Millionen Franken. Der Konzerngewinn 2017 übertraf das Vorjahr mit einer Zunahme um 42,7 Prozent auf 12,5 Millionen Franken deutlich.

GÜNSTIGER IM AUSLAND SURFEN: (Zürich) Swisscom Kunden surfen künftig im Ausland günstiger. Swisscom senkt ab 19. März die Preise für einen einen grossen Teil der Datenpakete im Ausland um 20 bis 50 Prozent. Eine Preishalbierung gibt es für ein Datenpaket von 200 MB für Länder wie den Iran, Bahamas und den Tschad. Bei häufiger besuchten Reisedestinationen ausserhalb Westeuropa fallen die Preise zwischen 20 Prozent und 40 Prozent. Für Westeuropa beträgt die Preisreduktion 20 bis 33 Prozent. Für Pakete mit dem kleinsten Datenvolumen von 10 MB senkt die Swisscom hingegen die Preise in den meisten Ländern nicht. Gemäss Swisscom gelten sämtliche Anpassungen sowohl für Privat- wie für Geschäftskunden.

CYBER-ATTACKE: (Bern) Eine Cyber-Attacke hat am Montag und Dienstag den Webhosting-Dienst des Telekomanbieters Swisscom während rund 30 Stunden beeinträchtigt. Seit Dienstagabend ist die Störung beendet. Für die Kunden bestehen keine Einschränkungen mehr. Bei Kundinnen und Kunden, die einen Webhosting-Dienst bei der Swisscom hätten, sei es am Dienstag in ihrem Maildienst teilweise zu einer Verzögerung beim Senden und Empfangen von Nachrichten gekommen, bestätigte eine Swisscom-Sprecherin auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Weiter habe es Einschränkungen beim Editieren der Homepage via Homepage-Tool gegeben. Swisscom-Spezialisten hätten durch entsprechende Massnahmen in der Zwischenzeit dafür gesorgt, dass die Dienste wieder verfügbar sind. Der Grund für diese Störungen sei eine Cyber-Attacke gewesen.

NEUER CHEF BEI HELVETIC: (Kloten) Nach fast zehn Jahren an der Spitze von Helvetic Airways tritt Bruno Jans ab. Jans werde sich anstehenden Spezialprojekten widmen, heisst es in einer Medienmitteilung vom Mittwoch. Sein Nachfolger wird ab 1. April der 47-jährige Tobias Pogorevc. Pogorevc war seit Herbst 2007 Finanzchef der Helvetic Airways und der Flugschule Horizon Swiss Flight Academy. Neben den Finanzen sei der studierte Betriebsökonom bei beiden Unternehmen auch für die Bereiche Kommerz und Kommunikation verantwortlich gewesen. Ab 1. April setzt sich die Geschäftsleitung aus Pogorevc und dem Leiter des operativen Geschäfts (COO) Simon Schatzmann zusammen.

CHEFWECHSEL BEI FRANKE: (Aarburg AG) Bei der Franke-Gruppe kommt es zu einem unerwarteten Veränderung an der Spitze des Unternehmens. Nach fünf Jahren verlässt Alexander Zschokke die Gruppe. Seine Nachfolge tritt Patrik Wohlhauser an. Zschokke verlasse aufgrund unterschiedlicher Auffassungen über die weitere Entwicklung des Unternehmens die Franke Gruppe, teilte die Gruppe mit. Wohlhauser tritt sein neues Amt am 19. März an. Zuletzt war er laut Mitteilung Chef der Wittur Holding, die Komponenten für Lifte herstellt. Davor hat der 53-jährige Schweizer 15 Jahre in verschiedenen Managementfunktionen für Evonik und Degussa gearbeitet.

ABGÄNGE BEI SWISSCARD: (Horgen ZH) Beim Kreditkartenanbieter Swisscard kommt es zu zwei Abgängen aus der Geschäftsleitung. Chef Marcel Bührer und der Finanzchef Daniel Bürchler treten im Mai 2018 ab, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Bührer habe sich nach zwölf Jahren entschieden den Vorsitz der Geschäftsleitung abzugeben und sich vermehrt privaten Projekten zu widmen. Finanzchef Bürchler wechselt zur Privatbank Notenstein La Roche und übernehme dort die operative Leitung und die Funktion des Finanzchefs. Über die definitive Regelung der Nachfolge werde zu gegebener Zeit informiert. Swisscard ist im Besitz der Credit Suisse und von American Express und zählt sich mit über 1,5 Millionen betreuter Kreditkarten zu den führenden Anbietern der Schweiz.

