LUFTVERKEHR: Die Swiss bestellt zehn weitere Flugzeuge der Airbus A320-neo-Familie. Die sieben A320neo und drei A321neo kosten laut Listenpreis eine Milliarde Franken, Rabatte sind da allerdings noch nicht eingerechnet. Die Swiss wandelt eine entsprechende Kaufoption in Festbestellungen um, wie die Fluggesellschaft mitteilte. Konzernweit schafft die Swiss-Mutter Lufthansa 27 neue Airbus-Maschinen A320neo und A321neo für rund drei Milliarden Dollar an. Erhalten dürfte die Swiss die neuen Maschinen in den Jahren 2023 und 2024.

PHARMA: Roche übernimmt das britische Unternehmen Tusk Therapeutics für bis zu 655 Millionen Euro. Tusk ist eigenen Angaben zufolge ein Unternehmen aus dem Bereich der Immunonkologie mit einem Fokus auf die Entdeckung und Entwicklung von Antikörpern, die das Immunsystem in der Bekämpfung von Krebs unterstützen. Wie der Medienmitteilung von Tusk Therapeutics zu entnehmen ist, hat das Unternehmen bereits einen Antikörper mit einem neuartigen Wirkmechanismus entwickelt, der darauf abzielt, regulatorische T-Zellen zu dezimieren. Erste Programme zur Behandlung von Krebspatienten sind laut Tusk für Ende 2019 geplant.

BÖRSENGANG: Der jüngste Börsengang an der Schweizer Börse ist mit leichten Kursgewinnen über die Bühne gegangen. Die Aktien des Getränkekartonherstellers SIG Combibloc notierten zu Handelsstart um rund 7 Prozent über dem Ausgabepreis. Der Eröffnungskurs kam bei 11,85 Franken zustande. SIG hatte am Morgen den Ausgabepreis mit 11,25 Franken im unteren Bereich der zuvor eingeengten Preisspanne von 11 bis 12 Franken festgelegt. Das entspricht einer Börsenkapitalisierung von 3,6 Milliarden Franken. Ursprünglich wurde eine Preisspanne von 10,50 bis 13,50 Franken angepeilt.

VERMÖGENSVERWALTUNG: Beim Vermögensverwalter GAM kommt es nach der Suspendierung eines Fondsmanagers erneut zu Veränderungen im Management. Die für die Einhaltung regulatorischer Vorschriften zuständige Compliance-Abteilung erhält einen neuen Leiter. Compliance-Chefin Natalie Baylis verlässt GAM bereits Ende Oktober wieder. Baylis habe sich aus persönlichen Gründen entschieden, von ihrer Funktion zurückzutreten, teilte GAM mit. Sie war erst im Juni zu dem Vermögensverwalter gestossen.

BANKEN: Die Schweizer Aufsichtsbehörde Finma prüft, ob sich Schweizer Banken im Zusammenhang mit dem Geldwäsche-Skandal bei der dänischen Bank Danske etwas zu Schulden haben kommen lassen. "Wir gehen der Frage nach, ob und wie Schweizer Institute in den aktuellen Fall der Danske Bank involviert sind und wie die Geldwäschereibestimmungen dabei gehandhabt wurden", erklärte ein Sprecher der Behörde. Aktuell liefen bereits einige Verfahren wegen möglicher Verstösse gegen Geldwäsche-Vorschriften bei Schweizer Instituten. Eine interne Untersuchung bei der Danske Bank hatte ergeben, dass der grösste Teil des zwischen 2007 und 2015 über die Niederlassung in Estland geflossenen Gelder von 200 Milliarden Euro verdächtig gewesen sei. Sowohl in Dänemark als auch in Estland ermitteln bereits Staatsanwälte gegen das Institut.

KONJUNKTUR: Die Schweizer Wirtschaft dürfte in näherer Zukunft leicht überdurchschnittlich zulegen. Das Konjunkturbarometer der Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich ist im September um 3,3 Punkte auf 102,2 Zähler gestiegen. Für die nähere Zukunft sind demzufolge für die Schweizer Wirtschaft Wachstumsraten leicht über dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre zu erwarten. Damit könnte der seit Anfang 2018 zu beobachtende Abwärtstrend des Barometers laut KOF zu einem Ende gekommen sein.

FIRMENPLEITEN: In der Schweiz sind im August 2018 450 Firmen pleite gegangen. Das entspricht einem Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat von 6 Prozent. Gesamthaft wurde über 597 Firmen ein Insolvenzverfahren eröffnet (+6%), wie der Wirtschaftsinformationsdienst Bisnode D&B schrieb. Seit Jahresanfang hat die Zahl der Konkurse um 2 Prozent auf 4'529 ebenfalls zugenommen. Darin eingerechnet sind 1'343 Firmen, die wegen Organisationsmängeln liquidiert wurden.

INDUSTRIE: Sika will von der wachsenden Autoproduktion in Mexiko profitieren. Der Bauchemiekonzern eröffnet ein neues Automobilwerk in Querétaro. Die neue Fabrik beinhaltet ein integriertes Logistikzentrum und produziert Akustiksysteme und Karosserieverstärker für den lokalen Markt. In das neue Werk soll auch die mexikanische Niederlassung des Automobilzulieferers Faist ChemTec integriert werden, der Anfang 2018 von Sika übernommen wurde. Sika hat am selben Standort zudem bereits ein grosses Baustoffwerk und erhofft sich nun Vorteile durch eine gemeinsam genutzte Infrastruktur und ein gemeinsames Logistik-Netzwerk.

