GEWINNPLUS: (Zürich) Die UBS hat im ersten Quartal den Reingewinn gegenüber dem Vorjahresquartal um 19 Prozent auf 1,5 Milliarden Franken erhöht, wie die Grossbank mitteilte. Damit verdiente sie mehr als im Gesamtjahr 2017. Den Vorsteuergewinn steigerte die UBS im ersten Quartal um 17 Prozent auf 1,97 Milliarden Franken. UBS-Chef Sergio Ermotti bezeichnete den Start ins neue Jahr als ausgezeichnet. "Wir sind gut unterwegs und investieren weiter in Wachstum und Effizienz", sagte er. In der internationalen Vermögensverwaltung resultierte ein Vorsteuergewinn von 1,23 Milliarden Franken (Vorjahr: 940 Millionen). Im Schweizer Privat- und Firmenkundengeschäft lag der Vorsteuergewinn im ersten Quartal mit 419 Millionen Franken eine Million über dem Vorjahr. Die Nettoneugeldzuflüsse in der Vermögensverwaltung führten zu einem Verwalteten Vermögen von 792 Milliarden Franken - den höchsten Stand seit zehn Jahren.

SCHWEIZER AUSSENHANDEL: (Brüssel) Bundesrat Schneider-Ammann hat mit EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström über die US-Massnahmen betreffend Stahl und Aluminium gesprochen. Denn wird die EU dereinst Schutzmassnahmen in diesen Bereichen ergreifen, dürfte dies auch negative Auswirkungen auf Schweizer Stahl- und Aluminiumexporteure haben. Die Schweiz hätte am liebsten Ausnahmeregelungen, welche sie von möglichen Schutzmassnahmen ausnehmen würde. Ob eine Sonderregelung für einen Drittstaat jedoch den Regeln der Welthandelsorganisation WTO entspricht, denen die EU beim Ergreifen von Schutzmassnahmen unterworfen ist, ist zurzeit nicht eindeutig geklärt. Hintergrund des Besuchs sind die von US-Präsident Donald Trump eingeführten Strafzölle gegen Stahl- und Aluminium-Importe. Die EU selbst ist zurzeit davon nicht betroffen - sie profitiert noch von einer Ausnahmefrist bis zum 1. Mai.

FALSCHE KONTOAUSZÜGE: (St. Gallen) Bei der Raiffeisenbanken-Gruppe haben in der vergangenen Woche 114 Kundinnen und Kunden einen falschen Kontoauszug erhalten. Raiffeisen bestätigte auf Anfrage einen entsprechenden Bericht des Finanzportals "Inside Paradeplatz". Aufgrund einer technischen Störung beim externen Provider für die Output-Produktion seien am 17. April an 114 Kunden Versände mit falschem Inhalt getätigt worden. Die Kunden seien schweizweit verteilt, sagte ein Raiffeisen-Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Die Ursachen des Fehlversands seien ermittelt und behoben worden. Ausserdem seien Massnahmen getroffen worden, damit dies nicht nochmals geschehe. Der externe Provider habe zusätzliche technische und manuelle Kontrollen implementiert, um den Fehler künftig zu verhindern. Die Bank stehe mit den betroffenen Raiffeisenbanken und den Kunden in Kontakt und habe die Finanzmarktaufsicht informiert.

SAURER MIT MEHR GEWINN: (Schanghai/Wattwil) Der Textilmaschinenhersteller Saurer Intelligent Technology hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2017 den Umsatz und den Nettogewinn deutlich gesteigert, wie der zur chinesischen Jinsheng-Gruppe gehörende Konzern mitteilte. Der Umsatz stieg dabei um 37 Prozent auf 8,71 Milliarden Renminbi (rund 1,35 Milliarden Franken). Der Gewinn vor Steuern erhöhte sich um 49 Prozent auf 996,4 Millionen Renminbi. Das entspricht einer Gewinnmarge von 11,4 Prozent. Der Nettogewinn nahm ebenfalls um 49 Prozent auf 749,5 Millionen Renminb zu. 2017 sei für Saurer ein Jahr mit beträchtlichem Wachstum gewesen. Man habe von einer starken Nachfrage nach allen Textillösungen und Komponenten profitiert, lässt sich Saurer-Konzernchef Clement Woon in der Medienmitteilung zitieren.