START VERSCHOBEN: (Glattbrugg ZH) Der Fernbusanbieter Domo startet mit seine Fernbus-Verbindungen hierzulande statt im März erst im Juni. Da die Linien erst ab Juni in den Halbtax- und GA-Bereich aufgenommen werden, wurde der Start verschoben, wie Domo-Swiss-Express-Chef Patrick Angehrn einen Bericht von "Blick" bestätigte. Die ersten Busse auf den Linien zwischen St. Gallen und Genf-Flughafen, Zürich-Flughafen und Lugano sowie Chur und Sitten hätten eigentlich am 25. März starten sollen. Nun wurde der Start auf den Fahrplanwechsel am 10. Juni verschoben. Das Glattbrugger Unternehmen hatte im Februar vom Bundesamt für Verkehr entsprechende Konzessionen erhalten. Die Arbeiten rund um die Betriebsaufnahme für unseren konzessionierten Fernbus-Verkehr liefen auf Hochtouren, sagte Angehrn.

MICROSOFT-EXPANSION IN SCHWEIZ: (Zürich) Der US-Softwarekonzern plant bei der Expansion seiner Cloud-Infrastruktur auch in der Schweiz Datenzentren anzubieten. Damit könne Microsoft die Datenspeicherung in der Schweiz garantieren, teilte Microsoft mit. Microsoft wolle der erste globale Anbieter von Cloud-Services aus Schweizer Datenzentren sein, lässt sich Microsoft-Schweiz-Chefin Marianne Janik in einem Communiqué zitieren. Konkret sollen die Zentren in den Kantonen Zürich und Genf eingerichtet werden. Dadurch sollen Schweizer Unternehmen und Institutionen unterstützt werden bei der digitalen Transformation. Gleichzeitig gab das Unternehmen die Verfügbarkeit der Cloud-Services in Frankreich sowie die Erweiterung des Dienstes in Deutschland bekannt.

MAKE TRADE, NOT WAR: (Brüssel/Helsinki) Mit Blick auf die neuen US-Zölle auf Stahl und Aluminium hat EU-Ratspräsident Donald Tusk Verhandlungen mit Washington gefordert. Die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump sei ein schlechtes Zeichen für die transatlantischen Beziehungen, sagte Tusk in Helsinki. "Statt einen Handelskrieg zu riskieren, den er offenbar gerne führen würde, sollten wir engere Zusammenarbeit anstreben." Er verstehe Trumps Klage über zu hohe Zölle und Handelshemmnisse zwischen der EU und den USA. "Ich bin auch nicht glücklich", sagte Tusk. Gerade deshalb habe man vor Jahren Handelsgespräche mit den USA begonnen. "Wir sollten jetzt zu diesen Gesprächen zurückkehren." An Trumps Adresse sagte er: "Make trade, not war, Mr President" (Treiben Sie Handel, statt Krieg zu führen).

NEUE STRAFZÖLLE GEGEN CHINA: (Washington) Nach den generellen Strafzöllen auf Stahl und Aluminium fasst die Regierung von US-Präsident Donald Trump nun neue gezielte Einfuhrtarife für chinesische Produkte ins Auge. Diese Zölle sollten auf Waren im Gesamtwert von etwa 60 Milliarden Dollar erhoben werden. Erhoben werden sollten die Zölle vor allem auf Produkte des Technologie- und Telekommunikationssektors, wie mehrere US-Medien am Mittwoch berichteten. Es seien Zölle auf rund hundert chinesische Produkte anvisiert, bestätigte ein Insider der Nachrichtenagentur AFP. Der Gesamtwert der Produkte, die betroffen sein sollten, sei aber noch nicht festgelegt worden. Ferner erwägt die US-Regierung laut "Politico", zusätzlich zu den Zöllen "weitreichende Beschränkungen" für chinesische Investitionen in den USA zu verhängen. Die Zölle und Restriktionen könnten Peking allerdings zu Gegenmassnahmen veranlassen und bergen somit das Risiko eines Handelskrieges.