INDUSTRIE: Die mächtige US-Börsenaufsicht will Tesla-Chef Elon Musk aus Chefetagen amerikanischer Unternehmen verbannen. Die Behörde SEC wirft Musk in einer Klage vor, er habe falsche und irreführende Angaben gemacht, als er bei Twitter ankündigte, Tesla von der Börse nehmen zu wollen. Musk bezeichnete die Klage als ungerechtfertigt, das Vorgehen der SEC mache ihn "tieftraurig und enttäuscht". Die Aktie des Elektroauto-Herstellers fiel nachbörslich um rund zwölf Prozent.

ITALIEN: Die Furcht der Anleger vor einem Schuldenstreit zwischen Italien und der EU hat die Börsen belastet. In Italien stiegen die Renditen für Staatsanleihen zuletzt weiter an, italienische Bank-Aktien wurden nach hohen Verlusten zunächst vom Handel ausgesetzt. Zudem verlor der Euro gegenüber dem Franken an Boden. Die neue Regierung Italiens hatte das für das Budget ein neues Defizit von 2,4 Prozent beschlossen und damit sowohl den geplanten Wert von Finanzminister Giovanni Tria als auch die Wünsche von Brüssel deutlich nach oben durchbrochen. EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici bezeichnete die Staatsverschuldung Italiens als "explosiv" und "ausserhalb der Grenzen".

ABGAS-SKANDAL: Im Dieselstreit in Deutschland nehmen vor dem Gipfel im Kanzleramt die Anzeichen für eine Einigung zu. Nachdem sich Volkswagen als erster Hersteller kompromissbereit gezeigt hatte, kamen im Vorfeld des Dieselgipfels in Berlin auch von anderen Konzernen Signale für eine Annäherung. Demnach könnten die deutschen Autobauer einen gross angelegten Umtausch älterer Diesel mit der Abgasnorm 4 und teilweise wohl auch mit Euro 5 anbieten. Zudem zeichnet sich Insidern zufolge eine finanzielle Beteiligung der Hersteller an einer Hardware-Nachrüstung ab.

LUFTVERKEHR: Beschäftigte von Ryanair erhöhen mit einem 24-stündigen Arbeitskampf in sechs europäischen Ländern den Druck auf den irischen Billigflieger. Vor Beginn der Herbstferien in vielen Bundesländern forderten Flugbegleiter und Piloten nicht nur mehr Geld, sondern auch bessere Arbeitsbedingungen. Der Billigflieger gab an, dass europaweit rund 250 von 2400 Flügen ausfielen. Davon wären rund 40'000 Passagiere betroffen. Die Ryanair-Piloten in Deutschland drohten Europas grösstem Billigflieger mit weiteren Streiks.

LUFTVERKEHR: Der britische Billigflieger Easyjet sieht sich als Profiteur der Streikwelle bei dem grösseren irischen Konkurrenten Ryanair. Das Unternehmen teilte mit, dass in dem am 30. September zu Ende gehenden Geschäftsjahr der Vorsteuer-Gewinn um mindestens 40 Prozent auf 570 bis 580 Millionen Pfund gestiegen sei (umgerechnet 727 bis 740 Millionen Franken). Der Gewinn lag damit im oberen Bereich der im Juli ausgegebenen Spanne. Damals prognostizierte Easyjet 550 bis 590 Millionen Pfund.

KLAGE: Das belgische Verteidigungsministerium hat im Streit über Satellitenbilder von Militäranlagen eine Klage gegen Google angekündigt. Der Internet-Riese halte sich nicht daran, Aufnahmen etwa von Flugstützpunkten oder Atomkraftwerken zu verschleiern, begründete das Ministerium seine Sorge um die nationale Sicherheit. Weitere Details wurden nicht genannt.

TELEKOMMUNIKATION: Der Telekom- und der Finanzbranche in Grossbritannien drohen umfassende Ermittlungen wegen des Vorwurfs der Kundenabzocke. Die Konsumentenschutzorganisation Citizens Advice erklärte am Freitag, Kunden, die die Anbieter nicht wechseln, zahlten jährlich insgesamt umgerechnet 4,6 Milliarden Euro zu viel. Sie leitete deswegen bereits konkrete Schritte ein.

KONJUNKTUR: Britische Unternehmen streichen vor dem näher rückenden EU-Austritt ihre Investitionen zusammen. Im zweiten Quartal fielen sie um 0,7 Prozent schwächer aus als im ersten Vierteljahr, wie das Statistikamt ONS mitteilte. Das verhinderte eine kräftigere Frühjahrsbelebung. Das Bruttoinlandprodukt wuchs von April bis Juni um 0,4 Prozent zum Vorquartal, bestätigten die Statistiker eine frühere Schätzung. Zu Jahresbeginn hatte es lediglich zu einem Mini-Plus von 0,1 Prozent gereicht. Dienstleister und Baubranche legten diesmal merklich zu, während die Industrieproduktion schrumpfte.

TEUERUNG: Angesichts anziehender Energiekosten ist die Inflation in der Euro-Zone auf dem Vormarsch. Die Verbraucherpreise zogen im September um 2,1 Prozent zum Vorjahreszeitraum an, wie das Statistikamt Eurostat nach vorläufigen Berechnungen mitteilte. Im August waren die Lebenshaltungskosten nur um 2,0 Prozent gestiegen. Besonders stark erhöhten sich im September die Preise für Energie - das Plus lag hier bei 9,5 Prozent. Klammert man sie aus, lag die Inflationsrate nur bei 1,3 Prozent. Unverarbeitete Lebensmittel verteuerten sich mit 3,2 Prozent ebenfalls überdurchschnittlich. Dagegen legten die Preise für Dienstleistungen nur um 1,3 Prozent zu.

(AWP)