KRITIK AN WERTEVERLUST: (Bern) "Wo hohe finanzielle Anreize dominieren, mangelt es an Werten, oder diese werden sabotiert", stellt Antoinette Hunziker-Ebneter, Präsidentin der Berner Kantonalbank (BEKB) fest. Bankenchefs könne es nicht schaden, wieder etwas kleinere Brötchen zu backen. Die Lernkurve der Banken verlaufe je nach Institut sehr unterschiedlich, sagte Hunziker-Ebneter auf die Frage, ob die Banken aus der Krise vor zehn Jahren gelernt hätten. Wenn sie in einem aktuellen Vergütungsbericht (Anmerkung der Redaktion: jenem der Credit Suisse) lese, dass die Obergrenze für die langfristig ausgerichteten Boni von 325 auf 425 Prozent des Grundlohns erhöht werden solle, habe sie ihre Zweifel, heisst es in einem in den Deutschschweizer Tamedia-Zeitungen publizierten Interview. Sie sei schockiert gewesen vom Fall des ehemaligen Raiffeisen-Chefs Pierin Vincenz, wegen der Systemrelevanz der Bankengruppe, aber vor allem auch darüber, dass "ein so erfolgreicher Mann, der sich immer volksnah gab, sich angeblich persönlich bereichert und das Vertrauen der Genossenschafter ausgenutzt hat".

WENIGER STAATSSCHULDEN: (Berlin) Defizit und Schuldenstand der Euro-Länder sind im vergangenen Jahr wegen der guten Konjunktur und niedriger Zinskosten gesunken. Die öffentlichen Haushalte der 19 Länder der Währungsunion gaben zwar knapp 99 Milliarden Euro mehr aus als sie einnahmen, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Das entspricht einem Defizit von 0,9 Prozent des Bruttoinlandproduktes. 2016 hatte es noch bei 1,5 Prozent gelegen, 2015 bei 2,0 Prozent. Der wirtschaftliche Aufschwung sorgt jedoch für höhere Steuereinnahmen und füllt die Staatskassen. Gleichzeitig drückt die extrem lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) die Zinskosten. Insgesamt standen die Euro-Länder mit knapp 9,7 Billionen Euro in der Kreide. Das entspricht einem Schuldenstand von 86,7 Prozent des Bruttoinlandproduktes.

UNTER DER LUPE: (Brüssel) Die EU-Kommission wird eingehend prüfen, ob ein 900 Millionen Euro schwerer Überbrückungskredit für die angeschlagene italienische Fluglinie Alitalia gegen europäische Regeln für Staatsbeihilfen verstossen hat. In dem Verfahren werde festgestellt, ob der Kredit eine staatliche Beihilfe war und den EU-Vorgaben gemäss erfolgt sei, teilte Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager mit. "Bedenken" hat Brüssel wegen einer möglichen Überschreitung der Höchstlaufzeit des Darlehens und seiner Höhe. Der italienische Staat hatte den Kredit im Januar 2018 als Rettungsbeihilfe bei der EU angemeldet. Zuvor waren den Angaben zufolge bei der Kommission bereits "mehrere Beschwerden" wegen des Kredits zur Stützung der Airline eingegangen.

VORGABEN ÜBERTROFFEN: (Athen) Griechenland hat bei der Sanierung seines Haushalts 2017 die Zielvorgaben der internationalen Geldgeber deutlich übertroffen. Ohne die Kosten für den Schuldendienst erzielte der Staat im vergangenen Jahr einen Überschuss von gut sieben Milliarden Euro. Dieser sogenannte Primärüberschuss habe damit vier Prozent des Bruttoinlandproduktes erreicht, teilte das griechische Statistikamt auf Basis vorläufiger Schätzungen mit. Die Geldgeber hatten Athen für 2017 ein Etatziel von 1,75 Prozent der Wirtschaftsleistung gesetzt. Ab 2018 sollen es dann bis zum Jahr 2023 mindestens jeweils 3,5 Prozent sein. Dann könnte Athen nach Einschätzung der europäischen Geldgeber die Zinsen für seine Schulden zahlen. Die Vorgaben für den Primärüberschuss sind umstritten. Kritiker befürchten, dass so das Wirtschaftswachstum abgewürgt wird.