ÜBERNAHME ABGEBLASEN: (München) Nach dem Veto von US-Präsident Donald Trump zieht der Chipkonzern Broadcom sein Gebot für den Rivalen Qualcomm zurück. Wie der in Singapur ansässige Halbleiterhersteller mitteilte, hält er aber an den Plänen fest, seinen Firmensitz in die Vereinigten Staaten zu verlegen. Insidern zufolge hofft Broadcom darauf, so in Zukunft leichter US-Unternehmen kaufen zu können. In der Chipbranche rollt seit geraumer Zeit eine Übernahmewelle, weil Forschung und Entwicklung immer teurer werden. Trump hatte Broadcom am Montag den 117 Milliarden Dollar schweren Kauf von Qualcomm verboten, weil er die nationale Sicherheit gefährdet sah. Die Regierung befürchtete laut einem Mitarbeiter im Weissen Haus, dass die USA bei der Entwicklung zukunftsweisender Mobilfunktechnologie ins Hintertreffen geraten könnte.

KNAPPES JA FÜR NEUEN EZB-VIZE: (Strassburg) Das EU-Parlament hat der Ernennung des bisherigen spanischen Finanzministers Luis de Guindos zum Vizepräsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB) trotz deutlicher Kritik zugestimmt - allerdings mit knapper Mehrheit. 331 Abgeordnete billigten am Mittwoch die Ernennung, 306 votierten dagegen und 64 enthielten sich. Damit habe de Guindos nicht die Mehrheit der Abgeordneten auf sich vereinigen können, stellte die Delegation der französischen Sozialisten in einer Erklärung fest. Der Spanier war der einzige Kandidat für den einflussreichen Posten, nachdem der irische Finanzminister Paschal Donohoe im Februar seine Bewerbung zurückgezogen hatte. Er wird Nachfolger des Portugiesen Vitor Constancio, dessen Mandat im Mai endet. Nach dem grünen Licht des EU-Parlaments dürfte de Guindos beim EU-Gipfel kommenden Woche offiziell ernannt werden. Sein Amt bei der EZB soll er am 1. Juni antreten.

FAULE KREDITE IM VISIER: (Brüssel) Zum Schutz vor neuen Finanzkrisen sollen Europas Banken nach dem Willen der EU-Kommission faule Kredite künftig einfacher loswerden können. Ausserdem soll verhindert werden, dass die Geldinstitute erneut Berge an ausfallgefährdeten Krediten anhäufen, wie die Brüsseler Behörde mitteilte. "Prävention ist das beste Heilmittel", sagte EU-Finanzkommissar Valdis Dombrovskis. Damit die Regelungen in Kraft treten können, müssen die EU-Staaten und das Europaparlament noch zustimmen. Zuletzt türmten sich in Europas Bankenbilanzen faule Kredite in Höhe von rund 910 Milliarden Euro. Das entspricht einem Anteil von etwa 4,4 Prozent an allen vergebenen Krediten. Zwischen den einzelnen EU-Staaten gibt es aber erhebliche Unterschiede. Den mit Abstand höchsten Wert weist Griechenland mit rund 46,7 Prozent auf. Dahinter folgen Zypern, Portugal und Italien. In Deutschland sind es rund 2,1 Prozent.

KEIN BIETERRENNEN: (Düsseldorf) Der spanische Mutterkonzern ACS des deutschen Baukonzerns Hochtief und die italienische Atlantia haben sich auf eine gemeinsame Übernahme des Mautstrassen-Betreibers Abertis verständigt. Ein teures Bieterrennen wird damit vermieden. In einer komplexen Transaktion solle Atlantia letztlich eine Mehrheit von 50 Prozent und einer Aktie an einer neuen Abertis-Holding übernehmen, teilte ACS mit. ACS werde rund 30 Prozent kontrollieren, auf Hochtief entfielen rund 20 Prozent. Zunächst einmal aber werde Atlantia seine mit dem Hochtief-Angebot rivalisierende Offerte für Abertis zurückziehen, teilte ACS weiter mit. Bislang hatten Hochtief und Atlantia mit rivalisierenden Offerten um Abertis gebuhlt. Hochtief bietet dabei rund 18 Milliarden Euro für die Spanier.