GEDÄMPFTES WACHSTUM: (Berlin) Die Wirtschaft der Euro-Zone ist im April stabil gewachsen. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - hielt sich unverändert bei 55,2 Punkten. Das Barometer blieb damit auf dem niedrigsten Wert seit Anfang 2017, hielt sich aber klar über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. "Nach dem fulminanten Jahresauftakt blieb die Euro-Zone im April auf gedämpftem Wachstumskurs", sagte IHS-Markit-Chefökonom Chris Williamson zu der Umfrage des Forschungsinstituts unter rund 4000 Unternehmen. "Gleichwohl signalisiert er noch immer recht kräftiges Wachstum." Geschadet hätten nicht nur die seit Monaten anhaltende Rekordverlängerung der Lieferzeiten für Materialien in der Industrie und der zunehmende Fachkräftemangel. Klar sei auch, dass sich die Nachfrage abgeschwächt habe. "Negativ auf die Exporte ausgewirkt hat sich nicht zuletzt der starke Euro", betonte Williamson.

ÜBERNAHME ABGEBLASEN: (Bad Homburg) Wochenlang rätselte die Börse, nun ist es Gewissheit: Der Medizinkonzern Fresenius lässt die geplante 4,4 Milliarden Euro schwere Übernahme des US-Konzerns Akorn platzen. Das Unternehmen habe beschlossen, die Übernahmevereinbarung zu kündigen, weil der Generikahersteller mehrere Voraussetzungen für den Vollzug nicht erfüllt habe, teilte Fresenius mit. Unter anderem habe es schwerwiegende Verstösse gegen Vorschriften der US-Gesundheitsbehörde FDA bezüglich der Datenintegrität bei Akorn gegeben. Das habe die von Fresenius eingeleitete, unabhängige Untersuchung zu Tage gefördert, hiess es in der Mitteilung von Fresenius. Der jetzt verschmähte US-Generikahersteller sieht sich zu Unrecht an den Pranger gestellt und pocht auf die Einhaltung der von Fresenius gemachten Zusagen.

WENIGER HANDEL: (Peking) Der Handel zwischen dem international weitgehend isolierten Nordkorea und seinem wichtigsten Unterstützer China ist erheblich zurückgegangen. In den ersten drei Monaten 2018 brach das Handelsvolumen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 60,6 Prozent ein, wie aus am Montag veröffentlichten Daten der Zollbehörde in Peking hervorgeht. Chinas Importe aus dem Nachbarland fielen demnach um 86,3 Prozent auf knapp 67 Millionen Dollar; die Exporte nach Nordkorea sanken um knapp 43 Prozent auf 414 Millionen Dollar.

SCHWACHER JAHRESSTART: (New York) Die Abwicklung der Spielzeugkette Toys R Us hat den Transformers- und Monopoly-Hersteller Hasbro im ersten Quartal in die roten Zahlen gerissen. Der US-Konzern meldete einen Verlust von 112,5 Millionen US-Dollar. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte der Mattel-Rivale noch rund 69 Millionen Dollar verdient. Der Umsatz sank um 16 Prozent auf 716 Millionen Dollar. Bei Anlegern kamen die Zahlen nicht gut an, die Aktie fiel vorbörslich um acht Prozent. Hasbro machte vor allem die Folgen der Toys-R-Us-Pleite für die schwachen Zahlen verantwortlich. Zudem habe es insbesondere in Europa Probleme gegeben, Lagerbestände abzubauen.

BITCOIN-VERBOT: (Teheran) Der Iran hat seinen Banken und anderen Finanzinstituten die Nutzung von Bitcoin und anderen Kryptowährungen verboten. Die Zentralbank teilte mit, sie setze damit eine Entscheidung des Regierungskomitees gegen Geldwäsche von Ende Dezember um. Zur Begründung hiess es, Kryptowährungen könnten zu Geldwäsche, zur Finanzierung von Terrorismus sowie zur Überweisung von Geld aus kriminellen Tätigkeiten genutzt werden. Es gibt im Iran Sorgen, dass die Nutzung von Kryptowährungen das ohnehin schwache Bankensystem des Landes destabilisiert und die Kapitalflucht weiter anheizt. Viele Iraner sehen in digitalen Währungen wie Bitcoin aber auch eine Möglichkeit, die Einschränkungen durch die internationalen Finanzsanktionen zu umgehen.

cf/

(AWP)