KRÄFTIG GEWACHSEN: (Herzogenaurach) Der deutsche Sportartikelkonzern Adidas wächst kräftig und will in den nächsten Jahren noch profitabler werden. Der Betriebsgewinn der weltweiten Nummer zwei hinter Nike schnellte 2017 stärker als erwartet um 31 Prozent auf 2,07 Milliarden Euro nach oben. Die Steuerreform in den USA und der Verkauf der Golf-Tochter Taylor Made sowie der Eishockey-Sparte CCM Hockey bremsten aber den Anstieg des Reingewinns, der nur um acht Prozent auf 1,10 Milliarden Euro wuchs. Der Verkauf der Golf-Tochter Taylor Made und der Eishockey-Sparte CCM Hockey brachte Adidas dabei 254 Millionen Euro Verlust. Adidas knackte 2017 erstmals die Umsatzmarke von 20 Milliarden Euro. Das Geschäftsvolumen kletterte um 15 Prozent auf 21,2 Milliarden Euro, währungsbereinigt fielen die Zuwächse mit 16 Prozent aber etwas geringer aus als erwartet.

STARKER EURO: (Arteixo) Für den Modekonzern Inditex wird der starke Euro zum Problem. Im Ende Januar abgelaufenen Geschäftsjahr entpuppten sich die Geschäfte der Zara-Mutter so wenig profitabel wie seit Jahren nicht mehr. Gleichzeitig brummt beim H&M-Konkurrenten das Online-Geschäft. Die Erlöse auf vergleichbarer Fläche - also ohne Neueröffnungen - stiegen um 9 Prozent auf 25,3 Milliarden Euro, wie Inditex im spanischen Arteixo mitteilte. Der Gewinn legte um 7 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro zu. Inditex macht aber zu schaffen, dass seine Kosten überwiegend in Euro anfallen, der Konzern aber den Grossteil seiner Umsätze in anderen Währungen erwirtschaftet. Im Geschäftsjahr zuvor hatte der Modekonzern noch 12 Prozent beim Umsatz und 10 Prozent beim Gewinn zugelegt.

AUFSPALTUNG: (London) Der britische Lebensversicherer Prudential teilt sich in zwei börsennotierte Gesellschaften auf. Der 170 Jahre alte Konzern will die Europasparte M&G Prudential abgespalten und als eigenständiges Unternehmen an die Börse bringen. Prudential konzentriere sich künftig auf das Wachstumsgeschäft in Asien, den USA und Afrika. Firmensitz und Börsennotierung werde weiter in London bleiben, teilte der Versicherer mit. Der Zeitplan für die Ausgliederung hänge noch von mehreren Faktoren ab, darunter die herrschenden Marktbedingungen. Prudential teilte weiter mit, einen Teil des britischen Altersvorsorgegeschäfts an Rothesay Life verkauft zu haben. Der operative Gewinn der Briten legte 2017 um sechs Prozent auf 4,7 Milliarden Pfund (5,3 Milliarden Franken) zu und lag damit höher als erwartet.

VERTRAGSVERLÄNGERUNG: (Frankfurt) Lufthansa-Chef Carsten Spohr bleibt noch länger an der Spitze von Europas grösster Fluggesellschaft. Der Verwaltungsrat habe seinen Vertrag um fünf Jahre bis Ende Dezember 2023 verlängert, teilte der Konzern mit. Spohr hatte die Konzernführung 2014 von Christoph Franz übernommen. Seither hat er unter anderem den langwierigen Tarifkonflikt mit den Piloten gelöst, die Billigtochter Eurowings auf- und ausgebaut und dem Konzern Teile der pleite gegangenen Rivalin Air Berlin einverleibt.

WACHSTUM ONLINE UND STATIONÄR: (Essen) Trotz der wachsenden Konkurrenz durch Amazon und Zalando hat Europas grösster Schuhhändler Deichmann sein kräftiges Wachstum fortgesetzt. 2018 will das deutsche Familienunternehmen weltweit 208 neue Filialen eröffnen. Allein in Deutschland sind 33 neue Geschäfte in der Planung. Auch sein Online-Angebot baut der Händler weiter aus. Die Deichmann-Gruppe verkaufte 2017 weltweit 176,6 Millionen Paar Schuhe - über drei Millionen Paar mehr als im Vorjahr. Der Bruttoumsatz stieg dabei von 5,6 auf 5,8 Milliarden Euro. Neben insgesamt 3989 Filialen in 25 europäischen Ländern und in den USA betrieb der Schuhhändler 2017 auch 36 Online-Shops. In der Schweiz ist das seit 1973 zur Deichmann-Gruppe gehörende ehemalige Familienunternehmen Dosenbach nach eigenen Angaben die Nummer eins im Schuhmarkt. Dosenbach betreibt rund 200 Filialen und beschäftigt rund 1500 Mitarbeitende.

KEINE BITCOIN-WERBUNG: (Mountain View USA) Google wird auf seinen Websites keine Werbung mehr für Bitcoin und andere nicht regulierte Digitalwährungen zulassen. Das kündigte der Internet-Riese am Mittwoch bei einer Aktualisierung der Anzeigenregeln an. Auch verwandte Dinge wie Börsen zum Handel von Kryptowährungen oder Wallets, in denen sie gespeichert werden, dürfen demnächst nicht mehr beworben werden. Facebook hatte bereits im Januar unter Hinweis auf Betrugsrisiken für die Nutzer einen ähnlichen Schritt ergriffen. Damit ist Werbung für Kryptowährungen von den beiden grössten Anzeigenplattformen im Internet ausgeschlossen.

MISSBRÄUCHLICHE GESCHÄFTSPRAKTIKEN: (Paris) Frankreich will die US-Konzerne Apple und Google wegen "missbräuchlicher Geschäftspraktiken" verklagen. Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire sagte im Radiosender RTL, er glaube an eine "gerechte Wirtschaft" und es sei auch seine Aufgabe, die Regeln dafür zu überwachen. Deshalb werde er die US-Unternehmen vor das Handelsgericht in Paris zitieren. Durch ihre Praktiken würden französische Start-ups benachteiligt, sagte Le Maire zur Begründung. Le Maire zufolge werden französischen Start-ups zu hohe Abgaben aufgebürdet, wenn sie mit Google und Apple etwa über die Aufnahme ihrer Anwendungen bei den Plattformen Google Play und App Store verhandeln. Beide Konzerne könnten "einseitig die Verträge ändern", monierte er. Diese Situation sei "inakzaptabel" und die beiden grossen Unternehmen dürften französische Start-ups und Entwickler nicht derart behandeln.

KEINE GROSSEN SPRÜNGE: (Frankfurt) Hohe Rohstoffkosten bremsen den deutschen Duft- und Aromenhersteller Symrise. Nach einem kleinen Ergebnisanstieg im vergangenen Jahr wird der Konzern auch 2018 keine grossen Sprünge machen. Die operative Rendite (Ebitda-Marge) dürfte in diesem Jahr mit rund 20 Prozent unter dem Vorjahreswert von 21 Prozent liegen. Im vergangenen Geschäftsjahr erhöhte sich der Betriebsgewinn (Ebitda) von Symrise um knapp ein Prozent auf gut 630 Millionen Euro. Unter dem Strich verdiente der Givaudan-Konkurrent rund 270 Millionen Euro, ein Plus von fast zwei Prozent. Der Umsatz kletterte um gut drei Prozent auf 2,9 Milliarden Euro.

SCHLAPPE FÜR CROCS: (Luxemburg) Der US-Hersteller Crocs hat im Streit um die europäischen Markenrechte am Design seiner bekannten Kunststoff-Clogs eine Niederlage vor dem EU-Gericht kassiert. Die Richter bestätigten in Luxemburg die Entscheidung des europäischen Markenamts EUIPO. Die Begründung: Das Schuhdesign war vor dem Antrag auf Schutzrechte schon zu lange bekannt. Es geht um die weltweit millionenfach vertriebenen Kunststoff-Clogs mit Fersenriemen.

(AWP)